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Legitimationsgrundlagen einer europäischen Verfassung.

Von der Volkssouveränität zur Völkersouveränität. Hrsg.: Forschergruppe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

AutorKatrin Ullrich
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Europäischen Recht 125
Seitenanzahl264 Seiten
ISBN9783428522415
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
'Denn wir wissen: Mit den heutigen Regeln kann die EU weder erweitert werden, noch ist sie zu notwendigen Entscheidungen befähigt.' (Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel) Die Europäische Union muss ihre Entscheidungsprozesse neu gestalten. Damit stellt sich die Frage nach der Legitimation der Europäischen Union und ihrer Institutionen. Der vorliegende Band fasst die Ergebnisse eines im Rahmen des WIN-Kollegs der Heidelberger Akademie der Wissenschaft geförderten Forschungsprojekts zu den Legitimationsgrundlagen einer Europäischen Verfassung zusammen, die auf einer Tagung in Heidelberg diskutiert wurden. Thematisch werden zunächst in zwei Beiträgen Grundlagen legitimer suprastaatlicher Herrschaftsausübung und die Funktion und Ausgestaltung staatlicher Souveränität diskutiert. Es folgt eine Analyse des Zustandekommens der Institutionenordnung der EU und ein Vorschlag für ein nach dem Prinzip der 'Völkersouveränität' verfasstes geeintes Europa, das einerseits den Mitgliedstaaten die Übertragungs- und Kontrollfunktion belässt, andererseits die demokratische Herrschaftsausübung in der Gemeinschaft stärkt. Schließlich wird in einer Fallstudie die unabhängige Stellung der EZB analysiert.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis12
Wolfgang M. Schröder: Völkersouveränität zwischen demokratischem und republikanischem Prinzip. Zur Legitimations- und Verfassungstheorie des EU-Staaten- und Bürgerverbunds18
I. Einleitung: Unterwegs zur „Europäischen Verfassung“?18
1. Aufbruch – Ein „Europäischer Verfassungsvertrag“ entsteht18
2. Bremsspuren – Die EU nach den Referenden 200520
3. Analysen22
4. Folge: Ende des „permissiven Konsenses“26
5. Dennoch: Constitutional Moment?29
6. Szenarien32
a) Szenario 1: EU-Auflösung33
b) Szenario 2: EU-Aufgliederung34
c) Szenario 3: EU als demokratisch-rechtsstaatlich fortentwickelte Freihandelszone35
d) Szenario 4: Konstitutionalisierung der EU im zweiten Anlauf35
e) Szenario 5: EU als zivile Supermacht36
II. Europas „Verfassungsproblem“39
1. Strukturprofil39
2. Welche politische Kategorie für den EU-Staatenverbund?44
3. Welche politische Leitidee für den EU-Staatenverbund?46
III. Der Klärungsbeitrag einer interdisziplinären Legitimitätstheorie des EU-Staaten- und Bürgerverbunds48
1. Ansatzpunkte und Programm48
2. Arbeitshypothese „Völkersouveränität“49
IV. Zur Präzisierung des politischen Legitimitätsbegriffs53
1. Wertungsfragen als Politikum53
2. Grundbedingungen politischer Legitimität55
V. Das Demokratieproblem der Europäischen Union57
1. Der legitimationstheoretische Demokratiebegriff57
2. Die europapolitische Legitimationsfrage59
3. Facetten des EU-Demokratiedefizits62
VI. Optionen zur Behebung des EU-Demokratiedefizits66
1. Klassisches66
2. Die legitimationstheoretische Unverrechenbarkeitsthese68
3. Kompetenztheoretische Grundunterscheidungen70
4. Die kompetenztheoretische Verantwortungsfrage71
5. Die „europäische Sache“, kompetenztheoretisch gesehen74
6. Normative europapolitische Legitimationsprinzipien?75
7. Das republikanische und das demokratische Prinzip78
8. Legitimitätstheoretische Präzisierungen81
VII. Legitimitätstheoretische Grundweichenstellungen des VVE82
1. Rückblick auf den Konventsentwurf82
a) Demokratiepolitik im Konventsentwurf82
b) Kompetenzaufteilung nach dem republikanischen Prinzip85
c) Das Subsidiaritätsprotokoll88
2. Widerspiegelungen im EU-Verfassungsvertrag90
VIII. Legitimitätsprinzip „Völkersouveränität“91
1. Zwischenergebnis91
2. „Völkersouveränität“: Präzisierungen93
3. Konkretionen96
IX. Diskussion99
Niels P. Petersson und Wolfgang M. Schröder: Souveränität und politische Legitimation. Analysen zum „geschlossenen“ und zum „offenen“ Staat104
I. Einleitung: Souveränität, Selbstbestimmung und Legitimität104
II. Souveränität in der klassischen Staats- und Völkerrechtslehre und in der Staatenpraxis der Neuzeit108
1. Die klassische Staats- und Völkerrechtslehre108
2. Staatenpraxis in der Neuzeit111
a) Die Frühgeschichte der Souveränität, 1648–1789111
b) Volkssouveränität, nationale Souveränität und bürgerliches Zeitalter114
c) Souveränität nach dem Ersten Weltkrieg120
d) Zwischenbilanz127
III. Theorie und Praxis offener Staatlichkeit130
1. Der Transformationsprozess vom souveränen zum „offenen“ Staat und das Schicksal der Souveränitätsthese130
a) Praxis offener Staatlichkeit130
b) Verfassungstheorie offener Staatlichkeit137
2. Der offene Staat als „pouvoir intermédiaire“?140
a) Pouvoir intermédiaire oder Verschwinden von Staatlichkeit?141
b) Die autoritative Mittlerfunktion des offenen Nationalstaates144
IV. Fazit146
V. Diskussion148
Georg Jochum und Niels P. Petersson: Vom „Mitregieren“ zu demokratischer Legitimation: Institutionelle Architektur und politische Legitimation im Vereinten Europa152
I. Einleitung152
II. Legitimitätsfragen und institutionelle Struktur in der Geschichte der europäischen Integration152
1. Die Anfänge: Von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft153
a) Montanunion, Verteidigungsgemeinschaft und Politische Gemeinschaft153
b) Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft158
2. Supranationalismus, Intergouvernementalismus und die Herausbildung neuer Politikmuster in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft161
a) „Europa der Vaterländer“ oder „unvollendeter Bundesstaat“?161
b) Eurosklerose?164
3. Die Europäische Union und die Möglichkeit der Demokratie im „Staatenverbund“167
a) Die Einheitliche Europäische Akte (EEA) von 1986167
b) Der Vertrag von Maastricht169
c) Von Maastricht zum Verfassungskonvent171
III. Möglichkeiten legitimer Institutionen im Staatenverbund174
1. Das Verantwortungsdefizit175
a) Der demokratische Legitimationszusammenhang175
b) Die „doppelte“ Legitimation der Gemeinschaftsgewalt177
c) Die Auflösung des Verantwortungszusammenhangs178
2. Möglichkeit der Legitimation durch die Staatsvölker179
a) Erforderlichkeit der zweifachen Legitimation179
b) Bedingungen einer Legitimation durch die Staatsvölker182
c) Die demokratische Legitimation nach dem Verfassungsvertrag183
d) Bewertung des Verfassungsvertrages184
e) Institutionelle Erfordernisse für eine Legitimation durch die Staatsvölker186
3. Sicherung des Primats der Staatsvölker189
IV. Resümee191
V. Diskussion194
Niels P. Petersson und Katrin Ullrich: Die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank im historischen und ökonomischen Kontext198
I. Einleitung198
II. Die Legitimation, Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit von Zentralbanken199
III. Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit von Zentralbanken vom 19. Jahrhundert bis zur Europäischen Zentralbank207
1. Die Zentralbanken unter dem Goldstandard vor dem Ersten Weltkrieg207
2. Die Rolle unabhängiger Zentralbanken in der Zwischenkriegszeit211
3. Nationale Zentralbanken nach dem Zweiten Weltkrieg216
4. Die Europäische Zentralbank220
IV. Schlussfolgerungen für die Europäische Zentralbank225
1. Zentralbankunabhängigkeit als Ausnahme vom Demokratieprinzip225
2. Legitimität und faktische Unabhängigkeit227
3. Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit229
4. Fazit232
V. Zusammenfassung233
VI. Diskussion234
Literaturverzeichnis238
Die Autoren262
Sachverzeichnis264

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