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Liebe und Authentizität

Generationswandel in Paarbeziehungen

AutorHolger Herma
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl286 Seiten
ISBN9783531916798
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis40,00 EUR
Holger Herma stellt in der vorliegenden Studie einen zweifachen Mythos in Frage: den einen, dass man die Liebe wissenschaftlich nicht erklären könne; und den an- ren, dass Liebe höchstpersönliche Individualität repräsentiere und Ausdruck eines authentischen Selbst sei. Gegenüber der ersten Auffassung gibt er zu bedenken, dass die Liebenden selbst über Vorstellungen von Liebe verfügen, die zwar nicht auf wissenschaftliche Beschreibungen im engeren Sinn zurückgehen, aber doch auf kulturell geformte Wissensbestände. Der zweiten begegnet er mit seiner eigenen empirischen Studie über Veränderungen der Liebessemantik, die als Generation- vergleich angelegt ist und somit deutlich machen kann, dass Mitglieder verschie- ner Generationen unterschiedliche Vorstellungen über die Liebe haben, die mit unterschiedlichen biografischen Mustern der Selbstthematisierung einhergehen. Dabei ist es eine wesentliche Absicht des Autors, nicht nur - wie es meist der Fall ist - die Veränderungen der Liebessemantik im Kontext langfristiger Modernisierun- prozesse zu untersuchen, sondern kürzere Rhythmen des Wandels zu erfassen. Dazu betrachtet er Muster biografischer Konstruktionen, bezogen auf Liebe und In- vidualität, bei Männern und Frauen der Geburtsjahrgänge zwischen 1940 und 1980 in Westdeutschland, verteilt auf drei Generationen. Historische Brüche und Wen- punkte in den Liebesthematisierungen werden dadurch als generationstypische Muster erkennbar. Der Zusammenhang von Liebe, Selbstreflexion und Generationswandel wurde bisher kaum empirisch erforscht. Holger Herma hat 28 Intensiv-Interviews mit Angehörigen dreier Generationen in Westdeutschland geführt. Neun Fallstudien wurden als Referenzfälle für eine Typologie ausgewählt.

Dr. Holger Herma promovierte am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin. Als Erstbetreuer der Dissertation fungierte Prof. Dr. Günter Burkart (Universität Lüneburg).
Der Autor ist als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim tätig.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Verzeichnis der Schaubilder13
Einleitung14
1 Ausgangspunkt: Romantische Liebe – Ein ‚ allgemeines‚ Kulturmuster der Moderne24
1.1 Romantische Liebe: Begriffsbestimmung24
1.2 Der soziale Konnex von Liebes- und Individualitätssemantik27
1.3 Die familiensoziologische Betrachtung der Liebe35
1.4 Liebe und Geschlecht40
1.5 Soziologische Ansätze zur Praxis der Liebe43
1.6 Soziologische Ansätze zum Wandel der Liebe48
1.7 Präzisierung der Fragestellung – Selbstthematisierung in der Liebe und Generationswandel55
1.8 Zusammenfassung: Forschungslücken und eigene Hypothesen61
2 Das Konzept der historischen Generation65
2.1 Karl Mannheim: Generation als Zeitverbindung kollektiver Problemhorizonte65
2.2 Das „Gebiet des Aufgelockerten“ – Adoleszenzerfahrung und Generationsbildung70
2.3 Gibt es eine kollektive Identität in der Liebe?76
2.4 Biografie, Selbstthematisierung und Generation – Argumentationslinien78
2.5 Generation als biografisches Zurechnungsschema79
3 Empirische Verfahrensweise: Erhebung, Methode, Auswertung82
3.1 Erhebung82
3.2 Methode94
3.3 Auswertung107
4 Generationsspezifische Selbstthematisierung in der Liebe – Empirischer Teil117
4.1 Vorbetrachtung: Die Vorkriegsjahrgänge118
4.2 Rahmenpunkte privater Lebensführung der ‚frühen‚ Jahrgänge121
4.3 Rahmenpunkte privater Lebensführung der ‚mittleren‚ Jahrgänge150
4.4 Rahmenpunkte privater Lebensführung der ‚späten‚ Jahrgänge187
5 Empiriegeleitete Typologie213
5.1 Generationsherausforderung und individuelle Lebenserfahrung in der Liebe – Rekapitulation der Forschungsfrage213
5.2 Erfahrungshorizont, generationelle Herausforderung und Selbstthematisierung der frühen Jahrgänge216
5.3 Erfahrungshorizont, generationelle Herausforderung und Selbstthematisierung der mittleren Jahrgänge221
5.4 Erfahrungshorizont, generationelle Herausforderung und Selbstthematisierung der späten Jahrgänge231
5.5 Abschließende Bewertung der methodischen Vorgehensweise242
6 Fazit und Anschlüsse246
6.1 Zusammenschau zentraler Ergebnisse246
6.2 Liebes-Gender und Generationswandel248
6.3 Geschlechterdifferenz, Partnerschaft und die Frage der Symmetrie252
6.4 Der Wandel der Liebe in der Forschung: Bisherige Leerstellen und konzeptionelle Erweiterung254
6.5 Kontinuität und Diskontinuität in der Liebessemantik: Der Generationsansatz257
7 Schlussbemerkung262
Literaturverzeichnis265

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