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Lieben und Lieben lassen - Die Konstitution und Transformation des Liebesideals der Frühen Neuzeit und dessen Verhandlung in charakteristischen Werken Shakespeares

Die Konstitution und Transformation des Liebesideals der Frühen Neuzeit und dessen Verhandlung in charakteristischen Werken Shakespeares

AutorMarkus Friedrich
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl74 Seiten
ISBN9783640222360
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Anglistik - Komparatistik, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Department für Anglistik), Veranstaltung: Liebe und Begehren in der Englischen Literatur, 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: With love's light wings did I o'erperch these walls, For stony limits cannot hold love out, And what love can do, that dares love attempt: Therefore thy kinsmen are no stop to me. (II.ii.66-69) Diese Worte richtet Romeo in der berühmten Balkonszene von Shakespeares Tragödie Romeo and Juliet an seine Angebetete, als er sein kühnes Eindringen in den Garten ihrer Eltern rechtfertigt. Romeo verkörpert den Idealtyp des sogenannten courtly lovers, der sich in eine, gewöhnlich, unerreichbare Frau verliebt hat, sie ohne Rücksicht auf sich selbst anbetet und aufgrund der Nicht-Erfüllung seiner Sehnsucht zum Leiden gezwungen wird. Mag diese Liebesauffassung auch einem heutigen Leser etwas befremdlich erscheinen, so galt sie noch im 17. Jahrhundert als Prototyp der vollkommenen Liebe. Die Ursprünge dieser Liebesform reichen bis in die spätklassische Zeit der griechischen Geschichte zurück, als sich vor allem Platon und dessen Schüler Aristoteles mit den Begriffen Liebe und Freundschaft auseinander setzten und ihre Anschauungen der Nachwelt überlieferten. Im 11. Jahrhundert etablierte sich in der Provence abrupt die troubadour poetry, die unter Bezugnahme auf platonisches Gedankengut die courtly love propagierte. In der Folgezeit entstanden zahlreiche literarische Werke, die sich jenem Liebesideal verschrieben und es auf ihre individuelle Art vertraten. Vor allem der Einfluss des Italieners Francesco Petrarca im 14. Jahrhundert galt als stilprägend, weshalb nun der petrarkistische Liebende als der typische courtly lover gesehen wurde. In seiner Tragödie Romeo and Juliet verhandelt William Shakespeare die Tradition der höfischen Liebe, wendet sich jedoch wenige Jahre später einer neueren und zeitgenössischen Liebessemantik zu, der worldly love. Deren Ursprung reicht ebenfalls bis in die Antike zurück, allerdings stellt sie den Genuss des Partners in den Vordergrund.

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