Sie sind hier
E-Book

Marktorientierte Kapitalkostenbestimmung. Eine Alternative zum Capital Asset Pricing Model?

AutorKoray Külcür
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl127 Seiten
ISBN9783836618649
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,00 EUR
Die fundierte Bestimmung von Kapitalkosten ist von zentraler Bedeutung für die Beurteilung von Investitionsalternativen. Der Grundsatz "Bewerten heißt vergleichen" gilt sowohl bei der Abschätzung der Vorteilhaftigkeit von unternehmensinternen Investitionsentscheidungen als auch bei der Unternehmensbewertung auf der Grundlage von auf den Barwert diskontierten zukünftigen Einzahlungsüberschüssen. Das dahinter stehende Kalkül ist dabei stets der Vergleich einer Investition mit der nächstbesten Handlungsalternative. Während eine unmittelbare Beobachtung von Fremdkapitalkosten beispielsweise anhand von Anleiherenditen grundsätzlich möglich ist, handelt es sich bei den Opportunitätskosten des Eigenkapitals, d.h. den von Eigenkapitalinvestoren erwarteten Renditen, hingegen nur um ein theoretisches Konstrukt. Ihre Höhe kann aus diesem Grund nicht eindeutig bestimmt, sondern lediglich mittelbar geschätzt werden.

Im Fokus der Studie steht der empirische Vergleich der marktorientierten Kapitalkostenbestimmung und des Capital Asset Pricing Model am Beispiel ausgewählter Unternehmen am deutschen Kapitalmarkt. Zur Einführung in das Thema werden in Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen zum Capital Asset Pricing Model, insbesondere die moderne Portfoliotheorie, dargestellt und das Modell hergeleitet. Anschließend wird in Kapitel 3 die praktische Anwendung des CAPM zur Kapitalkostenbestimmung geschildert und die sich daraus ergebenden Probleme und Unzulänglichkeiten erörtert. Kapitel 4 dieser Studie beschäftigt sich mit der Idee des Market-derived Capital Pricing Model und zeigt seine theoretische Funktionsweise und Berechnungsmethodik auf. Im fünften Kapitel, dem empirischen Teil dieser Arbeit, werden die hypothetischen Eigenkapitalkosten sowohl nach dem CAPM als auch nach dem MCPM am Beispiel ausgewählter Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex (DAX) berechnet und gegenübergestellt. Die Ergebnisse werden anschließend analysiert und interpretiert, um Aussagen hinsichtlich der praktischen Anwendbarkeit des MCPM zu treffen. Im Abschlusskapitel werden die wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus dieser Arbeit zusammengefasst und zukünftige Entwicklungstendenzen im Bereich der Kapitalkostenbestimmung in Form eines Ausblicks aufgezeigt.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Kapitel 2.7. Kapitalkostenbestimmung mit dem CAPM:

Wirtschaftssubjekte kaufen Wertpapiere und investieren Geld in risikobehaftete Projekte mit dem primären Ziel der Erhöhung ihres Wohlstandes. Durch diese Investitionen versuchen sie eine Auszahlung in der Gegenwart gegen eine oder mehrere unsichere Einzahlungen in der Zukunft zu tauschen. Ihren Wohlstand können sie jedoch nur dann vermehren, wenn die Einzahlungen die Auszahlungen überwiegen. Allerdings kann nur der risikoadjustierte Barwert einer Geldeinheit, die erst in der Zukunft zurückfließt und zudem mit Unsicherheit behaftet ist, mit einer Geldeinheit heute verglichen werden.

Während zur Ermittlung des Barwerts sichere zukünftige Zahlungen mit dem risikofreien Zinssatz diskontiert werden können, ist dieser Ansatz nicht geeignet für unsichere zukünftige Zahlungen. Eine zweckmäßigere Vorgehensweise ist in diesen Fällen grundsätzlich die Verdichtung der unsicheren zukünftigen Zahlungen auf ihre Erwartungswerte und die anschließende Abzinsung auf den Barwert mittels eines um einen angemessenen Risikozuschlag erhöhten Basiszinsfußes.

Die Idee, das CAPM zur Kapitalkostenbestimmung einzusetzen, folgt dem Kalkül, dass der Preis für das Risiko sich nirgends deutlicher beobachten lässt als am Kapitalmarkt. Vergleicht man Investitionen in Wertpapiere, Projekte oder ganze Unternehmen mit der jeweils nächstbesten risikoäquivalenten Handlungsalternative am Kapitalmarkt, so können die erwarteten (Mindest-)Renditen für diese Investitionen und damit die Opportunitätskosten des eingesetzten Kapitals bestimmt werden. Was der Renditeerwartungswert aus Sicht des Investors ist, entspricht den Kapitalkosten auf der Seite des finanzierten Unternehmens oder Investitionsprojekts.

Da die Modellparameter risikofreier Zinssatz und Marktrisikoprämie für alle riskanten Investitionen identisch sind, muss zur Abschätzung der Risikoprämie lediglich der systematische Risikobeitrag, d.h. das Beta, einer Investition bestimmt werden. Ist das Beta erst einmal bestimmt, so kann der Renditeerwartungswert unmittelbar von der SML abgelesen bzw. mit Hilfe der CAPM-Gleichung ermittelt werden.

"
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Abbildungsverzeichnis8
Tabellenverzeichnis9
Abkürzungsverzeichnis10
1. Einleitung11
1.1. Hintergrund11
1.2. Abgrenzung und Zielsetzung der Arbeit13
2. Risiko, Renditeerwartung und das CAPM15
2.1. Risiko und Ertrag einzelner Investitionen15
2.2. Diversifikation und Portfoliobildung17
2.2.1. Renditeerwartung eines Portfolios18
2.2.2. Korrelation von Wertpapierrenditen18
2.2.3. Risiko eines Portfolios19
2.3. Portfolios aus zwei Wertpapieren20
2.4. Portfolios aus vielen Wertpapieren23
2.5. Kapitalmarktlinie und Tobin-Separationstheorem25
2.6. Das Capital Asset Pricing Model27
2.6.1. Modellannahmen28
2.6.2. Beta als Risikomaß29
2.6.3. Risikoprämie des Marktportfolios30
2.6.4. Marktgleichgewicht und Wertpapiermarktlinie31
2.7. Kapitalkostenbestimmung mit dem CAPM33
3. Das CAPM in der Praxis35
3.1. Anwendungsgebiete und Anforderungen35
3.2. Praxisverbreitung des CAPM37
3.3. Belegung der Modellparameter39
3.3.1. Risikofreier Basiszinssatz39
3.3.2. Marktrisikoprämie42
3.3.3. Beta45
3.4. Empirische Validierbarkeit des Modells47
3.5. Zusammenfassung der praktischen Unzulänglichkeiten50
4. Das Market-derived Capital Pricing Model52
4.1. Betrachtung des Risikos52
4.2. Risikoarten und Kompensationen54
4.2.1. National Confiscation Risk54
4.2.2. Corporate Default Risk55
4.2.3. Equity Return Risk55
4.3. Exkurs: Das Black-Scholes-Optionsbewertungsmodell56
4.4. Kapitalkostenbestimmung mit dem MCPM61
4.4.1. Berechnung des Foreward-Break-Even-Preises61
4.4.2. Schätzung der zukünftigen Volatilität63
4.4.3. Bestimmung der Kosten einer Downside-Absicherung64
4.4.4. Ableitung der annualisierten Optionsprämie64
4.5. Kritik am MCPM65
4.5.1. Praktische Problemfelder65
4.5.2. Theoretische Problemfelder67
4.6. Praxisverbreitung des MCPM70
5. Empirischer Vergleich73
5.1. Untersuchungsdesign73
5.1.1. Berechnungsmethodik CAPM73
5.1.2. Berechnungsmethodik MCPM76
5.2. Untersuchungsergebnisse79
5.2.1. CAPM-Kapitalkostensätze80
5.2.2. MCPM-Kapitalkostensätze82
5.3. Sensitivitäten der Ergebnisse83
5.3.1. Sensitivitäten der CAPM-Kapitalkostensätze84
5.4. Kapitalkosten im Zeitablauf (Fallstudie Schering AG)90
5.5. Vergleichbarkeit der Kapitalkostensätze93
5.6. Ableitung von Handlungsempfehlungen97
6. Schlussbetrachtung und Ausblick100
7. Quellenverzeichnis104
Anhang113

Weitere E-Books zum Thema: Finanzierung - Bankwirtschaft - Kapital

Rating

E-Book Rating
Chance für den Mittelstand nach Basel II. Konzepte zur Bonitätsbeurteilung, Schlüssel zur Finanzierung Format: PDF

Eine gute Bonitätsnote wird zum Dreh- und Angelpunkt der Konditionen. Nur wer die Regeln kennt, nach denen Ratings erteilt werden, kann sich die Prüfverfahren vorbereiten. Autor Dr.…

Weitere Zeitschriften

Card Forum International

Card Forum International

Card Forum International, Magazine for Card Technologies and Applications, is a leading source for information in the field of card-based payment systems, related technologies, and required reading ...

Card-Forum

Card-Forum

Card-Forum ist das marktführende Magazin im Themenbereich der kartengestützten Systeme für Zahlung und Identifikation, Telekommunikation und Kundenbindung sowie der damit verwandten und ...

Gastronomie Report

Gastronomie Report

News & Infos für die Gastronomie: Tipps, Trends und Ideen, Produkte aus aller Welt, Innovative Konzepte, Küchentechnik der Zukunft, Service mit Zusatznutzen und vieles mehr. Frech, offensiv, ...

DHS

DHS

Die Flugzeuge der NVA Neben unser F-40 Reihe, soll mit der DHS die Geschichte der "anderen" deutschen Luftwaffe, den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee (NVA-LSK) der ehemaligen DDR ...