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E-Book

Menschen mit Demenz im Krankenhaus versorgen

Praxisbuch zur professionellen Begleitung von Betroffenen und Angehörigen

AutorBeth Cotton, Jo James, Josh Pettit, Jules Knight, Lucy Gilby, Rita Freyne
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl198 Seiten
ISBN9783456958286
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Die Abläufe von Krankenhäusern und die Qualifikationen von Akutpflegenden sind vielfach nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ausgerichtet. Dies führt zu zahlreichen Problemen und Gefährdungen auf beiden Seiten. Das Praxishandbuch zeigt fallbezogen, wie Menschen mit Demenz im Spital bedürfnisgerecht und person-zentriert gepflegt und versorgt werden können. Die englischen Demenzexperten - erläutern die Rolle und Bedeutung von Angehörigen - benennen Grundprinzipien guter Versorgung, die Wohlbefinden, Stärken und Person-Zentrierung fördern - erklären, warum gemeindenahe Unterstützung wichtig ist und zeigen, wie eine kontinuitätsfördernde Entlassungsplanung machbar ist - helfen, Entscheidungen bezüglich Schutzmaßnahmen kompetent zu treffen - beschreiben, wie Kommunikationsbarrieren überwunden werden können - führen aus, wie körperliche Probleme von Delir, über Bettlägerigkeit, Gebrechlichkeit, Inkontinenz, Schmerzen, Stürze, Seh-Hörstörungen, bis hin zur Ernährung und Mundhygiene, gelöst werden können - zeigen, wie herausforderndes Verhalten verstanden und gemeistert werden kann - beschreiben, wie die physische Umgebung und das soziale Umfeld therapeutisch genutzt werden können - benennen aktivierende Interventionen, um Langeweile zu vermeiden - zeigen, wie Berührungen und Einreibungen ausgeführt werden können, um Wohlbefinden zu fördern - beschreiben, wie am Lebensende mit Betroffenen und Angehörigen einvernehmlich entschieden und wie mit Trauerreaktionen mitfühlend umgegangen werden kann.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. Einfu?hrung
  3. Über Demenz
  4. 1 Rolle und Bedeutung von Betreuenden in der Klinik
  5. 2 Grundprinzipien guter Pflege und Versorgung
  6. 3 Sylvia – Zur Bedeutung kommunaler Unterstu?tzung und der Entlassung
  7. 4 Sarah – Entscheidungen treffen
  8. 5 Patrick – Kommunikation
  9. 6 John – Körperliche Gesundheitsbedu?rfnisse
  10. 7 Jaheem – Delir
  11. 8 Bridget – Schmerz
  12. 9 Myrtle – Essen und Trinken
  13. 10 Geoffrey – Mobilisieren (Befähigen, Ziel setzen und Beginnen)
  14. 11 Kenny – Veränderungen des Verhaltens
  15. 12 Frank – Das Umfeld
  16. 13 Miriam – Langeweile in der Klinik
  17. 14 Nicky und Denise – Wenn das Ende naht
  18. 15 Stan – Beru?hrung
  19. Literaturverzeichnis
  20. Nu?tzliche Websites
  21. Das Dementia-Care-Programm im Hogrefe Verlag
  22. Autorinnen und Autoren – Das Dementia Care Team
  23. Sachwortverzeichnis
Leseprobe
2 Grundprinzipien guter Pflege und Versorgung

Bis vor kurzem wurden Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz durch einen Diskurs über Defizite beherrscht und der Pflegeplan konzentrierte sich wahrscheinlich auf das, was der Patient nicht tun konnte und wie sich dies auf sein Leben und seine Aktivitäten auswirkte. Dies ist zwar in vielen Situationen ein pragmatischer, aber auch ein negativer Pflege- und Versorgungsansatz, und ein Ansatz, der von Anfang an die Erwartung von Versagen und Verlust aufbaut. Wenn wir den Dialog in Richtung Befähigung und Behinderung umstellen und an eine Person denken, die durch eine Kombination von Faktoren behindert wird, die kognitive und funktionale, aber auch soziale, gesellschaftliche und emotionale Faktoren umfasst, können wir die Pflege und Versorgung von Menschen mit einer Demenz auf andere Weise zu sehen beginnen. „Der Fokus auf Krankheit und Defiziten hat uns vom Verstehen abgehalten“ (Feil, 2002, S. 65).

2.1 Behinderndes Verhalten

Im Jahre 1997 benannte Kitwood in seinem Werk Dementia Reconsidered (dt.: Kitwood, T. [2000]. Demenz. Bern: Huber), auf welchen Wegen eine Person mit Demenz durch das Verhalten anderer behindert werden kann und nannte dies „maligne Sozialpsychologie“. In Tabelle 2-1 sehen wir, wie maligne Sozialpsychologie in der Akutpflege und -versorgung präsent ist, oft unbewusst angewandt durch Mitarbeitende, die sich der Auswirkungen, die dies auf den Patienten haben kann, gar nicht bewusst sein könnten.

Bevor wir untersuchen, wie Mitarbeitende Menschen mit einer Demenz befähigen und ihr Wohlbefinden verbessern können, müssen wir sicherstellen, dass wir nicht durch die in Tabelle 2-1 dargestellten Verhaltensweisen und Einstellungen das Problem erst erschaffen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis und Vorwort9
Einfu?hrung17
Über Demenz21
1 Rolle und Bedeutung von Betreuenden in der Klinik23
2 Grundprinzipien guter Pflege und Versorgung31
2.1 Behinderndes Verhalten31
2.2 Warum Wohlbefinden?34
2.3 Stärkenbasierte Pflege und Versorgung35
2.4 Personzentrierte Pflege36
2.5 Fu?r was genau steht personzentrierte Pflege und warum brauchen wir sie heute?37
2.6 Das Pflegedreieck38
2.7 Vorteile personzentrierter Pflege und Versorgung39
2.8 Wie initiiert man personzentrierte Pflege und Versorgung?40
2.9 Sammeln bedeutungsvoller Informationen40
2.10 Sein versus Tun41
2.11 Die Tu?r öffnen42
2.12 Die Person kennen: „Meine Geschichte“42
3 Sylvia – Zur Bedeutung kommunaler Unterstu?tzung und der Entlassung43
3.1 Was muss bei der Entlassung vorhanden sein?43
3.2 Was geschieht, wenn eine Person mit einer Demenz nach Hause geht?44
3.3 Übergangspflege und ihre Abgrenzungen46
3.4 Kommunale Weiterbetreuung48
3.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen49
4 Sarah – Entscheidungen treffen51
4.1 Sarahs Rechte52
4.2 Ethisch handeln52
4.3 Der Mental Capacity Act54
4.4 Bestes Interesse56
4.5 Fixierung57
4.6 Was bedeutet Fixierung?57
4.6.1 Rechtliche Regelung der Fixierung57
4.6.2 Fixierung bei Menschen mit einer Demenz58
4.6.3 Die verschiedenen Formen der Fixierung59
4.7 Schutzmaßnahmen bei Freiheitsentzug59
4.7.1 Was ist Freiheitsentzug?60
4.8 Die Vorsorgevollmacht61
4.9 So lässt sich beste Praxis umsetzen62
5 Patrick – Kommunikation65
5.1 Auswirkungen einer Demenz auf die Kommunikation65
5.2 Kommunikationsbarrieren bei einer Demenz – Aphasie66
5.3 Stressreaktion auf eine Klinikeinweisung67
5.4 Wege zur Unterstu?tzung guter Kommunikation68
5.5 Unterschiedliche Realitäten69
5.6 Validation®69
5.7 Top-Kommunikationstipps fu?r klinisch Tätige71
5.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen72
6 John – Körperliche Gesundheitsbedu?rfnisse75
6.1 Gebrechlichkeit (Frailty)75
6.2 Stu?rze76
6.3 Kontinenz77
6.4 Sehvermögen und Demenz78
6.5 Hörvermögen und Demenz80
6.6 Mundhygiene81
6.6.1 Probleme beim Erhalt der Mundhygiene82
6.7 Diabetes und Demenz82
6.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen83
7 Jaheem – Delir85
7.1 Was ist ein Delir?85
7.2 Risikofaktoren eines Delirs86
7.3 Auslöser87
7.4 Interventionen zur Delirprophylaxe87
7.5 Erkennen eines Delirs87
7.6 Management eines Delirs89
7.6.1 Erklären, was mit Jaheem und seiner Familie geschieht89
7.6.2 Ermitteln und Behandeln der Ursache90
7.6.3 Verlegungen minimieren (v. a. nachts)90
7.6.4 Maximieren der Orientierung90
7.6.5 Überwachen der Zufuhr90
7.6.6 Proaktives Schmerzmanagement91
7.6.7 Anregung und Aktivität am Tag91
7.6.8 Gute Schlafhygiene91
7.7 Sedierung deliranter Patienten92
7.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen93
8 Bridget – Schmerz95
8.1 Was ist Schmerz?95
8.2 Wahrnehmung von Schmerz96
8.3 Schmerz bei einer Person mit Demenz97
8.4 Gru?nde schlechten Schmerzmanagements bei Patienten mit Demenz97
8.5 Häufige Schmerzursachen bei Menschen mit Demenz98
8.6 Schmerzäußerungen bei Demenz98
8.7 Zentrale Prinzipien des Schmerzassessments99
8.8 Schmerzassessment durch Beobachtung100
8.9 Demenzspezifische Schmerzassessmentinstrumente100
8.10 Verabreichen von Medikamenten bei Personen mit Demenz101
8.11 Nichtmedikamentöse Methoden der Schmerzlinderung101
8.12 So lässt sich beste Praxis umsetzen105
9 Myrtle – Essen und Trinken107
9.1 Zur Bedeutung ausreichender Ernährung und Flu?ssigkeit in der Klinik108
9.1.1 Ernährung108
9.1.2 Flu?ssigkeitsaufnahme108
9.2 Häufige Probleme109
9.3 Verringerte orale Zufuhr in der Klinik110
9.4 Strategien zur Förderung des Essens und Trinkens110
9.4.1 Versorgung nach den Vorlieben des Patienten110
9.4.2 Erkennen von Schmerzen112
9.4.3 Lagerung112
9.4.4 Erkennen einer Depression113
9.4.5 Essen in Gesellschaft114
9.4.6 Musik zu den Mahlzeiten114
9.4.7 Wissen, wann man assistieren muss115
9.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen116
10 Geoffrey – Mobilisieren (Befähigen, Ziel setzen und Beginnen)119
10.1 Einleitung119
10.2 Welchen Schwierigkeiten steht das Personal gegenu?ber?120
10.3 Was tun, um diese Schwierigkeiten zu u?berwinden?122
10.4 So lässt sich beste Praxis umsetzen125
11 Kenny – Veränderungen des Verhaltens127
11.1 Gru?nde der Problematik127
11.2 Ungestillte Bedu?rfnisse128
11.3 Gesundheit und sensorische Veränderungen129
11.3.1 Andere Menschen130
11.3.2 Umgebung130
11.3.3 Persönliche Biografie131
11.3.4 Verwunderung u?ber den Wanderer?132
11.4 Nichtmedikamentöse Interventionen133
11.5 Deeskalationstechniken134
11.6 So lässt sich beste Praxis umsetzen135
12 Frank – Das Umfeld137
12.1 Einleitung137
12.2 Leitlinien zur Umgebungsgestaltung, die Teil des Stationsdesigns sein sollten139
12.3 Biodynamische Beleuchtung141
12.4 Auswirkung des sozialen Umfelds auf eine Person mit Demenz142
12.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen144
13 Miriam – Langeweile in der Klinik147
13.1 Einleitung147
13.2 Vorteile von Aktivität148
13.3 Vorteile fu?r die Mitarbeitenden148
13.4 Wichtig: Kennen Sie Ihren Patienten149
13.5 Tipps fu?r das Beginnen einer Aktivität149
13.6 War die Aktivität hilfreich?150
13.7 So lässt sich beste Praxis umsetzen151
14 Nicky und Denise – Wenn das Ende naht153
14.1 Wie eine Person mit Demenz sterben könnte153
14.2 Eine Demenz als zum Tode fu?hrende Erkrankung155
14.3 Verlust und Trauer fu?r die Betreuungsperson156
14.4 Schwierige Gespräche158
14.5 Entscheidungen u?ber Nahrungs- und Flu?ssigkeitszufuhr159
14.6 Sondenernährung160
14.7 Was tun?161
14.8 So lässt sich beste Praxis umsetzen162
15 Stan – Beru?hrung165
15.1 Warum ist Beru?hrung wichtig?165
15.2 Beru?hrung zur Unterstu?tzung von Kommunikation167
15.3 Integrieren von Beru?hrung in Pflegesituationen168
15.4 Einfache Handmassage168
15.4.1 Kontraindikationen169
15.4.2 Zustimmung169
15.4.3 Materialien und Zubehör170
15.4.4 Und so geht’s170
15.4.5 Handru?cken170
15.4.6 Handfläche171
15.4.7 Handgelenk171
15.4.8 Finger172
15.4.9 Abschluss der Handmassage172
15.5 So lässt sich beste Praxis umsetzen173
Literaturverzeichnis175
Nu?tzliche Websites183
Das Dementia-Care-Programm im Hogrefe Verlag185
Autorinnen und Autoren – Das Dementia Care Team191
Sachwortverzeichnis193

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