Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Universität Erfurt, Veranstaltung: Journalismus in Südostasien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Besetzung Afghanistans und des Iraks, sowie die Versuche, dort neue Staatsapparate zu etablieren, haben den Begriff 'Nation-Building' - oder zu Deutsch Nationenbildung - zu ungeahnter Prominenz verholfen. Dem täglichen Sprachgebrauch der Politiker ist er gar nicht mehr wegzudenken und auch in den wissenschaftlichen Diskurs hat das Konzept des Nation-Buildings unlängst Einkehr gehalten. Heute hat dieser Begriff einen festen Platz im Kontext der außen-, sicherheits- und entwicklungspolitischen Diskussion, denn in Zeiten ökonomischer und politischer Globalisierung, die häufig auch einhergehen mit ethnischen Konflikten, drohenden oder akuten staatlichen Zusammenbrüchen (failing und failed states), humanitären Interventionen, Peacekeeping-Operationen und liberalen Protektoraten, gewinnt die Frage der Bildung neuer Nationalstaaten freilich eine außerordentliche Bedeutung.
Zweifellos ein heikler Prozess also - auch, oder insbesondere in einem Land wie Kambodscha, das seit den späten 1960er Jahren praktisch durchgehend Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen war. Ob durch massive Bombardements der USA während des Vietnam-Krieges und die darauf folgenden innenpolitischen Unruhen, das Terror-Regime der Roten Khmer unter Pol Pot, oder die Guerilla-Kriege seit dem vietnamesischen Einmarsch - das heutige Kambodscha steht auf einem äußerst fragilen Gerüst einer Zivilgesellschaft, deren Gefühl für Werte wie Demokratie und persönliche Freiheit über die Jahrzehnte hinweg verstümmelt wurde.
Dennoch postulierte der einstige Premierminister Prinz Norodom Ranariddh im Hinblick auf die künftige Entwicklung Kambodschas optimistisch: 'Wir streben danach, das am meisten demokratische Land Asiens zu werden' - ein Anspruch, der sich angesichts der politischen Vergangenheit Kambodschas mittelfristig nur äußerst schwierig zu erfüllen scheint - zumal schon ein wesentlicher Eckpfeiler von Demokratie (zumindest nach westlichem Verständnis) auch heute, trotz normativer Festlegung, permanente Repressionen: Die Medien- und Pressefreiheit.
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