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Prädestination und freier Wille. Die Charaktere des Eneasromans zwischen göttlichem Einfluss und eigenständigem Handeln.

AutorThorsten Mundi
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl17 Seiten
ISBN9783638146357
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2.3, Universität Regensburg (Ältere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Heinrichs von Veldecke - Eneasroman, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfuß des Götterwillens auf das Handeln der Protagonisten in Heinrichs von Veldecke 'Eneasroman'. Auf eine Analyse der Bruchstellen, welche Heinrichs Roman im Vergleich zu den beiden Vorgängerromanen, Vergils 'Aenaeis' und dem französischen 'Roman d ´Eneas' sicherlich aufweist, wird dabei verzichtet. Es soll vielmehr darum gehen, den Zusammenhang von höfischem Ehrenkodex und christlichem Weltbild des Mittelalters einerseits und dem Handeln der Charaktere des 'Eneasromans' andererseits Offenzulegen. Es soll bewiesen werden, das es Heinrich gelungen ist, aus einer an das Antike Weltbild - dessen Merkmal der Glaube an eine Unzahl von Göttern und ihr Schicksalhaftes Einwirken auf den Lebensweg der Menschen ist - angepassten Vorlage eine Handlungsführung und Charaktere zu formen, deren Handeln für die höfische Welt durchaus Vorbildcharakter hat. Diese Arbeit befasst sich demnach mit den Handlungsmotivationen der Figuren Eneas, Dido, Lavinia und Turnus. Da eine Untersuchung der Figur der Königin darüber hinaus keine neuen Erkenntnisse liefert, wird ihre Rolle keine Beachtung finden. Für diese Betrachtung kommt der Untersuchung der Minnehandlung zwischen Eneas und Dido und ihrem zustande kommen während Eneas´ Aufenthalt in Karthago besondere Bedeutung zu, da diese in ihrem Ablauf im Gegensatz zu anderen Handlungstragenden Ereignissen des 'Eneasromans' beinahe ausschließlich göttlichem Einfluss unterliegt. Die Abschnitte 3.1-3.3 versuchen daher, das komplexe Zusammenspiel göttlichen Willens einerseits und der Fähigkeit des Individuums zur selbstbestimmten Entscheidung andererseits in Heinrichs 'Eneasroman' zu beleuchten. Der Blick auf die mythologischen Grundlagen des Romans und ihrer Bearbeitung durch Vergil werden beweisen, das es Heinrich hier mit einem Widerspruch seiner antiken Vorlage zum mittelalterlichen Weltbild seiner Zeit zu tun hatte, dessen vollständige Auflösung ihm unmöglich bleiben musste. Der Anschließende Abschnitt 3.4 versucht dann, die Gründe hierfür Offenzulegen. Die Untersuchung der für die Handlung des 'Eneasromans' so zentralen Göttergebote und ihrer Bewertung durch Eneas und seine getreuen sowie die Betrachtung der Figur des Turnus und der Minnehandlung zwischen Eneas und Lavinia werden zeigen, das Heinrichs Charaktere keineswegs Spielbälle der Götter sind, sondern vielmehr als eigenständig handelnde Individuen die Erfüllung ihres Schicksals besorgen.

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