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Präsentieren auf Englisch

überzeugender Auftritt / treffende Formulierungen / klare Visualisierung

AutorMario Klarer
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2001
Seitenanzahl144 Seiten
ISBN9783864145421
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Das Geheimnis amerikanischer Vortragstechnik. Mario Klarer zeigt, wie man das Interesse seines Publikums weckt, Inhalte gekonnt inszeniert, Körpersprache souverän einsetzt und Diskussionen charmant leitet. Das Buch vermittelt die notwendige interkulturelle Kompetenz für den gelungenen Auftritt vor englischsprachigem Publikum. Goldene Regeln, Übungen und Beispielformulierungen machen den Leser fit für den professionellen Auftritt auf Englisch.

Mario Klarer ist Professor am Institut für Amerikastudien der Uni Innsbruck sowie Autor mehrerer englischsprachiger Fachbücher. Bei REDLINE WIRTSCHAFT hat er bereits Präsentieren auf Englisch veröffentlicht. Nach mehrjährigen Forschungsaufenthalten in den USA berät er namhafte internationale Firmen wie Sony, Swarovski und Siemens.

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Leseprobe

4. Einleitungen für Fortgeschrittene Welche Variationsmöglichkeiten gibt es für Einleitungen?



Rhetorische Fragen, Problem als Einstieg, Erstaunliches



Was kann ich alles variieren?


Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die oben genannten Strukturierungsvorschläge für Einleitungen in den meisten Präsentationssituationen anwendbar sind. Wie bereits erwähnt, erwarten amerikanische Zuhörer geradezu diese Art der Einleitungsgestaltung, da es sich hierbei um ein von Kindheit an vertrautes Modell handelt. Wichtig für Vortragende ist es zu erkennen, dass diese Strukturierungsmethode nicht nur Vorteile für ein amerikanisches Publikum besitzt, sondern im weitesten Sinn kulturübergreifende oder allgemeine Fragen und Erwartungen des Publikums berührt. Der Nutzen dieser Art der Einleitungsgestaltung liegt vor allem in zwei Bereichen: in der übersichtlichen Aufbereitung des Themas und psychologischen Führung des Publikums.


Goldene Regel: Variationen innerhalb der Standardeinleitung


Einleitungen sollten daher in der Regel all die oben erwähnten Teilaspekte berücksichtigen. Das heißt natürlich nicht, dass man diesen Aufbau nicht variieren kann. Nach Möglichkeit sollen aber die wichtigsten Teile der Einleitung in ihrer Grobstruktur beibehalten werden. Als Vortragender gehe ich ähnlich wie ein Musiker vor, der ein Thema variiert. Zuerst muss ich das Grundthema vor mir haben und es beherrschen, erst dann kann ich spielerisch damit umgehen, wobei in der Variation die eigentliche musikalische Struktur immer mitschwingen soll. Was heißt dies für die Variation von Präsentationseinleitungen? Als Vortragender muss man zu allererst die obigen Fragen bezüglich »Wer?«, »Was?«, Wozu?«, »Wann?«, »Wie lange?« etc. für sich beantwortet haben, dann erst sollte man versuchen, bestimmte Teile der Einleitung kreativ abzuändern. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass sich vor allem das Thema des Vortrages (»Was?«), die Gründe für das Zuhören (»Warum?«) und der Fahrplan (»Wann?«) für Variationen der Einleitung eignen. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten, die man jedoch an die jeweilige Situation und das Publikum anpassen muss.


Rhetorische Fragen als Strukturprinzip


Eine der einfachsten und zugleich effizientesten Gestaltungsmöglichkeiten für Einleitungen bietet die Frage an sich oder besser ausgedrückt die rhetorische Frage. Das besondere an der rhetorischen Frage ist, dass sie derjenige, an den sie ursprünglich gestellt wurde, nicht beantworten muss, ja in den meisten Fällen gar nicht beantworten soll. Was ist dann der Nutzen einer solchen Frage? Die Antwort ist einfach, aber einleuchtend. Wann immer wir als Zuhörer mit einer Frage konfrontiert werden, haben wir das Gefühl, sie auch beantworten zu müssen. Das ist sogar in einer Vortragssituation der Fall, wo wir genau wissen, dass niemand außer dem Vortragenden selbst die Antwort geben wird. In unserer Sozialisation durch Elternhaus und Schule sind wir so konditioniert worden, dass wir bei einer Frage zumindest in Gedanken versuchen, eine Antwort zu bieten. Welche Konsequenzen hat diese Tatsache für die Einleitung einer Präsentation oder auch innerhalb des Hauptteils eines Vortrags? Durch Fragen wird im Zuhörer ein kognitiver Prozess in Gang gesetzt – oder einfacher ausgedrückt: Der Zuhörer denkt mit.

Man darf diese simple Technik auf gar keinen Fall unterschätzen und muss sich die folgende Tatsache vor Augen halten: In einem Vortrag ohne Fragen spricht der Präsentator mehr oder minder frontal zum Publikum. Sie werden nun zu Recht einwenden, dass diese Eingleisigkeit der Kommunikation vom Vortragenden zum Publikum ja Sinn und Zweck einer Präsentation ist. Würde ich nicht von vornherein ein Seminar oder einen Workshop veranstalten, falls ich Dialog mit dem Publikum wünsche? Dies ist natürlich völlig richtig, dennoch bietet die rhetorische Frage das Potenzial, eine oberflächlich einseitige Kommunikation in eine scheinbar dialogische zu verwandeln.

Als Beispiel, wie diese Technik funktioniert, sehen Sie sich am besten die beiden eben gelesenen Absätze dieses Abschnitts nochmals an und überlegen Sie, welche Wirkung die hier eingesetzten rhetorischen Fragen auf Sie haben. Diese Technik suggeriert eine Art des Zwiegesprächs, das die Gedanken durch Fragen und Antworten leitet und dadurch die Aufmerksamkeit für das Publikum erhöht.


Goldene Regel: Unterpunkte in Fragen verwandeln


Eine einfache Möglichkeit, rhetorische Fragen für die Gestaltung von Einleitungen einzusetzen, bieten die Unterpunkte meines »Fahrplans«, die leicht als Fragen formuliert werden können. Anstatt die Präsentation in drei Abschnitte zu unterteilen, gliedert man sie in drei Fragen oder Problemkreise. Als erstes Beispiel habe ich den »Präsentationsfahrplan« der obigen Mustereinleitung verwendet.

  1. Sprachmodul: Rhetorical questions to indicate subpoints
  2. 1. Beispiel: I’ve divided my presentation into three major questions: firstly, what was our old system of candidate evaluation like? Secondly, why do we need a new one? And thirdly, how could we implement this new system? So, in short: I‘ll start talking about the old system and its drawbacks; then analyze the new procedure with its benefits, and end with a general plan for implementation.
  3. 2. Beispiel: To give you a general idea of our company, I’ve divided my presentation into four major questions. When did it all start? – in other words, our company history. What is it that we do? – meaning our product range and the services we provide. Who is responsible? – our organizational structure. And finally, how can we cooperate with you in the near future? That means some possible synergy between our two companies.

Eine Frage oder ein Problem als Einstieg


Eine andere Möglichkeit, durch Fragetechnik die Einleitung zu variieren, ist durch das Aufzeigen eines Problems das Thema (Was?) des Vortrags als Frage einzuführen. Im Gegensatz zur Modifikation des »Vortragsfahrplans« durch rhetorische Fragen erfordert diese Technik etwas mehr Gespür und Überlegung. Im Idealfall jedoch erlaubt diese Technik, auf sehr effiziente Weise sowohl das Thema als auch die Relevanz des Themas hervorzuheben. Das erste Beispiel ist wieder eine Abwandlung der obigen Mustereinleitung.

  • Sprachmodul: Introducing the topic and its relevance through questions
  • 1. Beispiel: As you know perfectly well, our staff is our most precious asset and the selection of qualified personnel is crucial for maintaining our high standards. Being aware that all of you, as section leaders, have been involved in an enormous amount of candidate evaluation and hiring, let me ask you quite bluntly: Was the system that you used for assessing potential staff members really efficient? From the expression on your faces I can tell that the answer is no. And you shouldn’t feel bad about that, because you’re absolutely right: there is a definite need for improvement. This is why I’m here today, namely, to give you a crash course in our new candidate assessment procedures.
  • 2. Beispiel: Before I get started with my topic on »How to Save the Planet and Stay at Home at the Same Time,« I’d like to ask you a question that seems unrelated to our topic. Have you ever given much thought to the question of which plant or crop is the number one monoculture in the U.S. today? No, it’s not corn, wheat, cotton, or tobacco. It’s your lawn. Millions of acres of land are planted and meticulously maintained by millions of homeowners all over North America. Have you ever thought about the ecological consequences of this seemingly normal activity? The impact on the environment is dramatic. Think about the amount of chemicals we put on our yards in order to keep the weeds under control and the grass green. Think about the pollution from gasoline-powered lawn mowers. No governmental agency sets limits for the exhaust of lawn mowers, consequently leaving lawn mower exhaust 30 to 50 times worse in terms of pollution than regular car engines. As you can see from these facts, environmental preservation doesn’t mean you have to become an activist. Actually, my presentation today focuses on the question: How can I contribute to a healthier environment in my immediate surroundings? – a...
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