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Prekäre Hilfen?

Soziale Arbeit aus der Sicht wohnungsloser Jugendlicher

AutorFrank Mücher
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl237 Seiten
ISBN9783531925301
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,26 EUR
Das Thema 'Jugend und Armut' wird in den letzten Jahren wieder vermehrt in der Sozialen Arbeit diskutiert. Die Gründe hierfür sind neben einer wachsenden Sensibilisierung für soziale Problemlagen sicherlich auch in der zunehmenden Verschlechterung der Arbeitsmarkt- bzw. Ausbildungsbedingungen für junge Menschen zu sehen. Vor allem sozial benachteiligte Jugendliche, deren B- graphie dabei häufig von Brüchen geprägt ist, und die oftmals nicht über n- wendige schulischen Schlüsselqualifikationen verfügen, fallen vermehrt durch die Netze sozialstaatlicher Sicherungssysteme. So gelten gegenwärtig - folgt man den Zahlen des 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung - 25% aller heute in Deutschland aufwachsenden Kinder als arm oder als akut von Armut gefährdet. Die Folgen von Armut bei Kindern und Jugendlichen sind dabei vielfältig: Neben fehlenden Bildungschancen, mangelnder Integration in den Ausbildun- und Arbeitsmarkt, materielle Armut in der Herkunftsfamilie, sind es oft auch individuelle Faktoren, wie etwa Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen innerhalb der Familie, missglückte Jugendhilfemaßnahmen oder aber auch der Gebrach von Suchtmitteln, die dazu beitragen, dass Jugendliche den an sie gestellten - forderungen des Aufwachsens nicht gewachsen sind. Die Lebensphase 'Jugend' erscheint somit als ein besonders risikobeladener Abschnitt, an dem viele Jugendliche im Übergang zum Erwachsensein scheitern und manche von ihnen ein Leben 'auf der Straße' als selbst gewählte Alternative gegenüber anderen, ihnen ausweglos erscheinenden Lebensformen, bevorzugen.

Dr. Frank Mücher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie der TU Dortmund.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
1 Einleitung9
1.1 Fragestellung und Zielsetzung der Untersuchung11
1.2 Aufbau und Gliederung der Untersuchung12
2 Wohnungslose Jugendliche als soziales Problem?15
2.1 Überblick über die aktuelle Diskussion15
2.1.1 Zum Stand der Forschung16
2.2 Zur Problemgeschichte von juveniler Obdachlosigkeit22
2.2.1 Die gesellschaftliche Funktion der Armenfürsorge22
2.2.2 Jugend als Problem – das Problem der Jugendfürsorge25
2.2.3 Die Debatte um die ‚Neue Unterschicht’ – oder die Krise der Arbeitsgesellschaft revisted29
2.3 Wohnungslose Jugendliche im Kontext von Jugendhilfe35
2.3.1 Wohnungslose Jugendliche im Kontext sozialpädagogischer Forschung35
2.3.2 Wohnungslose Jugendliche: Eine quantitative Annäherung am Beispiel Off Road Kids39
2.4 Wohnungslose Jugendliche als Adressaten Sozialer Arbeit42
2.4.1 Die Straße als Handlungsfeld Sozialer Arbeit43
2.4.2 Wohnungslose Jugendliche als Adressaten von Straßensozialarbeit49
2.4.3 Wohnungslose Jugendliche als Adressaten von Off Road Kids51
2.5 Zusammenfassung58
3 Zur Perspektive einer adressatenbezogenen Jugendhilfeforschung60
3.1 Jugendhilfeforschung60
3.1.1 Jugendhilfeforschung – eine unsichtbare Disziplin?61
3.1.2 Genese von Jugendhilfeforschung63
3.1.3 Bezugsfelder von Jugendhilfeforschung65
3.2 Zur Forschungsperspektive einer adressatenbezogenen Jugendhilfeforschung72
3.2.1 Soziale Dienstleistungen aus Nutzersicht (A. Schaarschuch)72
3.2.2 Die lebensweltliche Perspektive der Adressaten im Kontext adressatenbezogener Jugendhilfeforschung75
3.2.3 Adressatenbezogene Jugendhilfeforschung im Kontext der sozialpädagogischen Wirkungs und Qualitätsdebatte78
3.2.4 Zum Verwendungskontext von Jugendhilfeforschung in der Jugendhilfepraxis81
3.3 Zusammenfassung84
4 Empirische Bearbeitung85
4.1 Methodologisches Design85
4.1.1 Ethnographische Methoden in der Jugendhilfeforschung86
4.1.2 Teilnehmende Beobachtung94
4.1.3 Interviewerhebung104
4.1.4 Fallbesprechungen109
4.2 Zusammenfassung110
5 Darstellung der empirischen Ergebnisse112
5.1 Das Untersuchungsfeld – Eine ethnographische Erkundung113
5.1.1 Berlin Alexanderplatz113
5.1.2 Bahnhof Zoologischer Garten117
5.1.3 Fazit: Beobachtung von Sozialer Arbeit im öffentlichen Raum120
5.2 Straßensozialarbeit aus Sicht ihrer Adressaten122
5.2.1 Die Mannigfaltigkeit sozialer Wirklichkeiten123
5.2.2 Sozialwissenschaftliche Typen und Typenbildung125
5.3 Fallbezogene Analyse Rekonstruktion der Verlaufstypen129
5.3.1 Verlaufstyp 1: Nina – Straßensozialarbeit als Form peripherer Unterstützung130
5.3.2 Verlaufstyp 2: Stanislav – Gescheiterter Übergang nach Beendigung der Jugendhilfe142
5.3.3 Verlaufstyp 3: Jennifer – ‚Muttersein’ als die Eröffnung einer neuen Perspektive152
5.3.4 Verlaufstyp 4: Kevin – Wohnungslosigkeit als zeitlich begrenzte Krise169
5.3.5 Verlaufstyp 5: Christian – Jugendhilfe als die Nutzung einer zweiten Chance180
5.4 Zusammenfassung und Diskussion der Verlaufstypen196
5.4.1 Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Verlaufstypen197
6 Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse209
6.1 Wie ‚wirkt’ Straßensozialarbeit aus Sicht ihrer Adressaten?209
6.1.1 Bilanzierung von Straßensozialarbeit aus Sicht der Adressaten210
6.1.2 Konsequenzen für Straßensozialarbeit212
6.1.3 Möglichkeiten und Grenzen einer adressatenbezogenen Jugendhilfeforschung215
6.2 Prekäre Jugend – prekäre Hilfen?217
6.3 Fazit und Ausblick221
7 Literaturverzeichnis224

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