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E-Book

Querbeet 2015 (6)

AutorBayrischer Rundfunk, Julia Schade, Sabrina Nitsche, Tobias Bode
Verlagav Buch
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783840465604
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
'Querbeet' - das ist eine Garant für vielseitiges, fundiertes Gartenwissen, in abwechslungsreichen Beiträgen verpackt. Das Begleitbuch zur bekannten Gartensendung des Bayerischen Rundfunks präsentiert in monatlichen Rubriken besondere Zier- und Kübelpflanzen, alte und neue Gemüsearten und-sorten, gibt zusätzlich Tipps zu Anbau, Pflege, Ernte und Verarbeitung. Die drei Autoren und 12 Experten der Sendung greifen die schönsten Themen des Jahres auf und berichten über Aktuelles und Traditionelles rund um den Garten

Tobias Bode ist gelernter Landschaftsgärtner und hat Landschaftsarchitektur studiert. Ob historische oder moderne Gärten - er kennt die Gestaltungsprinzipien und bringt sie dem Zuschauer näher. Der Diplom-Ingenieur und Querbeet-Autor verfügt über fundiertes Wissen rund um das Thema Garten.Sabrina Nitsche ist eine Frau für alle Fälle. Bei ihr blühen auf Balkon und Terrasse neben Apfelbäumen und Stauden auch Blumenwiesenmischungen. Ihr Motto: Mit etwas Geschick gedeiht fast alles auch auf kleinstem Raum. Die Gartenbau-Technikerin arbeitet als Querbeet-Autorin sowohl vor als auch hinter der Kamera.gal ob Zier- oder Nutzpflanze - mit Witz und Sachverstand stellt sich die Gartenbau-Ingenieurin und Querbeet-Autorin Julia Schade jeder Herausforderung. Mit viel Einsatz widmet sie sich auch den Themen Pflanzenernährung und Pflanzengesundheit

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Leseprobe

JANUAR

(Foto: Querbeet/SN)

WAS JETZT ZU TUN IST

Gut für alle

  • Pflanzenschutz: auf Schädlingsbefall im Winterquartier bei Kübelpflanzen achten
  • Zimmerpflanzen regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren, abstauben
  • Das neue Jahr planen: Beete einteilen, Saatgut bestellen
  • Vogelhaus reinigen und regelmäßig auffüllen
  • Gartengeräte reparieren, reinigen, ölen
  • An milden Tagen Gewächshäuser lüften

Obst und Gemüse

  • Winterschnitt bei Obstgehölzen und Beerensträuchern
  • Rinde von Obstbäumen kalken, um sie vor Frostrissen zu schützen
  • Chicorée treiben
  • An frostfreien Tagen Rosenkohl und Feldsalat ernten
  • Eingelagertes Obst und Gemüse auf Fäulnis kontrollieren

Fürs Auge

  • Winterschutz für Gräser anbringen, Halme zusammenbinden
  • Schneelasten vor allem bei Nassschnee entfernen
  • Eingewinterte Kübelpflanzen behutsam gießen
  • Immergrüne Stauden und Gehölze an frostfreien Tagen gießen
  • Winterschutz bei Stauden überprüfen
  • Regelmäßig Laub vom Rasen entfernen
  • Immergrüne Gehölze im Topf bei Temperaturen über 0 Grad Celsius gießen

Ernte

  • Verwerten von eingelagertem Gemüse und Obst aus dem letzten Jahr
  • Aus dem Garten: Rosenkohl, Wurzel- und Knollengemüse, Winterlauch

Scharf und knackig – Asia-Salate

Der Asia-Salat ‘Roter Gigant’ entwickelt dekorative rötliche Blätter und ein gutes Aroma. (Foto: Querbeet/JS)

Schnittlauch und Petersilie vom Fensterbrett, der letzte Rosenkohl und vielleicht noch etwas Feldsalat. So könnte die Bilanz an frischem Gemüse im Januar aussehen. Bereichern lässt sich das Angebot mit Asia-Salat, einem Vitaminspender, der ähnlich wie Feldsalat den winterlichen Minusgraden auch im Freiland trotzen kann.

Botanik, oder wenn es nicht in der Familie bleibt!

Die meisten gängigen Blattsalate gehören zu den Korbblütlern, den Asteraceae. Bei den Asia-Salaten ist es mit der Zuordnung nicht ganz so einfach, zumal es sich hier vielmehr um eine Sammelbezeichnung für verschiedene Familien und Gattungen handelt als um eine spezielle Pflanze. So gehören Asia-Salate zu den Doldenblütlern, den Korbblütlern, den Kreuzblütlern beziehungsweise Kohlgewächsen, den Lippenblütlern oder sogar den Malvengewächsen. Die am stärksten vertretene Familie ist aber die der Kreuzblütler, der Brassicaceae. Um das Ganze jetzt noch weiter zu verkomplizieren, tragen die Asia-Salate dieser Familie Namen wie Komatsuna, Amchoi, Kailaan oder Choi sum. Zum Glück erfreuen sich die Asia-Salate so großer Beliebtheit, dass es mittlerweile für „europäische Zungen“ aussprechbare Bezeichnungen gibt. So wurde Komatsuna zum Senfspinat, Amchoi heißt hierzulande Blattsenf, Kailaan Chinesischer Brokkoli und Choi sum Chinesischer Blütenkohl. Zur Gruppe der Asia-Salate, die zu den Kreuzblütlern zählen, gehören außerdem Blattrettich, Mizuna und Blattchinakohl.

Die meisten Menschen beschreiben den Geschmack von Asia-Salaten als sehr würzig, etwas an Meerrettich erinnernd und leicht scharf. Grund dafür ist – zumindest bei den „Unaussprechlichen“ – die Familienzugehörigkeit zu den Kohlgewächsen, die scharf schmeckende Senföle ausbilden.

Asia-Salate

Botanischer Name: verschiedene

Familien und Gattungen

Gemüseart:

Blattgemüse

Aussaat:

2–3 Korn pro Töpfchen, 13–18 °C Keimtemperatur; unter Glas: Februar bis Oktober, im Freiland: März bis September

Pflanztermine:

Herbst bis Frühjahr in Sätzen, 15–20 cm Abstand

Kulturarbeiten:

Kulturschutznetz bei frühen Sätzen (Sept./Okt.)

Ernte:

40–75 Tage nach Aussaat, 2–3 (5!) Mal

Probleme:

Kohleulen und Schnecken

Besonderheiten:

Kann auch im Winter geerntet werden, sowohl roh als auch gekocht genießbar

Vorsicht, Kohleulen!

In Sachen Aussaat liegt ebenfalls in der Familienherkunft der „Hund begraben“! Denn um die Kohlgewächse an frostfreien Tagen im Winter als Salat ernten zu können, muss es im Spätsommer und Herbst natürlich erst einmal die dafür erforderliche Masse bilden. Gleichzeitig sind zu dieser Jahreszeit aber eine Vielzahl von Schädlingen unterwegs. Einer von ihnen ist die sogenannte Kohleule. Die etwa 4 Zentimeter langen Raupen des Falters leben den Sommer über an Kohlgewächsen und verursachen einen verheerenden Lochfraß. Jedes Jahr bringt die Falterart zwei Generationen hervor. Die Kunst besteht darin, den Asia-Salat erst zu pflanzen, wenn die zweite Raupengeneration schon einen Unterschlupf gefunden hat und keine Gefahr mehr besteht, dass sie sich doch noch über den Asia-Salat hermacht. Bewährt hat es sich, den Salat unter Kulturschutznetzen zu ziehen und erst Ende September/Anfang Oktober von diesen zu befreien, ihn dann entweder ins Gewächshaus oder sogar ins Freiland zu pflanzen.

Pflanzeneigener Frostschutz

Temperaturen von –11 Grad Celsius sind für ‘Roter Gigant’, eine Sorte des Blattsenf beziehungsweise Amchoi, ‘Grüne im Schnee’, eine Senfkohlsorte, aber auch für Mizuna, ‘Frizzy Joe’ oder ‘Agano’ kein Problem. Im September ausgesät, können sie im Winter im Freiland stehen. Bei Minusgraden friert ihr Laub allerdings ein. Das heißt aber nicht, dass die Pflanzen sterben, sie stellen lediglich ihr Wachstum ein. Nur eine Ernte kommt bei Frost nicht infrage, denn dadurch würden die gefrorenen Zellen zerstört werden. An frostfreien Tagen taut das Laub aber rasch wieder auf und kann wie Schnittsalat verwendet werden. Wer im Winter regelmäßig ernten möchte, sollte der Freilandkultur den Anbau im unbeheizten Folientunnel oder Gewächshaus vorziehen, da die Temperaturen hier öfter über den Gefrierpunkt steigen.

Genügend Platz für jedes Pflänzchen und praktisch in der Handhabung – Multitopfplatten. (Foto: Querbeet/MH)

Asia-Frucht-Smoothie

Neben der gängigen Verwendung als Salatbeigabe schwören Smoothie-Fans auf Asia-Salat zum Trinken. Irgendjemand kam wohl auf die Idee, sich solch ein Trinkpüree mit Asia-Salat aufzupeppen. Und in der Tat, es schmeckt! Zunächst mag es befremdlich erscheinen, Salat mit Obst zu pürieren, doch das zarte, an Meerrettich erinnernde Aroma harmoniert perfekt mit Birne, Kiwi und Weintrauben. Versuchen Sie es selbst!

Zutaten:

  • 70 g Asia-Salat
  • 300 ml Wasser
  • 1 Birne
  • 1 Kiwi
  • 16 Weintrauben

Zubereitung:

Den Salat etwas zerhacken und in einen Becher geben. Nun etwas Wasser dazugeben und leicht pürieren. Diesen Vorgang wiederholen, bis Salat und Wasser vollständig vermischt sind. Die Birne waschen, vierteln, Fruchtgehäuse entfernen und in Würfel schneiden, die Kiwi schälen und ebenfalls würfeln. Weintrauben waschen und halbieren. Die Früchte mit dem Salatmix pürieren. Der Zusammensetzung sind hierbei keine Grenzen gesetzt, und erlaubt ist, was schmeckt.

Fitnessprogramm für Kübelpflanzen

Olive, Granatapfel, Wandelröschen, Oleander, Enzianstrauch, Zwergdattelpalme, Citrus – sie alle kann man kühl und hell überwintern. Geeignet sind Hausflure, ungeheizte Gästezimmer, frostfreie Garagen mit Fenster oder natürlich Wintergärten. Bei Temperaturen von 5–10 Grad Celsius fallen die Pflanzen in eine Art Winterschlaf und brauchen dann kaum Wasser und Nährstoffe.

Schädlinge auf dem Vormarsch?!

Mangelndes Licht, wenig Lüftungsmöglichkeiten und ein enger Pflanzenstand – viele Faktoren im Winterquartier sind für Schädlinge ideal. Deswegen ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, am besten alle 2–3 Wochen beim Gießen. Besonderes Augenmerk sollte man dabei auch auf die Blattunterseiten und Triebspitzen legen, denn hier verstecken sich die meisten Schädlinge. Gelbe Punkte und Flecken oder kleine Netze an Blättern und Triebspitzen sind Warnsignale – jetzt muss gehandelt werden! Schon bei den ersten Anzeichen kann man mit Mitteln auf Öl- oder Kaliseifenbasis gegenhalten. Diese Mensch und...

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