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Ratgeber Exzessives Schreien, Schlaf- und Fütterstörungen

Informationen für Eltern und Erzieher

AutorAlexander von Gontard, Eva Möhler, Margarete Bolten
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl48 Seiten
ISBN9783840923746
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Säuglinge und Kleinkinder, die exzessiv schreien, quengeln und Probleme mit dem Schlafen und Essen haben, können Eltern an ihre Belastungsgrenzen bringen. Ziel des Ratgebers ist es, Eltern über die verschiedenen Verhaltensschwierigkeiten zu informieren und ihnen praktische Schritte zur Verbesserung der Situation mit ihrem Kind zu vermitteln. Der Ratgeber informiert über die verschiedene Erscheinungsformen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Schrei-, Schlaf- und Fütterstörungen im Säuglings- und Kleinkindalter. Eltern und andere Bezugspersonen erhalten zahlreiche Anregungen, was sie selbst tun können, damit ihr Kind besser zur Ruhe kommt und weniger schreit, leichter ein- und durchschlafen kann und es seltener zu Problemen mit dem Essen kommt.

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Kapitelübersicht
  1. Zielsetzung des Ratgebers/Inhalt
  2. 1 Kennen Sie das?
  3. 2 Allgemeine Informationen zum Schreien, Schlafen und Fu¨ttern im Säuglings- und Kleinkindalter
  4. 3 Woran erkenne ich, dass mein Kind behandlungsbedu¨rftige Probleme mit dem Schreien, Schlafen oder Fu¨ttern hat?
  5. 4 Wie viele Säuglinge bzw. Kleinkinder sind betroffen?
  6. 5 Können diese Probleme auch Hinweise auf andere Störungen sein?
  7. 6 Wie ist die weitere Entwicklung?
  8. 7 Was sind die Ursachen?
  9. 8 Was können Eltern tun?
  10. 9 Was können Psychotherapeuten und Kinderpsychiater tun?
  11. 10 Gibt es noch weitere Hilfen?
  12. Anhang
Leseprobe
Viele bevorzugen Getränke gegenüber fester Nahrung, manche essen zu langsam, einige sind nicht am Essen interessiert und manche können sogar aggressiv und provokativ das Essen verweigern. In ihrer Verzweiflung greifen die Eltern zu verschiedenen Hilfsmitteln. Viele Eltern bestechen ihre Kinder, indem sie ihnen neue Nahrungsmittel (z. B. Süßigkeiten) anbieten. Viele versuchen, ihre Kinder mit Spielen abzulenken und in vielen Familien laufen bei den Mahlzeiten Fernsehen, DVDs oder Musik. Manche Eltern versuchen in ihrer Hilflosigkeit, ihre Kinder zu bestrafen, indem sie ihnen keinen Nachtisch geben, das Essen wegnehmen oder sie zum Essen zu zwingen.

Typische Fütterund Essstörungen. Fütterund Essstörungen sind sehr viel seltener. Hier sind die Symptome stärker ausgeprägt, treten häufiger auf und halten länger an. Fütterund Essstörungen sind sehr vielgestaltig. Es gibt nicht die eine Störung für alle Kinder und Familien – sondern eine ganze Anzahl. Fütterund Essstörungen können gemeinsam mit körperlichen Erkrankungen auftreten oder deren Folge sein. Eine Fütterund Essstörung kann auch zu einer Mangelernährung, Gewichtsabnahme und fehlendem Wachstum führen. Deshalb muss das Kind bei Fütterund Essstörungen unbedingt einem Kinderarzt vorgestellt werden. Dieser klärt ab, ob das Kind gesund ist und sich altersentsprechend entwickelt. Wie können sich Fütterund Essstörungen zeigen? Es gibt Säuglinge, die beim Stillen oder bei der Flaschenfütterung große Schwierigkeiten haben, wach und entspannt zu bleiben. Manche sind zu müde und schlafen ein, andere sind übererregt und lassen sich durch äußere Reize leicht ablenken. Die Folge ist jeweils, dass das Füttern nicht zu Ende gebracht wird, was bei Eltern Ängste und Besorgnis auslösen kann.

Andere Kinder geraten beim Füttern unter Belastung, weil eine Grunderkrankung des Herzens, der Lunge oder des Darmtraktes vorliegt. Sie bekommen Atemnot, verschlucken sich oder schreien, weil das Füttern so anstrengend ist. Eine besondere Risikogruppe sind beispielsweise Frühgeborene, insbesondere wenn sie über eine Sonde ernährt wurden. Andere Kinder verweigern das Füttern und Essen, weil sie unangenehme Erfahrungen wie Würgen, Erbrechen oder Verschlucken beim Essen gemacht haben. Das Essen ist deshalb negativ konditioniert und das Kind wehrt sich dagegen.

Andere Kinder dagegen haben einfach kein Interesse am Essen. Sie spielen gerne, sind dauernd auf „Entdeckungsreise“ und sind an allem interessiert – nur nicht an der Nahrung. Diese aktiven Kinder haben oft zusätzliche Probleme, wie z. B. beim Schlafen. Der fehlende Appetit kann für die gesamte Familie nervend und frustrierend sein. Manche Eltern „verbiegen sich“, indem sie ihre Kinder ablenken, mit ihnen spielen, hinter ihnen herlaufen und ihnen sogar Essen in den Mund stecken.

Andere Kinder dagegen haben ganz klare Vorlieben beim Essen. Es kann sein, dass sie nur bestimmte Nahrungsmittel zu sich nehmen, die eine bestimmte Farbe (z. B. grüne aber nicht gelbe), einen bestimmten Geschmack oder Geruch oder eine bestimmte Konsistenz (Brei aber nicht Stückchen) haben. Im Extremfall essen solche Kinder sogar nur Nahrungsmittel einer bestimmten Marke. Die bevorzugte Nahrung wird problemlos gegessen. Neue Nahrungsmittel dagegen werden verweigert, das Kind kann diese sogar ausspucken und erbrechen. Manche Kinder sind auch in anderen Bereichen überempfindlich, sie mögen nicht barfuß gehen oder lehnen besondere Kleidungsstücke ab. Erstaunlicherweise zeigen in diesen Familien auch manche Eltern ein selektives Essverhalten mit wenigen bevorzugten Nahrungsmitteln.

Zuletzt sind manche Eltern mit der Fütterund Essenssituation vollkommen überfordert – nicht weil sie kein Interesse an ihrem Kind haben, sondern weil sie es einfach zurzeit nicht können. Manche haben eine belastende Lebenssituation, eine schwierige Schwangerschaft und Geburt hinter sich. Andere Eltern sind isoliert, haben wenig Kontakt zu Freunden und kaum Unterstützung durch ihre Familien. Wieder andere sind sogar unglücklich, verzweifelt und antriebslos – typische Zeichen einer Depression. Dies ist kein Versagen, sondern eine Krankheit, für die es wirksame Hilfen gibt. In diesen Fällen ist es wichtig, dass die Eltern für sich selber sorgen und eine Behandlung aufsuchen – somit können sie ihrem Kind am besten helfen.

Es gibt Kinder (wie z.B. Frühgeborene), die stellen besondere Anforderungen an ihre Eltern, ihre Pflege und das Füttern an sich ist schwierig und kompliziert. Die Anfangszeiten mit ihrem Kind sind für manche Eltern alles andere als rosig – entgegen der Erwartungen der Gesellschaft und der Medien, nämlich dass Eltern glücklich und fröhlich über das Kind sein sollten. Trotz der vielen verschiedenen Fütterund Essstörungen gibt es eine gute Botschaft, wie viele neue Studien zeigen: Eine Behandlung ist nicht nur möglich, sondern oft auch erfolgreich – den meisten Familien kann geholfen werden!

4 Wie viele Säuglinge bzw. Kleinkinder sind betroffen?

Schreiprobleme
Viele Eltern sind erstaunt darüber, wie häufig Eltern bzw. ihre Säuglinge von Problemen mit unstillbarem Schreien betroffen sind. Oft sind sie selbst davon überzeugt, dass sie mit diesem Problem ganz allein sind. Exzessives Schreien zählt zu den häufigen Vorstellungsgründen in kinderärztlichen Praxen. Etwa 15 bis 20 Prozent der Säuglinge, das bedeutet also etwa jeder fünfte bis sechste Säugling schreit in den ersten Lebensmonaten unstillbar. Viele Eltern fühlen sich jedoch mit ihrem Problem alleingelassen.

Schlafprobleme
Bis zu 20 Prozent aller Kinder leiden zumindest zeitweise an Schlafproblemen, wobei das Leiden der Eltern meist erheblicher ist, als das der Kinder. Schwere Schlafstörungen sind etwas seltener, sie treten in der Regel unter 5 Prozent auf.

Fütterund Essprobleme
Es kann für Eltern sehr beruhigend sein, zu erfahren, dass sie nicht die einzigen sind, deren Kind Probleme beim Füttern und Essen hat. Etwa 20 Prozent aller Kinder, also jedes fünfte Kind, haben solche Fütterund Essprobleme. Und die meisten Familien werden damit gut fertig. Schwere Fütterund Essstörungen dagegen sind sehr selten. Ein bis zwei Prozent aller Kinder weisen solche schweren, lang andauernden Probleme auf. In solchen Fällen sollten Sie nicht zögern, sich möglichst rasch Hilfe zu suchen.
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung des Ratgebers/Inhalt7
1 Kennen Sie das?11
2 Allgemeine Informationen zum Schreien, Schlafen und Fu¨ttern im Säuglings- und Kleinkindalter13
3 Woran erkenne ich, dass mein Kind behandlungsbedu¨rftige Probleme mit dem Schreien, Schlafen oder Fu¨ttern hat?16
4 Wie viele Säuglinge bzw. Kleinkinder sind betroffen?22
5 Können diese Probleme auch Hinweise auf andere Störungen sein?23
6 Wie ist die weitere Entwicklung?24
7 Was sind die Ursachen?25
8 Was können Eltern tun?32
9 Was können Psychotherapeuten und Kinderpsychiater tun?43
10 Gibt es noch weitere Hilfen?45
Anhang46
Weiterfu¨hrende Literatur46
Materialien47

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