4. Ziele erreichen mit der 5-Schritt-Methode
Oftmals ist es schwierig den Anfang zu finden. Mit der richtigen Methodik wird jedoch aus diesem scheinbar schwierigen Unterfangen eine durchaus lösbare Angelegenheit. Von "Das geht nicht" oder "Keine Ahnung wie ich das machen soll", kommst du damit zum "So werde ich das schaffen"- Modus. Du machst immer nur einen Schritt und gehst erst dann zum nächsten über, wenn du den vorhergehenden erledigt hast. Multitasking ist etwas für Computer, Menschen sind nicht dafür konstruiert. Wenn du auf Multitasking verzichtest und methodisch Schritt für Schritt planst und entsprechend vorgehst, steigen deine Erfolgschancen beträchtlich. Zeit- und Ressourcenprobleme werden dadurch minimiert.
Schritt 1: Ziele definieren und Priorität festlegen
Schreibe deine strategischen und taktischen Ziele nach Wichtigkeit geordnet zusammen und definiere dazu einen realistischen Zeitraum für die Zielerreichung. Was willst du in einem Jahr, in drei Jahren, in fünf Jahren und in zehn Jahren erreicht haben? Die folgenden Kontrollfragen helfen dir bei der Zieldefinition:
- Was ist dir im Leben besonders wichtig?
- Welchen Mehrwert bringt dir die Erreichung deines Ziels?
- Was passiert, wenn du dein Ziel nicht erreichst?
- Was würdest du zutiefst bedauern oder bereuen, wenn du das nicht erreichst oder zumindest nicht ernsthaft versucht hättest?
Beschreibe jedes Ziel, das heißt das angestrebte Ergebnis (!) schriftlich und möglichst konkret (Datum, Umfang, Qualität) in maximal drei bis fünf Sätzen. Das sind deine strategischen „Zielmarken”.
Schritt 2: Die Beteiligten-Analyse
Bevor du an die Umsetzung gehst, ist es von Vorteil, wenn du dir bewusst machst, dass du Veränderungen durchführen willst, die möglicherweise auch andere in irgendeiner Form betreffen. Deine Mitmenschen können und werden deine Ziele oftmals sehr kritisch betrachten. Ihre Interessen können von deinen durchaus abweichen. Nur weil du etwas willst, müssen sie es noch lange nicht wollen. Was du als gut oder erstrebenswert empfindest, wirkt für sie vielleicht nachteilig oder gar bedrohlich. Es reicht schon, wenn sie den von dir angestrebten Zustand als unbequem für sich einschätzen.
Sie werden möglicherweise Widerstand leisten oder dir zumindest Ihre Unterstützung versagen. Deine Mitmenschen sind nur motiviert dir zu helfen,
- wenn sie darin einen Vorteil sehen,
- wenn du ihre Befürchtungen zerstreuen kannst,
- oder ihnen einen Ausgleich für etwaige Nachteile bietest.
Das solltest du daher von vorneherein bedenken und in die Planung deiner Maßnahmen einbeziehen. Du benötigst ein Change-Management, um damit von Anfang an richtig umzugehen und unnötige Konflikte und Probleme zu vermeiden. Im Idealfall gelingt es dir, aus potenziellen Gegnern sogar Verbündete zu machen. Viele Pläne und gute Vorhaben scheitern daran, dass genau dieser Schritt nicht, nicht rechtzeitig oder nicht richtig durchgeführt wird. Diese Unterlassung erfolgt teilweise aus Nichtwissen und oft aus Ungeduld. Ungeduld ist in diesem Zusammenhang eine sehr gefährliche Verhaltensweise. Die beliebteste Ausrede ist der Dauerbrenner „keine Zeit". Wer hier Zeit spart, macht sich selbst etwas vor und muss diese Zeit hinterher mit Zins und Zinseszins bezahlen. Statt Zeitersparnis ist das Ergebnis Zeit-, Kraft und Qualitätsverlust durch Krisenmanagement. Krisen solltest du jedoch möglichst vermeiden, anstatt sie zu managen. Gute Planung ist der Schlüssel dazu. Sei hier besonders sorgfältig, nimm dir Zeit.
Change-Management entscheidet viel öfter als du denkst über Erfolg oder Misserfolg. Die nachstehenden Kontrollfragen helfen dir bei der Erstellung der Beteiligten-Analyse. Beantworte sie schriftlich.
- Sind andere von deinen Zielen betroffen?
- Wenn ja wer und wie?
- Warum sollen sie dir helfen beziehungsweise keinen Widerstand leisten?
- Über welche Macht beziehungsweise über welche Mittel verfügen sie, um dir zu helfen oder dich zu behindern?
- Welche Vorteile oder Nachteile haben sie von deiner Zielerreichung?
- Was kannst du ihnen als Ausgleich für eventuelle Nachteile bieten?
- Wie kannst du sie von der Mitwirkung an deinem Plan überzeugen (nicht überreden!)?
- Welche Kompromisse bist du bereit einzugehen?
- Welche Möglichkeiten hast du im Falle eines unüberbrückbaren Interessenkonflikts, um dein Ziel dennoch zu erreichen?
Sobald du deine Ziele definiert und deine Beteiligten-Analyse durchgeführt hast, wird es konkret. Du beginnst mit der Planung. Diese Planung wiederum ist bereits ein Teil der Umsetzung. Aus einem Wunsch oder einem Traum wird jetzt nach und nach, in kleinsten Schritten, Realität.
Schritt 3: Grobplanung
Zunächst erstellst du eine Grobplanung. Dabei überträgst du jedes einzelne Ziel auf ein eigenes Blatt Papier und unterlegst es mit den wichtigsten Teilschritten für die Zielerreichung sowie dem geplanten Endtermin. Das kann einen Zeitraum von ein bis zehn Jahren umfassen. Achte darauf, dass du nicht an zu vielen Baustellen zugleich anfängst. Übe dich in Disziplin und Geduld. Fange zunächst mit deinem wichtigsten Ziel an und konzentriere dich ausschließlich darauf. Gehe dabei nicht zu tief ins Detail, beschränke dich auf die jeweils essenziellen Teilschritte (circa fünf maximal zehn). Das sind deine Meilensteine.
Die folgenden Kontrollfragen helfen dir bei der Grobplanung.
- Was muss passieren, was genau musst du tun oder was muss erledigt sein, damit du den jeweils nächsten Meilenstein erreichst?
- Woher weißt du, dass du diesen Meilenstein erreicht hast?
- Wie kannst du das messen?
- Was ist dann die nächste konkrete Aktion?
Das ist nun dein Fahrplan zum Ziel, deine Checkliste für die Feinplanung und gleichzeitig dein Erfolgstagebuch. Jeder erledigte Teilschritt ist ein Erfolg. Hake ihn ab, feiere ihn und gönne dir eine Belohnung!
Schritt 4: Feinplanung
Für jeden Meilenstein gemäß Schritt 3 legst du fest, was beziehungsweise wen du brauchst, um diesen Schritt abzuschließen. Auch in diesem Falle fasst du das in circa fünf bis maximal zehn Maßnahmen pro Meilenstein zusammen. Wiederum legst du dafür einen realistischen Endtermin fest. Sorgfältige Planung ist zwar wichtig, ein hinreichend genauer Plan ist jedoch vollkommen ausreichend. Eine übermäßig detaillierte Planung bringt dich in den meisten Fällen nicht weiter.
Wenn du versuchst, auch die vierte Stelle hinter dem Komma zu planen, hast du nur mehr Arbeit, die dich deinem Ziel nicht näher bringt. Planung soll deine Handlungen leiten und sie erleichtern, nicht erschweren. Zu detaillierte Planung ist vor allem eine Illusion, es gibt immer wieder Einflüsse, die dich zu kleineren Kurskorrekturen zwingen werden. Sei darum nur in der Planungstiefe sorgfältig, mehr ist nur in den seltensten Fällen erforderlich. Planung ist kein Ersatz für die Umsetzung, darum plane so genau wie nötig, nicht so genau wie möglich. Handle lieber.
Die folgenden Kontrollfragen helfen dir bei der Feinplanung.
- Was brauchst du an Ausrüstung, Geld und sonstigen Rahmenbedingungen?
- Was ist der jeweils nächste Schritt zur Erledigung?
- Musst du dir eventuell neue Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen?
- Wenn ja, welche und wie wirst du das angehen?
- Wessen Unterstützung benötigst du (siehe hierzu deine...