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E-Book

Schwager über Technische Analyse

AutorJack D. Schwager
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl382 Seiten
ISBN9783862488292
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Immer mehr Anleger vertrauen auf die Technische Analyse bei ihren Anlageentscheidungen. Mit dem klaren Einblick und den Ansichten, die Ihn beinahe zur Legende gemacht haben, untersucht, erklärt und prüft Jack D. Schwager nach einer Einführung in die Philosophie der Technischen Analyse, die Dow-Theorie, die Konstruktion von Charts sowie das Konzept des Trends. Neben der Kopf-Schulter- Formation diskutiert der Autor auf leicht verständliche Weise auch die anderen Umkehr- und Fortsetzungsformationen. Ausführlich bespricht er die Bedeutung der Analyse mit einem längeren Zeithorizont mittels Langfristcharts. Immer wieder illustriert er seine Schlüsse mit Beispielen und verwendet dabei über 200 Charts zur Veranschaulichung. Der letzte Teil des Buches ist der praktischen Umsetzung auf dem Aktienmarkt gewidmet. Seien es die Anforderungen an die Technik, sprich an die Computer und Handelssysteme, an das Geldmanagement und an die Statistik oder der Brückenschlag zwischen Aktien und Futures mittels Intermarket-Analyse - Schwager schafft es auch hier für den Leser einen sinnvollen Mehrwert zu schaffen. Das Werk wird von 82 Regeln und 42 Marktweisheiten, sowie einem Übungsteil abgerundet und hilft somit dem Anleger, Jack Schwagers immense Kenntnis der Technischen Analyse einfach zu verstehen und somit für die eigenen Anlageentscheidungen optimal zu nützen. Verschiedene Chartarten Balken-, Tagesschlußkurs-, Point&Figure-, Candlestick-Charts Viele Chartformationen Ein-Tages-Formationen, Fortsetzungsformationen, Top und Bodenformationen, die Bedeutung von Fehlsignalen Handelssysteme Trendfolger, antizyklisches Traden, Formationserkennung Chart- und Analysesoftware Berücksichtigung von Zeitebenen / Zeiträumen / Zeitfenstern und Handelsarten / Handelsweisen / Handelsstilen Geplante Tradingstrategien Handelsphilosophien, Marktauswahl, Strategien zur Risikokontrolle, Aneignung einer HandelsroutineBalken-, Tagesschlußkurs-, Point&Figure-, Candlestick-Charts Viele Chartformationen Ein-Tages-Formationen, Fortsetzungsformationen, Top und Bodenformationen, die Bedeutung von Fehlsignalen Handelssysteme Trendfolger, antizyklisches Traden, Formationserkennung Chart- und Analysesoftware Berücksichtigung von Zeitebenen / Zeiträumen / Zeitfenstern und Handelsarten / Handelsweisen / Handelsstilen Geplante Tradingstrategien Handelsphilosophien, Marktauswahl, Strategien zur Risikokontrolle, Aneignen einer Handelsroutine

Jack D. Schwager gilt als einer der wichtigsten und angesehensten Investmentpersönlichkeiten unserer Zeit. Er gründete Wizard Trading, eine Vermögensverwaltung, mit der er methodische und computerbasierte Handelssysteme ent-wickelt und die zur Zeit über 75 Millionen Dollar verwaltet. Er war lange Zeit Direktor des Futures Research und Trading Strategy bei Prudential Securities Inc. Jack Schwager ist Autor der vielbeachteten Reihe Schwager on Futures mit den Büchern Technische Analyse und Fundamentale Analyse und den Bestsellern Market Wizards und The New Market Wizards, die zu den am meisten verkauften Finanzbüchern aller Zeiten gehören. Er schreibt für zahlreiche anerkannte Zeitungen und Zeitschriften, wie The New York Times und Forbes.

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Leseprobe

Kapitel 2
Arten von Charts


Man braucht keinen Wetterpropheten um zu wissen, aus welcher Richtung der Wind weht.

– Bob Dylan –

Der Kurschart ist natürlich das primäre Werkzeug des Technischen Analysten. Obwohl es verschiedene Formate gibt, legen die meisten Charts ein Koordinatensystem zugrunde, in dem die x-Achse die Zeitskala und die y-Achse die Kursskala ist. Die Zeiteinheit der x-Achse kann je nach der gewählten, länger- oder kürzerfristigen Betrachtungsweise des Analysten variieren. Charts können mit Kursdaten von beliebigen Zeitintervallen konstruiert werden: Jahre, Monate, Wochen, Tage (am gebräuchlichsten), und Intraday (z. B. 60 Minuten, 30 Minuten usw.).

Balkencharts


Der Balkenchart ist die mit Abstand am meisten verbreitete Art der Kursdarstellung. In einem Balkenchart wird jeder Tag durch eine senkrechte Linie angezeigt, die sich vom Tagestiefstkurs bis zum Tageshöchstkurs erstreckt. Der Tagesschlusskurs wird durch einen kleinen waagerechten Strich nach rechts symbolisiert. Zusätzlich ist oft – aber nicht immer – der Eröffnungskurs durch einen waagerechten Strich links des Balkens angegeben. Abbildung 2.1 ist ein Tages-Balkenchart einer einzelnen Aktie.

In Terminmärkten sind die auf dem Balkenchart angezeigten Eröffnungsund Schlusskurse repräsentative Werte (die in der Regel von professionellen, von der Börsenaufsicht autorisierten Tradern in einem bestimmten Kontrakt bestimmt werden). Sie entsprechen näherungsweise dem Durchschnittspreis der ersten bzw. letzten Minuten des Handelstages. Im Fall von Aktien entsprechen die im Balkenchart angezeigten Eröffnungsund Schlusskurse dem tatsächlichen ersten und letzten Kurs des Tages.

Für Trading-Aufgaben eignet sich der Tages-Balkenchart am besten, doch auch Balkencharts für längere Zeitperioden bieten extrem wichtige Perspektiven. Diese Langfristcharts (z. B. Wochen- oder Monatscharts) sind den Tagescharts exakt vergleichbar: jeder Balken zeigt die Kursspanne und den Schlusskurs der entsprechenden Periode. (Bei Wochen- oder Monatscharts entsprechen der Eröffnungskurs und der Schlusskurs einfach dem ersten Kurs des ersten Tages bzw. dem letzten Kurs des letzten Tages, der in der dargestellten Periode enthalten ist. So zeigt jeder Wochen-Balkenchart den Montag-Eröffnungskurs und den Freitag-Schlusskurs.) Abbildung 2.2 zeigt einen Wochenchart der in Abbildung 2.1 als Tageschart dargestellten Aktie. Der Ausschnitt des Rechtecks korrespondiert mit der in Abbildung 2.1 dargestellten Periode. Abbildung 2.3 wiederum ist ein Monatschart derselben Aktie. Das große und das kleine Rechteck verweisen auf die in den Abbildungen 2.1 und 2.2 gezeigten Perioden.

2.1Tages-Balkenchart: Micron Technology Chart erstellt mit Omega TradeStation®

In Kombination wirken Monats-, Wochen- und Tagescharts wie Bilder desselben Motivs, die mit einem Weitwinkel-, Normal- und Teleobjektiv aufgenommen wurden. Mit Hilfe des Monats- und des Wochencharts gewinnt man einen breiten Überblick und man entwickelt eine Meinung über den möglichen langfristigen Trend. Anschließend zieht man den Tageschart heran, um das Timing des Ein- oder Ausstiegs zu bestimmen. Wenn der Langfristchart bereits ein klares Bild zeigt, hat der Trader wahrscheinlich schon eine vorgefasste Meinung, wenn er zum Tageschart kommt. Wenn beispielsweise der Monats- und der Wochenchart ein langfristiges Top anzeigen, wird der Trader den Tageschart nur auf Verkaufssignale hin untersuchen.

2.2Wochen-Balkenchart: Micron Technology Chart erstellt mit Omega TradeStation®

Der perspektivische Unterschied zwischen Tages- und Wochencharts kann sehr auffallend sein; deshalb sollten beide Charts analysiert werden. Der Tageschart des März 1995 Silber-Kontrakts beispielsweise (Abbildung 2.4) wird von einer sehr bearishen, massiven Topformation dominiert. Der Wochenchart hingegen (Abbildung 2.5) zeigt ein ganz anderes Bild. Obwohl in diesem Chart die Kursformation Ende 1993 sehr nach einem Gipfel aussieht, offenbart der Chart auch, dass die Kurse nahe des unteren Randes einer breiten historischen Kursspanne notieren, und dass anscheinend von 1991 bis 1993 ein primärer Boden geformt wurde. Trotz der kurzfristig negativen Perspektive in beiden Charts legt der Wochenchart nahe, dass ein weiterer Kursrückgang eine potenzielle langfristige Kaufgelegenheit darstellt – obwohl der Tageschart nicht den geringsten Hinweis auf eine solche Schlussfolgerung bietet.

2.3Monats-Balkenchart: Micron Technology Chart erstellt mit Omega TradeStation®

Liniencharts


Liniencharts berücksichtigen nur Schlusskurse und ignorieren Hoch- und Tiefkurse. Manche Zeitreihen können nur als Liniencharts dargestellt werden, weil Intraday-Daten gar nicht verfügbar sind. Zwei Beispiele hierzu sind (1) Zeitreihen von Kassamärkten (Abbildung 2.6) und (2) von Spreads (Abbildung 2.7). (Ein Spread-Chart zeigt die Preisdifferenz zwischen zwei Instrumenten.)

Manche Charttechniker mögen Liniencharts auch dann bevorzugen, wenn Hoch-, Tief- und Schlusskurse erhältlich sind, weil sie das Bild klarer sehen, wenn sie nur die Schlusskurse betrachten. Ihrer Ansicht nach verwirren Hoch- und Tiefkurse nur. Nichtsdestotrotz beruhen viele wichtige Chartformationen auf der Existenz von Hoch- und Tiefkursen, und man sollte zweimal darüber nachdenken, bevor man auf diese Informationen verzichtet.

Point & Figure Charts


Die entscheidende Charakteristik der Point & Figure Charts besteht darin, dass die gesamte Kursentwicklung als einzelner fortlaufender Kursstrom gesehen wird, der die Zeit ignoriert. Ein Point & Figure Chart (siehe Abbildung 2.8) besteht aus einer Serie von x- und o-Säulen. (Einige Chartsoftware-Produkte verwenden Rechtecke und andere Symbole anstellen von Kreisen.) Jedes x verkörpert eine Kursbewegung eines bestimmten Ausmaßes, das als Kästchengröße bezeichnet wird. So lange die Kurse weiter steigen, werden für jedes der Kästchengröße entsprechende Inkrement x-Symbole zu der aktuellen Säule addiert. Wenn die Kurse allerdings um einen Betrag fallen, der der Umkehrregel (gewöhnlich ein Vielfaches der Kästchengröße) oder mehr entspricht, beginnt man eine neue Säule von o’s und zeichnet sie nach unten. Die Anzahl der o’s beruhen auf dem Ausmaß der Umkehrbewegung, müssen allerdings per Definition mindestens die Kästchengröße umfassen. Die Konvention besagt, dass das erste o in einer Säule immer ein Kästchen unterhalb des letzten x der vorangegangenen Säule platziert wird. Eine analoge Beschreibung gilt für eine Umkehrbewegung nach einem Kursrückgang. Die Wahl der Kästchengröße und der Umkehrregel ist willkürlich. Je größer die Kästchengröße, um so mehr kurzfristiges „Rauschen“ wird aus dem Point & Figure Chart herausgefiltert.

2.4März 1995 Silber als Tageschart

2.5Silber Nearest Futures als Wochenchart

Abbildung 2.8 benutzt eine Kästchengröße von 0,5 und eine Umkehrregel von 3 Kästchen, bzw. 1,5 Punkten. Mit anderen Worten: Solange es zu keinem Kursrückgang von 1,5 oder mehr Punkten kommt, wird die aktuelle x-Säule für jeden Kursanstieg von 0,5 Punkten um ein x-Zeichen nach oben verlängert. Sobald es zu einem Kursrückgang von 1,5 oder mehr Punkten kommt, wird eine neue o-Säule begonnen, wobei das erste o ein Kästchen unterhalb des letzten x platziert wird.

Wie bereits erwähnt, bildet der Point & Figure Chart kein Zeitmaß ab. Eine Säule kann einen Tag oder zwei Monate umfassen. Abbildung 2.9 beispielsweise ist ein Balkenchart, der dem Point & Figure Chart von Abbildung 2.8 entspricht. Sowohl der mit „1“ bezeichnete einzelne Tag als auch die mit „2“ bezeichnete folgende 5-Tages-Periode des Balkencharts korrespondieren jeweils mit einer vergleichbar markierten einzelnen Säule auf dem Point & Figure Chart.

2.6Weizen Kassamarkt. Quelle: Nachdruck mit Erlaubnis von: © 1995 BRIDGE/CRB, 30 South Wacker Drive, Suite 1810, Chicago, IL 60606.

Kerzencharts (Candlestick Charts)


Candlestick Charts ergänzen den einfachen Balkenchart um Dimension und Farbe. Derjenige Abschnitt des Balkens, der die Spanne zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs abbildet, wird durch einen zweidimensionalen Körper symbolisiert, während die Verlängerungen nach oben und unten durch Linien angezeigt werden (oberer und unterer Schatten genannt). Die Kerze eines Tages, an dem sich Eröffnungs- und Schlusskurs an entgegengesetzten Enden der Tagesspanne befinden, wird einen langen Körper haben, während ein Tag mit einer nur geringen Nettoveränderung eine Kerze mit einem kleinen Körper zur Folge hat. Die Farbe des Körpers zeigt an, ob der Schlusskurs höher war als der Eröffnungskurs (weiß – Abbildung...

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