Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Zu Zeiten der Industrialisierung entwickelten sich differente Methoden im Umgang mit Ar-men und Hilfebedürftigen. Dazu zählten u.a. Zucht-, Arbeits- und Armenhäuser. Deren Auf-gabe war es, vorhandene Armut zu beseitigen und auffällige Bürger zur Vernunft zu bringen. Dabei wurden Art und Weise wenig mit Aufmerksamkeit bedacht (vgl. Kunstreich 2002, Müller 2006). Den Zucht-, Arbeits- und Armenhäusern standen die in England entstandenen Settlements gegenüber, die eine Lösung der Armutsproblematik ohne Gewalt und Drohung forderten. Die Settlementbewegung wollte einen Beitrag zum Umdenken leisten, indem sie den Menschen die Möglichkeiten gab, sich zu bilden, in Gemeinschaft zu leben und zu lernen, wechselseitige Beziehungen zu führen und so die Kompetenz für ein selbstbestimmendes Lebens zu erlangen. Das zu erreichen und auf längere Zeit oder gar auf Dauer zu halten, zog es die Settler in die Armen- und Arbeiterviertel der Städte, um sich vor Ort ein Bild der Problemlage zu ver-schaffen und sich dieser anzunehmen. In Großbritannien waren dies das Pfarrerehepaar Henrietta und Samuel Barnett, als sie im Londoner Stadtteil Whitechapel Toynbee Hall als erstes Settlement gründeten. Es galt als Vorbild für einen deutlich besseren Umgang mit den Hilfebedürftigen und wurde schnell über England hinaus bekannt, was das Interesse von Jane Addams weckte, deren Kindheitstraum etwas Vergleichbares war. Nach einem Besuch nahm sie die Idee mit in die USA und gründe-te in Chicago Hull House (vgl. Kunstreich 2002, Müller 2006). Beide Häuser legten den Grundstein für die heute bekannte Gemeinwesenarbeit und es ließe sich behaupten, dass die Settlements die erste Form dessen gewesen waren, aufgebaut mit einfachsten Mitteln und doch auch in der heutigen Zeit als Möglichkeit der Sozialen Arbeit aktuell. Im Folgenden werde ich kurz einen historischen Überblick (1.0) geben, im Anschluss daran die Settlements (2.0) sowie die Gemeinwesenarbeit (3.0) erörtern. Danach werde ich den Kontext (4.0) darstellen und mit Schlussbemerkungen (5.0) enden.
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