Vorwort | 6 |
Inhaltsverzeichnis | 8 |
I. Einführung in die Problematik der Haftung von Signaturschlüssel-Inhabern für den rechtsgeschäftlichen Missbrauch ihres Signaturschlüssels durch Dritte |
16 |
1. Authentifizierungsfunktion von qualifizierten elektronischen Signaturen | 16 |
2. "Anscheinsbeweis bei qualifizierter elektronischer Signatur" gem. §§ 292a, 371a I 2 ZPO [2001, 2005] | 22 |
3. Haftung des Schlüsselinhabers als materiell-rechtliche "Erschütterungsanschlussfrage" | 25 |
4. Abschichtung der materiell-rechtlichen Problemebenen der Haftungsfrage | 26 |
a) Kurzdarstellung der potentiellen richterrechtlichen Haftungsgrundlage in Gestalt der Rechtsprechungslinie über Scheinvollmachten |
28 |
b) Kurzdarstellung der weiteren potentiellen Haftungsgrundlage in Gestalt der Rechtsprechungslinie über Blankettmissbrauch | 34 |
c) Nicht in Kraft gesetzter Entwurf eines diese Rechtsprechung im Signaturkontext anerkennenden § 126a III 2 BGB-RefE [1999] | 35 |
d) Verbreitungspolitische Anerkennungshürden | 37 |
e) Fortbildungspraktische Anerkennungshürden | 38 |
aa) Präzisierungsbedarf hinsichtlich des Rechtsscheinsinhalts | 38 |
bb) Bedeutung der Mehrmaligkeitsformel | 41 |
cc) Präzisierungsbedarf auch hinsichtlich der Rechtsscheinsbasis | 43 |
dd) Behandlung von Signaturschlüsseln nur oder auch wie Blankette | 43 |
ee) Rechtsscheinhaftung nur bei zusätzlicher biometrischer Sicherung | 45 |
ff) Zwischenergebnis: tatbestandliche Unklarheit der Rechtsprechung | 45 |
f) Gesamtsystematische Anerkennungshürden | 45 |
aa) Zweistufigkeit von negativem und positivem Vertrauensschutz als vertikales Abgrenzungsproblem | 49 |
bb) Horizontales Folgeproblem auf negativer Haftungsstufe | 55 |
(1) Begründung negativer Haftung für Signaturmissbrauch aus culpa in contrahendo für das Ausbleiben der Geschäftswirksamkeit | 56 |
(2) Begründung negativer Haftung für Signaturmissbrauch aus Schutzgesetzverstoß | 59 |
(3) Begründung negativer Haftung für Signaturmissbrauch analog § 122 BGB | 61 |
(4) Zwischenergebnis | 63 |
cc) Nichtvorliegen einer Gesetzeslücke für positiven Vertrauensschutz bei unrichtigem Rechtsschein im allgemeinen Rechtsgeschäf | 63 |
(1) §§ 116 ff. BGB als mittelbarer Maßstab der Kritik an der Rechtsprechung | 63 |
(2) Bürgerlich-gesetzgeberische Erwartung der Anwendung der §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. §§ 116 ff. BGB | 66 |
(3) Zweistufige Differenzierung von Vertrauenshaftung für einen unrichtigen Schein schon im unmittelbaren Anwendungsbereich der §§ 116 ff. BGB |
68 |
(4) Ansatz der vorliegenden Arbeit | 72 |
5. Zwischenergebnis und weiterer Gang der Arbeit | 73 |
II. Signaturgesetzlicher Rahmen | 77 |
1. Hintergrund | 77 |
2. Signaturgesetzliche Vorgaben | 82 |
a) Signaturgesetzliche Vorgaben für Zertifizierungsdiensteanbieter | 83 |
b) Signaturinteressierte Dritte (vorliegend Geschäftsgegner) | 87 |
c) Schlüsselinhaber | 89 |
3. Missbrauchsszenarien | 90 |
a) Überlassung von Schlüssel und PIN | 91 |
b) Abhandenkommen von Schlüssel und PIN | 91 |
c) Erraten der PIN | 92 |
d) Nicht näher interessierende Störkonstellationen | 92 |
aa) Unterschieben von zu signierenden Daten | 92 |
bb) Abhandenkommen von bereits signierten Daten | 93 |
cc) Erschleichen einer Schlüsselinhaberschaft unter fremdem Namen | 94 |
4. Fortgang der Arbeit | 95 |
III. Horizontale Problemebene: Sicherungsmaßnahmen gegen Signaturmissbrauch nach § 6 I 1 SigG als schutzgesetzliche Pflichten gem. § 823 II BGB |
96 |
1. Subjektiv-historische Auslegung der signaturgesetzlichen und formanpassungsgesetzlichen Materialien | 99 |
a) SigG [1997] | 99 |
b) Aktuelles Signaturgesetz | 101 |
c) Formanpassungsgesetz | 102 |
d) Zwischenergebnis | 104 |
2. Konkretisierung von signaturgesetzlichen Sicherungspflichten | 105 |
a) Verbot der Überlassung von Schlüssel und PIN | 105 |
b) Auswahl- und Überwachungsgebot bei bloßer Schlüsselüberlassung zu Verwahrungszwecken | 107 |
c) Besitzwahrungspflicht | 107 |
d) Geheimhaltungspflicht bzgl. PIN | 107 |
e) Besitzvergewisserungspflicht | 108 |
f) Sperrpflicht | 108 |
g) Zwischenergebnis | 109 |
3. Durch signaturgesetzliche Sicherungspflichten geschützter Personenkreis | 109 |
4. Zwischenergebnis | 110 |
IV. Horizontale Problemebene: Missbrauchsverhinderungspflichten aus rechtsgeschäftsähnlichem Schuldverhältnis gem. §§ 311 II, 241 II BGB [2002] |
111 |
1. Abgrenzung von vertraglicher Haftungsbegründung für Signaturmissbrauch | 113 |
2. Rechtsgeschäftsähnliches Schuldverhältnis gem. § 311 II BGB [2002] | 115 |
3. Zwischenergebnis | 120 |
V. Brücke zur vertikalen Problemebene: Vorliegen und Inhalt eines objektiven Scheintatbestandes analog §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. § 122 II BGB bei Empfang einer signierten Willenserklärung |
123 |
1. Allgemeine Vorbetrachtung eines "objektiven Rechtsscheinstatbestandes" bzw. eines "objektiven Vertrauenstatbestandes" | 124 |
a) "Begriff des Rechtscheins und Aufgabe der Rechtscheinsforschung" nach Naendrup (1910) | 124 |
b) Der "Recht(s)schein" als Konzept der Bewältigung begrenzter Erkenntnis seitens des Geschäftsgegners | 125 |
aa) Heranführung | 125 |
bb) Entmystifizierung | 130 |
cc) Allgemeine Konsequenzen | 132 |
(1) Gefahr begrifflicher Überschätzung des "Rechtsscheins" | 132 |
(2) Tatbestandliche Teilüberschneidung der vertikal und horizontal abzugrenzenden Haftungstatbestände | 133 |
(3) Haftungshinderung statt eventueller bloßer Haftungsminderung | 133 |
(4) Objektivität der Beurteilung von Erkenntnisfahrlässigkeit | 134 |
(5) Reduzierung der seitens des Geschäftsgegners aufgestellten Tatbestandsmerkmale | 135 |
c) Parameter der Beurteilung des Vorliegens eines objektiven Schein- bzw. Vertrauenstatbestandes | 138 |
aa) Wahrscheinlichkeit | 138 |
bb) Unzumutbarkeit weitergehender Vergewisserung | 138 |
cc) "Vertrauensgrundsätzliche" Unterstellung pflichtgemäßen Verhaltens | 140 |
d) Zwischenergebnis | 141 |
2. Übertragung auf den Signaturkontext | 141 |
a) Vorliegen und Inhalt eines objektiven Scheintatbestandes bei Empfang einer signierten Willenserklärung ohne erkennbaren Drittgebrauch des Schlüssels |
141 |
aa) Bejahung eines signaturbasierten Rechtsscheins, dass der Schlüsselinhaber die signierte Willenserklärung abgegeben habe | 142 |
bb) Ablehnung einer scheininhaltlichen Alternativerweiterung, dass ein Innenbevollmächtigter den Schlüssel unter dem Namen des Schlüsselinhabers gebraucht habe |
143 |
cc) Vertiefung | 144 |
dd) Folgefragen | 146 |
b) Abwandlungen weniger beschränkter Erkenntnis des Geschäftsgegners | 148 |
aa) Vertreterzusatz im elektronischen Dokument | 149 |
bb) Überschreitung von Zertifikatsbeschränkungen gem. § 7 I Nr. 7 SigG | 151 |
cc) Zwischenergebnis für die beiden vorgenannten Abwandlungen weniger beschränkter Erkenntnis des Geschäftsgegners | 155 |
c) Zwischenergebnis zur Frage des Vorliegens eines signaturbasierten objektiven Schein- bzw. Vertrauenstatbestandes | 155 |
3. Rückführung der vorangehenden Ergebnisse auf §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. § 122 II BGB | 156 |
a) Ablehnung einer Isolierung der §§ 171 I, 172 I BGB von §§ 116 ff. BGB | 157 |
aa) "Vollmacht und Scheinvollmacht" nach v. Seeler (1906) | 158 |
bb) "Das Vertrauen auf äußere Tatbestände im bürgerlichen Recht" nach Wellspacher (1906) | 159 |
cc) Ablehnung der Isolierung | 162 |
b) Einschränkungsdilemma seitens des Geschäftsgegners infolge Isolierung von §§ 116 ff. BGB und damit von § 122 II BGB | 163 |
c) Die „Willenserklärung“ als objektiver Schein- bzw. Vertrauenstatbestand |
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165 |
aa) Ausgewählte Beispiele von Verdeckungen der objektiv-scheintatbestandlichen Qualität der Willenserklärung gem. §§ 116 ff. BGB |
168 |
(1) Verdeckung der objektiv-scheintatbestandlichen Qualität zwecks Einzelkorrekturen am Beispiel von Larenz’ Geltungstheorie | 168 |
(2) Verdeckung der objektiv-scheintatbestandlichen Qualität der Willenserklärung infolge Übersystematisierung am Beispiel Werbas |
174 |
bb) Die Willenserklärung als objektiv-scheinbar zu definierendes Tatbestandsmerkmal in §§ 116 ff. BGB | 175 |
cc) Verhältnis der die Vorfrage eines objektiven Schein- bzw. Vertrauenstatbestandes betreffenden §§ 116 S. 2, 117 I, 122 II, 133, 157 BGB zueinander |
177 |
dd) Zwischenergebnis | 181 |
d) Zwischenergebnis und weiterer Gang der Arbeit | 182 |
4. Die Rechtsprechungslinie über Scheinvollmachten als objektiv-scheintatbestandliche |
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184 |
a) Rechtsscheinsinhalt | 184 |
b) Mehrmaligkeitsformel | 184 |
c) Grenzen einer vertrauensgrundsätzlichen Erklärung | 185 |
5. Die Rechtsprechungslinie über Blankettmissbrauch und §§ 171 I, 172 I BGB analog i.V.m. § 122 II BGB | 189 |
a) Rechtsscheinsinhalt | 189 |
aa) Vorliegen eines objektiven Scheintatbestandes analog § 172 I BGB bei "offener" Blankettausfüllung? | 189 |
bb) Weitere objektiv-scheintatbestandliche Fortbildung von § 172 I BGB bei "verdeckter" Blankettausfüllung? | 194 |
b) Grenzen einer vertrauensgrundsätzlichen Erklärung | 195 |
c) Zwischenergebnis | 196 |
6. Signaturbasierter Scheintatbestand analog §§ 171 I, 172 I BGB i. V.m. |
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197 |
a) Regelbeweiswirkung eines objektiven Scheintatbestandes in Gestalt einer Vermutung der Richtigkeit des Scheininhalts | 198 |
b) § 371a I Satz 2 ZPO [2005] als spezieller Richtigkeitsanschein | 200 |
aa) Beweisverlagerungsgraduelle Besonderheit und beweisnormative Struktur von § 371a I 2 ZPO | 200 |
bb) Beweisthematische Überschneidung mit dem Schein des Eigenhandelns analog §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. § 122 II BGB | 206 |
cc) Konsequenzen für die Beweislast für die übrigen Tatbestandsmerkmale neben einem unrichtigen Schein | 208 |
c) Exkurs: Rechtsschein des Nichtabhandenkommens einer signierten Willenserklärung gem. § 371a I Satz 1 ZPO [2005] i.V.m. § 416 ZPO |
211 |
aa) § 371a I 1 ZPO [2005] i.V.m. § 419 ZPO | 212 |
bb) § 371a I 1 ZPO [2005] i.V.m. § 416 ZPO | 212 |
cc) Kritik | 215 |
d) Zwischenergebnis | 218 |
7. Zwischenergebnis zur objektiv-scheintatbestandlichen Fortbildungsfrage | 218 |
VI. Vertikale Problemebene: Positiver Vertrauensschutz bei Signaturmissbrauch analog §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. §§ 116 S. 1, 11 | 221 |
1. Entstehungsgeschichte der §§ 171 I, 172 I BGB | 222 |
a) Gebhards Redaktorenentwurf | 222 |
b) Erste Kommission | 223 |
c) Vorkommission des Reichsjustizamtes | 225 |
d) Zweite Kommission | 226 |
e) Zwischenergebnis | 228 |
2. Kritik an Flumes Interpretation der §§ 171 I, 172 I BGB | 229 |
a) Darstellung | 229 |
b) Kritik | 230 |
c) Erwägenswerter Kern | 234 |
3. Entstehungsgeschichte des „Mängel der Übereinstimmung des wirklichen |
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236 |
a) Vorbetrachtungen | 236 |
b) Problemhierarchisierung von Übereinstimmungsmängeln und Willensbildungsmängeln | 237 |
c) Willenstheoretischer Ausgangspunkt und bürgerlich-gesetzgeberische Durchbrechungen bzw. Ergänzungen | 239 |
d) Entwurfsstadien zweistufiger Haftungsdifferenzierung für einen unrichtigen Schein des Geschäftswillens | 243 |
aa) Redaktorenentwurf von Gebhard | 243 |
bb) Redaktorenentwurf von v. Kübel | 245 |
cc) Erste Kommission | 246 |
dd) Endfassung durch die Vorkommission des Reichsjustizamtes und die zweite Kommission | 249 |
ee) Zwischenergebnis | 253 |
4. Ablehnung einer Analogie zu §§ 171 I, 172 I BGB i. V.m. §§ 118, |
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254 |
5. Positive Haftung für einen unrichtigen Schein bei Signaturmissbrauch analog §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. § 116 S. 1 BGB | 258 |
a) Abstraktion von § 116 S. 1 BGB als positive Haftung für die vorsätzlich |
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259 |
aa) Gesetzgeberische Missbilligung des Verhaltens des Geschäftsherrn | 260 |
bb) Umschreibung einer vorsätzlichen Täuschung d.h. einer vorsätzlichen Veranlassung eines unrichtigen Scheins seitens des Geschäftswillens |
260 |
cc) Beschränkung auf widerrechtliches Verhalten | 261 |
dd) Genügender Vorsatzgrad und erforderlicher Vorsatzbezugspunkt | 264 |
b) Übertragung und Abgrenzung | 267 |
c) Zwischenergebnis | 269 |
6. Positive Haftung für einen unrichtigen Schein bei Signaturmissbrauch analog §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. § 119 I a.E. BGB | 271 |
a) Abstraktion als hypothetischer Geschäftswille | 271 |
b) Übertragung | 272 |
c) Grenzfragen | 273 |
d) Zwischenergebnis | 275 |
7. Positive Haftung für einen unrichtigen Schein bei Signaturmissbrauch analog §§ 171 I, 172 I BGB i.V.m. § 121 I BGB | 276 |
a) Haftung für Nachverhalten | 276 |
b) Zeitliche Präzisierung | 278 |
c) Übertragung | 278 |
d) Zwischenergebnis | 279 |
8. Erweiterungsmöglichkeiten positiver Haftung über §§ 116 S. 1, 119 I a. E., 121 I BGB [i.Vm. §§ 171 I, 172 I BGB (analog)] hinaus de lege lata? | 280 |
a) Lücke für unvorsätzlich-bewusste Übereinstimmungsmängel "bei" § 118 BGB | 282 |
b) Positiver Vertrauensschutz infolge unbeachtlichen Motivirrtums? | 283 |
c) "Abhängigkeit" der beiden Haftungsstufen? | 287 |
d) Privatautonomie | 288 |
e) Verallgemeinerbarkeit von Spezialregelungen? | 292 |
f) Zwischenergebnis | 295 |
9. Erweiterung positiver Haftung de lege ferenda? | 295 |
a) Mögliche Ansatzpunkte | 296 |
b) Generalisierbare Extensionsmerkmale | 297 |
c) Zwischenergebnis | 299 |
10. Ergebnis auf vertikaler Problemebene | 299 |
VII. Zusammenfassung | 301 |
Literaturverzeichnis | 307 |
Sachwortregister | 323 |