2 Metamorphose
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
Konfuzius
Die Kunst der Veränderung – mit Weiblichkeit punkten
Raus aus den eingetretenen Pfaden!
Dank Konfuzius wissen wir, dass Glück und Veränderung eng miteinander verbunden sind. Veränderung spricht für Wandel, Wechsel, Korrektur und auch für Erneuerung. Schnell fällt einem das Bild vom Schmetterling ein, der sich zuerst als unansehnliche Raupe im Kokon verpuppt und sich dann sozusagen über Nacht zur attraktiven Augenweide entwickelt. Auf den letzten Seiten haben Sie einiges über Selbst- und Fremdbild gelesen. Wenn die Selbsteinschätzung und die Rückmeldung oder das Feedback der Umwelt sehr stark auseinanderliegen, dann wird es Zeit, sich Gedanken zu notwendigen Korrekturen zu machen. Seien es Veränderungen im Kleidungsstil, im Umgang, in der Kommunikation, alles ist denkbar. Nur eines nicht: die Signale und das Feedback der Mitmenschen, seiner Umwelt, zu ignorieren und im Stillstand zu verharren. Frauen, die nachhaltig in eigener Sache trommeln und wahrgenommen werden wollen, die müssen sich bewegen, sich verändern und den Mut aufbringen, auch anzuecken. Das Motto lautet: Raus aus den eingetretenen Pfaden, rein in Neues, Unbekanntes und neue Wege entdecken. Denn nur so kann Veränderung dauerhaft funktionieren.
Manche Leserin unter Ihnen wird nun leicht besorgt darüber nachdenken, wie das alles zu schaffen ist. Ich kann Sie beruhigen:
Veränderung ist das Salz des Vergnügens
Der Schmetterling wird auch nicht von jetzt auf gleich zum Hingucker. Sein Entwicklungsprozess braucht Zeit, manchmal Wochen, manchmal Monate. Und so sollten Sie auch den Prozess im Selbstmarketing verstehen. Nicht von heute auf morgen, im »Hoppla, jetzt komme ich«-Stil, sondern überlegt und reflektiert, eben auf »Herz und Nieren« geprüft. Wie sagte der Dichter und Denker Friedrich Schiller so klug: »Veränderung ist das Salz des Vergnügens.« Richtig dosiert ist Salz ein wichtiger Geschmacksträger und unverzichtbar. Zu viel davon – und alles ist verdorben. Also nicht übertreiben, sondern mit Fingerspitzengefühl den eigenen Auftritt »würzen«.
Sind Sie bereit für eine Veränderung? Und wenn ja, in welchem Bereich? Eher beruflich? Ein neues Projekt, ein neuer Arbeitsplatz, ein Zusatzstudium? Oder doch im persönlichen Bereich? Neue Frisur, neuer Kleidungsstil oder gar ein Update der Figur? Alles ist möglich! Im »That’s me!«-Arbeitsbuch sammeln Sie die Gedanken und Ideen.
Wenn eine Frau spürt, dass sie mehr leisten kann und dass es wirklich Zeit wird, das auch zu zeigen, dann gibt es kaum noch ein Halten. Das folgende Beispiel von Melanie zeigt, dass Erfolg und Karriere auch dann gelingen können, wenn man selbstbewusst trotz Widerständen die eigene Überzeugung durchsetzt. So viel Klarheit, Durchhaltevermögen und Mut sollten sich mehr Frauen auf die Fahnen schreiben, dann sähe es in den Führungsetagen unserer Unternehmen durchaus weiblicher aus ...
Melanie – Kunst und Verwaltung in Personalunion
Melanie, Ende 40, hat Karriere gemacht. Von der kaufmännischen Angestellten zur Leiterin der Verwaltung mit Prokura. Das ist ihr nicht im Schnellspurt, sondern überlegt und strategisch gelungen. Schritt für Schritt. Ehrgeizig war sie bereits in der Schule, daher war für sie klar, dass Lernen und Weiterbildung ein wichtiger Faktor in ihrem Leben sein würde. Sie hat immer wieder Lehrgänge besucht, Fortbildungen absolviert und scheut sich nicht, ein halbes Jahr lang auf freie Samstage zu verzichten, damit sie einen weiteren Abschluss für ihre Qualifikation erreichen kann. Denn ihr Ziel hat sie immer fest im Blick: Sie will als Expertin in ihrem Verwaltungsbereich geschätzt werden und das ist ihr einiges wert. Auch der Verzicht auf Freizeit. Genau wie im Beruf hat sich Melanie auch privat in ihrer Persönlichkeit weiterentwickelt. Sie lebt den Spruch von Coco Chanel »Sei tagsüber eine Raupe und abends ein Schmetterling« mit Herzblut. Wer Melanie kennenlernt, vermutet zunächst nicht, dass sich hinter der toughen Bürofrau eine begeisterte Kunstliebhaberin verbirgt. Ihr Kunstinteresse, ihre Vorliebe zu dunklen Farben, die sie mutig mit auffälligen Farben und Schmuckstücken kombiniert, unterstreichen den intellektuellen Touch, den sie sehr mag und der ihre Persönlichkeit prima zur Geltung bringt. Gegen viele Widerstände – »Ach, machen Sie jetzt in Kunst?« – hat sie ihre Überzeugung durchgesetzt. Ohne Mut, ohne Willen, ohne eine Riesenportion Selbstbewusstsein und Leidenschaft hätte sie das nicht geschafft. Und auch nicht ohne die Erkenntnis, dass sie nicht auf halbem Weg stehen bleiben kann. Melanie hat ihr Selbstmarketing konsequent entwickelt, sie ist bekannt und geschätzt für ihr brillantes Fachwissen und für ihre Kompetenz in Sachen Kunst und Kultur. Schön, dass es solche Frauen gibt, die für ihre Überzeugung auch mal mit Kopf durch die Wand gehen!
Doch aufgepasst, liebe Leserin: Nur der Hang zu auffälligen Farben, ausgefallenen Hobbys oder anspruchsvollen Projekten macht noch lange kein überzeugendes Selbstmarketing aus. Bei Melanie kommen wichtige Image-Erfolgsfaktoren zusammen:
- Durchsetzungsvermögen
- Sicherheit in Stil und Etikette
- Klares Karriereziel
- Wertschätzender Umgang mit Menschen
- Zeit
- Hohe Fachkompetenz
- Leidenschaft
- Charme
Andere ernten die Lorbeeren
Ein geflügeltes Wort im Selbstmarketing heißt: »Sei erfolgreich und rede darüber!« Stimmt, denn wer im stillen Kämmerlein fleißig vor sich hinarbeitet, und sei die Arbeit noch so gut, wird nicht wahrgenommen, hat keine wirkliche Präsenz. Damit steigen die Chancen für all die Kollegen, die es verstehen, zur rechten Zeit am rechten Ort auch noch das Richtige zu sagen. Im schlimmsten Fall ernten die dann die Lorbeeren. Leider passiert das Frauen immer wieder – ein Meer verpasster Gelegenheiten und Chancen. Schade. Doch dagegen lässt sich etwas tun: Der weibliche Weg zum Erfolg führt über das souveräne Auftreten. Lesen Sie auf den folgenden Seiten die Meinungen und Sichtweisen verschiedener Expertinnen auf dem Gebiet von Selbstmarketing & Co.
Expertinnen-Beitrag: Kompetente Wirkung ohne viele Worte
Dr. Heidemarie Krüger ist Personalberaterin und begleitet seit knapp 20 Jahren Frauen und Männer auf deren Karriereweg. Erfolg ist für die Personalexpertin ein zentraler Aspekt auch im Selbstmarketing für Frauen ...
Erfolgreich zu sein ist (fast) leicht, erfolgreich zu werden ist anstrengender. Nehmen wir diese Weisheit und machen uns klar, was es bedeutet, eine Frau zu sein, die – wie es so schön heißt – »voll im Leben steht« und den Status erreicht hat, wirtschaftlich unabhängig zu sein. Erfolgreich zu sein ist man/frau aus meiner Sicht, wenn man/frau das wirklich messbar erreicht hat, was man/ frau auch angestrebt hat. Und nur das zählt – sei es beruflich oder privat.
Ich möchte an dieser Stelle nicht die Voraussetzungen dafür benennen, warum es oft nicht klappt, sondern nur die, damit es klappt. Meine zentrale Botschaft ist: Frauen müssen sich nicht verstellen! Sie müssen nicht anders werden wollen, als sie sind! Genau das aber ist es, was Frauen eben nicht gesagt wird. Erst so zu sein, wie sie sind, eröffnet ihnen den Weg, am Ende erfolgreich zu werden. Das wird dann »authentisch« genannt. In der Praxis hat es den Vorteil, dass frau eigentlich nur ihre Schokoladenseite kennen muss. Diese ist dann in entsprechenden Situationen und bei wichtigen Personen zu zeigen. Werden wir uns also bewusst, wer wir sind und wie wir sind! Und dass Frauen Schokoladenseiten haben, die eben Männer in der Mehrheit nicht so ausgeprägt haben, das weiß ja heute jeder. Und insofern haben wir Frauen genau in dem öffentlichen Bewusstsein einen Vorteil, aber leider in den sich daraus ergebenden Erwartungen an eine »normale« Frau und an ein bestimmtes Rollenbild der Frau – denken wir nur an die Betreuung der Kinder … – auch einen Nachteil.
Das Sein...