Inhaltsangabe:Problemstellung: Die Qualität der Belegschaft ist der einzige dauerhafte und nicht imitierbare Wettbewerbsvorteil, den ein Unternehmen haben kann. Dieser Erfolgsrelevanz sind sich mittlerweile zahlreiche Firmen bewusst und verleihen dieser Erkenntnis in ihren Unternehmensleitlinien sichtbaren Ausdruck. So heißt es beispielsweise bei AXA Investment Managers (2007): ‘Bei AXA Investment Managers sind wir der Ansicht, dass unsere Mitarbeiter unser wertvollstes Kapital sind. Für uns hängt Leistung nicht nur davon ab, welche Leistung wir erbringen, sondern auch davon, wie wir sie erbringen. Der Erfolg unserer Geschäftstätigkeit hängt vom Know-how, von der Energie, der Vielseitigkeit und Motivation unserer Mitarbeiter ab’. Solche und ähnliche Formulierungen finden sich immer häufiger in den Unternehmensleitbildern als Ausdruck des Strebens nach einer von Mitarbeiterorientierung geprägten Unternehmenskultur. Jedoch ist diese Art von Unternehmensphilosophie noch nicht konkret genug: Zum wertvollsten Kapital eines Unternehmens zählen bei weitem nicht sämtliche Mitarbeiter, denn es gibt unter ihnen immer auch jene, die den Leistungserwartungen des Unternehmens nicht gerecht werden oder sogar einen negativen Geschäftseinfluss ausüben. Demgegenüber sind es die ‘guten’, die ‘richtigen’ Mitarbeiter, die den entscheidenden Unterschied ausmachen und den Schlüssel zum Erfolg darstellen. Diese qualifizierten und potentialträchtigen Mitarbeiter, die ‘Talente’, sollten als ‘kritische’, ja sogar ‘kritischste’ und ‘wichtigste Ressource’ eines Unternehmens verstanden werden. Und gerade für Dienstleistungsunternehmen wie Kreditinstitute spielen diese eine herausragende Rolle: Finanzdienstleistungsprodukte sind außerordentlich beratungsintensiv und bieten aufgrund des hohen Standardisierungsgrades wenig Schutz vor Imitation. Qualifizierte und talentierte Bankmitarbeiter werden deshalb zur entscheidenden und differenzierenden Ressource. Doch die Ressource Talent ist nicht nur eine erfolgskritische, sie stellt auch eine knappe und sich weiterhin verknappende Ressource dar. Es fällt Unternehmen immer schwerer, geeignete Talente zu finden, anzuwerben und an sich zu binden, da sich die Rahmenbedingungen hierfür zunehmend verschlechtern: So führt das Problem des demografischen Wandels mit sich, dass in den nächsten Jahren mehr Arbeitskräfte den Markt für Arbeit verlassen werden, als ihm beitreten. Zählt die Bevölkerung im Erwerbsalter heute noch ca. 50 Millionen [...]
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