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Thomas Mann und Ägypten

Mythos und Monotheismus in den Josephsromanen

AutorJan Assmann
VerlagVerlag C.H.Beck
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl257 Seiten
ISBN9783406729423
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Jan Assmann geht den bahnbrechenden religions- und kulturwissenschaftlichen Einsichten Thomas Manns nach, die dieser vor allem in seinem Romanzyklus Joseph und seine Brüder vermittelt. Auf faszinierende Weise läßt er seine Leser nicht nur das literarische Kunstwerk der Josephsromane mit neuen Augen sehen, sondern vor allem auch den Schriftsteller und Kulturwissenschaftler Thomas Mann. In der Begegnung mit dem Alten Ägypten erschloß sich Thomas Mann eine kulturelle Tiefendimension der Zeit. Seine Josephsromane kreisen um die Frage, die auch Proust, Bergson und Freud beschäftigte: in welcher Weise die Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt, und sie geben darauf einige der klügsten, reflektiertesten und differenziertesten Antworten. Gerade in seinen Einsichten zum Wesen des Mythos, zur Entstehung des Monotheismus, zum kulturellen Gedächtnis und zur historischen Anthropologie und Psychologie erweist sich Thomas Mann als einer der bedeutendsten Kultur- und Religionswissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Den bislang noch wenig erschlossenen Dimensionen seines Werkes geht Jan Assmann in seinem neuen Buch nach. Es geht hier um ´'das mythische Selbst', einen der kühnsten Entwürfe historischer Anthropologie, die 'mythische Zeit', ein Problem, das Thomas Mann auch in anderen Romanen und Essays beschäftigte, sowie um das spannungsreiche, aber für Mann in keiner Weise sich ausschließende Verhältnis von Mythos und Monotheismus. Assmann beschreibt das Ägyptenbild der Josephsromane und vergleicht die Josephsgeschichte Manns mit der biblischen Erzählung sowie ihrer ägyptischen Urgestalt. Höchst aufschlußreich sind auch die abschließenden Vergleiche mit zeitgenössischen Werken wie Arnold Schönbergs Moses und Aron und Sigmund Freuds Der Mann Moses.

<p>Jan Assmann ist Professor em. für Ägyptologie an der Universität Heidelberg und Professor für allgemeine Kulturwissenschaft an der Universität Konstanz. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Historikerpreis (1998), Thomas-Mann-Preis (2011), Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa (2016), Karl-Jaspers-Preis (mit Aleida Assmann, 2017) und dem Balzan Preis (mit Aleida Assmann, 2017). Im Oktober wird er zusammen mit Aleida Assmann den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten.</p>

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Titel3
Zum Buch257
Über den Autor257
Impressum4
Widmung5
Inhalt7
Vorwort9
I: Der Brunnen der Vergangenheit13
Zum Ursprung der Dinge – und zurÅck13
Ironie, Wissenschaft und tiefere Bedeutung21
Bruch contra Kontinuität29
Fiktion und Fest32
II: Das mythische Ich37
Die mythische Würde des Ich41
Mondgrammatik und das «nach hinten offene Ich»45
Schrift und Selbst50
Mythische und rituelle Identität53
III: Die mythische Zeit62
Mythische Gleichzeitigkeit63
Das kulturelle Gedächtnis67
Das Unbewußte – die «kotigen Wurzeln»76
IV: Ägypten: Urteile und Vorurteile84
Erste Initiation: Jaakobs Vorurteil und Josephs Vorbehalt86
Zweite Initiation: der midianitische Kaufmann88
Dritte Initiation: die Reise nach Theben99
V: Versuchung119
Die biblische Geschichte von Potiphars Weib119
Die griechische Version: Bellerophontes und Anteia126
Die ägyptische Urform: der Hirte und das Weib des Ackermanns128
Joseph und Mut-em-enet133
Keuschheit, Scham und Sünde142
VI: Monotheismus bei Echnaton und bei Abraham151
Joseph und Echnaton151
Abrahams Gott und der Weg des Monotheismus172
VII: Monotheismus und Widerstand: Sigmund Freud, Thomas Mann, Arnold Schönberg188
Sigmund Freud: der Fortschritt in der Geistigkeit190
Thomas Mann: Gott ist die Zukunft195
Arnold Schönberg: das Denkbare und das Lehrbare208
Abkürzungen und Zitierweise219
Anmerkungen220
Zitierte Literatur236
Namenregister245
Sachregister251

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