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E-Book

Unentdeckte Asset Klasse 'Trade Finance' als alternatives Investment für institutionelle Investoren

AutorBinjamin Sancar
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl57 Seiten
ISBN9783956847400
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
In dieser Arbeit wird überprüft, ob 'Trade Finance' als alternatives Investment die Voraussetzungen und Anforderungen einer Asset Klasse für institutionelle Investoren erfüllt. Die wichtigsten Kriterien sind hierbei Charakter und Typus der Anlageform. Neben der Konformität mit den regulatorischen und gesetzlichen Mindestanforderungen der Anlageformen an institutionelle Investoren, stellt sich die Frage, ob Trade Finance in einem Portfolio diversifizierbar ist und auch als eine sichere Asset Klasse unter Risikomanagement-Aspekten gilt. Eine Marktanalyse zeigt, dass diese neue Asset Klasse unter Anderem aus dem Bedürfnis der potentiellen Anleger, die sich aktuell in einer unzufriedenen Marktsituation befinden, entstand. Außerdem weist eine Beobachtung vom historischen Kern bis hin zur aktuellen Bedeutung von Trade Finance auch darauf hin, dass aufgrund regulatorischer Mindestanforderungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen eine Marktstrukturänderung im Handelsfinanzierungsgeschäft erforderlich ist. Ein Portfolio nach typischen Portfolio-Maßstäben bestehend aus Trade Finance Produkten könnte eine Investmentlösung für dieses Phänomen darstellen. Die Vorteile für die Marktteilnehmer sind eindeutig und können empirisch argumentiert werden. Die Herausforderung liegt vielmehr in der Umsetzung der Investmentlösung. Auch an der Stelle müssen regulatorische und gesetzliche Restriktionen an institutionelle Investoren beachtet werden. Die richtige Auswahl des Fondsvehikels, ein effizienter Investmentprozess, die nötigen Ressourcen und Know-how, sowie ein spezifisch ausgerichtetes Portfolio- und Risikomanagements sind ausschlaggebend. In dieser Arbeit wird eine mögliche Lösung aufgezeigt.

Binjamin Sancar, LL.B., wurde 1991 in Aschaffenburg geboren. Sein Studium in Wirtschaft und Recht an der Hochschule Aschaffenburg schloss der Autor im Jahre 2013 mit dem akademischen Grad Bachelor of Laws erfolgreich ab. Anschließend zog der Autor nach Lo

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2, Aktuelle Bedeutung Trade Finance: Bei einer modernen Betrachtungsweise, verstehen wir unter Trade Finance die Art und Weise, in der Handelsströme finanziert werden. Es ist ein Mittel, um die globale Transaktion von Gütern zu ermöglichen. 'Die Handelsfinanzierung schmiert die Räder des weltweiten Geschäftsverkehrs'. Das Darlehen wird meist kurzfristig mit einem variablen Zins vergeben und dient u. A. der Finanzierung von grenzüberschreitenden, physikalischen Warenflüssen zwischen Exporteur und Importeur. Im Gegensatz zum klassischen Darlehen, dient der Verkaufserlös der finanzierten Ware selbst der Darlehenstilgung. Diese strukturierte Darlehensform ist umsetzbar, da der Kredit einem bestimmten und spezifischen Güterhandel dient. D. h., die Kredite sind selbstliquidierend und können nicht für allgemeine oder weitere Zwecke seitens des Kreditnehmers verwendet werden. Zusätzlich wird das Darlehen durch Dokumente, Beteiligungen mehrerer Banken, Kredit-, Warentransport- und weiteren Versicherungsformen gesichert. Die Kreditfazilitäten werden von Banken arrangiert und dann syndiziert. Trade Finance stellt im grenzüberschreitenden Handel eine sichere Finanzierungsform für alle beteiligten Parteien dar; Exporteur, Importeur sowie Finanzinstitute. Der Importeur und der Exporteur sind grundsätzlich bei jedem grenzüberschreitenden Geschäft einem gewissen Risiko ausgesetzt, insbesondere wenn keine Erfahrungswerte mit dem Handelspartner bestehen oder keine Vertrauensbasis aufgebaut wurde. Die Problematik entsteht aus dem Interessenskonflikt der Beteiligten: Der Exporteur produziert die Ware, kümmert sich um den Versand an den Handelspartner (Importeur) und geht somit in eine kostspielige Vorleistung während der gesamten Wertschöpfungskette. Diese Vorleistung konfrontiert ihn mit einem erheblichen und eventuell im Falle eines Großauftrags existenzgefährdendes Finanzrisiko. Er muss oftmals ein Kredit aufnehmen, um die Auftragskosten tragen zu können. Dies trägt der Exporteur ohne über die Sicherheit zu verfügen, dass der Handelspartner die Ware abnehmen wird, zahlungsfähig oder zahlungswillig ist. Im schlimmsten Fall bleibt der Exporteur auf seiner Ware, sowie den Finanzierungskosten sitzen. Demnach liegt sein Hauptaugenmerk im sicheren Zahlungseingang für die erbrachten Leistungen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, verlangt der Exporteur eine Anzahlung und/oder Bankbürgschaft vom Importeur. Der Importeur bestellt die Ware beim Exporteur und geht eine Investition ein, die er i.d.R. ohne Darlehen nicht finanzieren kann. Für ihn ist die Zuverlässigkeit von besonderer Bedeutung. So ist es für den Importeur unerlässlich, dass er die finanzierte Ware überhaupt und/oder pünktlich erhält und diese die vereinbarte Qualität und Spezifikation aufweist. Bei Zuwiderhandlung ist der Importeur mit hohen Drohverlusten konfrontiert. Mit anderen Worten: Der Verkäufer will sicher und möglichst schnell sein Geld. Der Käufer will erst die Ware, dann bezahlen. Durch Trade Finance können die Interessen von Verkäufer und Käufer in einem gemeinsamen Geschäft zusammengebracht werden. Die genaue Prozessabwicklung ist vom Einzelfall und Kreditform abhängig. Die wichtigsten/gängigsten Kreditformen, die in der Praxis am häufigsten zur Anwendung kommen, habe ich zur Verdeutlichung unter Anlage A1 aufgeführt.
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