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Unscharfes Recht.

Überlegungen zur Relativierung des Rechts in der digitalisierten Welt.

AutorVolker Boehme-Neßler
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2008
ReiheSchriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung 89
Seitenanzahl800 Seiten
ISBN9783428529384
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis109,90 EUR
Der Siegeszug der Digital-Technologie setzt sich unvermindert fort und ergreift immer neue Bereiche des Lebens. Neue Technologien verändern die Welt: Was bedeutet die Digitalisierung also für das Recht? Das ist die Kernfrage, welcher der Verfasser nachgeht. Der Autor arbeitet fünf Charakteristika von kultureller Digitalisierung heraus: Entgrenzung, Bilderflut, Immaterialisierung, Zeitlosigkeit und Vernetzung. Damit kontrastiert sie das Recht und das rechtliche Denken. Es wird klar, dass zwei Welten aufeinander treffen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Denn das Recht ist eher von Grenzziehungen, Bilderskepsis, fester Verkörperung, exakter Zeitbestimmung und kausalen, sukzessiven Gedankengängen und Argumentationsketten geprägt. Die Konfrontation mit der Digitalisierung verändert das Recht tief greifend. In der Summe wird das Recht unschärfer. Und was genauso wichtig ist: Es wird relativiert. Andere Bereiche der Gesellschaft übernehmen verstärkt Ordnungs- und Steuerungsfunktionen neben und an Stelle des Rechts. Beides ist eine Herausforderung für die Rechtspolitik, für die Dogmatik und die Rechtstheorie. In seiner Studie entwickelt der Verfasser erste Ansatzpunkte zu einer Dogmatik und Rechtstheorie des unscharfen Rechts.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis12
Einleitung: Von der digitalen Welt zum digitalisierten Recht34
Digitale Kultur vs. Rechtskultur34
Rechtsetzung, Rechtsanwendung, Dogmatik, Rechtstheorie35
Gang der Untersuchung35
Transdisziplinarität und Methodenvielfalt36
Zwerge und Giganten37
1. Teil: Zusammenhänge40
A. Technik, Kultur, Recht42
I. Technik und Kultur42
1. Kultur – Förderer und Verhinderer von technischem Fortschritt42
2. Technik – Treiber kultureller Entwicklung44
II. Digitalisierung der Demokratie als Beispiel47
1. Technik als Risiko für die Demokratie48
a) Fragmentierung der Öffentlichkeit48
b) Digitalisierung und Mehrheitsregel49
2. Technik als Chance für die Demokratie49
a) Elektronische Demokratie49
b) Partizipation51
c) Gleichheit54
d) Demokratische Öffentlichkeit56
3. Fazit: Digitale Technik als Chance und Risiko für die Demokratie58
III. Technik und Recht58
1. Technik – Anpassungszwänge für das Recht58
2. Recht – Steuerung der technologischen Entwicklung61
a) Ermöglichung der Technik durch Recht61
b) Steuerung der Technik durch das Recht?63
B. Kulturtechnik und Recht – das Beispiel der Schrift67
I. Sprache und Denken – die Sapir-Whorf-Hypothese67
II. Von der oralen zur literalen Kultur69
1. Orale Gesellschaften – das Denken vor der Entwicklung der Schrift69
2. Literale Gesellschaften – das Denken und die Schrift73
a) Denken und Kultur74
b) Wirtschaft75
c) Verwaltung und Politik76
3. Die „Gutenberg-Revolution“78
a) Die Manuskriptkultur78
b) Das Ähnlichkeitsideal des Buchdrucks79
c) Bücher und Demokratie81
III. Vom gesprochenen zum geschriebenen Recht81
1. Tief greifende Wandlungen82
a) Die Herrschaft des Rechts82
b) Von der strukturellen Relativität zur Rechtsgleichheit84
c) Schriftliche Rechtsquellen und literale Organisation85
d) Formalismus und Komplexität86
e) Gerichtsverfahren – die Reduktion der Welt87
2. Juristisches Denken89
a) Generalisierung, Abstraktion, Dekontextualisierung89
b) Entscheidung statt Kompromiss90
c) Von der Gemeinschaft zum Individuum91
3. Vom oralen zum literalen Rechtsdenken: Eine Bilanz92
a) Vertrauen durch Stabilität92
b) Abstraktion – größere Gestaltungsfreiheit und Wirklichkeitsferne94
c) Flexibilität und Uneindeutigkeit94
2. Teil: Digitalisierung des Rechts98
A. Facetten der Digitalisierung100
I. Digitalisierung als technologisches und kulturelles Phänomen100
1. Digitale Technologie100
2. Digitale Kultur101
II. Der kulturelle Kern der Digitalisierung101
B. Ubiquität und Recht103
I. Digitalisierung – Entgrenzung und Ubiquität103
1. Ubiquität und Entgrenzung als Merkmal von Digitalisierung103
2. Ubiquitous Computing und Affective Computing105
a) Ubiquitous Computing und Augmented Reality – Grundlagen und Visionen106
b) Anwendungsmöglichkeiten109
c) Probleme und Gefahren110
d) Affective Computing – weitere Entgrenzungen112
3. Dimensionen der digitalen Entgrenzung113
a) Räumliche Entgrenzung113
b) Soziale und psychologische Entgrenzungen114
aa) Transnationale soziale Räume115
bb) Sozialpsychologie – der flexible Mensch115
cc) Exkurs: Entgrenzung des Gedächtnisses116
c) Staatspolitische Entgrenzung – vom Atom-Staat zum Bit-Staat117
4. Entgrenzung und Konvergenz118
a) Konvergenz als Folge der Entgrenzung118
b) Digitalisierung: Konvergenz als technisches Phänomen118
c) Globalisierung: Konvergenz als soziokulturelles Phänomen119
5. Grenzen von Entgrenzung119
a) Physische und politische Grenzen der Entgrenzung120
b) Grenzen als anthropologische Konstante121
c) Kulturelle Bedingtheit von Grenzen124
d) Fazit: Grenzen der Entgrenzung125
6. Neue Grenzen durch Community-Building125
II. Recht und Grenzen127
1. Das Recht als Grenzziehung128
2. Äußere Souveränität: Grenzziehungen zwischen Staaten128
a) Nationale Souveränität als Schlüsselkategorie des Völkerrechts129
b) Geografisch begrenztes Recht als Regel130
c) Grenzüberschreitung als (immer wichtigere) Ausnahme131
3. Innere Souveränität: Grenzziehungen innerhalb von Staaten134
a) Verfassungsrechtliche Zuständigkeitsordnung134
b) Rechtsstaat und Demokratie – Grenzziehung im Inneren135
III. Das Ende der (geografischen) Grenzen?135
1. Staat und geografische Grenzen136
a) Personenverbandsstaat136
b) Territorialstaat137
2. Funktionswandel geografischer Grenzen: Von der klaren Trennung zur diffusen Verbindung139
IV. Das Ende des Staates?141
1. Ein langfristiger Trend: Bedeutungsverlust des Staates141
a) Chaos als notwendige Folge?141
b) Relativierung des Staates durch Einbindung142
aa) Kollektive Sicherheitspolitik: Transnationalisierung aus militärischen Sachzwängen142
bb) Menschenrechte: Begrenzung des Staates zugunsten des Individuums144
cc) Europäische Integration: Supranationalität als Extremfall der Einbindung145
dd) Die neue Staatsräson: Selbstbehauptung durch Einbindung146
c) Relativierung des Staates durch Technologie146
d) Relativierung des Staates durch Konkurrenz147
aa) IGOs und NGOs148
bb) Von der Staatenwelt zur Wirtschaftswelt152
cc) Subsysteme in der fragmentierten Gesellschaft155
2. Vom Government zur Governance156
a) Exekutive Governance-Strukturen157
aa) Formelle und informelle Netzwerke158
bb) Charakteristika und Ziele160
cc) Problematik und Ausblick161
b) Judikative Governance-Strukturen161
c) Legislative Governance-Strukturen163
3. Exkurs: Staatsbürgerschaft Microsoft – Communities als Staaten der digitalisierten Welt?163
a) Vom Staatsbürger zum Mitglied – das Ende der Staatsbürgerschaft?163
b) Das überholte Relikt: Einheimischenprivilegierungen im Kommunalrecht165
c) Synthetic Worlds: Communities als Staaten der digitalen Zukunft?166
d) Anthropologischer Exkurs: Parastaatlichkeit als Zukunftsmodell?169
e) Konfrontation, Kooperation, Komplementarität: Das Verhältnis zwischen Staat und Internet-Communities170
4. Ende oder Wandel des Staates?173
a) Empirie: Kernbereiche staatlicher Macht174
b) Macht und Psychologie – Gründe für die einstweilige Unverzichtbarkeit von Staaten176
c) Neue Staatskonzeption: Vom Monopolisten zum Primus inter Pares180
aa) Überlebensstrategien des Staates: Supranationalisierung und Governance181
bb) Frühe Modernität – das Staatsverständnis von Artikel 24 GG183
cc) Die neue Rolle des Staates: Schaltstelle im Mehrebenensystem184
V. Das Ende des Rechts?186
1. Staat und Recht – eine notwendige Einheit?186
a) Argument: Staat als Voraussetzung des Rechts186
b) Gegenargument: Recht ohne Staat188
aa) Frühformen nichtstaatlichen Rechts188
bb) Staatsfixiertheit als Ergebnis eines kontingenten historischen Prozesses189
cc) Das Beispiel Nordamerika: Konstituierung des Staates durch die Verfassung190
2. Entstaatlichungsprozesse des Rechts191
a) Parastaatliches Recht – modernes Recht ohne Staat191
b) Tendenz 1 – Konstitutionalisierungsprozesse im internationalen Recht192
c) Tendenz 2 – Privatisierung des Rechts194
aa) Das Problem: Globale Wirtschaft – nationales Wirtschaftsrecht194
bb) Ausweichstrategien der Wirtschaft – die neue Lex Mercatoria195
cc) Fazit: Effizienz vs. Legitimation199
d) Tendenz 3 – Technisierung des Rechts201
aa) Der digitale Code – Wintel als Rechtsetzer201
bb) Technische Grenzen: ausgeprägte Heterogenität und schwierige Durchsetzung203
cc) Rechtliche Grenzen: Gemeinwohl im digitalen Code?206
dd) Technische Selbstverwaltung und staatliches Recht: Notwendiges und schwieriges Zusammenspiel208
3. Fazit: Pluralisierung des Rechts211
VI. Globalisierung und Gateways als Antwort auf die Entgrenzung211
1. Hochzonung – Entgrenzung des Rechts durch Globalisierung212
a) Die völkerrechtliche Ebene – globales Wirtschaftsrecht als Vorreiter212
b) Die europäische Ebene – Europarecht als Modell214
c) Privates globales Recht – die neue Lex Mercatoria215
d) Globalisierung des Rechts – Grenzen215
2. Gateways – rechtlicher Brückenbau als Entgrenzungsstrategie217
a) Rechtliche Gateways – Konzept und Begriff218
b) Nationales Kollisionsrecht als Gateway218
c) Völkerrecht als Gateway220
aa) Nationales Recht – extraterritoriale Wirkung220
bb) Völkerrechtliche Verträge222
cc) Renaissance des Völkergewohnheitsrechts?223
d) Das europarechtliche Anerkennungsprinzip als Gateway224
aa) ,,Cassis de Dijon“ als Grundlage224
bb) Der transnationale Verwaltungsakt als Beispiel225
3. Fazit: Rechtspolitische Doppelstrategie225
C. Multimedialität und Recht226
I. Multimedia226
1. Multimedia – Begriff und Phänomen226
2. Visualisierung als Aspekt der Multimedialisierung227
a) Pictorial Turn – von der Schriftkultur zur Bildkultur227
b) Ursachen – Ökonomie und Anthropologie228
c) Das Ende der Schrift?230
II. Bilder und visuelle Kommunikation230
1. Bilder – theoretische Grundlagen231
a) Begriff des Bildes231
b) Arten und Funktionen von Bildern232
aa) Wozu Bilder? – Motive der menschlichen Bildproduktion232
bb) Darstellende Bilder233
cc) Normative Bilder233
dd) Strukturbilder234
ee) Reflexive Bilder235
ff) Bilder als Supplement235
c) Bildrezeption als Synthetisierung236
aa) Die Wahrnehmung von Bildern236
(1) Zwei Modi der Bildrezeption236
(2) Das Prägnanzprinzip237
bb) Die Verarbeitung von Bildern238
cc) Bildrezeption als Konstruktion239
d) Schrift und Bild – Kongruenz und Konkurrenz240
aa) Bildhaftigkeit der Sprache241
bb) Narrativik der Bilder243
cc) Kongruenz und Konkurrenz244
2. Charakteristika der visuellen Kommunikation246
a) Geschwindigkeit246
b) Konkretheit247
aa) Konkretheit von Bildern247
bb) Konkretheit und Individualität247
cc) Konkretheit als Stärke und Schwäche248
c) Subjektivität249
aa) Subjektivität der Bildrezeption249
bb) Objektive Regeln für die Bildkonstruktion250
(1) Biologische Regeln250
(2) Kulturelle Regeln250
(3) Kollektives Gedächtnis251
cc) Fazit: Subjektivität als Problem der visuellen Kommunikation251
d) Emotionalität252
aa) Immersion und Emotion252
bb) Ursachen253
cc) Emotion vor Kognition254
dd) Emotionale Kommunikation – Stärke, Nachhaltigkeit, Distanzlosigkeit255
(1) Stärke der visuellen Kommunikation256
(2) Nachhaltigkeit der visuellen Kommunikation256
(3) Distanzlosigkeit der visuellen Kommunikation257
e) Vieldeutigkeit258
aa) Vieldeutigkeit von Bildern258
bb) Die Streubreite visueller Kommunikation – Probleme der hermeneutischen Autonomie261
f) Reduzierte Sozialkontrolle261
aa) Sprache als Kontrollmittel261
bb) Die soziale Freiheit der Bilder262
cc) Bilderskepsis des Rechts als Reaktion auf die Anarchie der Bilder263
3. Überlegenheit des Bildes?264
a) Hierarchie der Sinne264
b) Stärkere Wirkung von Bildern?265
c) Kommunikative Grenzen von Bildern266
d) Authentizität und Glaubwürdigkeit von Bildern267
aa) Die besondere Glaubwürdigkeit von Bildern267
bb) Die Illusion der Glaubwürdigkeit268
cc) Digitalisierung und Bildmanipulation269
dd) Die Glaubwürdigkeit von Bildern im digitalen Zeitalter271
III. Recht und Bilder – visuelle Rechtskommunikation272
1. Modernes Recht als avisueller Bereich272
a) Bilderskepsis des modernen Rechts272
b) Historischer Exkurs: Zwischen Idolatrie und Ikonoklasmus274
aa) Bilder274
bb) Bildersturm276
c) Das logozentrische Vorurteil des Rechts278
2. Recht und Symbole279
a) Symbole279
b) Symbole im Recht280
c) Recht als Symbol283
d) Symbolisches Recht284
3. Visualisierungstendenzen im modernen Recht288
a) Bilder im Recht288
b) Bilder vom Recht291
aa) Phänomenologie – Recht und Justiz in Kunst und Medien291
bb) Der Einfluss der Bilder von der Wirklichkeit auf die Wirklichkeit292
cc) Court-TV& Co. – Kameras im Gericht294
dd) Bilder vom Recht und ihre Folgen295
4. Rechtskommunikation durch Bilder – Auswirkungen298
a) Effizienzgewinne: Gesteigerte Überzeugungskraft rechtlicher Kommunikation298
aa) Aufmerksamkeit299
bb) Juristische Formensprache300
cc) Beschleunigung302
dd) Bilder als Beweisstücke? Glaubwürdigkeitsprobleme des visualisierten Rechts302
b) Gesteigerte Konkretheit des Rechts304
aa) Abstraktion im Recht – Bedeutung und Grenzen304
bb) Die Einzelfallabwägung305
cc) Die Personalisierung des Rechts306
c) Emotionalisierung der Rechtskommunikation309
aa) Emotionalisierung und Distanzverlust309
bb) Distanz und Distanzlosigkeit im Rechtssystem310
d) Sukzessivität und Assoziativität311
IV. Assoziativität, Unschärfe, Streubreite: Die Steuerung visueller Rechtskommunikation312
1. Steuerung visueller Kommunikation312
2. Inszenierung und Komposition: Die Steuerung visueller Kommunikation314
a) Malerei, Grafik, Fotografie: Die Komposition von Bildern314
b) Theater, Film, Fernsehen: Die Inszenierung bewegter Bilder316
aa) Bewegung und visuelle Kommunikation316
bb) Kommunikationssteuerung durch Inszenierung316
cc) Fernsehen als modernes Beispiel von Inszenierungen317
3. Angewandte Bildwissenschaften – die Komposition von Rechtsbildern319
4. Angewandte Theaterwissenschaften – die Inszenierung rechtlicher Prozesse320
a) Wirkung durch Inszenierung320
b) Inszenierung von Authentizität323
c) Rituale im Recht329
aa) Rituale329
bb) Rechtsrituale334
5. Eine schwierige Gratwanderung: Inszeniertes Recht oder Placebo-Recht?338
V. Die Auslegung visueller Rechtskommunikation339
1. Methoden-Cross-over als Notwendigkeit340
2. Anleihen bei der Kunstgeschichte – die Auslegung juristischer Bilder340
a) Ikonologie und Ikonografie als hermeneutische Methoden340
b) Rechtsikonologie – das Verstehen von juristischen Bildern342
3. Anleihen bei der Theaterwissenschaft – die Auslegung bewegter Bilder im Recht343
a) Inszenierungsanalyse als hermeneutische Methode344
aa) Theaterwissenschaften344
bb) Film- und Fernsehforschung344
b) Juristische Inszenierungsanalyse345
aa) Notwendigkeit und Anwendungsbereich345
bb) Rechtstheoretische Herausforderung347
4. Ein transdisziplinär erweiterter Kanon der Auslegungsmethoden348
VI. Recht als Theater? Probleme des inszenierten Rechts348
1. Bilder und Boulevard – zur Unterhaltungslogik der Bilder348
a) Die Logik der Bilder und die Logik der Massenmedien348
b) Das Unterhaltungsparadigma als Zentrum der Fernsehlogik349
aa) Die Selektion der Bilder und ihre Folgen349
bb) Der Unterhaltungswert als Selektionskriterium350
cc) Das Unterhaltungsparadigma – Chance und Risiko353
2. Die Theatralisierung der Politik als (abschreckendes) Beispiel355
a) Eine symbiotische Beziehung: Politik und Fernsehen355
b) Theatralisierung von Form und Inhalt der Politik356
c) Demokratisierung oder Entleerung des politischen Diskurses?359
3. Das Unterhaltungsparadigma im Recht361
a) Recht als Unterhaltungsware?361
b) Eine Spekulation: Skandalisierung als Mittel der Rechtsdurchsetzung?362
c) Medien- und Bildresistenz des Rechts363
aa) Resistenzfördernde Grundstrukturen363
bb) Notwendige Nähe – Recht und Massenmedien365
cc) Begrenzte Unabhängigkeit365
VII. Die Wort-Bild-Balance im visualisierten Recht366
1. Papier als Grundlage der Rechtsordnung?366
2. Bilder im Recht – Chancen und Risiken367
3. Funktionelle Komplementarität und gegenseitige Verstärkung368
4. Das Visualisierungsdilemma des Rechts369
D. Virtualität und Recht371
I. Begriffsgeschichte der Virtualität371
1. Von der Virtualität zur virtuellen Realität371
2. Das Recht als Beispiel für virtuelle Realität375
3. Exkurs: Virtuelle Realität als Gegenstand des Rechts376
II. Die Logik der Virtualität377
1. Immaterialität und Ubiquität377
2. Zeitlosigkeit und Fragmentierung378
3. Fazit: Unschärfe379
III. Virtualisierung des Rechts I: Immaterialisierung379
1. Immaterialisierung der Begriffe379
a) Neuer Inhalt für alte Begriffe379
aa) Elektronisches Verwaltungsverfahren380
bb) Elektronischer Verwaltungsakt382
cc) Zivilrechtliche Willenserklärungen – Electronic Contracting383
dd) Der Beweiswert elektronischer Dokumente383
ee) Der strafrechtliche Schriftenbegriff384
ff) Der Produktbegriff – das Recht am Scheideweg385
b) Neue Begriffe386
aa) Die elektronische Form und die Textform386
bb) Das elektronische Dokument387
cc) Der zivilrechtliche Produktbegriff387
dd) Die elektronische Person388
2. Immaterialisierung von rechtlichen Konzeptionen391
a) Recht und Technik: Das Beispiel digitale Signatur391
b) Paradigmenwechsel in der Vertragstheorie393
c) Electronic Government: Neukonzipierung der Verwaltung397
aa) Electronic Government als Phänomen397
bb) Unscharfe Verwaltung – neue Verwaltungskonzeption?402
(1) Portal-Denken – auf dem Weg zur Re-Zentralisierung der Verwaltung?403
(2) Netzlogik – von der Hierarchie zum Verwaltungsnetzwerk412
cc) Exkurs: Die elektronische Akte415
dd) Fazit: Auf dem Weg zur „unscharfen“ Verwaltung418
ee) Demokratieverträglichkeit der unscharfen Verwaltung419
ff) Unscharfe Verwaltung und Rechtsstaat423
3. Strukturelle Immaterialisierung – Prioritätenverschiebung im Recht424
4. Flüchtiges Recht? Grundprobleme eines dematerialisierten Rechts425
a) Das Virtualisierungsdilemma des Rechts425
aa) Sicherheit durch Recht425
bb) Sicherheit durch flüchtiges Recht?427
cc) Anpassung oder Verweigerung? Das Virtualisierungsdilemma des Rechts428
b) Körperlichkeit und Vertrauen429
aa) Vertrauen durch Recht429
bb) Vertrauen gegenüber Fremden: Vom interpersonalen Vertrauen zum Systemvertrauen431
cc) Vertrauen und Körperlichkeit435
dd) Vertrauen durch Recht im virtuellen Raum?436
(1) Arbeitsteilung I: Staat und Individuum438
(2) Arbeitsteilung II: Recht und Technik442
c) Staat, Individuum, Recht, Technik – das magische Viereck der Vertrauensbildung445
IV. Virtualisierung des Rechts II: Zeitlosigkeit445
1. Zeit – absolutes oder relatives Phänomen?446
2. Zeit und Kultur447
a) Zeit als kulturelles Phänomen447
b) Zeit als soziales Instrument450
aa) Zeit und soziale Ordnung450
bb) Hintergrund: Zeit als biologisches Ordnungsmittel453
cc) Zeit und Kontrolle453
3. Recht und Zeit454
a) Die zeitlichen Funktionen von Recht454
aa) Zeitliche Komplexität durch Recht455
bb) Kontrolle der Zeit durch das Recht456
b) Zeit als Instrument des Rechts456
aa) Fristen457
(1) Begriff und Zweck457
(2) Inhaltliche Auswirkungen von Fristen457
(3) Fristen als Mittel der Konfliktlösung458
(4) Fristen als Motor459
bb) Zeitpunkte460
cc) Zeitrahmen461
(1) Begriff461
(2) Beispiele461
(3) Bedeutung462
c) Die Zeitgebundenheit des Rechts463
aa) Zeitgebundenes oder zeitloses Recht? Theoretische und philosophische Differenzen463
bb) Kultureller Aspekt467
cc) Biologischer Aspekt467
dd) Konkretisierung und Entscheidung – zur Zeitlichkeit rechtlicher Methoden468
(1) Konkretisierung (nach der Abstraktion)468
(2) Entscheidung470
ee) Fazit: Zeitgebundenes als „lebendiges“ Recht471
4. Digitalisierung und Zeit471
a) Digitalisierung der Zeit – von der Sequenz zur Collage471
aa) Multitemporalität als Regel471
bb) Forcierte Asynchronizität durch Digitalisierung472
cc) Von der Eigenzeit zur einheitlichen Internetzeit?474
dd) Zeitkompakter Globus: Gleichzeitigkeit475
ee) Das Ende der Sequenz476
b) Das Entropie-Gesetz der Digitalisierung476
aa) Beschleunigung durch Digitalisierung477
bb) Digitales Vergessen479
cc) Unordnung durch Beschleunigung und Vergessen: Das Entropie-Gesetz der Digitalisierung480
c) Glaziale Zeit: Ewigkeit durch Kopieren und Speichern481
5. Digitalisierte Zeit und Recht483
a) Digitale Multitemporalität – das Recht als Synchronisator484
b) Digitale Beschleunigung – das Recht als Entschleuniger484
aa) Clash of cultures: Recht vs. Beschleunigung484
bb) Das Desynchronisations-Dilemma486
cc) Entschleunigung als Aufgabe des Rechts487
c) Digitale Erstarrung – das Recht als Beschleuniger488
aa) Recht und Collage – zwei unterschiedliche Logiken488
bb) Zwischen Scylla und Charybdis: Das Recht und die Collagenlogik490
cc) Notwendigkeit des Rechts zur Strukturierung491
d) Zeitoffene Instrumente des Rechts492
aa) Ein Zielkonflikt: Beschleunigung und Entschleunigung492
bb) Entschleunigung per se492
cc) Beschleunigung nach Bedarf493
dd) Finale Programmierung versus konditionale Programmierung495
ee) Komplementäres Wechselspiel: „Flex-Recht“ und starres Recht496
(1) Revisibilität von rechtlichen Entscheidungen und ihre Grenze496
(2) Flexibilität durch gesteuerte Delegation497
(3) Informelles Rechtshandeln – Flexibilität im „Schatten des zwingenden Rechts“499
6. Digitalisierte Zeit – Notwendigkeit und Grenzen des Rechts499
a) Notwendigkeit des Rechts500
b) Grenzen des Rechts500
E. Vernetzung und Recht501
I. Vernetzung als Paradigma501
1. Netz und Netzwerk – Begrifflichkeiten501
2. Netze in der Natur502
3. Netze in der Technik503
4. Netze in der Gesellschaft503
II. Digitalisierung und Vernetzung506
1. Digitalisierung als Motor der Vernetzung506
2. Hypertexte – digitale Vernetzung507
a) Vernetzung durch Links507
b) Hypertexte als Beispiel507
III. Netze – Arten und Grundstruktur509
1. Arten von Netzen509
a) Zufallsnetze510
b) Geordnete Cluster – skalenfreie Netze511
c) Zwischen Ordnung und Chaos: Small-World-Netzwerke511
2. Knoten, Superknoten, Fäden – Bestandteile von Netzen514
a) Knoten514
b) Fäden514
c) Superknoten515
d) Autonomie der Elemente517
IV. Charakteristika von Netzwerken518
1. Bewegung518
a) Informationsfluss und Fließgleichgewicht518
b) Der Motor von Netzen519
aa) Dynamik im Netz – Interaktivität und Rückkopplung519
bb) Konvergenz und Konnektivität521
cc) Stabilität trotz Dynamik – Homöostase und Tippingpoint522
2. Reziprozität524
a) Begriff der Reziprozität524
b) Reziprozität in der Natur526
c) Reziprozität in der Kultur528
aa) Homo reciprocus528
bb) Wirtschaft531
cc) Politik531
d) Netzwerkbildung durch Reziprozität533
3. Nonlinearität der Netzstruktur534
4. Das Vernetzungsparadox535
V. Das Recht als Netz I – Elemente536
1. Knoten536
a) Personen und Institutionen als Knoten537
b) Rechtsbegriffe als Knoten539
aa) Zur Bedeutung von Begriffen539
bb) Die Dynamik von Begriffen540
cc) Rechtsbegriffe als Knoten I – Dynamik541
dd) Rechtsbegriffe als Knoten II – Verknüpfungsfunktion543
c) Normen und dogmatische Konstruktionen als Knoten544
aa) Normen als Knoten545
bb) Dogmatische Konstruktionen als Knoten546
2. Superknoten546
a) Superknoten im Recht: Begriffliche Anmerkungen547
b) Institutionen als Superknoten547
aa) Die Europäische Union547
bb) Institutionen des internationalen Rechts549
c) Normen als Superknoten551
aa) „Kollisionsnormen“ oder „Brückennormen“551
bb) Europarechtliche Normen554
d) Begriffe und dogmatische Konstruktionen als Superknoten555
aa) Querschnittsbegriffe555
bb) Dogmatische Konstruktionen557
cc) Rechtsinstitute559
(1) Der transnationale Verwaltungsakt559
(2) Die internationalen Handelsbräuche560
3. Fäden561
a) Kommunikation als Faden im Netzwerk des Rechts561
b) Begriff der Kommunikation561
c) Charakteristika von Kommunikation562
aa) Unvermeidbarkeit von Kommunikation562
bb) Schismogenese durch Kommunikation563
cc) Symmetrische vs. komplementäre Kommunikation564
dd) Reflexivität von Kommunikation565
ee) Strukturierung von Kommunikation567
ff) Analoge und digitale Kommunikation568
d) Recht und Kommunikation569
aa) Recht als Kommunikation569
bb) Recht als menschliche Kommunikation570
cc) Unvermeidbarkeit von Rechtskommunikation?570
e) Rechtliche Kommunikationsbeziehungen zwischen Symmetrie und Komplementarität572
aa) Symmetrische Rechtskommunikation572
bb) Komplementäre Rechtskommunikation573
(1) Das Paradebeispiel – europäische Rechtskommunikation573
(2) Komplementäre Rollen im Schuldrecht574
(3) Komplementäre Kommunikation zwischen Gerichten574
cc) Stärken und Schwächen beider Kommunikationsmodi575
dd) Wechsel zwischen den Kommunikationsmodi576
f) Reflexivität der Rechtskommunikation579
aa) Europäisierung als Muster580
bb) Höchstrichterliche Kontroversen als reflexive Rechtskommunikation581
cc) Rechtswissenschaft und Rechtspraxis in reflexiver Kommunikation582
dd) Reflexive Rechtskommunikation: Lernendes Recht584
g) Interpunktion der Rechtskommunikation584
aa) Doppelte Interpunktion in der Rechtskommunikation585
bb) Interpunktion als Ordnung der juristischen Weltsicht585
cc) Interpunktion als Ordnung des Rechts586
h) Analoge und digitale Rechtskommunikation587
aa) Rechtskommunikation als digitale Kommunikation587
bb) Rechtsetzung als Digitalisierung der Wirklichkeit588
cc) Analoge Rechtskommunikation590
dd) Analog-Digital-Wandlung und Analog-Digital-Koexistenz590
i) Struktur und Dynamik – Fäden im Netzwerk Recht593
aa) Prozesshaft-dynamischer Aspekt – Fäden knüpfen593
bb) Struktureller Aspekt – geknüpfte Fäden593
4. Zwischenfazit: Elemente eines Netzwerks Recht593
VI. Das Recht als Netz II – Eigenschaften594
1. Netzeigenschaften – Eigenschaften des Rechts?594
2. Recht und Interaktivität594
a) Begriff der Interaktivität594
b) Interaktivität – Grundlage des Rechts595
c) Interaktivität im formellen Recht596
d) Interaktivität im materiellen Recht597
aa) Menschenwürde als Basis der interaktiven Struktur597
bb) Grundprinzipien mit interaktiver Prägung597
e) Verstärkung der Interaktivität des Rechts durch die Digitalisierung598
f) Die Grenzen von Interaktivität im Recht599
aa) Sicherheit durch Institutionen und Recht599
bb) Institutionen als Grenze von Interaktivität600
cc) Homöostase im Recht601
3. Recht und Reziprozität602
a) Reziprozität als Inhalt des Rechts603
aa) Reziprozität als fundamentale Rechtsregel603
bb) Reziprozität im internationalen und supranationalen Recht605
cc) Reziprozität im öffentlichen Recht608
dd) Reziprozität im Zivilrecht609
ee) Reziprozität im Strafrecht611
ff) Reziprozität als Aspekt der Gerechtigkeit613
b) Reziprozität als ein Bewegungsgesetz des Rechts614
aa) Gabe und Gegengabe bei der Rechtsentstehung615
bb) Reziprozität bei der Entstehung von Normen616
4. Recht und Nonlinearität – Rechtstexte als Hypertexte618
a) Nonlinearität im Recht618
b) Rechtstexte als Hypertexte620
aa) Arbitrarität und Subjektivität – Kollision mit dem Bestimmtheitsgrundsatz620
bb) Diffuse Urheberschaft von Hypertexten622
cc) Entgrenzung im Netz als Problem des Rechts623
c) Hypertexte als Rechtstexte – Chancen und Risiken624
VII. Das Recht als Netz III – Folgen626
1. Rechtsetzung – von der systematischen Planung zum intuitiven Chaos-Management627
a) Entstehung von Recht627
b) „Unscharfe“ Rechtsetzung627
c) Der Tippingpoint – das Umschlag-Risiko der Gesetzgebung630
2. Das Ende der Rechtsdogmatik?630
a) Einheit und Widerspruchsfreiheit der Rechtsordnung als Illusion?631
b) Rechtsdogmatik und Netzparadigma – unüberwindbare Widersprüche?632
3. Teil: Unscharfes Recht: Rolle und Bedeutung des Rechts im Zeitalter der Digitalisierung634
A. Recht plus X – zur „Relativitätstheorie“ des Rechts636
I. Relativierung des Rechts in der digitalen Bukowina636
1. Fragmentierung und Polyzentrizität636
a) Fragmentierung von Wirklichkeit und Recht636
b) Polyzentrizität des Rechts638
2. Digitalisierung: Potenzierung von Fragmentierung und Polyzentrizität639
3. Relatives Recht – die Grenzen des Rechts in der digitalen Bukowina641
II. Recht plus X – transrechtliche Kooperationen als Kompensation642
1. Transrechtliche Kooperationen642
2. Felder transrechtlicher Kooperation643
a) Recht plus Technik643
b) Recht plus Politik646
c) Recht plus Zivilgesellschaft648
d) Recht plus Wirtschaft650
e) Recht plus Individuum652
f) Recht plus Kunst654
B. Unscharfes Recht656
I. Schärfe und Unschärfe im Recht656
1. Schärfe als rechtliches Ideal656
2. Das scholastische Erbe des modernen Rechts658
3. Unschärfe im Recht – als Ausnahme659
4. Schärfe als Fiktion?662
II. Auf dem Weg zum unscharfen Recht663
1. Unschärfe durch Digitalisierung663
a) Ubiquität – Unschärfe durch Entgrenzung664
b) Visualisierung – Unschärfe durch Synästhetisierung und Emotionalisierung665
c) Virtualität – Unschärfe durch elektronische Flüchtigkeit und Zeitlosigkeit665
d) Vernetzung – Unschärfe durch Kommunikation und Verknüpfung666
2. Unschärfe – eine kopernikanische Wende für das Recht666
a) Digitale Unschärfe als Herausforderung für das Recht666
b) Unscharfes Recht – das Recht der digitalisierten Lebenswelten668
Literaturverzeichnis670
Sachwortverzeichnis790

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