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Verwandtensystem und Identität der Waise Tristan

AutorJutta Schmitt
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl28 Seiten
ISBN9783638837279
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,5, Universität des Saarlandes, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Gottfrieds Roman Tristan ist wahrscheinlich einer der bekanntesten und für die Literaturwissenschaft auch einer der interessantesten Texte des 12. und 13. Jahrhunderts. Der Roman ist einerseits geprägt von der persönlichen Geschichte seines Helden, dem jungen Tristan, der bereits als Waise zur Welt kommt, andererseits aber auch von der Geschichte seiner Eltern, die sich in ihm spiegelt und von dem Verwandtensystem in das er hineingeboren wird. Besonders was die Kindheit und Jugend der Waise anbetrifft, gibt es gewisse Elemente, die Gottfrieds Tristan mit anderen Helden mittelhochdeutscher Epen, wie beispielsweise Parzival und Gregorius, gemeinsam hat und die das Werk als typisch für seine Zeit charakterisieren. So lassen sich in der Kindheit und Jugendzeit Tristans gewisse Stationen und Elemente ausmachen, die in allen vergleichbaren zeitgenössischen Epen wiederkehren und auch in den oben genannten Werken zu finden sind. Um ihren Status in der Literatur zu rechtfertigen, müssen die Heldenkinder diese Stationen auf ihrem Weg ins Erwachsensein durchlaufe bzw. die einzelnen Elemente müssen in ihrem Lebenslauf gegeben sein. Diese Stationen und Elemente sind: Die adelige Abstammung des Helden, die ungewöhnliche Zeugung desselben (im Tristan auf dem Totenbett des Vaters), die verborgene Geburt der Heldenkinder, die frühe Verwaisung (im Tristan quasi während der Geburt), die Gefahr in der der junge Held schwebt (hier durch den Mörder seines Vaters Morgân), die wundersame Rettung (bei Tristan durch Floraetes Scheinschwangerschaft), das ungemäße Aufwachsen (beim Marschall seines Vaters), die Offenbarung seiner Tugenden und die Offenbarung von Namen und Herkunft des jungen Helden (in Gottfrieds Werk durch den Marschall des Vaters: Rûal). Allerdings gibt es neben diesen verbindenden Aspekten gerade in der Elterngeschichte, in den verwandtschaftlichen Beziehungen und im Identitätsfindungsprozess Tristans viele Aspekte, die den Roman von den übrigen zeitgenössischen Werken abgrenzen.

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