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E-Book

Wohl bekomm's!

Dein Hund ist, was er frisst

AutorUte Rott
VerlagPhilocanis Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl104 Seiten
ISBN9783981830774
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Gesunde Ernährung ist eine entscheidende Voraussetzung für ein gelungenes Leben, das gilt auch für Hunde. Es ist kein Geheimnis mehr, dass Industriefutter unsere Hunde krank macht. Auch in der Hundeernährung spielen die Frische und Qualität des Futters eine entscheidende Rolle. "Wohl bekomm's - Dein Hund ist, was er frisst" zeigt auf leicht nachvollziehbare Weise, warum Rohfütterung für Hunde die einzige Möglichkeit zur gesunden Ernährung bietet, wie man unkompliziert umstellen und die Rationen zusammenstellen kann. Der Leser muss dazu nicht Lebensmittelchemie studiert haben, da die Zusammenhänge kritisch betrachtet und einfach erklärt werden. Es geht der Autorin in erster Linie darum, den Leser zu selbständigem Denken und zum kritischen Hinterfragen anzuregen. Dies erreicht sie mit unkonventionellen Beispielen und viel Humor.

Ute Rott ist Hundetrainerin und hat in der Uckermark bei Templin eine Hundeschule. Seit über 10 Jahren befasst sie sich unter anderem mit Mantrailing. Ihre Erfahrungen hat sie in diesem Buch niedergeschrieben.

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Leseprobe

Wer frisst was?


Wenn wir uns die Aufteilung von „wer frisst was“ ähnlich wie einen Zahlenstrahl vorstellen, dann sieht das ungefähr so aus:

VegetarierAllesfresserBeutetierfresser
PferdMenschSchweinHund
Katzen
Kuh
Schaf
.....

Die wissenschaftliche Bezeichnung für

Vegetarier ist „Herbivor = Pflanzenfresser“

Allesfresser = „Omnivor“

Beutetierfresser „Carnivor = Fleischfresser“.

Diese Bezeichnungen sind gebräuchlich aber leider etwas ungenau. Denn auch Pflanzenfresser nehmen tierisches Eiweiß in Form von Kleinstlebewesen mit der Nahrung auf, so wie Beutetierfresser mit ihrer Beute pflanzliche Bestandteile fressen und außerdem nicht nur das Fleisch der Beute, sondern häufig alles fressen: keine Katze häutet eine Maus und kein Fuchs filetiert ein Kaninchen, ebenso rupfen Wölfe sicher keinen Wildvogel, den sie im Nest überraschen. Je kleiner das Beutetier ist, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es einfach im ganzen gefressen wird mit Haut, Haaren, Federn und Klauen und allem was so drin ist.

Reine Vegetarier sind alle Tiere, die in der Landschaft rumstehen und sich von Gras, Blättern, Zweigen und ähnlichem ernähren. Man erkennt sie an der Art des Gebisses, da sie sehr kräftig angelegte Mahlzähne haben. Ihre Schneidezähne sind dazu da, die Nahrung vom Boden, Busch oder Baum abzubeißen, teilweise wird zum Abreißen auch die Zunge verwendet. Danach wird alles gründlich durchgekaut und im Maul beginnt bereits eine Vorverdauung, da der Speichel Verdauungsenzyme enthält. Manche Tiere wie Rinder müssen ihre Nahrung nach dem Abschlucken und dem ersten Verdauungsvorgang wieder ins Maul hochholen und noch einmal durchkauen, bei anderen reicht die Verdauung durch den Magen-Darmtrakt. Vegetarier haben einen sehr langen Darm und / oder wie Rinder mehrere Mägen, in denen die pflanzliche Nahrung aufbereitet wird, so dass die Verdauung im Darm effektiv abläuft und alle Bestandteile in den Körper gelangen, die er braucht. Pflanzliche Nahrung ist relativ schwer verdaulich und muss deshalb durch Kauen und eine gründliche Verdauung gut aufbereitet werden.

Allesfresser können tierische und pflanzliche Nahrung verwerten. Sie haben häufig sowohl Fangzähne als auch Mahlzähne. Die Fangzähne benötigen sie, um flüchtige Beutetiere halten zu können. Auch sind die Schneide zähne bei ihnen in der Regel schärfer. Im Maul findet ebenfalls schon eine Vorverdauung statt, allerdings ist ihr Darm im Verhältnis kürzer als bei Vegetariern, da tierische Nahrung leichter aufgespalten werden kann.

Beutetierfresser zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr scharfe Schneide- und Fangzähne und so gut wie keine Mahlzähne, dafür aber Reißzähne haben, die wie eine Brechschere zum Zerkleinern der Beute wirken. Sie zerkleinern die Nahrung im Maul, es findet keine Vorverdauung statt, und die Nahrung wird sofort abgeschluckt. Der Speichel ist nur dazu da, die Nahrung gleitfähig zu machen. Ihr Darm ist in der Relation kürzer als bei Allesfressern. Ein wichtiger Unterschied zu Pflanzen- und Allesfressern ist, dass sie eine große Menge an Futter bei einer Mahlzeit fressen können und dann längere Zeit nichts mehr brauchen. Pflanzenfresser verbringen sehr viel Zeit mit Fressen und verhältnismäßig kurze Zeit mit Ruhen, bei Beutetierfressern ist es umgekehrt.

Menschen und Hunde nehmen eine Zwischenstellung zwischen Vegetarier und Allesfresser, bzw. zwischen Allesfresser und Beutetierfresser ein. Auch wir besitzen Überreste von Fangzähnen, wir können tierisches Eiweiß verdauen, wenn wir es gründlich vorbereiten, und wir können ebenso pflanzliche Nahrung verwerten. In unserem Mund findet bereits eine Vorverdauung statt und unser Darm ist relativ lang. Menschen stehen näher beim Vegetarier als beim Allesfresser. Daraus erklärt sich auch, dass sie mehrmals täglich essen müssen.

Hunde sind ebenfalls in der Lage ihre Nahrung mit den Mahlzähnen durchzukauen, dies tun sie allerdings nur kurz, so dass sie gleitfähig wird und in vernünftigen Bocken abgeschluckt werden kann. In ihrem Maul findet keine Vorverdauung statt und ihr Darm ist relativ kurz. Wildlebende Caniden nehmen zusätzlich zu ihren Beutetieren sehr reife Beeren und Wildfrüchte, sowie Gräser in geringen Mengen zu sich. Was sie sonst an pflanzlicher Nahrung benötigen, erhalten sie über ihre Beute. Wenn Caniden sich alle paar Tage richtig vollfressen, reicht ihnen das in der Regel aus. Im Unterschied zu uns sind unsere Hunde mit ein bis zwei Mahlzeiten am Tag durchaus zufrieden.

Alles, was auf dieser Welt herumläuft oder als Pflanze stationär lebt, ist Nahrung. Wir kennen den Begriff: Nahrungskette, an deren Ende – angeblich – der Mensch steht. Tatsächlich handelt es sich nicht um eine Kette, sondern um einen Kreislauf, in den alles integriert ist. Und deshalb sind die Bestandteile, aus denen alles gemacht ist, auch gleichzeitig die Bestandteile der Nahrung:

Wasser

Fett

Eiweiß

Kohlehydrate Vitamine

Mineralstoffe / Spurenelemente / Fermente / Enzyme = Vitalstoffe.

Um gesund zu bleiben, und das gilt für alle Lebewesen, benötigt man diese Bestandteile in der Zusammensetzung, die für den jeweiligen Organismus die richtige ist. Wir kennen tierische und pflanzliche Fette, tierische und pflanzliche Eiweiße, wir wissen, dass bestimmte Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente nur in bestimmten Lebensmitteln vorhanden sind und deshalb sollte man nicht tagtäglich das gleiche essen, sondern abwechslungsreiche und frische Nahrung zu sich nehmen. Da die Anforderungen an den Organismus zu allen Jahreszeiten andere sind, ist es auch am besten, wenn man die Lebensmittel, die in der Region zur jeweiligen Jahreszeit produziert werden, frisch zu sich nimmt. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde und vermutlich auch für Wale, Seeadler und Amöben.

Wasser spielt für uns alle eine besondere Rolle, weil kein Lebewesen alle Flüssigkeit über seine Nahrung aufnehmen kann. Deshalb müssen alle Lebewesen trinken, also Wasser zusätzlich aufnehmen, da alle zu ca. 70 % aus Wasser bestehen und Flüssigkeitsmangel tödlich ist. Ohne Wasser ist kein Leben möglich, erst durch das Wasser werden die Prozesse, die zum Erhalt des Organismus notwendig sind, in Gang gesetzt und in Gang gehalten. Ohne Nahrung können wir relativ lange überleben, ohne Wasser nur wenige Tage.

Bei Fetten und Eiweißen wird unterschieden in „essentiell“ und „nicht essentiell“. Das bedeutet, dass „essentielle“ Eiweiße oder Fette lebensnotwendig sind, da sie der Organismus nicht selber produzieren kann. „Nicht essentielle“ Fette oder Eiweiße kann der Organismus entweder selber produzieren oder er benötigt sie nicht. Fett ist notwendig für Langzeitenergie, also für Reserven, die jeder Körper für „schlechte“ Zeiten anlegt. Zudem werden im Fett lebensnotwendige Stoffe wie Hormone abgelagert. Wie man heute weiß, entsteht z.B. Osteoporose u.a. durch Unterernährung, bzw. zu wenig Körperfett, da dann zu wenig Östrogen gespeichert werden kann. Eiweiß ist notwendig für den Muskelaufbau. Deshalb benötigen auch Vegetarier eine gewisse Menge tierisches Eiweiß oder sie müssen als Veganer dieses sehr aufwendig durch pflanzliches ersetzen.

Kohlehydrate sind in allen stärkehaltigen Lebensmitteln enthalten, also in Kartoffeln, Bohnen, Linsen, Erbsen und Getreide, aber auch in Obst in Form von Zucker und in Honig. Man benötigt sie zur Gewinnung von Schnellenergie.

Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fermente und Enzyme werden benötigt, um lebensnotwendige Vorgänge im Körper in Gang zu setzen und in Gang zu halten. Das können Reaktionen im Gehirn, bei der Verdauung, bei der Informationsübermittlung an die Nerven, beim Aufbau von Muskeln, Knochen und Gelenken, bei Aktivitäten der Sinnesorgane und vieles mehr sein. Sie werden in relativ geringem Maß benötigt, aber ohne sie geht gar nichts.

Wenn wir uns jetzt damit befassen, wer was frisst, oder besser gesagt, was unsere Hunde tatsächlich fressen sollten, müssen wir uns zuerst darüber klar werden, welche wildlebenden Tiere welche Nahrung aufnehmen. Uns ist klar, dass Beutegreifer wie Wölfe und Kojoten, also nahe Verwandte unserer Hunde, zwar auch Mäuse ausgraben oder Vogelnester leeren, aber wenn irgend möglich werden sie versuchen, große Pflanzenfresser wie Rinder, Hirsche oder Rehe zu erbeuten. Diese Beute besteht zum größten Teil aus Fleisch, Fett, Knochen, Blut, Sehnen, Haut, Fell und einem gewissen Bestandteil Speisebrei aus Pflanzen, der sich im Magen-Darmtrakt des Tieres befindet. Im Verhältnis zum Rest ist der Anteil des Speisebreis...

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