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E-Book

Integrationsmanagement

Planung, Bewertung und Steuerung von Applikationslandschaften

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl293 Seiten
ISBN9783540294801
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR

Gegenstand dieses Buches ist das Management heterogener betrieblicher Applikationslandschaften. Hierbei beschränkt sich der Text nicht auf die Integrationsaspekte, die unter dem Stichwort Enterprise Application Integration (EAI) diskutiert werden, sondern er geht darüber hinaus auf Fragen der Planung, Bewertung und Steuerung von Applikationslandschaften ein. Es werden unterschiedliche Methoden und Techniken für die verschiedenen Aspekte der Applikationsintegration behandelt.

Zugleich werden die Ergebnisse des Kompetenzzentrums 'Application Integration Management' zusammengefasst, in dem vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen gemeinsam mit fünf bedeutenden europäischen Unternehmen (Credit Suisse, Informatikzentrum der deutschen Sparkassen, Swisscom IT Services, Swiss Re, Winterthur Versicherungen) in den Jahren 2002 bis 2004 Konzepte, Methoden und Techniken für die Applikationsintegration in großen Dienstleistungsunternehmen erarbeitet wurden. Besonderes Gewicht wird dabei auf die praktische Umsetzbarkeit der Ergebnisse gelegt. So werden Beiträge von Forschenden des Instituts für Wirtschaftsinformatik durch Beiträge von Praktikern aus den beteiligten Unternehmen ergänzt.

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Leseprobe

Measured Integration – Metriken für die Integrationsarchitektur (S. 267-268)

Claus Hagen
Credit Suisse Financial Services
Alexander Schwinn
Universität St. Gallen

1 Einleitung

Effektives Architekturmanagement erfordert die Steuerung und Kontrolle der Architekturumsetzung. Es ist notwendig, Messverfahren, Metriken und Kennzahlen zu entwickeln, um Handlungsbedarf aufzeigen, Fortschritte dokumentieren, um Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen zu können und daraus Massnahmen abzuleiten. Die Notwendigkeit von Messungen ist im Wesentlichen auf folgende Gründe zurückzuführen:

• Architekturmanagement zielt auf die Verbesserung der Strukturen von IT-Systemen. Ohne eine verlässliche Ermittlung des Ist-Zustandes können die richtigen Massnahmen zur Verbesserung kaum ermittelt werden. Metriken können in diesem Sinne wichtige Anhaltspunkte für diejenigen Bereiche liefern, in denen das grösste Verbesserungspotential besteht.

• Ob eingeleitete Architekturmassnahmen zielführend sind, lässt sich nur durch kontinuierliche Messung ihres Effektes ermitteln. Metriken sind deshalb ein notwendiges Hilfsmittel, um Fehlentwicklungen zu vermeiden und die Effektivität der eingesetzten Mittel sicherzustellen.

• Die IT-Architektur steht in jeder IT-Organisation unter stetem Rechtfertigungsdruck. Der Ansicht, Architektur verursache nur Kosten, nütze aber wenig, kann begegnet werden, wenn durch geeignete Metriken Fortschritte belegt werden können.

Der vorliegende Beitrag diskutiert Führungsinstrumente, die zur Steuerung der Architekturentwicklung und -umsetzung im Bereich Integration eingesetzt werden können. Als Beispiel wurde die konkrete Situation des Schweizer Finanzdienstleisters Credit Suisse (CS) gewählt. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Problematik der Definition und Erhebung von Metriken im Integrationsbereich.

Dieser Artikel versteht sich nicht als Vorstellung eines generischen und abschliessenden Konzeptes. Die Problematik ist so komplex und situationsabhängig, dass mit schnellen und allgemeingültigen Lösungen nicht zu rechnen ist. Der Artikel will aber mögliche Lösungsansätze aufzeigen, erkannte Schwierigkeiten bei der Umsetzung beschreiben, und zumindest an Einzelbeispielen konkrete Umsetzungen zeigen. Zunächst werden unterschiedliche IT-Führungsinstrumente vorgestellt, die in Wissenschaft und Praxis häufig anzutreffen sind. Es wird untersucht, inwieweit diese Führungsinstrumente zur Messung der Qualität der Integrationsarchitektur geeignet sind. Anschliessend wird die Integrationsarchitektur der Credit Suisse kurz dargestellt und auf deren strategische Ziele eingegangen. Die Umsetzung dieser strategischen Ziele soll mit geeigneten Führungsinstrumenten unterstützt werden. Mögliche Kennzahlen zur Bewertung der Integrationsarchitektur werden in der Folge diskutiert. Dabei wird insbesondere auf die Problematik der Messbarkeit und Interpretation der Messergebnisse eingegangen. Schliesslich werden anhand eines konkreten Anwendungsgebiets – der Servicearchitektur der Credit Suisse – beispielhaft Kennzahlen und Messergebnisse vorgestellt.

2 IT-Führungsinstrumente

Bevor konkrete Führungsinstrumente im IT-Bereich vorgestellt werden, werden zunächst die Begriffe Kennzahl und Kennzahlensystem eingeführt, die jeweils zu den in der Praxis verwendeten Führungsinstrumenten gehören. Reichmann (1997) definiert Kennzahlen als Zahlen, die quantitativ erfassbare Sachverhalte in konzentrierter Form erfassen. Ein Kennzahlensystem ist eine geordnete Gesamtheit von einzelnen Kennzahlen, die in einer Beziehung zueinander stehen und so als Gesamtheit über einen Sachverhalt vollständig informieren. Kennzahlen dienen zur Verdichtung grosser Datenmengen zu wenigen, aussagekräftigen Kenngrössen (vgl. Jäger-Goy 2001, S. 127). Sie sind Hilfsmittel für die Planung, Steuerung und Kontrolle. Zentrale Eigenschaften einer Kennzahl sind (vgl. Jäger-Goy 2001, S. 127):

• Informationscharakter: Kennzahlen sollen eine Beurteilung wichtiger Sachverhalte ermöglichen.
• Quantifizierbarkeit: Die Sachverhalte müssen auf einer metrischen Skala gemessen werden können.

Der Einsatz von Kennzahlen verlangt, dass Messdaten auch wirklich vorhanden sind und systematisch erfasst werden können. Nur so können Sachverhalte genau quantifiziert werden.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis10
Ein Modell zur Visualisierung der Anwendungslandschaft als Grundlage der Informationssystem-Architekturplanung11
1 Einführung12
2 Modellierung der Anwendungslandschaft16
3 Nutzung des Architekturmodells für die24
Anwendungssystembildung24
4 Nutzung des Architekturmodells für die31
Schnittstellenbildung31
5 Zusammenfassung und Ausblick35
Literatur37
Entwurfsmusterbasierter Ansatz zur Systematisierung von Applikationsbeziehungen im Business Engineering41
1 Einleitung42
2 Grundlagen42
3 Vorhandene Entwurfsmusteransätze48
5 Zusammenfassung67
Literatur68
Entwicklung eines Zielsystems für ein systemisch-evolutionäres Management der IS-Architektur im Unternehmen71
1 Einleitung72
2 Systemtheoretische Grundlagen75
3 Bezugsrahmen für das Management der IS-Architektur79
3.1 Das Informationssystem des Unternehmens80
3.2 Managementaspekte im Informationswesen des Unternehmens82
3.2.1 Informationsmanagement83
3.2.2 IS-Controlling86
3.2.3 Informationssystem-Management88
3.3 IS-Architektur als Plattform für das IS-Management91
4 Ordnungsrahmen für das Management der IS-Architektur95
4.1 Zielsystem für das Management der IS-Architektur95
4.2 Einordnung des Informationsmanagements in das Zielsystem99
4.2.1 Auswirkungen erhöhter Dynamik und Komplexität auf das Zielsystem100
4.3 Anforderungen an das Management der IS-Architektur101
5 Zusammenfassung und Ausblick103
Literatur104
Berücksichtigung des Architekturmanagements in serviceorientierten IT-Managementkonzepten am Beispiel von ITIL109
1 Einführung110
2 Bedeutung der Architektur für die Entwicklung und Bereitstellung von Applikationen111
2.1 Gewachsene Applikationslandschaft eines Unternehmens112
2.2 Notwendigkeit der integrierten Gesamtsicht auf die Applikationslandschaft112
2.3 Eingrenzung des Architekturbegriffs113
3 Positionierung der Entwicklung und Bereitstellung von Applikationen in ITIL115
3.1 IT-Services als IT-Produkte in Kombination mit kundenorientierten Mehrwertservices117
3.2 Berücksichtigung der Architektur im „Application Management“118
4 Architekturmanagement119
4.1 Kontinuierliche Entwicklung und Pflege der Architektur121
4.2 Situationsabhängige Durchsetzung der Architektur122
4.3 Institutionalisierung des Architekturmanagements124
5 Architekturmanagement als wichtige Ergänzung des IT-Service-Managements128
Literatur130
Zugriffskontrolle in heterogenen Applikationslandschaften133
1 Motivation134
2 Datensicherheit135
2.1 Terminologischer Bezugsrahmen135
2.2 Sicherheitsanforderungen136
2.3 Grundlegende Sicherheitsfunktionen137
3 Zugriffskontrolle138
3.1 Grundlagen138
3.2 Anforderungen der Praxis141
4 Zugriffskontrolle in der Literatur143
4.1 Zugriffskontrollansätze143
4.1.1 Benutzerbestimmte Zugriffskontrolle143
4.1.2 Systembestimmte Zugriffskontrolle145
4.1.3 Rollenbasierte Zugriffskontrolle149
4.1.4 Bewertung der Zugriffskontrollansätze150
4.2 Ansätze zur Integration der Zugriffskontrolle152
4.2.1 Autonome Zugriffskontrolle152
4.2.2 Server-Pull-Zugriffskontrolle153
4.2.3 Client-Pull-Zugriffskontrolle154
4.2.4 Proxy-basierte Zugriffskontrolle154
4.2.5 Zugriffskontrolle durch Remote-Administration155
4.2.6 Bewertung der Integrationsansätze156
5 Zugriffskontrolle in der Praxis158
5.1 Zugriffskontrollansätze158
5.1.1 Nutzerorientiertes Berechtigungskonzept159
5.1.2 Einfaches Aggregationskonzept160
5.1.3 Nutzerorientiertes Aggregationskonzept161
5.1.4 Durchgängiges Aggregationskonzept162
5.1.5 Bewertung der Zugriffskontrollansätze163
5.2 Ansätze zur systemübergreifenden Integration der Zugriffskontrolle164
5.2.1 Nutzerorientierte Integration165
5.2.2 Aggregationskonzeptorientierte Integration167
5.2.3 Bewertung der Integrationsansätze169
5.3 Ansätze zur Integration der Zugriffskontrolle in mehrschichtigen Systemen170
5.3.1 Vertikale Integration172
5.3.2 Horizontale Integration173
5.3.3 Bewertung der Integrationsansätze174
6 Zusammenfassung und Forschungsbedarf176
Literatur177
Integrationsinfrastrukturen in der Finanzdienstleistungsbranche: Ergebnisse einer Studie179
1 Ziele, Vorgehensweise und Aufbau der Studie180
2 Analyse der Applikationslandschaften181
2.1 Ist-Situation182
2.2 Entwicklungen188
3 Analyse der Eigenentwicklungen192
3.1 Präsentationslogik192
3.2 Geschäftslogik194
3.3 Datenzugriffslogik198
4 Analyse der Integrationsinfrastrukturen202
4.1 Anforderungen an Integrationsinfrastrukturen202
4.2 Ist-Situation und Entwicklungen204
5 Zusammenfassung und Erkenntnisse der Studie209
Literatur211
Modellierung von Integrationsaspekten in Applikationslandschaften213
1 Einleitung214
2 Applikationsintegration214
2.1 Integrationsbegriff214
2.2 Treiber der Applikationsintegration216
2.3 Ziele der Applikationsintegration217
3 Informationssysteme, Modelle, Architekturen218
3.1 Informationssystembegriff218
3.2 Modellbegriff218
3.3 Architekturbegriff220
4 Identifizierte Modellierungsebenen bei der Swisscom IT Services AG221
4.1 Konzeptionelle Ebene222
4.1.1 Eigenschaften des Modells auf der konzeptionellen Ebene222
4.1.2 Beispielhafte Modellierungsergebnisse auf der konzeptionellen Ebene224
4.2 Logische Designebene225
4.2.1 Eigenschaften des Modells auf der logischen Designebene225
4.2.2 Beispielhafte Modellierungsergebnisse auf der logischen Designebene228
4.3 Physische Designebene231
4.3.1 Eigenschaften des Modells auf der physischen Ebene231
4.3.2 Beispielhafte Modellierungsergebnisse auf der physischen Designebene233
4.4 Implementierungsebene235
4.4.1 Eigenschaften des Modells auf der Implementierungsebene235
4.5 Beispielhafte Modellierungsergebnisse auf der Implementierungsebene236
5 Zusammenfassung238
Literatur239
Architekturmanagement – Rahmen und Realisierung der Unternehmensarchitektur der Mobiliar241
1 Einleitung242
2 Hintergrund243
3 Grundlagen des Architekturmanagements244
3.1 Der Architektur-Begriff244
3.2 Zweck von Architekturen246
3.3 Wirkungsebenen von Architekturen247
3.4 Phasen des Architekturmanagements249
4 Positionierung der Unternehmensarchitektur250
4.1 Kunden der Architektur250
4.2 Form der Leistungserbringung251
4.2.1 Inhalt252
4.2.2 Tempo253
4.2.3 Qualität254
4.2.4 Zusammenfassung254
5 Gestaltung der Unternehmensarchitektur255
5.1 Rahmen255
5.2 Fokus258
5.2.1 Teilarchitekturen258
5.3 Philosophie260
5.4 Organisation261
5.4.1 Prozesse261
5.4.2 Aufbauorganisation263
5.5 Anforderungen an die Rolle des Architekten264
6 Management der Unternehmensarchitektur265
6.1 Abstimmung mit der Strategieentwicklung266
6.2 Abstimmung mit dem Portfoliomanagement268
6.3 Integration in Umsetzungsprojekten269
6.4 Absicherung der Flexibilität der Architektur269
6.4.1 Flexibilität im Inhalt270
6.4.2 Flexibilität im Tempo271
6.4.3 Flexibilität in der Qualität273
7 Zusammenfassung275
Literatur276
Measured Integration – Metriken für die Integrationsarchitektur277
1 Einleitung278
2 IT-Führungsinstrumente279
2.1 Benchmarking280
2.2 Prozesskostenrechnung281
2.3 Target Costing282
2.4 Balanced Scorecard282
2.5 Eignung der Ansätze284
3 Integrationsarchitektur und strategische Ziele am Beispiel der Credit Suisse285
3.1 Strategische Ziele und Kennzahlen der Integrationsarchitektur286
3.1.1 Agilität der Gesamtplattform287
3.1.2 Komplexitätsreduktion durch Desintegration der Applikationslandschaft288
3.1.3 Optimale Enge der Kopplung289
3.1.4 Optimale Wiederverwendung, Redundanzvermeidung291
3.1.5 Minimale Projektaufwände für die Integration292
3.1.6 Minimale Infrastrukturkomplexität und -kosten293
3.2 Exemplarischer Aufbau einer Scorecard294
4 Beispiel: Messung von Nutzung, Reuse und Wachstum in einer Servicearchitektur295
5 Zusammenfassung300
Literatur301
Autorenverzeichnis303

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