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E-Book

Kundenbeziehungen nach Fusionen und Akquisitionen

Die Auswirkung der Beziehungsgestaltung und Synergierealisierung auf den M&A-Erfolg

AutorMartin Clark Grün
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl225 Seiten
ISBN9783834989253
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Martin Clark Grün untersucht die Wirkungen der kundenbezogenen Beziehungsgestaltung und Synergierealisierung in der Post Merger Phase auf den M&A-Erfolg anhand einer empirischen Analyse von 206 Unternehmenstransaktionen.

Dr. Martin Clark Grün promovierte berufsbegleitend bei Prof. Dr. Christian Belz und Prof. Dr. Torsten Tomczak am Institut für Marketing der Universität St. Gallen.

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Leseprobe
3. Konzeption der kundenbezogenen Post Merger Integration (S. 48-49)

Ziel dieses Kapitels ist es, die im Bezugsrahmen zunächst konzeptionell dargestellten Zusammenhänge schrittweise zu differenzieren und zu vertiefen, um sie in Folge hinsichtlich ihrer Stärke und Wirkungsrichtung quantitativ testen zu können. Die einzelnen Kategorien des Bezugsrahmens werden näher beschrieben und ausgesuchte Konstrukte zur Beschreibung von Maßnahmen und Erfolgen in der Post Merger Integration konzeptualisiert (Abschnitte 3.1 bis 3.3).

Da in der vorliegenden Arbeit die Handlungsfelder von Vertrieb und Marketing interessieren, erfolgt eine ausschließliche Fokussierung auf wichtige Maßnahmen zur Kundenbeziehungsgestaltung und Synergierealisierung (Forschungsfrage 1; s. Abschnitt 1.2, S. 5), wenngleich dies keinesfalls bedeuten soll, dass von diesen Funktionen nicht auch andere Aufgaben in der PMI umzusetzen sind. Theoretische und konzeptionelle Bezüge liefert im Wesentlichen die Übertragung von Erkenntnissen der zuvor diskutierten Ansätze des Resource-based Views (s. Abschnitt 2.6.1, S. 37 ff.) und des Relationship Marketings (s. Abschnitt 2.6.2, S. 39 ff.). Zusätzlich fließen Ergebnisse der durchgeführten Expertengespräche ein. Am Ende des Kapitels steht das Gesamtmodell der kundenbezogenen Post Merger Integration (Abschnitt 3.4).

3.1 Maßnahmen zur Beziehungsgestaltung

Gerade im Fall einer kritischen Veränderungssituation wie der Integration zweier Unternehmen kommt der aktiven Gestaltung der Geschäftsbeziehungen zum Kundenstamm beider Unternehmen eine hohe Erfolgsbedeutung zu. Das infrage kommende Maßnahmenspektrum ist naturgemäß groß (u. a. Belz/Brademann/Fuchs et al. 1998) und es droht in der Praxis allzu schnell die Gefahr, knappe Ressourcen unfokussiert und damit wenig effizient zwischen zuvielen Betätigungsfeldern aufzuteilen. Die Beschränkung auf zentrale Ansatzpunkte des Kundenbeziehungsmanagements in der PMI wird damit besonders wichtig. In der vorliegenden Arbeit wird ebenfalls eine Auswahl von sechs relevanten Maßnahmen betrachtet, die bereits in Abschnitt 2.3.2 (S. 20 ff.) kurz umrissen wurden:

- die Mitarbeitereinbindung,
- die Kundeneinbindung,
- die Kundenkommunikation,
- Investitionen in die Kundenbeziehung,
- die Analyse der Kunden und ihrer Geschäftsbeziehung zum Unternehmen, und
- das Konfliktmanagement.

3.1.1 Mitarbeitereinbindung


Die Mitarbeitereinbindung wird in Forschungsarbeiten und praxisorientierten Veröffentlichungen im Kontext von Unternehmensübernahmen als ein wichtiger Einflussfaktor auf den Akquisitionserfolg benannt. Die Unternehmensübernahme selbst verursacht emotionale Unruhe in der Belegschaft, da mit der Integration operative und organisatorische Veränderungen einhergehen, die für die Mitarbeiter eine Unterbrechung des Status quo darstellen. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen daher meist die psychologischen Konsequenzen und das unternehmensinterne Beziehungsmarketing.

Häufig wird die aktive Einbindung der Mitarbeiter gefordert, um das Auftreten von Formen der Leistungsabnahme, Arbeitsunzufriedenheit, innerer Kündigung und des offenen sowie verdeckten Widerstands zu vermeiden und so insgesamt negative Auswirkungen auf den Akquisitionserfolg zu verhindern. Konkret kann die Einbindung von Mitarbeitern aller Funktionsbereiche helfen, Barrieren zwischen den beteiligten Organisationen während der Integration abzubauen (Buono/Bowditch 1989; Gerpott 1993, S. 349) sowie die Kooperation zwischen Käufer- und Zielunternehmen sicherzustellen.

Darüber hinaus wird die Akzeptanz für Veränderungsmaßnahmen größer, wenn diese selbst mitgestaltet werden (Ivancevich/Schweiger und Power 1987, S. 29). Das Gleiche gilt für die Einbindung der obersten Führungsmannschaften, die überdies auch eine Unsicherheitsreduktion bei den Mitarbeitern (Gerpott 1993) bewirkt und deren positive Wirkung auf den M&A-Erfolg bestätigt wurde (Hitt/Hoskisson und Ireland 1990).
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis9
Zusammenfassung12
Abstract13
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungsverzeichnis18
1. Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit20
1.1 Problemstellung20
1.2 Zielsetzung und forschungsleitende Fragestellung24
1.3 Aufbau der Arbeit26
2. Grundlagen, definitorische Abgrenzungen und Gegenstandspräzisierungen28
2.1 Mergers and Acquisitions28
2.2 Motive und Ziele von Mergers and Acquisitions31
2.3 Post Merger Integration34
2.3.1 Bedeutung der Post Merger Integration für den M&A-Erfolg36
2.3.2 Rolle von Vertrieb und Marketing in der Post Merger Integration38
2.4 Zwischenfazit zu den Abgrenzungen und zu wichtigen Erkenntnissen der Post Merger Integration41
2.5 Ausgewählte Forschungsbeiträge42
2.5.1 Strömungen in der M&A-Forschung43
2.5.2 Marketing-, Vertriebs- und Kundenbeziehungsdimension in der M&A- Forschung47
2.5.2.1 Literaturbeiträge mit Marketing- und Vertriebsbezug48
2.5.2.2 Literaturbeiträge mit explizitem Kundenbezug51
2.5.3 Zusammenfassende Betrachtung der analysierten Literaturbeiträge54
2.6 Theoretische und konzeptionelle Bezugspunkte55
2.6.1 Resource-based View56
2.6.2 Relationship Marketing-Ansatz58
2.7 Theoretischer Bezugsrahmen62
2.8 Forschungsansatz und -methoden64
3. Konzeption der kundenbezogenen Post Merger Integration67
3.1 Maßnahmen zur Beziehungsgestaltung67
3.1.1 Mitarbeitereinbindung68
3.1.2 Kundeneinbindung69
3.1.3 Kundenkommunikation70
3.1.4 Investition in die Kundenbeziehung73
3.1.5 Kundenanalyse74
3.1.6 Konfliktmanagement77
3.2 Maßnahmen zur Synergierealisierung79
3.2.1 Zusammenfassung von Ressourcen81
3.2.2 Ressourcenzugang81
3.3 Konzeption des M&A-Erfolges82
3.3.1 Erfolgsverständnis in M&A-Untersuchungen85
3.3.2 Dimensionen des Integrationserfolges87
3.3.2.1 Marktanteil89
3.3.2.2 Beziehungsqualität90
3.3.2.3 Kostensenkung im Zuge der Integration95
3.3.3 Dimension Unternehmenserfolg96
3.3.3.1 Grundlagen der Unternehmenserfolgsmessung nach M&A-Transaktionen96
3.3.3.2 Unternehmenswertsteigerung als Erfolgsgröße99
3.4 Gesamtmodell der kundenbezogenen Integration101
4. Beziehungsgestaltung in der PMI – Das Beziehungsmodell102
4.1 Hypothesenentwicklung103
4.2 Methodische Grundlagen der Strukturgleichungsmodellierung110
4.2.1 Grundlagen der Operationalisierung von Konstrukten111
4.2.2 Spezifikation von Strukturgleichungsmodellen112
4.2.3 Gütebeurteilung der Messkonzepte und der Modellstruktur116
4.3 Vorgehen bei der Datenerhebung124
4.3.1 Abgrenzung der Grundgesamtheit125
4.3.2 Gestaltung und Durchführung der Datenerhebung127
4.3.3 Stichprobenstruktur und Repräsentativität130
4.4 Operationalisierung der Konstrukte des Beziehungsmodells132
4.4.1 Messmodelle der Beziehungsgestaltung133
4.4.2 Messmodelle des Integrationserfolges138
4.4.3 Messmodell des Unternehmenswerts141
4.5 Ergebnisse der Hypothesenüberprüfung143
4.6 Zwischenfazit zur Beziehungsgestaltung145
5. Synergierealisierung in der PMI – Das Synergiemodell147
5.1 Hypothesenentwicklung148
5.2 Operationalisierung der Konstrukte des Synergiemodells152
5.2.1 Messmodelle der Synergierealisierung152
5.2.2 Messmodelle des Integrationserfolgs154
5.3 Ergebnisse der Hypothesenüberprüfung157
5.4 Zwischenfazit zur Synergierealisierung159
6. Situative Einflüsse auf die Erfolgswirkung der Beziehungsgestaltung in der PMI161
6.1 Ableitung des Untersuchungsmodells161
6.2 Methodische Grundlagen der moderierten hierarchischen Regression166
6.3 Messmodelle der Moderatoren169
6.4 Ergebnisse zum situativen Einfluss während der Post MergerIntegration170
6.4.1 Investition in die Kundenbeziehung171
6.4.2 Umgang mit Kundenkonflikten174
6.4.3 Kommunikation mit den Kunden177
6.4.4 Analyse der Kundensituation180
6.5 Zwischenfazit zum situativen Einfluss181
7. Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau der Kundenbeziehungen – Status quo in der PMI-Praxis183
7.1 Direkt wirkende Maßnahmen185
7.2 Indirekt wirkende Maßnahmen188
8. Schlussfolgerungen195
8.1 Erkenntnisbeiträge und Ansatzpunkte für weiterführende Forschungsvorhaben195
8.2 Folgerungen für die Marketing- und Vertriebspraxis in der PMI199
Literaturverzeichnis209
Anhang233
Anhang A: Unternehmensbewertung im Zuge von M&A234
Anhang B: Verzeichnis der Gesprächspartner der Experteninterviews236
Anhang C: Fragebogen der empirischen Untersuchung237
Anhang D: Ergebnisse der Überprüfung auf Nonresponse Bias242

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