Prognosen in der Forensischen Psychiatrie

Ein Handbuch für die Praxis

Autor	Norbert Nedopil
Verlag	Pabst Science Publishers
Erscheinungsjahr	2005
Seitenanzahl	337 Seiten
ISBN	9783899672169
Format	PDF
Kopierschutz	Wasserzeichen/DRM
Geräte	PC/MAC/eReader/Tablet
Preis	23,99 EUR

"Prognosebegutachtungen gewinnen in der Praxis der Forensischen Psychiatrie zunehmend an Bedeutung. Seit 1996 wurden in Deutschland vier Gesetzesänderungen verabschiedet, die über den bis zu diesem Zeitpunkt erforderlichen Umfang hinaus sachverständige Prognosen erfordern. Weitere Gesetzesänderungen, die gerichtliche oder behördliche Entscheidungen von Prognosegutachten abhängig machen, sind in Vorbereitung. Die Zahl der Anforderungen für derartige Begutachtungen ist in den letzten Jahren dramatisch gewachsen.Auch das Wissen um Risikofaktoren für künftige Normüberschreitungen und insbesondere für Gewalttaten von psychisch kranken Rechtsbrechern und von anderen Straftätern ist gewachsen. Untersuchungen zur Rückfälligkeit bei unterschiedlichen Gruppen von Straftätern, die Entwicklung von Prognoseinstrumenten und die strukturierte Risikoeinschätzung haben die Prognoseforschung und die individuelle Risikoerfassung auf eine breite empirische Basis gestellt und Prognosen zuverlässiger gemacht. Allerdings bleiben noch viele Unsicherheiten: Prognostiker sollten ihre Kompetenz nicht überschätzen und die Grenzen ihrer Möglichkeiten offen legen. Die Erkenntnis von John Monahan aus dem Jahr 1981 bleibt bestehen: Humanwissenschaftler können Risikofaktoren auflisten und Risikoeinschätzungen für bekannte Bedingungen und begrenzte Zeiträume erarbeiten, die von den Gerichten geforderte "" unbegrenzte"" Prognose kann aber mit Methoden der empirischen Wissenschaft nicht erstellt werden. Das Buch versucht, die rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen Prognosen erstellt werden, das empirische Wissen und die derzeit verfügbaren Prognoseinstrumente zusammenfassend darzustellen sowie die Methoden, wie das Wissen auf den Einzelfall bezogen wird, zu erläutern. Es zeigt aber auch die Grenzen der prognostischen Möglichkeiten auf. Es ist für den Praktiker geschrieben, der als Jurist, Psychiater oder Psychologe Prognosegutachten erarbeiten, überprüfen und interpretieren muss und dessen Alltag bewusst oder unbewusst von Risikoeinschätzungen bei dem ihm anvertrauten Klientel geprägt wird."

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort	6
Inhaltsverzeichnis	10
1. Definitionen	16
2. Rechtliche Grundlagen	20
2.1 Allgemeine Rechtsgrundlagen	20
2.2 Spezielle Rechtsgrundlagen	25
3. Historische Entwicklung der Risikoeinschätzung und Prognose	43
4. Theoretische Voraussetzungen für Prognoseerstellungen	49
4.1 Mathematisch-statistische Grundlagen von Prognosen	49
4.2 Statistische Analysen von Prognosestudien	55
4.3 Einzelfallbezogene Anwendung von Prognoseverfahren	59
4.4 Statische und dynamische Risikofaktoren	64
5. Basisraten für kriminelle Rückfälle – Ergebnisse einer Literaturübersicht	66
5.1 Allgemeine Rückfallraten	69
5.2 Einflussfaktoren auf die Rückfallraten	73
5.3 Verschiedene Delikte	76
6. Prognoseinstrumente	100
6.1 Das Psychopathiekonzept und die PCL-R von Robert D. Hare	100
6.2 Violence Risk Appraisal Guide - VRAG	107
6.3 Sex Offender Risk Appraisal Guide (SORAG)	110
6.4 Der HCR-20 (Historical Clinical Risk)	110
6.5 Der SVR-20 (Sexual Violence Risk)	113
6.6 Short-Term Assessment of Risk and Treatability ( START)	113
6.7 Kriterienliste der Fachkommissionen des Strafvoll-zugskonkordats der Nordwest- und Innerschweiz ( Nach dem Autor benannt als sog. Dittmann- Liste)	115
6.8 Prognosefragebogen nach Weber und Leygraf	117
6.9 Level of Service Inventory-Revised (LSI-R)	118
6.10 Static-99 und Static-2002	119
6.11 Sex Offender Need Assessment Rating und Stable Dynamic Assessment ( SONAR 2000 und Stable)	121
6.12 Rückfallrisiko bei Sexualstraftätern (RRS)	123
6.13 Die Integrierte Liste der Risikovariablen (ILRV)	123
6.14 Zusammenschau der Prognoseinstrumente	126
6.15 Alter als protektiver Faktor	128
7. Die Beantwortung unterschiedlicher prognostischer Fragestellungen	132
7.1 Einweisungsprognose	133
7.2 Behandlungsprognosen	133
7.3 Lockerungsprognosen	138
7.4 Entlassungsprognosen	147
8. Empirische Daten	151
8.1 Ergebnisse des Münchner Prognoseprojektes Cornelis Stadtland und Norbert Nedopil	151
8.2 Empirische Daten zu Zwischenfallsanalysen und Lockerungsprognosen Susanne Stübner und Norbert Nedopil	164
8.3 Rückfälligkeit bei Sexualstraftätern Hollweg Matthias und Nedopil Norbert	186
9. Anwendung der Prognoseverfahren im Einzelfall	196
9.1 Zusammenhang zwischen Prognose und Therapie im Einzelfall	199
9.2 Risikoeinschätzung bei Begutachtungen zur Sicherungsverwahrung	202
10. Inhalt von Prognosegutachten	204
11. Kasuistiken	209
11.1 Der typische Fall	209
11.2 Begutachtung zur Sicherungsverwahrung	228
11.3 Der falsch negative Fall, wenn idiographische und nomothetische Konzepte angewandt würden	250
11.4 Der falsch positive Fall	268
12. Synopsis	277
13. Anhang	282
14. Literatur	300
15. Sachwortregister	324

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