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Die Mediatisierung sozialer Welten

Synergien empirischer Forschung

AutorCathrin Despotovic, Friedrich Krotz, Merle-Marie Kruse
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl313 Seiten
ISBN9783658040772
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,96 EUR
Mediatisierungsforschung beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Alltag und Institutionen, Kultur und Gesellschaft dadurch wandeln, dass Menschen immer mehr mit und in Bezug auf Medien handeln und kommunizieren: Dieser Prozess wird hier Mediatisierung genannt, weil Kommunikation immer häufiger in medienvermittelter und mediatisierter Form stattfindet. Für die empirische Untersuchung wird auf das Konzept der 'sozialen Welten' zurückgegriffen - die verschiedenen Lebensbereiche wie Beruf und Familie, Unterhaltung und Fernsehen, Alltag und soziale Beziehungen, Politik und Lernen sind davon alle, aber auf unterschiedliche Weise betroffen. Im DFG-geförderten Schwerpunktprogramm 'Mediatisierte Welten' untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen diese Sachverhalte seit mehreren Jahren. In dem vorliegenden Band werden nun nicht primär empirische Befunde sondern übergreifende theoretische Überlegungen publiziert, die sich je auf Überlegungen und empirische Ergebnisse aus unterschiedlichen Projekten und Disziplinen ergeben.

Dr. Friedrich Krotz ist Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt soziale Kommunikation und Mediatisierungsforschung am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen sowie Koordinator des DFG-Schwerpunktprogramms 1505 'Mediatisierte Welten'.  

Cathrin Despotović und Merle-Marie Kruse sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am ZeMKI der Universität Bremen.                                                       

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Einleitung: Projektübergreifende Konzepte und theoretische Bezüge der Untersuchung mediatisierter Welten8
1 Zum Stand der Mediatisierungsforschung und zur Idee des vorliegenden Bandes8
2 Umrisse einer Konzeption von Mediatisierung12
2.1 Ein semiotisch inspiriertes Konzept von › Medium ‹ zum Verständnis von Mediatisierungsprozessen12
2.2 Kommunikation als Zentralbegriff von Mediatisierungsforschung14
2.3 Medienwandel als Wandel spezifischer Lebensbereiche und das Konzept der sozialen Welten15
3 Das Konzept › soziale Welt ‹16
3.1 Zum Begriff16
3.2 Soziale Welten und die Struktur des Sozialen20
3.3 Sozialer Wandel, soziale Welten und ihre Ausdifferenzierung22
4 Von sozialen zu mediatisierten Welten24
5 Die Beiträge des vorliegenden Bandes28
Literatur31
I. Konzepte zur Analyse von Mediatisierungsprozessen34
Mediatisierung von Vergemeinschaftung und Gemeinschaft: Zusammengehörigkeiten im Wandel35
1 Einleitung35
2 Individualisierung, die Wiederkehr einer Sehnsucht und Gemeinschaftskonzepte36
3 Die Mediatisierung von Vergemeinschaftung als subjektives Erleben40
4 Die Mediatisierung von Gemeinschaft als Gesellungsgebilde44
5 Fazit: Subjektives Vergemeinschaftungserleben zwischen mediatisierten Gemeinschaften und Mediatisierungsgemeinschaften47
Literatur48
» Digitale Sozialität « und die » synthetische Situation « – Konzeptionen mediatisierter Interaktion53
1 Einleitung53
2 Zwischen face-to-face und synthetischer Situation54
2.1 Die soziale Situation bei Goffman54
2.2 Die synthetische Situation55
2.3 Skopische Medien57
3 Digitale Sozialität: Das Internet als soziale Welt58
3.1 Digitale Sozialität in Twitter59
3.2 Strukturelle und soziale Entgrenzungsprozesse60
3.2.1 Strukturelle Entgrenzungen61
3.2.2 Soziale und kulturelle Entgrenzungen62
4 Digitale Sozialität und die synthetische Situation – Konzeptionen mediatisierter Interaktion64
4.1 Mediatisierte Interaktion als soziale Welt64
4.2 Die Reflexivität zwischen Produktion und Nutzung66
4.3 Begrenzungen und Entgrenzungen in der digitalen Sozialität und in synthetischen Situationen67
4.4 Die Dualität von Bezugsformen69
Literatur70
Weitere Quellen72
Zur Strukturierung von Mediatisierungsprozessen Überlegungen zu einer Theorie der reflexivenMediatisierung am Beispiel von Rechtsmedizin,Fitness und Poker73
1 Wandel mediatisierter Welten73
2 Reflexive Mediatisierung75
3 Mediatisierte Welten: Rechtsmedizin, Fitness, Poker76
3.1 Fallbeispiel CSI und das Feld der deutschen Rechtsmedizin77
3.2 Fallbeispiel Fitness80
3.3 Fallbeispiel Poker83
4 Verallgemeinerung: Stufen der reflexiven Mediatisierung86
5 Resümee: Zur Besonderheit der reflexiven Mediatisierung sozialer Welten89
Literatur90
Skopische Medien als Reflektionsmedien Zur fortschreitenden Mediatisierung von Poker und eSport92
1 Einleitung: Mediatisierung zwischen Unterhaltung und Reflektion92
2 Technische Innovationen im Poker93
3 Von der primären zur sekundären Mediatisierung der Erlebniswelt Poker96
4 Handlungspraktiken und ihre Mediengebundenheit – Von der Fremdzur Selbstbeobachtung durch skopische Medien101
5 Mediatisierungstendenzen im eSport – Zwischen skopischem System und Zuschauerinszenierung103
6 eSport zwischen Eventisierung und fortschreitender Mediatisierung108
7 Fazit111
Literatur112
Vom › Medium ‹ zum › Mediendispositiv ‹ Metatheoretische Überlegungen zur Integrationvon Situations- und Diskursperspektive bei derempirischen Analyse mediatisierter sozialer Welten114
1 Ausgangspunkt: Medienkonzepte im Kontext von Mediatisierungsforschung114
2 Hintergrund: Die beiden historischen Dispositivkonzeptionen118
2.1 Das Mediendispositiv-Konzept (› M ‹) in der Film-und Fernsehwissenschaft118
2.2 Das Dispositivkonzept (› F ‹) als Erweiterung der Foucaultschen Diskursanalyse121
3 Re-Interpretation des Mediendispositivs als empirisches Beobachtungskonzept124
3.1 Die metatheoretische Grundkonzeption eines praxeologisch gerichteten Mediendispositivs › P ‹126
3.2 Empirische Mediendispositivanalyse als situationistischer Forschungsstil129
3.3 Umrisslinien der empirischen Mediendispositivanalyse als empirische Methode132
4 Das Mediendispositiv als mögliche Erweiterung des konzeptuellen Inventars der Mediatisierungsforschung135
Literatur137
II. Medienwandel in einer Mediatisierungsperspektive141
Das Fernsehen als Akteur und Agent142
1 Einleitung142
2 Fernsehen als korporierter Akteur: Autopsie143
2.1 Das Agieren der Kamera als Hinweis auf den korporierten Akteur Fernsehen in der Serie144
2.2 Die Gesamtheit der Prosumenten als korporierter Akteur147
3 Fernsehen als Agent: The Newsroom149
4 Korporierter Akteur und Agent – Theoretische Perspektiven153
4.1 Fernsehen als korporierter Akteur153
4.2 Fernsehen als Agent156
5 Fazit: Korporierter Akteur, Agent und Mediatisierung158
Literatur159
Beharrung in Mediatisierungsprozessen: Das mediatisierte Zuhause und die mediatisierte Vergemeinschaftung162
1 Einleitung162
2 » Wandel « und » Beharrung « in der Mediatisierungsforschung163
3 Institutionalisierung und Verdinglichung in mediatisierten Welten168
4 Wandel und Beharrung im mediatisierten Zuhause172
5 Wandel und Beharrung in mediatisierten Vergemeinschaftungen176
6 Fazit: Wandel, Beharrung und die Weiterentwicklung der Mediatisierungsforschung179
Literatur181
Medienwandel durch generationenspezifisches Medienhandeln185
1 Einleitung: Medienwandel und Generationen185
2 Die Verwendung der Begriffe » Generation « und » Kohorte « in der Kommunikationswissenschaft187
3 Generationenspezifika im Medienhandeln191
4 Medienwandel und Wandel durch Generationen: Aneignung neuer medienbezogener Potenziale und deren Verwendung in spezifischen sozialen Welten193
5 Familiale Generationenbeziehungen und Medienhandeln198
5.1 Gemeinsame mediale Vorlieben als Aushandlungsprozesse in geteilten sozialen Welten201
5.2 Konflikte aus kulturellen Differenzen201
5.3 Transformation des Medienhandelns202
5.4 Gemeinsame Etablierung von neuen Medienhandlungsweisen203
6 Schlussfolgerungen204
Literatur205
III. Übergreifende Schlussfolgerungen aus empirischen Untersuchungen209
Repräsentierendes Debattieren Zur Mediatisierung von innerparteilicher Demokratie210
1 Einleitung210
2 Mediatisierung der Politik211
3 Zur Formierung politischer Positionen213
4 Twitter als personalisierte Verfertigungsplattform215
5 Fallstudie: (steuer-)rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften216
6 Fazit227
Literatur227
Mediatisierte Partizipation ? Kleine Formen der Beteiligung jenseits von Medienlogik229
1 Einleitung229
2 Mediatisierung der Welt – Intensivierung der Partizipation ?231
3 Kleine Formen der Beteiligung in Medien: Die Konsumentenrolle in mediatisierten Geschäftsmodellen235
4 Kleine Formen der Beteiligung durch Medien: Alltagsästhetisches, soziales und politisches Engagement junger Menschen241
5 Jenseits einer einfachen Logik: Zum partizipativen Potenzial der Mediatisierung248
Literatur252
Activating Media257
1 Einleitung257
2 Varianten der Aktivierung259
2.1 Fallbeispiel Verbrechensaufklärung: Von der Aktivierung durch das Fernsehen zur autodynamischen Aktivierung259
2.1.1 Tatort+: Aktivierung zur selbstständigen Produktionvon eigenem Content off air260
2.1.2 Piratepad: Die Verselbstständigung des Prosumentenals nicht-intendierte Folge der Aktivierung261
2.1.3 Die Folge der Aktivierung für das Feld der Verbrechensaufklärung: Die Professionalisierung des Prosumenten262
2.2 Fallbeispiel Fitness: Von der interaktiven Wissensvermittlung zur individuierenden Aktivierung264
2.2.1 Medientechnologien in der interaktiven Wissensvermittlung265
2.2.2 Medientechnologien und reflexive Wissensvermittlung: Spezialisten und aktive Nutzende266
2.2.3 Medientechnologien und individuierter Nutzer: User Experten268
2.3 Fallbeispiel Online-Poker: Aktivierung durch Dritte und ihre Grenzen269
3 Aktivierung im Mediatisierungsprozess272
Literatur274
› Home Improvement ‹ ? Gemeinsame Perspektiven auf das mediatisierteZuhause in der Sitcom und in ethnografischorientierten Haushaltsstudien277
1 Einleitung277
2 Zwei sich überschneidende mediatisierte Welten: Das Zuhause als kommunikativ konstruierte Alltagssphäre und als beherrschender Raumder Sitcom278
3 Das Zuhause in und mit Medien281
4 Ergebnisse: Das Zuhause im Fernsehen und das Fernsehen zuhause284
4.1 Die Dominanz des Fernsehens284
4.2 Neue Medien als Irritation287
4.3 Komplexes Fernsehen291
5 Ausblick292
Literatur294
Stichwortverzeichnis297
Über die Autorinnen und Autoren305

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