Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Psychologie - Forensische Psychologie und Strafvollzug, Note: 1,7, Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Stendal, Sprache: Deutsch, Abstract: Fragen: Welche Faktoren können bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Pädophilie eine Rolle spielen? Welche therapeutischen Maßnahmen können zur Behandlung von Pädophilie eingesetzt werden und sind diese durch aktuelle Studien als effektiv anzusehen? Methode: Mittels Literaturrecherche werden Publikationen aus Datenbanken wie OPAC, springerlink, psycontent, medline, pubmed und sciencedirect zur Bearbeitung herangezogen; Suchbegriffe: Pädophilie, Ätiologie, Therapie. Ergebnisse: Strauß (2007) beschreibt die Pädophilie als eine Störung, bei der die sexuelle Befriedigung durch den Kontakt mit Kindern (real oder in der Phantasie) erfolgt. Aufgrund dieses gesellschaftlich unerwünschten Verhaltens suchen Erkrankte nur vereinzelt psycho-therapeutische Hilfen auf. Daraus schlussfolgerte Strauß bereits 2002, dass die Prävalenz viel höher einzuschätzen ist als damalige Studien zeigen. Der lerntheoretische Ansatz greift auf die klassische Konditionierung zurück, in dem frühe sexuelle Erfahrungen als begünstigende Faktoren wirken können (Hammelstein & Hoyer, 2006). Hingegen geht das kognitiv-behaviorale Pfadmodell zur Erklärung des sexuellen Kindesmissbrauchs nach Ward und Siegert (2002) davon aus, dass es vier Primärfaktoren gibt, die durch ätiologische Bedingungen wie z.B. unsichere Bindungen, entstanden sind und dazu führen, dass es zu einem sexuellen Missbrauch kommt. Der kognitiv-behaviorale Ansatz besagt, dass die Pädophilie mittels der Rückfallprävention behandelt werden kann (Hammelstein & Hoyer, 2006). Das Risiko, sich erneut abweichend zu verhalten, konnte durch dessen Einsatz gesenkt werden (Alexander, 1999). Das Ziel ist eine Erhöhung der Kontrolle über die sexuell abweichenden Verhaltensweisen und gilt darüber hinaus als Maßnahme zum präventiven Opferschutz (Kockott, 2003). Diskussion: Nach Hammelstein und Hoyer (2006) konnte bislang der Großteil der Erklärungsansätze, zur Entstehung einer Pädophilie, nicht empirisch nachgewiesen werden. Aus diesem Grund weisen Berner und Kockott (2006) darauf hin, dass die Komplexität der Erkrankung multifaktoriell erklärt werden sollte. Laut Hammelstein und Hoyer (2006) wurden die Behandlungsansätze zudem kaum empirisch überprüft. Dennoch schildern sie, dass sich vor allem das Konzept der Rückfallprävention als erfolgsversprechend herauskristallisiert hat. [...]
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