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Angstfrei reden und präsentieren

Ein Selbsthilfebuch

AutorSator
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl232 Seiten
ISBN9783456953618
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Herzrasen, stockende Stimme, Angst, ja Panik, wenn es darum geht, vor Publikum zu sprechen - viele Menschen kennen solche Situationen, sie leiden unter Redeangst. Souverän und authentisch Vorträge, Reden, Präsentationen halten zu können, ist jedoch in Beruf und Gesellschaft heute unabdingbar geworden. Was steckt hinter dieser so weit - verbreiteten Angst? Sigrid Sator erklärt das Phänomen Redeangst - eine Spielart der sozialen Angst - mit all seinen Erscheinungsformen und möglichen Ursachen und grenzt es deutlich vom 'positiven' Lampenfieber und von 'Schüchternheit' ab. In einem großen Praxisteil präsentiert sie viele Strategien, um der Angst wirksam zu begegnen und ihren Kreislauf zu durchbrechen. Mithilfe von spezifischen, einfach zu praktizierenden kognitiven und mentalen Trainings - zum Beispiel zur Entwicklung neuer Denkmuster oder von mehr Selbstvertrauen und Sicherheit - erlernen Betroffene, Schritt für Schritt die Redeangst zu überwinden. Außerdem bietet dieser Ratgeber - neuartig in dieser Kombination - auch viele Hinweise zur Verbesserung der Rhetorik und zum gezielteren Einsatz von Stimme und Körpersprache.

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Kapitelübersicht
  1. Angstfrei reden und präsentieren
  2. 1 Facetten der Rede- und Auftrittsangst – zwischen Motivation und Frustration
  3. 1.1 Redeangst? – Sie sind in guter Gesellschaft!
  4. 1.2 Angst gehört zum Leben
  5. 1.3 Redeangst – eine «normale soziale Angst»
  6. 1.4 Schu¨chternheit – gehemmt im Umgang mit anderen Menschen
  7. 1.5 Soziale Phobie – wenn Angst zur Krankheit wird
  8. 2 Redelust statt Redefrust – Strategien fu¨r einen gelungenen Auftritt
  9. 2.1 Acht Wege zum angstfreien und authentischen Sprechen
  10. 2.2 Motivation ist alles! Fu¨nf Tipps zum Start
  11. 2.3 Strategie 1: Kognitives Training – weg mit hinderlichen Denkmustern
  12. 2.4 Strategie 2: Mentales Training – Erfolg durch die Kraft der Vorstellung
  13. 2.5 Strategie 3: Soziales Kompetenztraining – mehr Selbstwert und Selbstvertrauen
  14. 2.6 Strategie 4: Konfrontationstraining – lernen Sie, die Angstsymptome auszuhalten
  15. 2.7 Strategie 5: Entspannungstraining – Stress reduzieren und «wegatmen»
  16. 2.8 Strategie 6: Stimmtraining – die akustische Visitenkarte
  17. 2.9 Strategie 7: Körpersprache – der Körper spricht immer mit
  18. 2.10 Strategie 8: Rhetoriktraining – reden lernt man nur durch reden
  19. 2.11 Auf den Punkt gebracht: die Redelust-Formel
  20. Anmerkungen
  21. Literaturverzeichnis
Leseprobe
1.4 Schüchternheit – gehemmt im Umgang mit anderen Menschen (S. 81-82)

Schüchternheit ist ein Fehler, den man nicht tadeln darf, wenn man ihn heilen will. F rancois VI. Herzog von Rochefoucauld

«Ich bin mittlerweile 26 Jahre, habe nach meinem Studium eine gute Stelle gefunden, bin sportlich, gepflegt und sicher nicht dumm – aber, und jetzt kommt mein großer Makel: Ich finde einfach keine Freundin. Mir gefallen viele Frauen aus «sicherer Entfernung», z. B. eine Kollegin in der Firma, aber ich traue mich nicht, sie anzusprechen. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich schon Herzklopfen und spüre, wie mir die Röte ins Gesicht steigt.»
Klaus, 26 Jahre

«Ich war schon als Kind sehr schüchtern und zurückhaltend, und das hält sich bis heute – jetzt gehe ich schon auf die Vierzig zu. Im Laufe der Jahre lernte ich aber ganz gut, mit meiner Kontaktangst zu leben. Überwunden habe ich sie nicht, aber ich habe verständnisvolle Freunde, Kollegen und natürlich meine Frau. Mir ist bewusst, dass ich ohne meine Schüchternheit beruflich wesentlich erfolgreicher sein könnte. Kurze Wortmeldungen in einer Besprechung oder Dankesreden bei einer Familienfeier bereiten mir noch immer Schweißausbrüche und Herzrasen, aber es wird besser.»
Franz, 39 Jahre

«Ich weiß gar nicht, wie meine Freundinnen das machen: immer zum Flirten aufgelegt, immer witzig, schlagfertig, offen. Bei mir dauert es furchtbar lange, bis ich mich jemand anderem gegenüber öffnen kann und mich traue, ein Gespräch zu führen. Ich habe Angst, dass mir nichts einfällt und ich als dummer Mensch abgestempelt werde. Auch in Geschäften oder Lokalen habe ich große Scheu zu sagen, wenn mir etwas nicht gefällt oder passt. Auf Urlaub fahre ich nun schon zum dritten Mal in das gleiche Hotel. Dort fühle ich mich wohl, kenne mich aus und muss mich auf nichts Neues einstellen.»
Klaudia, 22 Jahre

Schüchterne Menschen hat es wohl schon immer gegeben, aber erst in jüngerer Vergangenheit wird diese menschliche Eigenschaft psychologisch differenzierter betrachtet und rückt somit stärker ins Blickfeld. In einer Zeit, in der Selbstdarsteller Hochkonjunktur haben, kann sich diese Kontaktstörung zu einem belastenden Problem entwickeln – in Schule, Universität, Beruf, Karriere, Sozialbeziehungen, Partnerschaft, Familie. Kontaktfreudige, durchsetzungsstarke, selbstsichere und eloquente Menschen haben in allen Bereichen die Nase vorne, sind erfolgreicher und oft beliebter. Speziell von Männern wird offensives Auftreten in Beruf und Privatleben erwartet – mit der Folge, dass Schüchterne seltener in führende Positionen aufsteigen. Schüchternheit gilt verbreitet als Makel, als Schwäche. Und in der Tat: Schüchterne sind in Bezug auf Partnerschaft und Familiengründung, aber auch in Bezug auf Karriere und berufliche Reputation tatsächlich «später dran» als offensivere Charaktere. Was aber überhaupt nichts über ihre berufliche und fachliche Kompetenz und schon gar nichts über ihre menschlichen Qualitäten aussagt! Schüchterne Menschen sind keinesfalls «Versager», sie können beruflich wie privat ein höchst gelungenes Leben führen. Allmählich scheint sich auch ein leichter – und wie ich meine: sehr positiver – Gegentrend abzuzeichnen. Begriffe wie Entschleunigung und Rückzug, Angebote wie Achtsamkeitsmeditation, Zen-Buddhismus, spirituelle Selbsterfahrungsseminare, intuitives Bogenschießen und Schweigewochen im Kloster sind längst auch schon unter Führungskräften bekannt und zeigen das Bedürfnis nach anderen, tiefergehenden Werten. Vielleicht auch nur die letzte Notbremse vor dem nächsten Burnout oder Herzinfarkt? Allmählich scheint die Erkenntnis zu greifen, dass tiefe Gedanken und Erkenntnisse, wahre Kreativität und bahnbrechende Innovationen und Leistungen auch – wenn nicht vor allem – in der Stille, im Rückzug und in der Auseinandersetzung mit sich selbst entstehen. In der westlichen Welt könnte sich – um es mit den Worten der amerikanischen Juristin und erklärten «Introvertierten» Susan Cain zu sagen – eine Entwicklung vom «man of action» hin zum «man of contemplation » anbahnen.
Inhaltsverzeichnis
Angstfrei reden und präsentieren1
Zum Auftakt ein sehr persönliches Vorwort12
Zu diesem Buch14
1 Facetten der Rede- und Auftrittsangst – zwischen Motivation und Frustration20
1.1 Redeangst? – Sie sind in guter Gesellschaft!22
1.1.1 Rund 40 Prozent aller Menschen leiden unter Redeangst23
1.1.2 Stottern, Schwitzen, Panik pur – Redeangst erfasst den ganzen Menschen25
1.1.3 Der Begriff Redeangst27
1.1.4 Keine Angst vor Lampenfieber!30
1.1.5 Redeangst und ihre Folgen33
1.1.6 Vor Auftrittsangst ist niemand gefeit – prominente Beispiele36
1.1.7 Fragebogen zur Selbstbestimmung: Sind Sie redeängstlich?37
1.2 Angst gehört zum Leben40
1.2.1 Die existentielle Bedeutung von Angst40
1.2.2 Angst entsteht im Kopf45
1.3 Redeangst – eine «normale soziale Angst»56
1.3.1 Das Kontinuum «Schu¨chternheit – Redeangst – soziale Phobie»57
1.3.2 So werden normale soziale Ängste und Redeängste definiert58
1.3.3 Redeangst – Angst vor Versagen und Kritik63
1.3.4 Wie entsteht Redeangst? Erklärungsmodelle im Überblick66
1.3.5 Chancen fu¨r Redeängstliche76
1.4 Schu¨chternheit – gehemmt im Umgang mit anderen Menschen82
1.4.1 So wird Schu¨chternheit definiert84
1.4.2 Zwei Spielarten von Schu¨chternheit86
1.4.3 Schu¨chterne Menschen mu¨ssen nicht zwingend redeängstlich sein87
1.4.4 Fragebogen zur Selbstbestimmung: Sind Sie schu¨chtern?88
1.4.5 Chancen fu¨r schu¨chterne Menschen89
1.5 Soziale Phobie – wenn Angst zur Krankheit wird92
1.5.1 Angststörungen im Überblick – Definition und Charakteristik94
1.5.2 Angst vor vielen oder speziellen Situationen: zwei Typen von sozialer Phobie96
1.5.3 Wenn sozialphobische Redeangst das Leben einschränkt97
1.5.4 Fragebogen99
1.5.5 Chancen fu¨r Menschen mit sozialer Phobie100
2 Redelust statt Redefrust – Strategien fu¨r einen gelungenen Auftritt104
2.1 Acht Wege zum angstfreien und authentischen Sprechen106
2.1.1 Chancen und Grenzen eines Selbsthilfeprogramms106
2.1.2 Ziele und Strategien im Überblick108
2.1.3 Ihre Redeangst im Zoom: Problem- und Zielanalyse111
2.1.4 Fu¨hren Sie ein Redeangst-Tagebuch oder einen Blog115
2.2 Motivation ist alles! Fu¨nf Tipps zum Start120
2.2.1 Tipp 1: «Ich will» statt «Ich soll»120
2.2.2 Tipp 2: «Erfolg» statt «kein Misserfolg»120
2.2.3 Tipp 3: In der Ruhe liegt die Kraft121
2.2.4 Tipp 4: Raus aus der Komfortzone!121
2.2.5 Tipp 5: Sie haben das Kommando!121
2.3 Strategie 1: Kognitives Training – weg mit hinderlichen Denkmustern124
2.3.1 Übung zum Auftakt: Wie ticken Sie?125
2.3.2 Entwickeln Sie mit der ABCDE-Formel neue Denkmuster126
2.3.3 Lösen Sie negative Denkspiralen durch veränderte Glaubenssätze auf130
2.3.4 Entmachten Sie den inneren Gegenspieler131
2.3.5 Übung: Vom Statisten zum Regisseur135
2.3.6 Übung: Vermeiden Sie falsche Schlussfolgerungen136
2.3.7 Übung: Raus aus dem Mangeldenken137
2.3.8 Übung: Stopp dem Gedankenkarussell!137
2.4 Strategie 2: Mentales Training – Erfolg durch die Kraft der Vorstellung140
2.4.1 Übung: Fu¨nf Schritte zur mentalen Stärke141
2.4.2 Übung: Mit den Augen des Zuschauers144
2.4.3 Übung: Auftrittsfreude statt Versagensangst – die innere Haltung144
2.4.4 Übung: Lachen statt sich fu¨rchten146
2.4.5 Einminutenu¨bung: Erinnern an Erfolgserlebnisse147
2.4.6 Fu¨nfminutenu¨bung: Ankern von Erfolgserlebnissen147
2.4.7 Übung: Die innere Haltung – Ihr rhetorisches Leitbild148
2.4.8 Übung: Die Einstellung zum Publikum – Freund oder Feind?149
2.4.9 Reisen zum Kraftplatz151
2.4.10 Aus der Stille kommt die Kraft152
2.5 Strategie 3: Soziales Kompetenztraining – mehr Selbstwert und Selbstvertrauen154
2.5.1 Stärken-Schwächen-Übung: Ja zu sich selber sagen155
2.5.2 Schatzgräberu¨bung: Sich selbst schätzen lernen157
2.5.3 Spiegelu¨bung: Der Kick am Morgen157
2.5.4 Die «Und trotzdem»- Übung158
2.5.5 Mittelpunktsu¨bung: Vom Rand ins Zentrum158
2.5.6 Selbstsicherheit beginnt im Körper159
2.5.7 Augenkontakt – der direkte Draht zum Gegenu¨ber160
2.5.8 Grenzen ziehen – Forderungen artikulieren162
2.6 Strategie 4: Konfrontationstraining – lernen Sie, die Angstsymptome auszuhalten166
2.6.1 Übung: Stellen Sie sich Ihrer Redeangst167
2.6.2 Übung: So u¨berwinden Sie die Angst vor Ablehnung169
2.6.3 Besser umgehen mit körperlichen Angstsymptomen170
2.6.4 Übung: Provozieren Sie soziale Auffälligkeit172
2.7 Strategie 5: Entspannungstraining – Stress reduzieren und «wegatmen»174
2.7.1 Der «Klassiker» bei Redeangst: Progressive Muskelentspannung176
2.7.2 Die Kraft des Atems nutzen178
2.8 Strategie 6: Stimmtraining – die akustische Visitenkarte182
2.8.1 Ihr Eigenton – Quelle fu¨r Ruhe und Sicherheit184
2.8.2 Übung: Kultivieren Sie Ihre Sprechatmung185
2.8.3 Aufwärmprogramm fu¨r den Sprechapparat186
2.9 Strategie 7: Körpersprache – der Körper spricht immer mit188
2.9.1 «Der Körper ist der Handschuh der Seele.» Im Gespräch mit Samy Molcho190
2.9.2 Zeigen Sie «Standpunkt» – geistig und physisch197
2.9.3 Gehen heißt: sich von Standpunkt zu Standpunkt zu bewegen198
2.9.4 Offene Arme wirken sicher und u¨berzeugend200
2.9.5 Augenkontakt zum Publikum – gewusst wie202
2.9.6 Mehr Präsenz und Wirkung durch zwei Minuten «Power Posing»203
2.10 Strategie 8: Rhetoriktraining – reden lernt man nur durch reden206
2.10.1 Von einem der auszog, das Reden zu lernen. Im Gespräch mit Matthias Pöhm207
2.10.2 Freies Reden – Eloquenz und Redekompetenz gegen Redeangst211
2.10.3 Sieben Schritte zur erfolgreichen, u¨berzeugenden und klaren Rede214
2.11 Auf den Punkt gebracht: die Redelust-Formel226
Anmerkungen230
Literaturverzeichnis232

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