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Täuschungshandeln im Sportspiel

AutorMarco Schilling
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl45 Seiten
ISBN9783863418694
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Aus der großen Anzahl von Täuschungshandlungen habe ich die Körpertäuschung ausgewählt, da ich selber Körpertäuschungen in mehreren Variationen im Handballsport erfahren habe. In der vorliegenden Bachelorarbeit 'Täuschungshandeln im Sportspiel' stelle ich die Relevanz der leistungsbestimmenden Faktoren während einer Körpertäuschung dar und arbeite heraus, welche Eigenschaften verbessert werden können, um die Täuschung zu perfektionieren. Mein Auswertungsschwerpunkt wird innerhalb der Sportart Handball liegen, jedoch werde ich sportübergreifende Vergleiche mit den Sportspielen (Basketball und Fußball) herstellen. Eine grundsätzliche Frage zum Thema Täuschungshandeln im Sportspiel lautet: Wie gelingt es im Sportspiel, ständig wechselnde Spielsituationen wahrzunehmen, sich auf diese anzupassen und immer im richtigen Augenblick, das Richtige zu tun?

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3, Täuschungshandlungen bei Sportspielen: Im folgenden Abschnitt werde ich die Täuschungshandlungen in den Sportspielen darlegen sowie die Charakteristika einer Körpertäuschung aufzeigen und kurz den Handlungsablauf erklären. Im Anschluss daran werde ich die Informationsanforderung und die Druckbedingungen im koordinativen Anforderungsprofil darstellen. 3.1, Begriffserklärung für Täuschungshandlung: Das Handlungsspektrum einer Täuschung ist vielseitig, denn jede Täuschungshandlung verfügt über ihren eigens bestimmten Bewegungsablauf. Die Bewegungsausführungen der Körpertäuschungen sind meistens mit einer Extremitätenbewegung verbunden, so dass die Täuschung von einer Arm- oder Fußbewegung eingeleitet wird. Täuschungshandlungen umfassen eine große Bandbreite von Techniken, so dass ein Spieler durch Wurf-, Schuss- oder Bewegungstäuschungen oder zum Beispiel mit Hilfe seiner Blickrichtung (Augen) einen Abwehrspieler täuschen kann. Ein typisches Beispiel für diese Blicktäuschung ist der 'No-look-Pass'1. An diesem Beispiel erkennt man sehr gut, dass ein Angriffsspieler den Verteidiger im Glauben lässt, den Pass in die Blickrichtung zu spielen. Dies ist jedoch schon der Beginn einer Täuschung, um dann den blinden Pass in eine andere Richtung zum Mitspieler zu vollziehen. Dieses ist nur eine von vielen Täuschungshandlungen, die bei den Sportspielen angewendet werden kann. Wie eingangs schon erwähnt, werde ich mich auf die Handlung der Körpertäuschung in den großen Sportspielen beziehen. In einem Sportspiel genügt es nicht, über ein Repertoire von Bewegungsfähigkeiten und Bewegungsfertigkeiten zu verfügen, vielmehr muss die planende Anwendung in Kooperation mit den Mitspielern und unter Berücksichtigung der Gegenspieler vollzogen werden können. Diese Fähigkeit ist von elementarer Bedeutung für erfolgreiches Handeln im Sportspiel. Vollzieht der Angreifer seine Täuschung, bewirkt er, dass seine wahre Handlungsabsicht gegenüber dem Gegenspieler verborgen bleibt. Dadurch gelingt es dem Angreifer, einen Zeitvorsprung und einen Vorteil für die angreifende Mannschaft zu bekommen. Mit Hilfe der durchgeführten Täuschung versucht der Angreifer, den Gegenspieler zu einer frühzeitigen (oft falschen) Handlung zu verleiten, damit dieser nicht mehr situationsadäquat reagieren kann (vgl. WILKE, UHRMEISTER, 2009, S. 70; SCHNABEL, THIEß, 1993, S. 834). Daraus resultiert, dass der Angreifer einen wichtigen Handlungsvorsprung besitzt und im Anschluss daran eine zielgerichtete Folgehandlung (Abspiel, Durchbruch, Torwurf bzw. Torschuss) ausführen kann. Eine Täuschung besteht daher immer aus der Bewegungskombination Täuschung mit Folgehandlung (vgl. DHB, 1999, S. 182). Dieses wird vom argentinischen Fußballprofi, Jorge Luis Valdano, folgendermaßen beschrieben: 'Ein guter Spieler lässt seine(n) Gegenspieler bis zum letzten Moment darüber im Unklaren, was er mit dem Ball tun wird.' Ein vergleichbares Zitat aus dem Handballsport stammt vom ehemalige Bundestrainer des Handballbundes Heiner Brand (2008, S. 15): ' [...] die Angreifer gezielt zu täuschen, mit ihnen zu <<spielen>>.'. Täuschungen können zum Beispiel sein: Lauftäuschungen, Passtäuschungen, Wurf- oder Schusstäuschungen sowie Körpertäuschungen. Wie eingangs schon erwähnt, werde ich mich vor allem auf die Körpertäuschung in Sportspielen beziehen. 3.2, Handlungsvollzug einer Körpertäuschung: Nachdem der Begriff der Täuschung bei den Sportspielen erläutert wurde, werde ich kurz den Handlungsvollzug einer Körpertäuschung darlegen. Eine erfolgreiche Körpertäuschung setzt eine realistisch ausgeführte Finte3 voraus. Diese wird meistens durch die Extremitätenbewegung eingeleitet, dabei ist es wichtig, dass die Täuschung glaubwürdig erscheint und nicht nur durch ein kurzes 'Zucken' dargestellt wird. Durch einen Ausfallschritt und gleichzeitiger, seitlicher Neigung des Oberkörpers wird dieser Eindruck unterstützt (vgl. MAHÉ, KAHN, 2007, S. 9; Brüggemann, Albrecht, 1982, S. 68). Die Bewegung soll nicht flüchtig und überhastet wirken, sondern deutlich und in einer adäquaten Geschwindigkeit ausgeführt werden, denn nur dann nimmt der Gegner die Täuschung erfolgreich an. Der Vorteil bei einer Täuschung ist, dass man weiß, was man machen will und der Gegner dadurch in eine falsche Richtung getäuscht wird, so dass dieser erst zeitverzögert auf die eigentliche Bewegung des Angreifers reagieren kann (vgl. BAUER, 2000, S. 18). Wichtig bei jeder Täuschung ist, dass man dem Abwehrspieler Zeit einräumt, damit er auf die Täuschung eingehen kann, sei es in aktiver oder passiver Form. Aflred Gislason unterstützt diese Aussage, indem er beschreibt, dass man der Abwehr die Zeit und die Möglichkeit einräumen sollte, Fehler zu begehen (SPÄTE, 2010, S. 12). Ziel dieser Täuschungsbewegung ist, dass ein Durchbruchraum für sich selbst, für einen Mitspieler oder für eine Wurf- bzw. Schusssituation geschaffen wird. Nach der Täuschung sollte dann ein schneller Antritt zur Raumgewinnung durch eine Richtungsänderung erfolgen (s. Anhang 1: Körpertäuschung Daniel Narcisse, S. 44; s. Anhang 2: Dribbeln mit Oberkörper-Drehfinte beim Fußball, S. 44).
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