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E-Book

Bindung und seelische Entwicklungswege

Grundlagen, Prävention und klinische Praxis

VerlagKlett-Cotta
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl382 Seiten
ISBN9783608203257
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis44,99 EUR
Die heute weltweit führenden Bindungsforscher aus den USA, aus England und aus Deutschland berichten in aktuellen Beiträgen über den derzeitigen »State of the Art« ihres Faches. Das Thema Bindungen und Bindungsstörungen findet gerade in jüngerer Zeit ein zunehmendes Interesse. Diese in den 60er Jahren entstandene Forschungsrichtung hat viele Forscher inspiriert und in Untersuchungen zu fruchtbaren Ergebnissen geführt. Die Bindungstheorie verfügt mittlerweile über wertvolle Erkenntnisse aus Langzeituntersuchungen und langfristigen Projekten zur Vorbeugung seelischer Erkrankungen in Risikogruppen, so daß heutige Bindungsforscher viel genauere Antworten geben können als noch vor wenigen Jahren, zum Beispiel über die Ursachen von Gewalttätigkeit, Kindesmißbrauch oder über Scheidungsfolgen. Eine weitere Erklärung für den Erfolg der Bindungstheorie besteht darin, daß Psychotherapeuten aus ganz unterschiedlichen Richtungen, Psychologen, Psychoanalytiker und Mitarbeiter aus sozialen Berufsfeldern die Erkenntnisse der Bindungsforschung in ihre Theorie integrieren können und daß sie vor allem in ihrer täglichen Arbeit davon profitieren können.

Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg. Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® - Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. - German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH - World Association for Infant Mental Health. Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at). Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de). Vom 16. bis zum 18. September 2022 fand die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten - Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch. Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
BINDUNG UND SEELISCHE ENTWICKLUNGSWEGE1
Inhalt6
Vorwort8
Einleitung10
Konstrukt des inneren Arbeitsmodells14
Die Ursprünge des Konstrukts »Arbeitsmodell«15
Entwicklung von inneren Arbeitsmodellen17
Arbeitsmodelle von Selbst und Bindungsperson17
Die Untersuchung von Bindungsrepräsentationen19
Untersuchungen mit Trennungsbildern20
Geschichtenergänzungsverfahren mit Familienfiguren23
Weitere Validierungen: Alternative Kodierungsmethoden und Korrelationen mit AAl, SAT und anderen narrativen Methoden27
Geschlechtsunterschiede und Geschlechts-Interaktionseffekte30
Sprachliche Kompetenz34
Alterseffekte34
Temperament35
Abschließende Überlegungen: Die Bedeutung von Geschichten und das Konstrukt des inneren Arbeitsmodells37
Literatur42
Koordination von Sprachrhythmus und Bindung48
Die Koordination des Sprachrhythmus50
Die Dimensionen eines dyadischen Systemmodells52
Kommunikation als Prozeß52
Interaktion verläuft in beide Richtungen53
Interaktiver Austausch als Ergebnis der Integration von Prozessen der Selbstregulierung und gegenseitiger Regulierung53
Erwartungsmuster werden von beiden Partnern gebildet55
Systemmodelle bedienen sich einer konstruktivistischen Sichtweise der Wahrnehmung und der Repräsentation56
Bedeutung des Kontextes57
Unterscheidung und Integration von Repräsentationsniveaus58
Systemmodell und Störungstheorie60
Daten über die Koordination des Sprachrhythmus zwischen Mutter und Kleinkind und die Vorhersage von Bindungsqualität61
Definition der sprachlichen Äußerungen61
Bidirektionalität der Koordination des Sprachrhythmus62
Bedeutung des Kontextes63
»Matching« und Koordination des Sprachrhythmus63
Bindungsklassifikation bei Kindern im Alter von 12 Monaten64
Vorhersagbarkeit von Bindungsklassifikationen65
Unterschiedliche Koordinationsmuster erzeugen unterschiedliche emotionale Zustände66
Die optimalen mittleren Ausprägungen der Koordination des Sprachrhythmus67
Eine Revision des Modells der gegenseitigen Regulierung68
Die Integration des prozeduralen Wahrnehmungs-Handlungs-Niveaus und des symbolisch-narrativen Niveaus70
Theorie nicht-linearer dynamischer Systeme72
Neudefinition der Psychopathologie73
Eine Störungstheorie der Veränderung74
Ein interaktives mentales Modell des Gehirns77
Schlußbemerkungen: Die Relevanz der Systemtheorie für die Psychoanalyse78
Literatur81
Bindung und Sprache in der Entwicklung88
Einführung in die Problemstellung88
Spracherwerb, repräsentationale Redeskription und die Signifikanz von Bedeutungsverhandlungen90
Modelle von Sprache, Spracherwerb und Bindung in der Bindungsforschung93
Gespräche zwischen sicher und unsicher gebundenen Kindern mit ihren Müttern97
Die Rolle der verbalen Konversation bei der Bildung symbolisch repräsentierter interner Arbeitsmodelle105
Literatur106
Bindungsrepräsentanzen bei Schulkindern110
Einleitung110
Teilnehmer112
Vorgehensweise112
Durchführung112
Kodierung113
Meßinstrumente113
Der CAI-Leitfaden113
Das CAI-Kodierungs- und Klassifikationssystem114
Ergebnisse116
Deskriptive Ergebnisse117
Korrelationen zwischen CAI-Skalen117
Innere Konsistenz der CAI-Skalen118
Zuverlässigkeit zwischen Beurteilern der CAI-Skalen118
Zuverlässigkeit zwischen Beurteilern der CAI-Hauptklassifikationen118
Zuverlässigkeit zwischen Beurteilern der CAI-Subklassifikationen119
Zuverlässigkeit zwischen Beurteilern der CAI-Skalen bei einem unbefangenen Beurteiler119
Zuverlässigkeit zwischen Beurteilern der CAI-Klassifikationen mit einem unbefangenen Beurteiler119
Test-Retest-Zuverlässigkeit119
Test-Retest-Zuverlässigkeit der Skalen120
Test-Retest-Zuverlässigkeit der Hauptklassifikationen120
Test-Retest-Zuverlässigkeit der Subklassifikationen120
Vorhersage-Validität120
Diskussion121
Der CAI-Leitfaden121
Das CAI-Kodierungs- und Klassifikationssystem121
Literatur124
Bindungsbeziehungen und Bewertung von Partnerschaft126
Einleitung126
Die Bielefelder Längsschnittuntersuchung zur Bindungsentwicklung von der Geburt bis zum jungen Erwachsenenalter131
Verfahren zur Erfassung der längsschnittlichen und der prädiktiven Variablen135
Sicherheit der Partnerschaftsrepräsentation und Qualität des Diskurses über Partnerschaft im jungen Erwachsenenalter135
Messungen entlang dem Entwicklungsstrang »Wertschätzung und Unterstützung der Mutter«139
Erfassungen der Qualität von Bindung und der Bindungsrepräsentation des Kindes141
Erfassung der Qualität des Diskurses über bindungsrelevante Themen142
Ergebnisse zur Vorhersagbarkeit von Partnerschaftsrepräsentationen im jungen Erwachsenenalter: Interpretation der Längsschnittbefunde144
Überblick und Ergebnisse der Multiplen Regressions-Analyse145
Längsschnittliche Korrelationen mit den Ergebnisvariablen147
Wechselbeziehungen zwischen den prädiktiven Variablen151
Der Beitrag väterlicher Spiel-Feinfühligkeit zur Qualität von Partnerschaftsrepräsentationen beim jungen Erwachsenen153
Diskussion: Die Fähigkeit, liebevolle Bindungen einzugehen156
Bindung und biologische Anthropologie156
Mütterliche feinfühligkeit als Organisator der kindlichen emotionalen Kommunikation: Bindung und Kulturanthropologie157
Die Entwicklung von Bindungsverhalten und Bindungsrepräsentation158
Die Entwicklung von Diskursqualitäten über Bindungsthemen159
Die Rolle des Vaters für die Bindungsentwicklung seines Kindes160
Literatur161
Organisierte Bindungskategorien von Säugling, Kind und Erwachsenem166
Die evolutionären und biologischen Grundlagen der Bindungstheorie172
Individuelle Unterschiede in Bindungsorganisationen während der frühen Kindheit: Vorläufer und ihre Folgen für Verhalten und Repräsentation174
Ben179
Adrian185
Cecilia189
Zusammenfassung191
Das Adult Attachment Interview zum Bindungsstatus des Erwachsenen193
Die sicher-autonome Kategorie195
Die abwertende Kategorie195
Die verstrickte Kategorie196
Das sicher-autonome Interview: eine Illustration198
Interviews zur sicher-autonomen mentalen Einstellung: eine Illustration200
Interviews zur mental abwertenden Einstellung: eine Illustration201
Interviews zur verstrickten Einstellung: eine Illustration203
»Erklären, nicht demonstrieren«: Ein Prinzip der Interview-Analyse206
Zuverlässigkeit und Validität des Adult Attachment Interviews207
Vorhersage von Bindungsverhaltensmustern in der Fremden Situation, von Mustern im pflegeverhalten und klinischem Status208
Vorhersagen aus Säuglingsbeobachtungen auf Antworten im AAl210
Schlußfolgerungen und Vorschläge für zukünftige Arbeit212
Anhang: Über Temperament214
Literatur215
Desorganisiertes Bindungsverhalten bei Kleinkindern, Kindern und Erwachsenen220
Zusammenfassung220
Bindung: Erweiterungen ihrer biologischen und evolutionsbedingten Grundlagen227
Desorganisation und Desorientierung in der Fremden Situation229
Desorganisierter Bindungsstatus bei Kleinkindern229
Auswirkungen auf Verhalten und Repräsentationen231
Eltern desorganisiert gebundener Kinder: »Ausrutscher« im Verlauf des Diskurses und ängstigende Verhaltensweisen237
Ungewöhnliche formen bedrohlichen Elternverhaltens240
Ungewöhnliche formen ängstlichen Elternverhaltens241
Dissoziiertes Verhalten241
Zusammenfassung und Schlußfolgerung244
Literatur247
Desorganisierte Kinder und ihre Mütter250
Überblick250
Einleitung251
Ängstliches, ängstigendes und weiteres, untypisches Verhalten der Eltern253
Pflegeverhalten der Mütter desorganisierter Kinder: das Erfassen abgrenzbarer Verhaltensprofile256
Ängstliches oder ängstigendes mütterliches Verhalten in der individuellen Untersuchung258
Das hilflos/ängstliche Elternprofil260
Intergenerationale Zyklen: Entwicklungsbedingtes Aufkommen kontrollierenden Bindungsverhaltens267
Feindselig/hilflose innere Arbeitsmodelle von Beziehungen: Ein theoretischer und klinischer Rahmen268
Implikationen für die Praxis der Intervention274
Literatur275
Ist Bindungssicherheit angeboren?278
Die Folgen der Sozialisation279
Bindung und Genetik281
Die Bedeutung der Zwillingsforschung281
Gegenargumentation282
Zwillinge und Bindung285
Literatur288
Bindungstheorie bei präventiven Interventionen290
Vorgeschichte291
Das STEEP-Programm292
Erste Umsetzung und Evaluation des Programms: Das STEEP-Proiekt294
Modifizierte Anwendungen des STEEP-Programms296
STEEP bei St. David: Prävention von Mißbrauch und Vernachlässigung297
Die Unterstützung von familien und Kindern in der Neugeborenen-Intensivstation (Neonatal Intensive eare Unit - NleU)297
Zielgruppe: Eltern mit Drogenmißbrauch298
Die Anwendung von STEEP-Prinzipien und -Strategien im Rahmen des Public Health Nursing299
Das Kernstück unserer Arbeit: der Aufbau persönlicher und sozialer Faktoren, die einen Beitrag zu feinfühliger Elternschaft leisten299
Kenntnisreiches Verstehen der kindlichen Entwicklung300
Soziale Unterstützung300
Die Beziehung als Weg zur Veränderung301
Der Blick zurück und die Bewegung vorwärts302
Literatur304
Ergebnisse einer Langzeitstudie an Hoch-Risiko-Familien306
Forschungsdesign307
Die Bindungstheorie als Forschungsrahmen308
Erfassen qualitativer Bindungsunterschiede310
Bindung und spätere Adaptation in der Entwicklung311
Vorläufer einer sicheren Bindungsbeziehung zwischen Eltern und Kind316
Das Durchbrechen des Kreislaufs der Weitergabe von Mißbrauchserfahrungen von einer Generation auf die nächste318
Bindungstheorie und Bindungsforschung: eine generationenübergreifende Perspektive320
Literatur322
Psychotherapeutische Intervention, mütterlicher Bindungsstil und Bindung des Kindes326
Mütterliche Depression und Bindung des Kindes326
Die Cambridge-Interventions-Studie zur postnatalen Depression327
Die Reading-Studie zur präventiven Intervention bei postnataler Depression330
Die Rolle der Erwachsenen-Bindung332
Das Bindungsstil-lnterview (Attachment Style Interview, ASI)333
Mütterliche Bindungsstile und die Reading-Präventionsstudie334
Schlußfolgerungen aus Vorab-Analysen mütterlicher Bindungsstile335
Danksagungen336
Literatur337
Weitererzählungen von Geschichten als Methode zur Erfassung der inneren Welt des Kindes340
Einführung340
Methode342
Die Methode des Weitererzählens von Geschichten342
Stichprobe344
1. Thomas-Coram-Adoptionsgruppe344
2. Klinische Gruppe345
3. Vergleichsgruppe mit vergleichbarem sozio-ökonomischen Status345
4. Das Londoner Eltern-Kind-Projekt345
Beispiele für Weitererzählungen von Geschichten345
Beispiel aus der Adoptionsgruppe346
Beispiel aus dem Londoner Eltern-Kind-Projekt347
Ergebnisse348
Anerkennung, daß ein Leid geschehen ist (siehe Abbildung 1)348
Ein Erwachsener ist verletzt oder tot (siehe Abbildung 2)349
Geschwister/Freund hilft (siehe Abbildung 3)350
Abbruch der Geschichte (siehe Abbildung 4)351
Diskussion352
Literatur352
Bindungsstörungen354
Die klinische Anwendung der Bindungstheorie354
Bindungsstörungen355
Modell für die Psychosomatik360
Psychotherapie von Bindungsstörungen361
Bindungsorientierte Interventionsprogramme362
Psychotherapeutische Intervention für Eltern nach einer Frühgeburt363
Primäre Prävention369
Zusammenfassung und Ausblick370
Literatur371
Quellenverweise376
Adressen der Autoren377
Die Herausgeber382

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