Inhaltsangabe:Einleitung: Die Körperbildstörung gilt als zentraler Bestandteil einer Essstörung. Forschung dazu zeigt Ergebnisse, die schwer von denen an gesunden Probandinnen abgrenzbar sind. Wo die Unterschiede liegen und welche Parameter das Konstrukt Körperbild beinhaltet sind Gegenstand dieser Arbeit. Ausgehend von einem Modell, welches die Komplexität des Körperbildes verdeutlicht wird der Maltest entwickelt, welcher quantitativ und qualitativ Parameter des Körperbildes erfasst. Eine Stichprobe von 17 Patientinnen mit Anorexia nervosa und 95 gesunden Schülerinnen im Alter von 11 bis 19 Jahren dient als Konstruktionsgrundlage. In der Anwendung ist der Maltest eines der Instrumente zur Prüfung der Zusammenhänge der Körperbildebenen und ihrer Ausprägung in der obigen Stichprobe. Die Bildung von ‚matched samples’ sichert die Überprüfung der Unterschiedshypothesen ab. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, was Inhalt der Körperbilder von an Anorexia nervosa erkrankten einerseits und gesunden Schülerinnen andererseits ist und was die Unzufriedenheit mit der eigenen Figur fördert. Die Ergebnisse zeigen, dass Patientinnen mit Anorexia nervosa trotz des mageren Körpers höhere Unzufriedenheit mit ihrer Figur aufweisen als die gesunden Schülerinnen, welche sich auch unzufrieden zeigen. Die Patientinnen mit Anorexia nervosa begehren einen kindlich schmalen Körper, welcher eher einem innerpsychischen Selbstbild entspricht. Die gesunden Schülerinnen dagegen spiegeln in ihren Idealbildern den gesellschaftlichen Konsens eines dünnen, aber weiblichen Körpers wieder. Hinsichtlich der Idealbilder und dem Ausprägungsgrad an Unzufriedenheit mit der Figur unterscheiden sich gesunde präpubertäre Mädchen nicht von gesunden pubertären bzw. postpubertären Schülerinnen; realistisches Übergewicht spielt dabei keine Rolle. Anhand einer multiplen Regressionsanalyse zeigt sich, dass ein sehr schmales Idealbild mit hohem Schlankheitsstreben und Angst vor dem Erwachsenwerden im Zusammenhang steht. Die in diesem Kontext steigende Unzufriedenheit mit der Figur kann zu bulimischen Verhalten und erhöhter körperlicher Aktivität und somit zu einer Essstörung führen.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung9 2.Theoretischer Rahmen10 2.1Körperbild11 2.1.1Definition11 2.1.2Theoretische Konzepte12 2.2Anorexia nervosa14 2.2.1Definition und Klassifikation14 2.2.2Epidemiologie16 2.2.3Entwicklungspsychiatrischer [...]
Berit Zemke hat an der Technischen Universität Berlin Diplom Psychologie studiert und dort mehrere Jahre in den Bereichen Evaluation, Methoden und Modelle der Psychologie gearbeitet. Die Idee zur Studie entstand durch ihre Erfahrungen als Psychologin an der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Charité Berlin.
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