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Mein Kind und ich

Die ersten Lebensjahre

AutorFranz Petermann, Thorsten Macha
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl153 Seiten
ISBN9783456956787
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Werden Sie zu Experten in der Entwicklung Ihres Kindes! Wie ist mein Kind entwickelt? Woran kann ich mich orientieren? Wie kann ich mein Kind fördern? Muss ich es überhaupt fördern? Welche Rollen und Aufgaben kommen mir als Elternteil bei der Entwicklungsbegleitung zu? Und wer fragt danach, wie es mir geht? „Mein Kind und ich“ greift elementare Fragen von Eltern zur Entwicklung ihres Kindes und zur Elternschaft auf. Übersichtlich wird zusammengefasst, was von einem Kind zu erwarten, was ihm zu wünschen und wovor es zu schützen ist. Dabei geraten die Eltern nicht aus dem Augenmerk. Eltern junger Kinder erfahren erhebliche Belastungen: Grundlegende Empfehlungen zeigen deshalb auf, wie Eltern zur Entwicklung ihres Kindes beitragen können und wo die Grenzen sinnvoller Entwicklungsförderung sind. Darüber hinaus wird dargestellt, welche Anforderungen in der Elternschaft bestehen und wie sich Überlastungen vermeiden lassen. Zahlreiche Hinweise helfen, Entwicklungsrisiken und Entwicklungskrisen, von Kindern wie von Eltern, rechtzeitig zu erkennen und auch zu bewältigen.

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Kapitelübersicht
  1. Mein Kind und ich
  2. 1 Entwicklungsbereiche - 1.1 Zur Einleitung
  3. 1.2 Körpermotorik
  4. 1.3 Handmotorik
  5. 1.4 Kognitive Entwicklung und Sprachentwicklung
  6. 2 Entwicklungsförderung durch die Eltern
  7. 3 Stichworte: Informationen kompakt
  8. Vertiefende Elternliteratur
  9. Die Autoren
Leseprobe

3 Stichworte: Informationen kompakt


Informationen kompakt

Im folgenden Abschnitt finden Sie Informationen zu den Themen:

ADS, ADHS – Anfälle – Anfallsleiden – Ängste – Anregungen – Anstrengungsbereitschaft – Anstrengungsvermeidung – APGAR – Belohnung – Belohnungsaufschub – Bestrafung – Betreuung, gesetzliche – Beziehungsprobleme (Eltern) – Bindung – Chronische Erkrankungen – Computerspiele – Depressionen – Diagnostik – Dysgrammatismus – Elektronische Medien – Elternhilfen – Elterntraining – Emotionen – Enkopresis – Entwicklungsalter – Entwicklungsauffälligkeit – Entwicklungsdiagnostik – Entwicklungsförderung – Entwicklungsprofil – Entwicklungsprognose – Entwicklungsrisiken – Entwicklungsrückstand – Entwicklungs-Screening – Entwicklungsstand – Entwicklungsstörungen – Entwicklungstest – Entwicklungsverzögerung – Enuresis – Epilepsie – Ergotherapie – Ernährung – Erzieher – Erziehung – Erziehungsstil – Familienhebamme – Familienhilfe – Fernsehen – Frühförderung – Frühgeburt – Gedächtnis – Gelbes Kinder-Untersuchungsheft – Geschwister – Grenzen setzen – Grenzsteine – Händigkeit – Hebamme – Heilpädagogik – Hilfsangebote – Hochbegabung – Hyperaktivität – Hyperkinetische Störung – Hypertonie – Hypotonie – Impfung – Intelligenz – Intelligenzquotient – Jugendamt – Kinderarzt – Kinderneurologe – Kinderpsychologe – Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut – Kinder- und Jugendhilfe – Kindeswohl – Kindeswohlgefährdung – Kleinkindalter – Kognition – Krankengymnastik – Lebensalter, korrigiertes – Lebensereignisse, kritische – Lernen – Logopädie – Mehrsprachigkeit – Meilensteine – Mitbewegungen – Motopädie – Motorik – Muskelspannung – Nabelschnur-pH – Neugeborenen-Hörscreening – Neuropädiater – Paarprobleme – Pädagoge – Pädaudiologe – Pädiatrie – Paukenröhrchen – Persönlichkeit – Physiotherapie – Positive Erziehung – Psychische Störungen – Psychotherapie – Regeln – Regulationsstörungen – Resilienz – Ressourcen – Risikofaktoren – Sauberkeitserziehung – Säuglingsalter – Schlafen – Schreien – Schuleingangsuntersuchung – Schulfähigkeit – Schulreife – Schutzfaktoren – Seelische Behinderung – Sensible Phase – Sensorische Integration – Soziale Kompetenz – Sprachstörung – Sprachtherapie – Stillen – Temperament, frühkindliches – Tics – Tonus – Trotzphase – Überforderung (Kind, Eltern) – Unterforderung – Verhaltensbeobachtung – Verhaltensstörung – Vorbildlernen – Vorschulalter – Vorsorgeuntersuchungen – Wahrnehmung (Sinne) – Wahrnehmung, soziale – Zweisprachigkeit

ADS, ADHS

Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS) bezeichnet stark beeinträchtigende Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme. Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) stellt in der Regel eine komplexe, sehr folgenschwere psychische Störung (s. hyperkinetische Störung) dar.

Anfälle

Spontane, nur schwierig oder nicht vorhersehbare Ereignisse, die darum meist überraschend auftreten. Anfälle treten oft bei chronischen Krankheiten auf, beispielsweise als Unterzuckerung bei Diabetes, als Asthmaanfälle oder epileptische Anfälle. Solche Anfälle dauern zumeist einige Sekunden bis zu einer Stunde. Es kommt dabei zu plötzlichen, schwerwiegenden und gelegentlich lebensbedrohlichen körperlichen Zuständen.

Anfallsleiden

Vgl. Anfälle, Epilepsie.

Ängste

Unter Kinderängsten werden vor allem die eher „unbegründeten“ Ängste vor Tieren, dunklen Räumen, Monstern und Trennungsängste zusammengefasst. Sie können bereits ab dem zweiten Lebensjahr einsetzen und häufen sich ab dem vierten Lebensjahr. Trennungsängste beziehen sich auf die Angst, von einer vertrauten Person (den Eltern) getrennt zu werden. Bereits die Erwartung einer Trennung kann Ängste auslösen, die sich nicht nur emotional äußern. In der Regel zeigen sich Kinderängste in folgendem Verhalten: Anklammern, Weinen, Schreien, Protest und ängstliches Verweigern. Auch können körperliche Anzeichen wie Übelkeit, Bauch- und Kopfschmerzen oder Erbrechen auftreten. Treten solche Ängste länger als nur vorübergehend auf und schränken sie das Kind in seiner Lebensführung ein, sollten diese Ängste genauer untersucht werden. Manche Kinder zeigen auch nächtliche Angstträume, aus denen sie manchmal irritiert erwachen und sofort getröstet werden wollen. Fast alle Kinder erleben gelegentliche Angstträume. Wenn Angstträume über mehrere Wochen hinweg mindestens einmal pro Woche auftreten, sollten die Eltern sich beraten lassen.

Eine dem Angsttraum ähnliche Form ist das nächtliche Hochschrecken (Pavor nocturnus: nächtlicher Schreck): Das Kind setzt sich panisch auf oder verlässt sogar das Bett, hat oft die Augen weit aufgerissen und ist entweder desorientiert und extrem verängstigt oder sogar zornig. Eventuell schlägt es heftig um sich oder vollführt Fluchtbewegungen. Aufgrund der geöffneten Augen erscheint das Kind wach, es schläft jedoch noch und befindet sich in einem Traum, der bei ihm großen Schrecken auslöst. Es kann meist nicht geweckt werden, auf Ansprache reagiert es nicht, auf Berührungen hin oder auf den Versuch, es aufzunehmen, zeigt es heftige Abwehr. Solche Vorfälle können einige Sekunden bis zu mehrere Minuten dauern und können Eltern sehr irritieren und hilflos machen. Reagiert das Kind nicht auf Ansprechen, sollten Eltern keine weiteren Versuche unternehmen, es zu wecken. Sie sollten stattdessen in direkter Nähe zum Kind den Vorfall abwarten und es vor Verletzungen schützen. Am nächsten Tag verfügt das Kind, anders als beim Angsttraum, über keinerlei Erinnerungen an den Traum oder an den Vorfall. Etwa die Hälfte aller Kinder zeigen gelegentliches nächtliches Hochschrecken – es handelt sich um eine normale Erscheinung: Es ist keine Verhaltensstörung oder psychische Erkrankung, und es wird auch nicht durch die Erziehung der Eltern hervorgerufen oder beeinflusst.

Anregungen

Die Entwicklung eines Kindes kann als ein Zusammenwirken von seinen Anlagen und den Gegebenheiten seiner Umwelt verstanden werden. Ein Kind verfügt von Geburt an über eine biologische Grundausstattung, die grundsätzlich einen breiten Rahmen der Entwicklung ermöglicht. Wie sich ein Kind im Detail entwickelt, wird jedoch auch von den Anregungen, die es erhält, seinen Erfahrungen und seinen Lernmöglichkeiten (vgl. Lernen) mitbestimmt. Es besteht jedoch kein Anlass, die Umwelt des Kindes allzu detailliert zu planen, denn ein aktives Kind sucht sich die für eine gute Entwicklung notwendigen Anregungen gezielt selbst, wenn seine Umgebung ein überschaubares Grundangebot bereithält.

Allen Eltern ist zu empfehlen: Sorgen Sie zunächst gut für sich selbst! Das ist leicht gesagt, aber im Erziehungsalltag häufig schwierig zu gewährleisten. Für ein Kind ist es jedoch eine wichtige Ressource, wenn seine Eltern und Bezugspersonen bei allen vorliegenden Belastungen selbst das Gefühl haben, ein reiches und erfülltes Leben zu führen. Achten Sie darauf, dass Sie neben den elterlichen Aufgaben und einer etwaigen beruflichen Tätigkeit auch Zeit finden, Ihren persönlichen Interessen oder Hobbys nachzugehen. Durch gezielte Absprachen von Eltern, die gemeinsame und alleinige Kinderbetreuungszeiten berücksichtigen, wird es beiden Eltern möglich, auch Freiräume zu erleben. Nutzen Sie solche Freiräume auch aktiv und nicht ausschließlich zum „Ausruhen“. Eltern, die sich in verschiedenen Lebensbereichen als kompetent und selbstwirksam erleben, bringen günstige Voraussetzungen mit, um dem Kind harmonische Vorbilder (vgl. Vorbildlernen) und gelassene Begleiter zu sein. Sollte sich bei Ihnen wiederkehrend das Empfinden einstellen, dass Ihre Elternschaft eine große „Aufopferung“ erfordert, sind Sie wahrscheinlich überlastet. Steuern Sie dem frühzeitig entgegen, nutzen Sie Unterstützungsangebote von Verwandten und Freunden oder fragen Sie aktiv danach. Stellen Sie Kontakte zu anderen Eltern her, beispielsweise auf Spielplätzen, in Krabbelgruppen, beim Kinderturnen oder Kinderschwimmen. Hier ergeben sich nach einigem Kennenlernen oft Möglichkeiten, sich gegenseitig zu unterstützen und zu entlasten: „An Montagnachmittagen lade ich für zwei Stunden dein Kind zu mir ein, an Donnerstagen geht mein Kind für zwei Stunden zu dir.“ Weitere Entlastungen können durch professionelle Hilfsangebote erzielt werde.

Zur Gestaltung der Wohnung und des Tagesablaufs kann man anmerken: Das Kind profitiert davon, wenn es einen verlässlichen Rahmen, eine „sichere Basis“ erlebt. Eine sinnvolle zeitliche Tagesstruktur sollte die Bedürfnisse des Kindes wie die Nahrungsaufnahme (vgl. auch Ernährung), Schlafzeiten (vgl. Schlafen), Spielzeiten sowie Aktivitäten außerhalb der Wohnung und Erfordernisse wie die persönliche Hygiene, Aufräumen und sonstige Hausarbeiten ausgewogen berücksichtigen. Dies hilft dem Kind bei der Entwicklung der Emotionen, einer psychischen Belastbarkeit und bei der Verhaltenssteuerung im Entdecken seiner Umwelt. Eine bewährte Ordnung in wiederkehrenden Alltagssituationen ermöglicht es dem Kind, von einer verlässlichen Basis aus Erkundungen in verschiedene Terrains zu unternehmen.

Auch ein eigenes Kinderzimmer kann in vielfältiger Weise die Umwelt des Kindes strukturieren helfen. Wichtig ist allerdings, dass ein Kind einen Ort hat, an dem es seine...

Inhaltsverzeichnis
Mein Kind und ich2
Impressum5
Nutzungsbedingungen6
Inhalt7
Vorwort9
1 Entwicklungsbereiche11
1.1 Zur Einleitung13
1.2 Körpermotorik15
1.2.1 Säuglinge (0–18 Monate)15
1.2.2 Kleinkinder (19–36 Monate)24
1.2.3 Vorschulkinder (37–72 Monate)27
1.2.4 Hinweise zur Entwicklung der Körpermotorik32
1.3 Handmotorik34
1.3.1 Säuglinge (0–18 Monate)34
1.3.2 Kleinkinder (19–36 Monate)43
1.3.3 Vorschulkinder (37–72 Monate)49
1.3.4 Hinweise zur Entwicklung der Handmotorik55
1.4 Kognitive Entwicklung und Sprachentwicklung58
1.4.1 Säuglinge (0–18 Monate)58
1.4.2 Kleinkinder (19–36 Monate)66
1.4.3 Vorschulkinder (37–72 Monate)72
1.4.4 Hinweise zur kognitiven Entwicklung und Sprachentwicklung80
2 Entwicklungsförderung durch die Eltern83
3 Stichworte: Informationen kompakt87
Vertiefende Elternliteratur151
Die Autoren153

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