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Der strukturell unterlegene Unternehmer im Internationalen Privat- und Verfahrensrecht

Eine vergleichende Untersuchung des europäischen und US-amerikanischen Rechts

AutorMathäus Mogendorf
VerlagMohr Siebeck
Erscheinungsjahr2016
ReiheStudien zum ausländischen und internationalen Privatrecht 360
Seitenanzahl427 Seiten
ISBN9783161545894
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,00 EUR
Mathäus Mogendorf untersucht den Schutz von Kleinunternehmern gegenüber ihnen strukturell überlegenen Vertragspartnern in grenzüberschreitenden Verträgen. In diesen Konstellationen fehlt es häufig an tatsächlicher Vertragsfreiheit, sodass eine Partei in der Lage ist, für sie günstige Vertragsbedingungen zu diktieren. Der Autor setzt sich mit den Bestimmungen des Europäischen Kollisions- und Zivilverfahrensrecht auseinander, die die freie Wahl des anwendbaren Rechts sowie die Wahl des Gerichtsstandes zum Zwecke des Schutzes eines unterlegenen Unternehmers einschränken. Insbesondere geht er auf die diesbezüglichen Vorschriften der Rom I-Verordnung, der Brüssel I-Verordnung sowie die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs ein. Die Effektivität dieser Vorschriften überprüft er sodann anhand eines Vergleichs mit entsprechenden US-amerikanischen Regelungen. Abschließend entwickelt Mathäus Mogendorf einen Vorschlag zur Reform des Europäischen Internationalen Privat- und Verfahrensrechts.

Geboren 1984; Studium der Rechtswissenschaften an der Bucerius Law School Hamburg; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationales Privat- und Handelsrecht an der Bucerius Law School; Master of Laws an der University of California, Berkeley, School of Law; Referendariat am Kammergericht, Berlin; seit 2015 Rechtsanwalt in Berlin.

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Inhaltsverzeichnis
Cover1
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis20
Einführung26
§ 1 Gegenstand der Arbeit26
§ 2 Ziel der Arbeit und Gang der Darstellung29
Kapitel 1: Der strukturell unterlegene Unternehmer31
§ 1 Der Subway-Fall31
§ 2 Der Begriff des strukturell unterlegenen Unternehmers31
§ 3 Merkmale struktureller Unterlegenheit35
A. Wirtschaftliche Stärke36
B. Juristische und geschäftliche Unerfahrenheit37
C. Unterlegene Marktmacht38
D. Informationsasymmetrie39
E. Zwischenergebnis41
§ 4 Folgen struktureller Unterlegenheit42
§ 5 Rechtspolitische Erwägungen zur Erforderlichkeit eines schützenden Eingriffs45
Kapitel 2: Schutz auf Ebene des materiellen Rechts51
§ 1 Deutsches Recht51
A. §§ 84 ff. HGB51
I. Handelsvertretervertrag51
II. Vertragshändlervertrag54
III. Franchising56
B. Versicherungsrecht57
C. § 307 BGB57
I. Einführung57
II. AGB-Kontrolle am Beispiel des Franchisevertrags59
§ 2 Überblick über weitere europäische Rechtsordnungen60
A. Handelsvertreterrecht in der EU61
B. Sonstige Regelungen der Mitgliedstaaten62
I. Überblick62
II. Der Schutz des Subunternehmers63
§ 3 US-amerikanisches Recht65
A. Überblick65
B. Rechtslage in den Einzelstaaten und im Bund66
I. Bundesrecht66
II. Rechtslage in den Einzelstaaten68
§ 4 Schlussfolgerung71
A. Erforderlichkeit des schützenden Eingriffs72
B. Unterschiede in Schutzniveau und Regelungstechnik73
C. Wettbewerb der Rechtsordnungen74
Kapitel 3: Gerechtigkeit im Internationalen Privat- und Verfahrensrecht76
§ 1 Ziele des Internationalen Privatrechts76
A. Internationalprivatrechtliche Gerechtigkeit76
B. „Materialisierung“ des IPR79
§ 2 Übertragung auf das Internationale Zivilverfahrensrecht82
§ 3 Die Vornahme eines Interessenausgleichs83
A. Parteiautonomer Interessenausgleich84
B. Erforderlichkeit der Begrenzung der Parteiautonomie87
C. Herstellung internationalprivat- und verfahrensrechtlicher Gerechtigkeit88
D. Die maßgeblichen Interessen89
I. Schutz der strukturell unterlegenen Partei89
II. Interessen der überlegenen Partei90
III. Rechtssicherheit90
IV. Internationaler Entscheidungseinklang91
V. Ökonomische Analyse93
Kapitel 4: Schutz auf Ebene des Internationalen Privatrechts95
§ 1 Europäisches Kollisionsrecht95
A. Grundsatz der freien Rechtswahl95
B. Einschränkungen der Parteiautonomie96
I. Binnensachverhalt und Binnenmarktklausel96
II. Verbraucher- und Arbeitnehmerschutz98
III. Transportverträge98
IV. Versicherungsverträge99
1. Die Rechtslage nach der Rom I-Verordnung100
a) Überblick100
b) Die Beschränkungen der Rechtswahl nach Art. 7 Abs. 3102
2. Der Schutzzweck der Norm104
3. Die Abgrenzungskriterien107
4. Zwischenergebnis112
V. Schutz des Unternehmers durch Eingriffsnormen113
1. Einführung114
a) Sonderprivatrecht als Eingriffsnorm114
b) Inländische Eingriffsnormen118
c) Ausländische Eingriffsnormen119
2. Die Ingmar-Entscheidung des EuGH122
a) Urteil des EuGH und Schlussantrag des Generalanwalts122
b) Analyse des Urteils125
c) Schaffung von Richtlinienkollisionsrecht134
d) Folgerungen aus der EuGH-Entscheidung136
e) Zwischenergebnis143
3. Die Subunternehmerentscheidung der Cour de cassation144
a) Der Sachverhalt und die Entscheidung144
b) Analyse des Urteils146
c) Vereinbarkeit mit den Grundfreiheiten149
d) Zwischenergebnis155
4. Ergebnis156
C. Objektive Anknüpfung159
I. Einleitung159
II. Franchise- und Vertriebsverträge161
1. Interessenausgleich anhand der charakteristischen Leistung162
a) Franchiseverträge162
b) Der Vertriebshändlervertrag164
c) Kollisionsrechtlicher Interessenausgleich165
2. Interessenausgleich anhand von Regelanknüpfungen zugunsten der schwächeren Partei167
a) Die Schutzwirkung der Vorschriften167
b) Rechtssicherheit171
c) Internationaler Entscheidungseinklang173
d) Rechtsökonomische Betrachtung173
3. Zwischenergebnis174
III. Versicherungsverträge175
1. Rechtslage nach der Rom I-VO176
2. Kollisionsrechtlicher Interessenausgleich178
3. Zwischenergebnis179
IV. Ergebnis180
§ 2 US-amerikanisches Kollisionsrecht181
A. Einleitung181
B. Systematik des Internationalen Vertragsrechts im Restatement of the Law (Second) Conflict of Laws185
I. Überblick185
II. Rechtswahl186
III. Objektive Anknüpfung188
C. Einschränkungen der Rechtswahl nach § 187 Abs. 2 Restatement (Second) Conflict of Laws190
I. Einführung190
II. Prüfungsreihenfolge191
III. Fundamental Policy191
IV. Die international zwingende Durchsetzung der lex fori196
1. Three M Enterprises, Inc. v. Texas D.A.R. Enterprises, Inc., et al.196
a) Sachverhalt196
b) Urteilsbegründung197
c) Analyse198
2. Tendenz des Heimwärtsstrebens200
3. Günstigkeitsprinzip und räumlich begrenzter Anwendungswille202
a) Die unterschiedlichen Strömungen in der Rechtsprechung202
b) Stellungnahme207
V. Die international zwingende Durchsetzung ausländischen Rechts209
1. Durchsetzung forumsfremder policy gegenüber der lex fori209
2. Durchsetzung der lex fori gegenüber forumsfremder policy211
a) Modern Computer Systems, Inc. v. Modern Banking Systems, Inc.211
b) Bewertung der Entscheidung213
c) Schlussfolgerungen215
VI. Zwischenergebnis217
D. Objektive Anknüpfung218
§ 3 Rechtsvergleich221
A. Regelungstechnik221
I. Subjektive Anknüpfung221
1. Fundamental policy und Eingriffsnormen223
2. Zu berücksichtigende Rechtsordnungen225
II. Objektive Anknüpfung227
B. Internationalprivatrechtliche Gerechtigkeit229
I. Schutzintensität229
1. Subjektive Anknüpfung229
2. Objektive Anknüpfung234
II. Rechtssicherheit und Einzelfallgerechtigkeit235
III. Rechtsökonomische Erwägungen237
C. Ergebnis238
Kapitel 5: Schutz auf Ebene des Internationalen Zivilverfahrensrechts240
§ 1 Europäisches Internationales Zivilverfahrensrecht240
A. Internationale Zuständigkeit in Versicherungssachen241
I. Überblick242
II. Schutzintensität243
III. Persönlicher Schutzbereich245
IV. Räumlicher Schutzbereich247
V. Zwischenergebnis249
B. Allgemeine Missbrauchskontrolle250
I. Zulässigkeit einer unionsrechtlichen Missbrauchskontrolle251
1. Wortlaut252
2. Historie253
3. Systematik253
4. Telos255
II. Rückgriff auf die lex causae?256
III. Zwischenergebnis258
C. Absicherung international zwingenden Rechts258
D. Zwischenergebnis261
§ 2 Deutsches Internationales Zivilverfahrensrecht261
A. Zulässigkeit von Gerichtsstandsvereinbarungen261
I. Verbleibender Anwendungsbereich des autonomen Zivilverfahrensrechts261
II. Der Sonderfall des § 215 VVG262
1. Definition des Schutzbereichs263
2. Bewertung265
III. Überblick über § 38 ZPO266
IV. Ansatzpunkte einer Kontrolle von Gerichtsstandsvereinbarungen269
V. Allgemeine Missbrauchskontrolle271
1. Entwicklung der Rechtsprechung272
2. Dogmatische Verankerung273
a) Das auf eine allgemeine Missbrauchskontrolle anwendbare Recht274
b) Anwendbarkeit deutschen Rechts275
c) Anwendbarkeit ausländischen Rechts276
VI. Absicherung international zwingenden Rechts280
1. Entwicklung der Rechtsprechung281
2. Dogmatische Verankerung284
3. Statthaftigkeit einer präventiven Prüfung290
VII. Zwischenergebnis295
1. Schutzwirkung295
2. Rechtssicherheit297
B. Zulässigkeit von Schiedsvereinbarungen298
I. Struktur des Schiedsverfahrens298
II. Allgemeine Missbrauchskontrolle299
1. Das auf die Schiedsvereinbarung anwendbare Recht299
2. Unwirksamkeit der Schiedsvereinbarung nach lex causae302
3. Unwirksamkeit der Schiedsvereinbarung nach deutscher lex fori304
III. Absicherung international zwingenden Rechts308
1. Aufhebungs- und Anerkennungsverfahren309
2. Präventive Kontrolle im Einredeverfahren310
a) Dogmatische Einordnung311
b) Statthaftigkeit einer präventiven Kontrolle312
c) Verlagerung der Prüfung in das Schiedsverfahren314
IV. Zwischenergebnis318
§ 3 US-amerikanisches Zivilverfahrensrecht318
A. Einleitung318
B. Zulässigkeit von Gerichtsstandsvereinbarungen320
I. Grundsatz der Parteiautonomie320
II. Einschränkungen aufgrund Missbrauchs überlegener Verhandlungsposition322
III. Einschränkung aufgrund der Umgehung zwingenden Rechts324
IV. Zwischenergebnis328
C. Zulässigkeit von Schiedsvereinbarungen328
I. Das auf Schiedsvereinbarungen anwendbare Recht329
II. Einschränkungen aufgrund Missbrauchs überlegener Verhandlungsposition332
III. Einschränkung aufgrund der Umgehung zwingenden Rechts333
1. Bundesrechtliche public policy334
2. Einzelstaatliche public policy337
3. Aufhebung sowie Anerkennung und Vollstreckung340
IV. Zwischenergebnis341
§ 4 Rechtsvergleich342
A. Regelungstechnik342
I. Missbrauchskontrolle342
II. Prozessuale Absicherung international zwingenden Rechts343
III. Schaffung von zwingenden Schutzgerichtsständen345
B. Internationalprozessrechtliche Gerechtigkeit345
Kapitel 6: Systematisierung de lege ferenda350
§ 1 Der persönliche Schutzbereich353
A. Überblick353
B. Modell 1: Allgemeine Kontrolle353
C. Modell 2: Vertragstypenabhängige Kontrolle354
D. Modell 3: Definition des strukturell unterlegenen Unternehmers356
E. Stellungnahme362
I. Identifikation der schwächeren Partei362
II. Rechtssicherheit364
III. Rechtsökonomische Betrachtung366
IV. Zwischenergebnis369
§ 2 Die Ausgestaltung des Schutzes370
A. Internationales Privatrecht370
I. Objektive Anknüpfung370
II. Subjektive Anknüpfung372
1. Modell 1: Ausschluss der Parteiautonomie372
2. Modell 2: Erfordernis eines freien Aushandelns373
3. Modell 3: Beschränkung der wählbaren Rechtsordnungen373
4. Modell 4: Günstigkeitsprinzip375
5. Stellungnahme376
a) Schutz der schwächeren Partei376
b) Interessen der strukturell überlegenen Partei378
c) Rechtssicherheit378
d) Rechtsökonomische Betrachtung380
e) Zwischenergebnis386
III. Ermittlung des Formstatuts387
IV. Normvorschlag389
B. Internationales Zivilverfahrensrecht390
I. Kontrolle bereits im Erkenntnisverfahren390
II. Beschränkung von Gerichtsstandsvereinbarungen391
III. Klägergerichtsstand393
1. Binnenmarktsachverhalte395
2. Sachverhalte mit Drittstaatenbezug396
3. Zwischenergebnis398
IV. Besonderheiten für Versicherungssachen400
V. Vollstreckung400
VI. Schiedsverfahrensrecht401
VII. Normvorschlag402
Kapitel 7: Zusammenfassung und Ausblick404
Literaturverzeichnis406
Materialienverzeichnis424
Sachregister426

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