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Rechtsextreme Verlage in Deutschland

Eine aktuelle Bestandsaufnahme

AutorEmmelie Öden
VerlagMainzer Institut für Buchwissenschaft
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl85 Seiten
ISBN9783945883594
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Während der Rechtspopulismus immer mehr Raum in der tagesaktuellen Berichterstattung einnimmt, rückt zunehmend das Potenzial der unkontrollierbar scheinenden Sozialen Medien in den Fokus. Doch Vorfälle wie die im Frühjahr 2016 angekündigte, unkommentierte Mein Kampf-Ausgabe des neonazistischen Verlegers Adrian Preißinger zeigen, dass die rechtsextreme Medienlandschaft sich keineswegs nur auf die flüchtigen, elektronischen Formate konzentriert. In der vorliegenden Studie untersucht Emmelie Öden Programm und Online-Präsenz von 19 im Jahr 2016 aktiven Verlagen, die sich verschiedenen Strömungen des rechtsextremen Spektrums zuordnen lassen. Die sachliche Bestandsaufnahme liefert einen Überblick über ein Segment des deutschsprachigen Buchmarkts, das sich größtenteils - aber nicht nur - abseits der etablierten Branchen-Netzwerke hält und dennoch über verschiedene Kanäle sehr aktiv ist. Diese Publikation ist Teil der Reihe Initialen, in deren Rahmen herausragende Abschlussarbeiten der Mainzer Buchwissenschaft veröffentlicht werden.

Emmelie Öden, geboren 1991, absolvierte ihren Bachelor of Arts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit der Fächerwahl Buchwissenschaft und Komparatistik. Damit Wissenschaft nicht zum Selbstzweck wird, bindet sie gerne gesamtgesellschaftlich relevante Themen in ihre Forschung ein. Dies konnte sie auch in ihrer Abschlussarbeit Rechte Verlage in Deutschland 2016. Eine Bestandsaufnahme umsetzen. Derzeit befindet sie sich in ihrem Master-Studium der Weltliteratur, bei dem der Schwerpunkt erneut auf der Buchwissenschaft liegt. Praktische Erfahrungen sammelte sie unter anderem in der Stiftung Lesung im Bereich Kommunikation & PR.

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Leseprobe
Es gibt Themen, die als eine Art mediale Dauerbrenner immer wieder ihren Weg in die Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland finden. Rechtsextreme Bewegungen und Einstellungsmuster können als solche betrachtet werden. Mit Blick auf die faschistische Vergangenheit in vielen Teilen Europas und den zunehmenden Rechtsruck zu Beginn des 21. Jahrhunderts wird die Aufmerksamkeit für die Gefahr durch völkische, auf dem Credo der Ungleichheit beruhende Ideologien nicht gemindert. Dass es sich dabei nicht um ein rein sozialwissenschaftliches Phänomen handelt, wird deutlich, wenn auf die gesamtgesellschaftliche Relevanz geblickt wird - denn Rechtsextreme agieren nicht nur im politischen oder sozialen Bereich. In diesem Sinne betrifft das auch die Buchbranche: Vorfälle wie die im Frühjahr 2016 angekündigte unkommentierte Mein Kampf-Ausgabe des neonazistischen Verlegers Adrian Preißinger können auch vom Börsenblatt nicht ignoriert werden. Damit wird deutlich: Rechtsextremismus ist auch Gegenstand der Medienwissenschaft. Diesem Problem widmet sich die vorliegende Untersuchung. Dabei wird das Thema aufgrund der spezifisch buchwissenschaftlichen Perspektive weiter eingegrenzt von Medien der extremen Rechten auf Buchverlage der extremen Rechten. Mit dieser Untersuchung soll eine Grundlage geschaffen werden, die sich in einer Bestandsaufnahme rechtsextremer Verlage ausdrückt. Die Forschungsfrage lautet entsprechend: Welche rechtsextremen Buchverlage bestehen aktuell in der Bundesrepublik Deutschland und wodurch zeichnen sie sich aus? ...
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