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Richtig kommen

Aufregende Wege zum klitoralen Orgasmus - Let's have sex!

AutorLaurie Mintz
VerlagGoldmann
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl384 Seiten
ISBN9783641227548
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Sex ist erst so richtig gut ...

wenn beide Partner sich gleichberechtigt fühlen und gemeinsam zum Orgasmus kommen. Doch nur über Penetration zum Höhepunkt zu gelangen, klappt nicht immer und ist auch nur halb so schön. Ein reizvoller und für viele unentdeckter Weg zu tollem Sex ist der klitorale Orgasmus bei Frauen. Die Psychologin und Sexualwissenschaftlerin Dr. Laurie Mintz hat sich in Forschung und Therapie damit beschäftigt und entschlüsselt in diesem Buch alles, was man darüber wissen muss: was der Körper braucht, welche Techniken funktionieren und wie es alleine und zu zweit Spaß macht.

Für alle, die erfahren wollen, was es heißt, richtig zu kommen!

Prof. Dr. Laurie Mintz ist Psychologin und Sexualwissenschaftlerin und lehrt an der University of Florida. Zusätzlich führt sie seit 25 Jahren eine Privatpraxis und therapiert Menschen bei Problemen mit ihrer Sexualität. Sie hat zahlreiche Studien zu diesem Thema veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für Cosmopolitan, CNN.com, HuffingtonPost.com, Women's Health und Men's Health. Sie lebt mit ihrer Familie in Florida, USA.

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Leseprobe

1. Lustdifferenzen: Lügen über Sex

»Mmm, du fühlst dich so gut an. Wie findest du das, Baby?«

Ähm, nicht dein Ernst, denken Sie.

»Oh, ja, toll!«, antworten Sie. Doch in Wirklichkeit verdrehen Sie genervt die Augen, weil er das hinter Ihnen zum Glück nicht sehen kann. Sie können gar nicht erwarten, dass es endlich vorbei ist.

Er grunzt begeistert und keucht heftig. Sie spüren genau, dass er gleich kommt, deswegen fangen Sie ebenfalls an zu hecheln und zu stöhnen.

»Ja! Fester! Tiefer!«, schreien Sie, um ihn auf der Zielgeraden zum Orgasmus anzufeuern.

Endlich ist er fertig und fragt: »Und, bist du auch gekommen?«

»Ja, es war wunderbar«, flunkern Sie.

Kennen Sie das? Bedauerlicherweise geht es dem Großteil der Frauen so. Folgendes ist das Problem: Es bestehen große Unterschiede, was die Lustbefriedigung von Mann und Frau betrifft. Männer kommen viel öfter. Und obwohl das auch auf Sex im Allgemeinen zutrifft, gilt es ganz besonders für Gelegenheitssex. Woran das liegt, fragen Sie sich? Ich werde es Ihnen verraten.

  • Das eigentliche Problem ist der Geschlechtsakt selbst. Ihm wird viel zu große Bedeutung beigemessen – weil der Mann so am zuverlässigsten kommt.
  • In Kino- und Pornofilmen kommen die Darstellerinnen meist zu einem schnellen Wahnsinnsorgasmus, während die Kerle sich scheinbar unermüdlich auf ihnen abrackern. Doch das, was man da sieht, ist der größte Schwindel überhaupt!
  • Die Vorstellung, Frauen müssten beim Geschlechtsverkehr das höchste aller Gefühle erleben, ist der eigentliche Hauptgrund für die Lustdifferenzen.
  • Andere Gründe, wie zum Beispiel ein gestörtes Körperbild, Slut-Shaming und miese Kommunikation in Sachen Sex tragen ebenfalls zur Vergrößerung der Orgasmuskluft bei.

Wie die Lösung aussehen müsste? Auch das sage ich Ihnen:

  • Es muss endlich auch der Letzte kapieren, dass für den Großteil der Frauen Penetration allein nicht der Weg zum ultimativen Glück ist! Fast jede von uns braucht klitorale Stimulation, um zum Orgasmus zu gelangen, doch das ist beim gewöhnlichen Geschlechtsverkehr normalerweise nicht gegeben.
  • Es gibt ein ganzes Arsenal an Tricks und Stellungen, die einen Orgasmus auch für den weiblichen Part garantieren.

Orgasmusprobleme sind Realität!

Vermutlich haben Sie es schon am eigenen Leib erfahren. Da war die eine oder andere Gelegenheit, wo Ihr Liebhaber – sei es jemand, den Sie auf Tinder kennengelernt haben, Ihr fester Partner, Ihr Verlobter oder Ihr Ehemann – gekommen ist, aber Sie hatten entweder gar keinen Höhepunkt, oder er war nur vorgetäuscht. Was Sie vielleicht nicht wissen, ist, dass es vielen Ihrer Geschlechtsgenossinnen nicht anders geht. Sie ahnen nicht, wie allgegenwärtig dieses Problem tatsächlich ist:

In einer jüngeren Studie mit Tausenden von Teilnehmern gaben nur 64 Prozent der weiblichen Testpersonen an, beim letzten Sex einen Orgasmus erlebt zu haben. Bei den Männern waren es dagegen ganze 91 Prozent.

Eine andere Befragung von mehr als zweitausend heterosexuellen Frauen ergab Folgendes:

57 Prozent sagten, sie hätten immer oder fast immer einen Orgasmus, wenn sie mit dem Partner Sex haben, wohingegen 95 Prozent angaben, ihr Partner käme recht zuverlässig zum Orgasmus.

Als wäre das noch nicht schlimm genug, sieht die Lage beim flüchtigen Sex noch dramatischer aus. Im Rahmen einer anonymen Umfrage wollte ich von meinen Studentinnen und Studenten wissen, wie sie »Abschlepp«-Abenteuer mit Geschlechtsverkehr oder Oralsex (Hauptsache, es führt zum Orgasmus) erleben. Das Ergebnis sah folgendermaßen aus:

55 Prozent der Männer (im Vergleich zu vier Prozent der Frauen) gaben an, in der Regel schon beim ersten Sex zum Orgasmus zu kommen.

Diese Zahlen belegen ganz deutlich, dass Sie nicht alleine dastehen. Vielmehr deuten die Orgasmusschwierigkeiten auf ein größeres kulturelles Problem hin.

Erklärungsansätze

Was genau ist eigentlich das Problem? Meiner Meinung nach tun wir zu viel von dem, was wir ganz lapidar »Ficken« nennen, und geben zu wenig auf andere sexuelle Aktivitäten. Der Grund, weshalb ein so massiver Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht, ist der, dass wir der männlichen Lieblingsroute zum Orgasmus (dem Geschlechtsakt) einen viel zu hohen Stellenwert einräumen und die für Frauen zuverlässigste Methode (die Klitorisstimulation) sträflich vernachlässigen. Unsere kulturell bedingte Überbetonung des Akts, bei dem der Penis in die Vagina gesteckt wird, sorgt dafür, dass Frauen orgasmustechnisch oft in die Röhre gucken.

Es sticht schnell ins Auge, wie sehr der Geschlechtsakt im Brennpunkt steht – hierzu muss man sich nur einen x-beliebigen Film mit Sexszene ansehen. Um einen meiner männlichen Studenten zu zitieren: »In den Pornos, die ich mir ansehe, ist es immer das heftige Pumpen des Mannes, das die Ladys total scharfmacht.« Und zum Ausgleich ein Zitat von einer meiner Studentinnen: »Im Mainstream-Film und in Pornos sieht man Frauen immer nur beim Geschlechtsverkehr zum Orgasmus kommen.«

Beziehungsprobleme = Orgasmusprobleme?

Manchmal haben Frauen Schwierigkeiten, zum Höhepunkt zu kommen, weil es Differenzen in der Beziehung gibt. Wenn man sich eigentlich vom Partner trennen möchte, ihm nicht mehr vertraut oder sich nicht länger zu ihm hingezogen fühlt, rückt das ersehnte Ziel in weite Ferne.

Zwar kann dieses Buch Ihnen bestimmte Tricks an die Hand geben, damit Sie Ihren Körper besser kennenlernen und die nötige Stimulation bekommen, doch vermag es keine Beziehungsprobleme zu lösen.

In diesem Fall kann eine Paartherapie hilfreich sein. Im zweiten Teil des Anhangs finden Sie Tipps, wie man den passenden Paartherapeuten findet. Die Kommunikationsfähigkeiten aus Kapitel 8 könnten ebenfalls weiterhelfen. Versuchen Sie in jedem Fall mit Ihrem Partner zu reden!

Kein Wunder, dass mir die Frauen ständig damit in den Ohren liegen, sie würden auch gern so zum Orgasmus kommen! Ich habe sogar schon des Öfteren von Frauen gehört, sie wären überzeugt, für die Beziehung sei dies am besten. Und so ist die mit Abstand am häufigsten gestellte Frage in meinen Kursen und in den Leserbriefen an die Cosmopolitan die folgende: »Wie komme ich beim Geschlechtsverkehr zum Orgasmus?«

In Frauenmagazinen wird sie gerne beantwortet, indem man spezielle Positionen empfiehlt (»Versuchen Sie es doch mal in der Reiterstellung!«). Das verschlimmert das Ganze aus meiner Sicht, weil es uns in dem Glauben lässt, jede Frau könne beim Geschlechtsakt zum Orgasmus kommen, sie müsse es nur richtig angehen. Aber das stimmt nicht. Leider wissen das nur wenige Frauen (und auch Männer). Deshalb gelangen zahlreiche Frauen zu der Überzeugung, etwas stimme nicht mit ihnen, und täuschen wie die Frau in der eingangs beschriebenen Szene einen Orgasmus vor.

Wenn man Studentinnen an der Universität zu Forschungszwecken befragt, weshalb sie den Höhepunkt vortäuschen, sagen sie meistens, dass sie nicht als abnormal erscheinen möchten. Viele wollen auch die Gefühle des Partners nicht verletzen. Wir täuschen den Höhepunkt also vor, weil wir glauben, ein Penis sollte uns Lust bereiten. Unser Partner dagegen soll denken, sein Penis habe genau diese Macht. Aber so ist es nicht! Kein Penis ist allmächtig.

Das ist noch nicht alles

Die Vorstellung, Frauen sollten durch Penetration zum Orgasmus kommen, ist eine der größten Lügen, die in Sachen Sex überhaupt im Umlauf sind. Sie ist hauptverantwortlich für die Lustdifferenzen zwischen den Geschlechtern. Doch es gibt weitere Gründe. Zahlreiche kulturelle Annahmen laufen der weiblichen Orgasmusfähigkeit zuwider. Eine kleine Auswahl:

  • Wir leben in einer Kultur, in der Frauen nach wie vor viel häufiger als Männer wegen sexueller Freizügigkeit kritisiert werden. Deshalb hegen viele unserer Geschlechtsgenossinnen gemischte Gefühle, was Sex betrifft. Und mal ehrlich, es ist schwer, zum Orgasmus zu kommen, wenn man voller Schuldgefühle oder Scham ist.
  • Wir werden in den Massenmedien mit Darstellungen von »sexy« Frauen bombardiert, deren einzige Aufgabe es ist, Männern zu gefallen und Lust zu bereiten. Und diese Bilder kennen wir nicht nur aus der Pornoindustrie. Man kann jedes beliebige Magazin aufschlagen und stößt unweigerlich auf Werbeanzeigen, in denen wunderschöne, provozierend freizügig posierende Mädchen so ziemlich alles verkaufen, von Autos über Kleidung bis hin zur Kaffeemaschine. Forscher haben herausgefunden, dass diese Bilder junge Mädchen und Frauen dazu bringen, ihr äußeres Erscheinungsbild laufend infrage zu stellen. Dies führt dazu, dass sie sich vorrangig darauf konzentrieren, sexuell anziehend für andere zu sein, statt die Priorität auf die eigenen sexuellen Wünsche zu legen. Das Hauptaugenmerk wird auf das Aussehen gerichtet und nicht darauf, wie man sich fühlt. Und noch schlimmer: Einige Frauen (und auch Männer) glauben, wenn auch unterbewusst, dass die zentrale Rolle der Frau darin bestünde, das männliche Geschlecht zu befriedigen. Dabei sollte es beim Sex doch darum gehen, dass man gleichermaßen Lust bereitet und empfängt.

    Die logische Konsequenz daraus ist, dass manche Frauen eine sexuelle Begegnung danach bewerten, ob ihr Partner befriedigt wurde oder nicht, statt sich zu überlegen, ob sie selbst auf ihre Kosten gekommen sind (frei nach dem Motto: »War es gut für ihn, war es auch gut für...

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