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Trauma - Literatur - Moderne

Poetische Diskurse zum Komplex des Psychotraumas seit der Spätaufklärung

AutorHelmut Grugger
VerlagJ.B. Metzler
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl560 Seiten
ISBN9783658211028
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis66,99 EUR
In diesem Buch beschreibt Helmut Grugger, wie poetische Texte hochgradig reflektierte Auseinandersetzungen mit dem Komplex des Psychotraumas erzeugen, und zeigt so, dass gerade Literatur hoher Qualität für die unterschiedlichen Diskurse zum Thema Trauma von höchstem Interesse ist. Das wichtige transdisziplinäre Thema wird anhand exemplarischer Einzelanalysen behandelt - zum ersten Mal in einer größeren, die verschiedenen Ansätze überblickenden und literarhistorisch fundierten Arbeit. Während Theoretiker die Eröffnungskapitel und Praktiker die Ergebnisse des Schlussteils besonders aufschlussreich finden, können alle literarisch Interessierten an jedem Knotenpunkt der zweihundertjährigen Textgeschichte einsteigen.


PD Dr. Helmut Grugger ist derzeit als Dozent am MIC, Universität Limerick, tätig. ​

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Einleitung8
Abschnitt A: Der Komplex des Psychotraumas28
1. Traumadiskurse und Überdeterminierung28
1.1 Zu den Diskursen31
1.2 Der Begriff des Traumas als Knotenpunkt und die Frage konkurrierender Konzepte44
2. Zu isolierende Begriffe des Traumadiskurses52
2.1 Überblick52
2.2 Dimensionen des Begriffs ‚Trauma‘ selbst56
2.2.1 Bandbreite des Begriffs57
2.2.2 Einige technische Begriffe der Psychotraumatologie im Modell von Fischer/Riedesser67
2.2.3 Begriff des Traumas in Abgrenzung68
2.3 Zeit und Rekonstruktion74
2.3.1 Zeitliche Dimension in engerer Sicht74
2.3.2 Dimension der Rekonstruktion80
2.4 Dimensionen der Zuschreibung94
Abschnitt B: Von der Spätaufklärung zur literarischen Moderne102
1. Ausgewählte Ausgangspunkte ab der Spätaufklärung102
1.1 Von der Erschütterung zum Erziehungsprogramm: Der ästhetische Begriff des Erhabenen und das Trauma105
1.2 Romantische Todessehnsucht? Überlegungen zu Hölderlins Stimme des Volkes112
1.3 Kurzer Ausblick auf drei Stellen von Faust I118
1.4 Von Goethes Tasso zu Kleists Homburg122
1.4.1 Torquato Tasso: Vom Schrei zur künstlerischen Sprache. Schreiben über das Leid122
1.4.2 Zur Poetik Kleists als einem wichtigen Ausgangspunkt für die Fragestellung130
1.5 Zu E.T.A. Hoffmanns Sandmann und zu ausgewählten Punkten der Elixiere des Teufels138
1.5.1 Der Sandmann: „darf der Dichter seine Menschen schaffen, um sie zu vernichten?“138
1.5.2 Die Frage der Struktur in den Elixieren des Teufels147
1.6 Schließender Ausblick auf Nachtwachen. Von Bonaventura und Büchners Lenz158
1.6.1 Nachtwachen und Nachtstücke158
1.6.2 Lenz: Trauma als Melancholie und Leere/Nichts161
2. Zwischenschritt: Kausalität, Milieu, Geschichte, Mikroskop und Riss im Subjekt als Conditio humana165
2.1 Zu Droste-Hülshoffs Die Judenbuche als Übergangstext168
2.2 Darstellung traumatischer Prozesse bei Ebner-Eschenbach171
2.2.1 Das Gemeindekind171
2.2.2 Ausgewählte Erzählungen182
2.2.3 Schließend zu Ebner-Eschenbach188
2.3 Der moderne Riss im Subjekt jenseits von Wahn und Erschütterung: Gottfried Kellers Winternacht189
Abschnitt C: Traumadiskurse in der literarischen Moderne196
Vorbemerkung zu den Romanen der Moderne196
1. Rilke: Von den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge zur späten Lyrik200
1.1 Überlegungen zu Repräsentation: Der Übergang200
1.2 Zu den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge204
1.2.1 „war beinahe grenzenlos auslegbar“: Zur grundlegenden Frage der Organisation der Aufzeichnungen207
1.2.2 Drei Aufzeichnungen: Käfer, Hand und Maske218
1.2.3 Die Aufzeichnungen im Kontext des lyrischen Spätwerkes238
2. Kafka: „… unsere Lage ist so derart, daß wir mit aller Welt zerfallen sind“249
2.1 Zur Poetik Kafkas im Kontext der Fragestellung249
2.2 Das Schloß254
2.2.1 Allgemein zum Text: „nur deutest Du freilich alles falsch“254
2.2.2 Verlust der Orientierung262
2.2.3 Olgas Erzählung und die Deutungsthematik im Schloß270
2.2.4 Wesentliche themenrelevante Punkte von Kafkas Poetik im Überblick und vom Schloß aus gedacht281
3. Der Komplex Trauma und die experimentellen Romane Hermann Brochs283
3.1 Experimentelle Komplexion der Verfahrensweisen: zur modernen Romantrilogie Die Schlafwandler288
3.1.1 Ausgewählte Punkte zur Trilogie288
3.1.2 Die ödipale Thematik in den Schlafwandlern297
3.1.3 Auf der Suche nach der Logik blinder Täter305
3.2 Die Verzauberung: „Kein Zweifel, er litt an Wortassoziationen“314
3.3 Der Tod des Vergil323
3.3.1 Ausgewählte Selbstkommentare zum Vergil326
3.3.2 Der erste Abschnitt als Ausgangspunkt: ein Sterbender beobachtet entfesselte Gewaltbereitschaft vor antiker Kulisse336
3.3.3 Der Abstieg, der Dichter am Feuer, ästhetische Distanz und Orpheus: Synopse des zweiten Abschnitts339
3.3.4 Diskurse des dritten Abschnitts: Tag354
3.3.5 Zur Referenz auf die Josephs-Romane und schließende Überlegungen zum Tod des Vergil359
3.4 Die Schuldlosen361
Abschnitt D: Traumadiskurse in der Spätmoderne375
1. Übergang zur Spätmoderne: Von der Ordnung des Terrors zu Fragen der Repräsentation und der Erinnerung375
1.1 Sofskys Studie zum System des Konzentrationslagers377
1.2 Von Dr. Faustus zu Keilson und Améry382
1.3 Zur Poetik Hans Keilsons. Das Gedicht Auch Eurydice386
1.4 Jean Amérys Lefeu oder Der Abbruch vor dem Hintergrund der Essaysammlung Jenseits von Schuld und Sühne392
1.4.1 Jenseits von Schuld und Sühne394
1.4.2 Lefeu oder Der Abbruch399
2. Ausgewählte autobiographische Romane der ‚langen‘ 1970er Jahre: Bernhards Ursache und darüber hinaus407
2.1 Die Ursache. Eine Andeutung411
2.2. Autobiographische Romane im Umfeld der Ursache426
2.3 Von Goldschmidts Absonderung zu interkulturellen Aspekten autobiographischer Romane im Kontext ‚Trauma‘439
2.4 Schließend445
3. Der Komplex Trauma und die dramatische Welt Werner Schwabs am Beispiel des ‚Fäkaliendramas‘ Mein Hundemund446
3.1 Kurzer Blick auf den theoretischen Hintergrund und Verweis auf Inszenierungen der Erhöhung446
3.2 Zu Schwabs Dramatik und zu Mein Hundemund449
4. Ausblick auf zwei Gegenwartsromane im unmittelbaren Bezugsfeld des Traumadiskurses465
4.1. Julia Francks Die Mittagsfrau466
4.2 Jenseits der Ich-Erzählung: J. Schalanskys Der Hals der Giraffe468
Schlussteil482
1. Zur Chronologie483
2. Ringen mit Subjektivität486
3. Funktionen von Traumacodierung489
4. Literarische Antworten auf Traumatisierungen492
a) Eine generalisierende Annäherung: Die literarische Produktion von Bedeutung als komplexer Antwortbereich492
b) Eine detailliertere Annäherung in einzelnen Punkten494
5. Methodisches Feld504
a) Vom beobachtbaren Ereignis zur inneren Sprache (Objekt der Narrativierung)504
b) Techniken im engeren Sinn505
c) Nutzen gattungsspezifischer Möglichkeiten und Spiel mit Gattungsgrenzen506
d) Auf Chronologie bzw. Topologie bezogene Verfahren506
e) Spezifisch zur Rezeption506
6. Ausgewählte Fragen an und Herausforderungen für die Traumadiskurse507
Literaturverzeichnis zitierter Werke510
1. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis510
2. Primärliteratur und Quellen512
3. Liste der im Text erwähnten Filme, Film- und TV-Serien521
4. Sekundärliteratur522

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