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Sexualisierte Gewalt durch Geschwister

Praxishandbuch für die pädagogische und psychologisch-psychiatrische Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Kindern/Jugendlichen

VerlagPabst Science Publishers
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl396 Seiten
ISBN9783958533431
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,00 EUR
Innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Geschwister ist bis heute ein nahezu unangetastetes Tabuthema in Deutschland. Tagtäglich arbeiten jedoch viele Fachkräfte aus Pädagogik und Therapie mit Jungen und Mädchen, die sexualisierte Gewalt an Geschwistern ausgeübt haben oder mit den von sexualisierter Gewalt betroffenen Geschwistern und deren Familien.

In diesem Praxishandbuch tragen ExpertInnen aus Praxis und Wissenschaft erstmalig ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Arbeit mit den sexualisiert übergriffigen Jungen und Mädchen zusammen. Auf der Basis aktueller internationaler Forschungsergebnisse und z.T. jahrzehntelanger Praxiserfahrungen werden u.a. folgende Themen diskutiert:
• Tabuisierung,
• Differenzierung Doktorspiel und sexualisierter Übergriff,
• kritische Auseinandersetzung mit einem Schuldeingeständnis als Voraussetzung für die Hilfegewährung,
• Häufigkeit,
• Funktionen des Leugnens und der Scham,
• Therapie im Zwangskontext,
• systemische Bedeutung innerfamiliärer sexualisierter Gewalt,
• Kooperation zwischen Opferberatungsstellen und Einrichtungen, die mit sexualisiert übergriffigen Kindern/ Jugendlichen arbeiten,
• Kooperation Pädagogik und Therapie,
• Bedürfnisse Betroffener,
• Rolle des Jugendamtes und gelingende interdisziplinäre Kooperation,
• Zugangswege ins Hilfesystem: Ausübung sexualisierter Gewalt, um selbst (endlich) Hilfe zu bekommen? • Bedeutung Traumapädagogik/-therapie,
• Biografiearbeit,
• Deliktarbeit,
• pädagogische Handlungsansätze,
• Sexualpädagogik,
• Besonderheiten in der Arbeit mit Mädchen, die sexualisierte Gewalt an Geschwistern ausüben,
• Rückführung,
• Sicherheit und Rückfallprophylaxe,
• Elternarbeit.

Das Buch richtet sich an (werdende) Fachkräfte aus den Bereichen Pädagogik und Therapie sowie an Interessierte, die durch ihre Kenntnis der Problematik zu einer Enttabuisierung sexualisierter Gewalt durch Geschwister beitragen möchten.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Vorwort9
I Einleitung13
Liebe Leserin, lieber Leser,13
Welche Perspektiven auf das Thema innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Geschwister sind uns wichtig?13
Welche Bezeichnung wird präferiert? Sexualisierte Gewalt durch Geschwister oder Geschwisterinzest?14
Wieso ein Handbuch zur Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Kindern und Jugendlichen? Wo bleiben die Betroffenen?16
Macht es Sinn, sexualisiert übergriffige Geschwister als Subkategorie sexualisiert übergriffiger Kinder und Jugendlicher zu betrachten?16
Wem möchten wir danken?17
Literatur17
II Thematische Einführung19
Innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Geschwister – das besondere Tabu21
Das besondere Tabu21
Fazit29
Literatur29
Ausgewählte nationale und internationale Forschungsbefunde zur Häufigkeit sexualisierter Gewalt durch Geschwister und weiterführende Forschungsbedarfe33
Einschränkungen bezüglich der Forschungsergebnisse zur Häufigkeit33
Nationale Forschungsergebnisse34
Internationale Ergebnisse36
Weiterführende Forschungsbedarfe38
Fazit40
Literatur40
Geschwister zwischen Doktorspielen und sexualisierten Übergriffen45
1 Kindliche Sexualität – was ist denn eigentlich normal?45
2 Geschwister und ihre Bedeutung für die psychosexuelle Entwicklung51
3 Ab wann sollen Eltern/Fachkräfte intervenieren?57
4 Fazit58
Literatur58
Familiäre Risikofaktoren sexualisierter Gewalt für Kinder und Jugendliche61
Familie – eine begriffliche Einordnung61
Daten zu sexualisierter Gewalt in der Familie63
Familiäre Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt64
Offenlegung und familiäre Risikofaktoren für Traumatisierungen nach sexualisierten Übergriffen67
Fazit68
Literatur69
III Themenschwerpunkte73
„Dann ist es dazu gekommen, dass ich meinen Geschwistern die Hose runtergezogen habe und verbotenen Sex gemacht habe…“ ( Fallskizze)75
Biographische Angaben ( Fall Max)75
„Dann ist es dazu gekommen, dass ich meinen Geschwistern die Hose runtergezogen habe und verbotenen Sex gemacht habe …“76
Interview mit Max zur Übergriffsituation ( sexualisierte Gewalt) ( Eue, 2015)79
Aufdeckung79
Interview mit Max zur Aufdeckungssituation80
Hilfesuche81
Angst – Respekt – Macht – Gewalt – Sex – Risikogedanken82
Biographische Angaben84
Literatur84
„Das große Tabu“ – einige Aspekte zur Arbeit mit Familien, in denen sexualisierte Gewalt durch Geschwister aufgetreten ist85
Sexualisierte Gewalt durch Geschwister als Symptom des Familiensystems85
Der Aspekt des Tabus86
Der Aspekt der Scham88
Der Aspekt der Macht90
Folgerungen für die Arbeit mit Familiensystemen, in denen sexualisierte Gewalt durch Geschwister auftritt91
Fazit94
Literatur94
Der Einfluss von Scham und Labelingprozessen auf die stationäre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die gegenüber ihren Geschwistern sexuell übergriffig1 geworden sind95
Labelingprozesse gegenüber sexuell übergriffigen Menschen96
Wirkung von Scham in von sexueller Gewalt betroffenen Familiensystemen99
Konsequenzen für die pädagogisch/therapeutische Arbeit in stationären Settings im Hinblick auf das Familiensystem101
Konsequenzen für die pädagogisch-therapeutische Arbeit im Hinblick auf die sexuell grenzverletzenden Kinder und Jugendlichen103
Fazit105
Literatur105
Vertrauen als wesentliche Voraussetzung für ein Schuldeingeständnis in der Arbeit mit innerfamiliär sexualisiert übergriffigen Geschwistern107
Ausgangssituation108
I Zur komplexen Rolle der Leugnung108
II Zum Phänomen des Vertrauens115
III Zur Bedeutung von Scham119
Fazit121
Literatur122
Zugänge zu Hilfen vor dem Hintergrund des Labeling als „ Betroffene“ vs. „Täter“ infolge sexuell übergriffigen Verhaltens im innerfamiliären Kontext125
Einleitung125
Fallvignetten126
Vier Dimensionen der Falleinschätzung127
Täter- und Opferzuschreibungen130
Unterschiede im Zugang und in der Inanspruchnahme von Hilfen für übergriffige vs. viktimisierte Kinder und Jugendliche132
Fazit: Zugänge138
Literatur140
Deliktarbeit bei inner- und außerfamiliären sexualisierten Übergriffen – ein Erfahrungsbericht141
1. Erfahrungshintergrund142
2. Hinführung und Definition143
3. Missbrauchskreislauf als Methode146
4. Untersuchungen zur Häufigkeit inner- und außerfamiliärer sexualisierter Übergriffe147
5. Fazit149
Literatur149
Biografiearbeit als bedeutsamer therapeutischer Baustein in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die sexualisierte Gewalt gegen ihre Geschwister ausgeübt haben151
Zum Nutzen der152
Einbindung der Eltern in die therapeutische Arbeit153
Kritische Lebensumstände156
Die Wirkung von Familiengeheimnissen157
Praxisnahe Darstellung von Techniken161
Fazit166
Literatur166
„So viel wie nötig – so wenig wie möglich?“ Möglichkeiten und Grenzen einer begleiteten Kontaktanbahnung von Geschwistern nach innerfamiliärer sexualisierter Gewalt169
Einleitung169
Voraussetzungen für die Kontaktanbahnung170
Konkrete Schritte der Kontaktanbahnung173
Stolpersteine178
Fazit180
Literatur180
Die systemische Bedeutung und Funktion sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Kontext der Familie183
Die Integration systemischer Perspektiven für eine opfergerechte Arbeit mit dieser Klientel183
In systemischen Zusammenhängen denken und handeln184
Die sich verändernden Familien aus systemischer Sicht188
Verantwortung und Verantwortungsübernahme189
Ein multi-systemischer Arbeits- und Behandlungsansatz190
Fazit192
Literatur193
Pädagogische Handlungsansätze195
Weshalb begehen diese Kinder und Jugendliche sexualisierte Übergriffe an ihren Geschwistern?195
Studie „Innerfamiliäre sexualisierte Übergriffe durch Kinder197
und Jugendliche an ihren Geschwistern“197
Pädagogische Handlungsansätze für die Arbeit mit diesen jungen Menschen198
Fazit203
Literatur204
Anhang205
Sexualpädagogik als Bestandteil der Prävention gegen sexualisierte Gewalt207
Ziel: Sexualität als Mittel der Machtausübung diskreditieren207
Die Entwicklung der Sexualität als individuellen Prozess hinterfragen208
Sexualpädagogik mit Kindern und Jugendlichen mit sexualisiert übergriffigem Verhalten: Identitäts- und Sexualentwicklung vs. Vermeidung und Anpassung209
Sexualpädagogik als Kernbereich der pädagogischen und therapeutischen Begleitung212
Fazit214
Literatur214
Muss ich erst Täter sein, um Hilfe zu bekommen? Ein Bericht aus der therapeutischen Praxis217
Das Phänomen218
Die Erfahrung220
Die Konsequenz223
Fazit226
Die Besonderheit in der Arbeit mit Mädchen, die sexualisierte Übergriffe an ihren Geschwistern ausgeübt haben229
1 Sexualisierte Übergriffe durch Mädchen: Ein unbedeutendes Randphänomen?230
3 Sexualisierte Übergriffe durch Mädchen: Zum Umgang mit der Problematik235
4 Die Besonderheit in der Arbeit mit sexualisiert übergriffigen Mädchen im innerfamiliären Kontext237
5 Ausblick239
Literatur242
Wege nach der Therapie245
Eine praxisorientierte Betrachtung der Voraussetzungen für eine Rückführung in die Familie und der Alternativen zu einer Rückführung aus therapeutischer Sicht245
Zur Bedeutung der Herausnahme aus der Familie246
Notwendigkeit einer (psycho-)therapeutischen Unterstützung nach der Herausnahme248
Bearbeitung der Familiendynamik – Grundlage für die Entscheidung, zurück in die Familie250
Verantwortungsübernahme für die Auslöser der sexualisierten Übergriffe durch die Eltern – Bedingung für die Rückkehr in die Familie252
Wege nach der Therapie – zurück in die Familie?253
Und wenn die Rückkehr ausgeschlossen ist …?254
Fazit256
Und wer arbeitet mit den Eltern?257
Ein Plädoyer für eine stärkere Gewichtung der Elternarbeit bei Fällen sexualisierter Gewalt durch Geschwister257
Der „gesetzliche Schutzauftrag der Eltern“258
Die Lebenswirklichkeit innerhalb vieler Familien, in denen sexualisierte Gewalt durch Geschwister auftritt258
Der Bedarf an Elternarbeit263
Verhinderung einer transgenerationalen Weitergabe von Traumata und Misshandlungsmustern264
Elternarbeit konkret266
Besondere Herausforderungen268
Elternarbeit muss am Kindeswohl ausgerichtet sein268
Nicht- betroffene Geschwister im Blick behalten270
Fazit270
Literatur271
IV Best practice273
Schutz durch Hilfe – Die Arbeit im Jugendamt bei innerfamiliärer sexualisierter Gewalt durch Kinder und Jugendliche an ihren Geschwistern275
Einleitung275
Innerfamiliäre sexualisierte Gewalt durch Kinder und Jugendliche an Geschwistern278
Arbeit mit dem Familiensystem280
Grundsätzliche Überlegungen282
Arbeit mit dem sexualisierte Gewalt ausübenden Kind/ Jugendlichen283
Einbezug der Eltern ( und anderer beteiligter AkteurInnen)286
Hilfe für das sexualisiert übergriffige Geschwister288
Fazit289
Literatur289
Zusammenarbeit von Therapie und Pädagogik am Beispiel der Beratungsstelle und der Intensivgruppe291
Die Intensivgruppe291
Die Beratungsstelle292
Kooperation zwischen292
und292
Fazit303
Literatur303
„ Jetzt ist aber auch mal gut.“ Der Wunsch nach Heilung und Abschluss305
Die Mehrspurenhilfe305
Erfahrungen307
Die Missbrauchsdynamik bei sexualisierter Gewalt unter Geschwistern308
Die Folgen dieser besonderen Dynamik innerhalb der Familie310
Die Situation der Jugendhilfe312
Die familieninterne Dynamik314
Was bedeutet das für die Hilfen?315
Fazit316
„ Wer sich gesehen oder zumindest gesprochen hat, geht auch leichter wieder miteinander in Kontakt.“319
Herausforderungen bei der Kooperation in Fällen sexualisierter Gewalt durch Geschwister – Bedarfe aus der Sicht von Mitarbeiterinnen einer „ Opferberatungsstelle“319
Einleitung319
Wer kommt zu uns? Fallbeispiele und Erfahrungen aus unserer Beratungspraxis321
Der Beginn des Beratungsprozesses322
Elternarbeit323
Kollegiale Kooperation in Bezug auf die betroffenen und übergriffigen Geschwister324
HelferInnenkonferenzen/Hilfeplangespräche326
Selbstanzeige326
Beendigung der Hilfe327
Häufige Herausforderungen in der kooperativen Arbeit327
Fazit329
Limes – Die ambulant-forensische Behandlung von jugendlichen Sexualstraftätern im Auftrag des Gerichtes ( Österreich)331
Kann ein therapeutisches Programm mit solchen Jugendlichen im Zwang funktionieren?331
Warum ist das so?331
Warum erst dann?333
Wie geht es nach einer Verurteilung weiter?334
Wie läuft das Programm ab?338
Zwang und Hilfe – kann das miteinander verbunden werden?339
Die Bedeutung der Elternarbeit340
Täter- Opfer- Ausgleichsgespräch343
V Ableitungen347
Zusammenfassung der zentralen Kerngedanken349
Tabuisierung/Leugnung349
Abgrenzung zu Explorationsverhalten351
Definition352
Charakteristika sexualisierter Gewalt gegen Geschwister353
Ursachen355
Systemische Perspektive357
Pädagogisch-therapeutische Arbeit363
Kooperation376
Fazit383
Literatur389
AutorInnen391

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