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Ethikbasierte Investmentfonds

Ein Performancevergleich mit traditionellen Investmentfonds

AutorPetra Delbeck
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783836609463
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Ethisches Handeln einerseits und rendite-orientiertes Handeln andererseits wurden in der Vergangenheit als gegensätzliche Handlungsoptionen gesehen und dementsprechend kontrovers diskutiert. Ursachen für diese dichotome Betrachtung liegen in einem komplexen Wertesystem, aus dem unterschiedliche, verbindliche sowie nicht-verbindliche Normen resultieren, die von den jeweiligen Kleingruppen bis hin zur gesamten Gesellschaft als ethisches Handeln bezeichnet, positiv wie negativ kontrolliert und sanktioniert werden. Allerdings unterliegen diese Wertesysteme und die damit verbundenen Sanktionen seit einigen Jahrzehnten einem Wandel, der sich dahingehend konkretisiert, dass bestimmte ökonomisch orientierte Aktivitäten von den jeweiligen Anspruchsgruppen toleriert werden, sofern die Einhaltung grundlegender ethisch-orientierter Vorgaben gewährleistet ist. Dieser Wertewandel gewinnt an Relevanz, da dadurch für Unternehmen mit Kapitalnachfrage u. a. neue Zielgruppen angesprochen werden können. Beispiele für eine erfolgreiche Integration von ethischem und rendite-orientiertem Handeln sind auf einzelwirtschaftlicher Ebene umweltschonende Technologien oder Vermeidung von Geschäftsbeziehungen zu Ländern, in denen gegen die Menschenrechte verstoßen wird. Jedoch eignet sich diese Integration sowohl für ein breiter aufgestelltes Produktangebot wie auch für eine Ausweitung auf weitere Kunden, die statt einer Einzelinvestition bzw. einer direkten Kapitalbeteiligung finanzielle Mittel in Form von Investmentfondsanteilen anlegen wollen. Als Konsequenz kam es zur Auflage von speziell ausgerichteten Fonds durch einige Kapitalanlagegesellschaften, die im weitesten Sinne als ethikbasierte Investmentfonds zusammengefasst werden können. Wie andere, traditionell investierende Investmentfonds versuchen ethikbasierte Fonds als Kapitalsammelstellen für weitere Investitionen die finanziellen Mittel von Anlegern zu beschaffen und rendite- wie auch ethisch-orientiert anzulegen. Der hieraus resultierende Wettbewerb mit traditionell investierenden Fonds führt für den nicht zwingend ethisch-orientierten Investor zu der Überlegung einer alternativen Investition in einen ethikbasierten Investmentfonds. Da für diesen Investor-Typ jedoch primär die Performance im Vordergrund der Investitionsentscheidung steht, ist die Performance beider Fondsgruppen anhand ausgewählter Kennzahlen in einer vergleichenden Analyse gegenüberzustellen. Die vorliegende Arbeit verfolgt zwei Ziele. Die erste Zielsetzung besteht darin, die Rahmenbedingungen ethikbasierter Investmentfonds zu analysieren und somit einen Einblick in diese Assetklasse zu geben. Das zweite Ziel beinhaltet die Untersuchung, ob sich die Performance der Investmentfonds, die ihre Titel nach ethischen Kriterien auswählen, von der Performance traditioneller Wertpapier-Investmentfonds unterscheidet.

Petra Delbeck, Diplom-Betriebswirtin (FH), Wirtschafts-Studium an der FH Düsseldorf. Abschluss 2006 als Förderpreisträgerin für herausragende Diplomleistungen. Derzeit tätig als Referentin im Bereich Risikomanagement.

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Leseprobe
Kapitel 3.1, Kriterien eines ethikbasierten Investments - CSR-Rating: Ethikbasierte Investments berücksichtigen im Wesentlichen ethische, ökologische und ökonomische Komponenten. Während im ökonomischen Bereich Analysen bereits seit Jahren standardisiert sind, sind Untersuchungen im ethisch-ökologischen Bereich noch weitgehend neu. Eine Ausprägung dieser Untersuchungen im ethisch-ökologischen Bereich sind Corporate Social Responsibility (CSR) Ratings. Diese sind spezielle Informationsdienstleistungen, die auf einem internationalen Markt und primär für Kaptialmarktteilnehmer angeboten werden. Mittlerweile sind Formen eines eigenständigen Segments mit internationaler Ausrichtung deutlich geworden. Im Wesentlichen sind hier drei Gruppen von Institutionen des CSR-Ratings tätig - eigenständige Rating-Agenturen, Inhouse Research Teams von vor allem Kreditinstitutionen und Betreibern von Wertpapierindizes. Durch die Auswertung unternehmensindividueller Daten zur Triple Bottom Line werden in diesen Rating-Institutionen sowohl eine absolute Unternehmens-beurteilung, als auch eine relative Positionsbestimmung von Unternehmen, etwa im Branchen- oder Länderkontext durchgeführt. Rating-Institutionen entwickeln hierfür eigene Analysetechnologien, dabei handelt es sich um spezielle auf Paradigmen der Nachhaltigkeit bzw. der CSR ausgerichtete Messkonzepte und Beurteilungsverfahren. Da sich in der Praxis beide Paradigmen kaum mehr unterscheiden, wird in den folgenden Ausführungen auf das Konzept der CSR verwiesen und durchgängig der Begriff 'CSR-Rating' verwendet. Er ist vom Begriff der 'Öko-Ratings' zu unterscheiden. Der methodische Ansatz des 'Öko-Ratings' stellt überwiegend auf Unternehmensanalysen mittels ökologischen Kriterien ab. Teilweise sind existierende Formen des CSR-Ratings mit dem so genannten ethisch-ökologischen Unternehmensrating verwandt. Allerdings bestimmen hierbei primär ethisch-normative Wertvorstellungen die Auswahl der Analysekriterien, wobei auf ethischen Vorstellungen der Adressaten des Ratings abgestellt wird. Da CSR-Ratings auf Konzepten der nachhaltigen Entwicklung oder der Sozialverantwortlichkeit basieren, sind sie implizit auch ethischen Wertvorstellungen unterworfen. Jedoch stützt die überwiegende Mehrheit derzeit bestehender CSR-Ratings explizit die Auswahl ihrer Analysekriterien auf ein primär ökonomisches Verständnis. Im Folgenden gibt es eine Einführung in diese neue Form des Unternehmensratings. Kapitel 3.1.1 Methodik und Zielsetzung des CSR-Ratings: Methodik des CSR-Ratings: Ethikbasierte Investments berücksichtigen im Wesentlichen ethische, ökologische und ökonomische Komponenten. Während im ökonomischen Bereich Analysen bereits seit Jahren standardisiert sind, sind Untersuchungen im ethisch-ökologischen Bereich noch weitgehend neu. Eine Ausprägung dieser Untersuchungen im ethisch-ökologischen Bereich sind Corporate Social Responsibility (CSR) Ratings. Diese sind spezielle Informationsdienstleistungen, die auf einem internationalen Markt und primär für Kaptialmarktteilnehmer angeboten werden. Mittlerweile sind Formen eines eigenständigen Segments mit internationaler Ausrichtung deutlich geworden. Im Wesentlichen sind hier drei Gruppen von Institutionen des CSR-Ratings tätig - eigenständige Rating-Agenturen, Inhouse Research Teams von vor allem Kreditinstitutionen und Betreibern von Wertpapierindizes. Durch die Auswertung unternehmensindividueller Daten zur Triple Bottom Line werden in diesen Rating-Institutionen sowohl eine absolute Unternehmens-beurteilung, als auch eine relative Positionsbestimmung von Unternehmen, etwa im Branchen- oder Länderkontext durchgeführt. Rating-Institutionen entwickeln hierfür eigene Analysetechnologien, dabei handelt es sich um spezielle auf Paradigmen der Nachhaltigkeit bzw. der CSR ausgerichtete Messkonzepte und Beurteilungsverfahren. Da sich in der Praxis beide Paradigmen kaum mehr unterscheiden, wird in den folgenden Ausführungen auf das Konzept der CSR verwiesen und durchgängig der Begriff 'CSR-Rating' verwendet. Er ist vom Begriff der 'Öko-Ratings' zu unterscheiden. Der methodische Ansatz des 'Öko-Ratings' stellt überwiegend auf Unternehmensanalysen mittels ökologischen Kriterien ab. Teilweise sind existierende Formen des CSR-Ratings mit dem so genannten ethisch-ökologischen Unternehmensrating verwandt. Allerdings bestimmen hierbei primär ethisch-normative Wertvorstellungen die Auswahl der Analysekriterien, wobei auf ethischen Vorstellungen der Adressaten des Ratings abgestellt wird. Da CSR-Ratings auf Konzepten der nachhaltigen Entwicklung oder der Sozialverantwortlichkeit basieren, sind sie implizit auch ethischen Wertvorstellungen unterworfen. Jedoch stützt die überwiegende Mehrheit derzeit bestehender CSR-Ratings explizit die Auswahl ihrer Analysekriterien auf ein primär ökonomisches Verständnis. Im Folgenden gibt es eine Einführung in diese neue Form des Unternehmensratings.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Ethikbasierte Investmentfonds1
Inhaltsverzeichnis3
I Abbildungs- und Tabellenverzeichnis5
II Abkürzungsverzeichnis8
1 Einleitung10
1.1 Zielsetzung10
1.2 Vorgehensweise11
2 Grundlagen und Begriffsabgrenzung der Ethik, Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility11
2.1 Ethik, Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility11
2.1.1 Grundlagen der Ethik12
2.1.2 Nachhaltigkeit - Sustainability17
2.1.3 Corporate Social Responsibility (CSR)22
2.2 Investmentfonds34
2.2.1 Grundlagen der Kapitalanlage34
2.2.2 Grundlagen des Investmentfonds38
2.2.3 Formen und Arten von Investmentfonds39
2.2.4 Chancen und Risiken der Fondsanlage41
2.2.5 Performance-Messung bei Investmentfonds41
2.2.6 Aktuelle Marktentwicklung in Europa und Deutschland48
3 Ethikbasierte Investments - Social Responsible Investments (SRI)49
3.1 Kriterien eines ethikbasierten Investments - CSR-Rating50
3.1.1 Methodik und Zielsetzung des CSR-Ratings51
3.1.2 Kritik am CSR-Rating55
3.1.3 Standardisierung und Qualitätssicherung55
3.1.4 Portraits ausgewählter Rating-Institutionen57
3.2 Ethikbasierte Investments - Social Responsible Investments (SRI)60
3.2.1 Grundlagen ethikbasierter Investments61
3.2.2 Einordnung ethikbasierter Investments im Rahmen derverschiedenen Investmentstile63
3.2.3 Wirkung ethikbasierter Investments65
3.2.4 Chancen und Risiken ethikbasierter Investments67
3.2.5 Ethische Kapitalanlagemöglichkeiten68
3.2.6 Anlegergruppen ethikbasierter Investments71
3.3 Aktuelle Marktentwicklung in Europa und Deutschland74
4 Ethikbasierte Investmentfonds75
4.1 Grundlegende Investitionsprinzipien76
4.1.1 Der aktive Ansatz76
4.1.2 Der passive Ansatz77
4.1.3 Screening-Ansätze (Negativ-, Positivkriterien und Best-in-Class-Ansatz)77
4.2 Kategorisierung ethikbasierter Investmentfonds78
4.2.1 Kategorisierung ethikbasierter Investmentfonds in der Literatur79
4.2.2 Eigene Kategorisierung ethikbasierter Investmentfonds81
4.3 Ethikbasierte Indizes als Benchmark für ethikbasierteInvestmentfonds82
4.4 Aktuelle Marktentwicklung in Europa und Deutschland84
5 Performancevergleich mit traditionellen Wertpapier-Investmentfonds86
5.1 Überblick über bereits durchgeführte Performancestudien86
5.2 Zielsetzung und Vorgehensweise88
5.3 Analyse der zu untersuchenden Investmentfonds90
5.4 Performancevergleich anhand ausgewählter Performance-Maße91
5.4.1 Ethikfonds vs. Traditionelle Fonds91
5.4.2 Nachhaltigkeitsfonds vs. Traditionelle Fonds95
5.4.3 Ethisch-Ökologische-Fonds vs. Traditionelle Fonds98
5.4.4 Öko-Fonds vs. traditionelle Fonds102
5.5 Ergebnis109
6 Fazit und Ausblick109
7 Literaturverzeichnis111

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