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E-Book

Leben mit Demenz. Spezielle Wohnformen für demenziell erkrankte Menschen

AutorJennifer Zimmermann
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl175 Seiten
ISBN9783836618878
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,00 EUR
Das Thema Demenz gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn durch die steigende Lebenserwartung der Menschen steigt auch die Zahl der demenziellen Erkrankungen kontinuierlich an. Derzeit leben in Deutschland über eine Millionen Betroffene, und wenn die Wissenschaft zu keinen kausalen Therapieerfolgen kommt, wird bis zum Jahr 2050 mit einer Verdoppelung dieser Zahlen gerechnet. Hier stellt sich die Frage nach der optimalen Versorgung dieser Personengruppe.Dieses Buch beleuchtet zum einen die verschiedenen Facetten der demenziellen Erkrankung und stellt somit einen praxisorientierten Leitfaden dar. Besondere Beachtung finden dabei die Hilfen zur Lebensbewältigung. Zum anderen werden die verschiedenen Möglichkeiten der Pflege und Betreuung aufgezeigt und kritisch hinterfragt, ob diese einen positiven Effekt auf Betroffene einer Demenzerkrankung haben. Das Buch gibt einen Überblick über das weit gefächerte Angebot und beleuchtet dieses vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Studien. Zur Veranschaulichung wird die Hausgemeinschaft des CBT-Wohnhauses St. Michael in Waldbröl vorgestellt.Das Buch richtet sich an Interessierte, die einen Überblick über die verschiedenen Wohnformen gewinnen möchten und bietet Verantwortlichen und Trägern der Altenhilfe einen Denkanstoß für eine realistische Umsetzung.

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Leseprobe
Kapitel 3.1.1 Ambulante Pflege und Betreuung

Derzeit werden ungefähr 60 % der Betroffenen im häuslichen Rahmen gepflegt und betreut. Dies geschieht meist durch Angehörige.1 Doch auch hier macht sich ein Wandel bemerkbar, denn der Anteil, der ausschließlich auf familiären Hilfen basiert, geht spürbar zurück. Die Gründe liegen häufig in zeitlichen Belastungen. Zudem sind durch die Hochaltrigkeit der Menschen (siehe in Kapitel 2.4.1) oft keine pflegenden Angehörigen mehr vorhanden, oder diese sind selbst höheren Alters, und können eine angemessene Versorgung eines Betroffenen nicht gewährleisten. Zu Beginn einer demenziellen Erkrankung (siehe Kapitel 2.6) wird dann häufig ein ambulanter Pflegedienst in Anspruch genommen. Die ambulanten Pflegedienste sind in Deutschland vor ungefähr 40 Jahren entstanden. Durch die steigende Alterung der Gesellschaft gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. Auch der Grundsatz des SGB XI „ambulant vor stationär“ trägt hierzu bei. So wurden im Jahr 2001 von allen Pflegebedürftigen in Deutschland insgesamt 21,3 % durch ambulante Pflegedienste versorgt.Eine Kooperation erfolgt in der Regel durch Eigeninitiative, derzeit übernehmen dies häufig die pflegenden Angehörigen. In Bezug auf demenziell erkrankte Menschen werden die ambulanten Pflegedienste mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Meist erhoffen sich Angehörige eine zeitliche Entlastung, die der ambulante Pflegedienst nicht erfüllen kann. Denn dieser beschäftigt sich ausschließlich mit der körperlichen Grundpflege von Betroffenen. Zudem wird er mit dem veränderten Verhalten von demenziell erkrankten Menschen konfrontiert. Sie können zum Beispiel aggressive oder enthemmte Verhaltensweisen zeigen (siehe Kapitel 2.6.2), das Personal eines Diebstahls beschuldigen und noch vieles mehr. Auf diese Verhaltensweisen ist der ambulante Pflegedienst oft nicht vorbereitet. Ein zeitlich begrenzter Rahmen kann die Pflege zusätzlich erschweren. Denn gerade bei demenziell erkrankten Menschen ist Geduld sehr wichtig. Hektik kann hingegen zu Stress oder Überforderung eines Betroffenen führen. Da die Angehörigen durch den Pflegedienst nicht die erhoffte zeitliche Entlastung erfahren, werden zusätzlich häusliche Hilfen engagiert. Auch osteuropäische Dienste fassen zunehmend Fuß. Diese unterstützen demenziell erkrankte Menschen sowohl bei der Grundpflege als auch bei alltäglichen Aufgaben. Die Mitarbeiter dieser Dienste leben und wohnen bei den Betroffenen, somit ist immer jemand für sie da. Probleme können hier in der Verständigung auftreten, da nicht alle Mitarbeiter die deutsche Sprache gut beherrschen. Zudem sind auch sie häufig nicht mit der demenziellen Erkrankung vertraut. Doch diese Hilfen stellen eine enorme Entlastung für Angehörige dar, und für den Betroffenen kann ein Verbleiben im häuslichen Rahmen gewährleistet werden.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis3
1. Einleitung6
1.1 Überblick7
2. Die demenzielle Erkrankung8
2.1 Definitionen8
2.2 Historische Entwicklung10
2.3 Demenzformen15
2.3.1 Die Alzheimer-Krankheit17
2.3.2 Die vaskuläre Demenz18
2.3.3 Die frontotemporale Demenz19
2.3.4 Die Lewy-Körperchen-Demenz20
2.4 Epidemiologie20
2.4.1 Bevölkerungsentwicklung in Deutschland20
2.4.2 Prävalenz der Demenz23
2.4.3 Inzidenz der Demenz25
2.4.4 Aussichten26
2.5 Das Erleben bei einer demenziellen Erkrankung27
2.5.1 Das Erleben der Betroffenen27
2.5.2 Das Erleben der Angehörigen33
2.5.3 Das Erleben des Pflegepersonals35
2.5.4 Schlussfolgerung35
2.6 Symptome und Verlauf von Demenzerkrankungen36
2.6.1 Kognitive Symptome37
2.6.2 Psychische Störungen und Verhaltensänderungen38
2.6.3 Körperliche Symptome40
2.6.4 Verlauf der Alzheimer-Krankheit42
2.7 Diagnostik44
2.7.1 Abgrenzung einer demenziellen Erkrankung44
2.7.2 Frühdiagnose46
2.7.3 Diagnostische Verfahren47
2.7.4 Kritische Betrachtung48
2.8 Hilfen zur Lebensbewältigung49
2.8.1 Hilfen für pflegende Angehörige52
2.8.2 Ökologische und Soziale Hilfen54
2.8.3 Medizinische Hilfen56
2.8.4 Körperliche Hilfen458
2.8.5 Psychologische Hilfen59
2.8.6 Rechtliche Hilfen74
2.8.7 Finanzielle Hilfen76
2.8.8 Resümee80
3. Möglichkeiten der Pflege und Betreuung82
3.1 Versorgungsformen für demenziell erkrankte Menschen82
3.1.1 Ambulante Pflege und Betreuung82
3.1.2 Teilintegrative Pflege und Betreuung83
3.1.3 Integrative Wohnformen86
3.1.4 Teilsegregative Wohnformen91
3.1.5 Segregative Wohnformen92
3.3 Ausblick132
3.2 Chancen und Grenzen der Wohnformen119
3.2.1 Studie zur Dementenbetreuung in Hamburg119
3.2.2 Studien zu Wohngruppen für Demente127
3.2.3 Studie zur Lebensqualität bei Dementen2129
3.2.4 Resümee131
4. Die Hausgemeinschaft des CBT-Wohnhauses St. Michael136
4.1 Vorstellung der Einrichtung136
4.2 Entstehung der Hausgemeinschaft138
4.3 Umsetzung der Hausgemeinschaft141
4.3.1 Begleitungskonzept mit Hausgemeinschaftskonzept141
4.3.2 Bewohner der Hausgemeinschaft142
4.3.3 Mitarbeiter der Hausgemeinschaft144
4.3.4 Hilfen zur Lebensbewältigung144
4.3.5 Probleme bei der Umsetzung145
4.4 Schlussfolgerungen146
5. Fazit149
Abkürzungsverzeichnis153
Abbildungsverzeichnis154
Tabellenverzeichnis156
Literaturverzeichnis157
Quellenverzeichnis166
Anhang168

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