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Gesucht: Kulturmanager

AutorArmin Klein
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl230 Seiten
ISBN9783531915876
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Welche Kulturmanager braucht der Markt? Diese Frage beantwortet das Buch kenntnisreich und auf der Basis von umfangreichen Recherchen. Es wurden etwa 40 Leiter von Kultureinrichtungen befragt und zudem eine umfangreiche Umfrage zum Thema erhoben: Auf diese Weise gelingt eine Darstellung von Berufsanforderungen und Berufsaussichten für alle (angehenden) Kulturmanager.

Dr. Armin Klein ist Professor für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft am Institut für Kulturmanagement in Ludwigsburg und regelmäßiger Lehrbeauftragter an den Universitäten Basel und Freiburg.

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Leseprobe
3 Qualitative Auswertung der Interviews (S. 43-44)

Sabrina Fütterer, Martin Lang, Stefan Schleifer, Laura Schröder Die Antworten der narrativen Interviews aus der ersten Phase des Projektes illustrieren auf lebendige Art und Weise den Kulturarbeitsmarkt und die dort gefragten Fähigkeiten und Kenntnisse. Um die erhaltenen Antworten zugänglich zu machen, werden sie im Folgenden zusammenfassend dargestellt und ausgewertet.

3.1 „Wie war der Einstieg in den Kulturbetrieb bei Ihnen?“

An den Antworten auf die Frage „Wie war der Einstieg in den Kulturbetrieb bei Ihnen?“ zeigt sich, dass die meisten befragten Personen selbst nicht das Studienfach Kulturmanagement studiert haben. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass diese Studiengänge in Deutschland erst seit 1990 ausbilden, viele der Entscheidungsträger aber bereits vor dieser Zeit im Beruf standen, das heißt nicht die Möglichkeit hatten, diese Studiengänge zu belegen.

In den meisten Fällen handelt es sich um ein kulturtheoretisches Studium, in einigen Fällen um ein kulturpraktisches wie ein Musik- oder Schauspielstudium. Diejenigen, die über ein kulturpraktisches Studium zu leitenden managerialen Funktionen im Kulturbetrieb kamen, haben sich oft durch Studium und/oder Eigeninitiative in Betriebswirtschaftslehre oder dezidiert im Kulturmanagement weitergebildet. Vergleichsweise wenige haben ausschließlich Verwaltungswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften oder Jura studiert, diese kamen dann „eher durch Zufall“ als zielgerichtet in den Kulturbetrieb, „privates Interesse“ an Kultur war jedoch immer vorhanden. Selten kam der Kontakt zum Kulturbetrieb durch eine Forschungsarbeit im Studium zustande. Eine konkret berufsbezogene Abschlussarbeit scheint nicht die Regel, aber – im Zusammenspiel mit praktischer Erfahrung – aussichtsreich zu sein. Auffallend ist, dass sich einige wenige ein „Kulturmanagementstudium selbst zusammengebastelt haben“, wie es einer der Befragten formulierte. Diese Wenigen haben zu jener Zeit studiert, als es noch keine oder nur wenige Studiengänge für Kulturmanagement gab.

Deswegen studierten sie parallel oder nacheinander sowohl Kulturwissenschaften, selten auch bereits mit Bezug auf die angestrebte Sparte, als auch BWL. Einer dieser Befragten beschrieb, dass er während des BWL-Studiums von Kulturmanagement-Studiengängen erfuhr und förmlich „elektrifiziert von der Idee“ war. Für das Interesse an der Arbeit im Kulturbetrieb scheint es ausschlaggebend zu sein, dass bereits in jungen Jahren ein enger Bezug zu Kunst und Kultur besteht, sei es die „Sozialisation in einem kulturnahen Umfeld“, sei es der Kontakt mit „Hochkultur im Schulunterricht“ oder eine eigene künstlerische Tätigkeit. Meist war das Interesse an Kultur bereits lange vorhanden und ausschlaggebend für den Berufsweg. Beinahe alle Befragten gaben an, dass sie bereits während des Studiums praktische Erfahrungen gesammelt haben, viele haben Projekte durchgeführt beziehungsweise Praktika im Kulturbetrieb absolviert.

Nur in den seltensten Fällen handelte es sich dabei um Pflichtpraktika oder Projekte im Rahmen des Studiums, sondern meist um Projekte, die aus Eigeninitiative angegangen wurden. Die Förderung von praktischen Erfahrungen bereits während des Studiums ist demzufolge eine essentielle Anforderung an Kulturmanagement- Studiengänge. Nicht immer vollzog sich der Einstieg so einfach wie bei dem Befragten, der zur Antwort geben konnte: „Ausschreibung – Bewerbung – Stelle bekommen“. Einige Befragte beschrieben den Einstieg als „lang und fließend“ oder als einen „schleichenden Übergang“. Ein Befragter antwortete spontan: „Holprig!“, ein andere sprach von einer „langen Folge unbezahlter Praktika“.

Ein Befragter, der seinen Einstieg als „quer“ und „untypisch“ bezeichnete, beschrieb eine Situation, die so untypisch gar nicht scheinen mag: „Durch Beziehungen gelangte ich an Minihonorarverträge, Stellen, die es gar nicht gab. Aber ich kannte jemanden, der jemanden kannte, und so kam das. […] Ich war aber nicht nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort, ich habe auch selber dazu beigetragen, indem ich immer selbst weitere Tätigkeiten vorschlug, von wegen: ‚Dies oder jenes könnte man doch machen‘.“
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Abbildungsverzeichnis11
Tabellenverzeichnis15
1 Gesucht: Kulturmanager!18
2 Methode der durchgeführten Befragungen31
3 Qualitative Auswertung der Interviews40
4 Gesamtauswertung59
5 Auswertung der Sparte Bildende Kunst85
6 Auswertung der Sparte Musik98
7 Auswertung der Sparte Literatur114
8 Auswertung der Sparte Theater126
9 Auswertung der Sparte Sonstiges139
10 Auswertung nach Sektoren151
11 Abschließende Anmerkungen210
12 Anhang214
Literaturverzeichnis221

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