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E-Book

Publizistische Konflikte und Skandale

AutorHans Mathias Kepplinger
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl204 Seiten
ISBN9783531917207
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis40,00 EUR
Publizistische Konflikte sind Weichenstellungen. Im Vergleich zur Dauer der Normalberichterstattung der Massenmedien handelt es sich zwar nur um kurze Ausnahmefälle. In diesen Phasen ist die Berichterstattung jedoch wesentlich intensiver und die Meinungsunterschiede zwischen den verschiedenen Lagern sind erheblich größer. Zudem entscheidet der Ausgang von publizistischen K- flikten darüber, in welche Richtung sich die öffentliche Meinung und in ihrem Gefolge das Verhalten von Menschen bewegt. Die gesellschaftliche Bedeutung von publizistischen Konflikten ist deshalb größer als ihre kurze Dauer vermuten lässt. Dies gilt noch mehr für Skandale. Skandale kann man als Grenzfälle von publizistischen Konflikten betrachten. Bei Skandalen geht es nicht mehr um die Vorherrschaft im Meinungskampf, sondern um die Folgerungen aus den emot- nal aufgeladenen Mehrheitsmeinungen. Es geht um die moralische Exekution der Skandalisierten. Der erste Teil des vorliegenden Bandes enthält begrifflich-theoretische Grundlangen zur Analyse von publizistischen Konflikten und darauf aufbauend mehrere empirische Untersuchungen. Den Auftakt bildet eine Fallstudie zur Struktur und Eigendynamik von publizistischen Konflikten anhand von Heinrich Bölls Forderung nach ?freiem Geleit? und ?Gnade? für Ulrike Meinhof. Sie zeigt exemplarisch, dass in derartigen Auseinandersetzungen die Argumente, die sie ausgelöst haben, schon nach kurzer Zeit keine nennenswerte Rolle mehr spielen. Es folgen quantitative Analysen der Berichterstattung über gewaltsame Aus- nandersetzungen zwischen Polizisten und politischen Aktivisten sowie ein Ex- riment zum Einfluss von Fernsehberichten über gewaltsame Auseinandersetz- gen auf die Anhänger und Gegner der Kontrahenten. Die zuerst genannten A- lysen zeigen, dass die Art der Berichterstattung im Wesentlichen eine Folge der asymmetrischen Struktur der Konflikte zwischen Aktivisten und Polizisten ist.

Dr. phil. Hans Mathias Kepplinger ist Professor für Empirische Kommunikationsforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort7
Publizistische Konflikte9
Struktur und Funktion eines publizistischen Konfliktes28
Der Einfluss der Konfliktstruktur auf die Darstellung politischer Gewalt51
Die Wirkung von Gewaltdarstellungen auf Anhänger und Gegner der Aggressoren69
Gesellschaftliche Bedingungen politisch motivierter Gewalt90
Politiker am Pranger115
Vom publizistischen Konflikt um Wähler zur Skandalisierung eines Kandidaten151
Akteure und Beobachter im Skandal175
Ist die funktionalistische Skandaltheorie empirisch haltbar?187
Quellennachweise199

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