Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Sommer 1970 haben der Kommunikationswissenschaftler Philip J. Tichenor und die Soziologen George A. Donohue und Clarice N. Olien in der amerikanischen Fachzeitschrift Public Opinion Quarterly einen Aufsatz mit dem Titel Mass media flow and differential growth in knowledge veröffentlicht. In diesem formulierte das Forscherteam der Universität Minnesota erstmals die Hypothese der wachsenden Wissenskluft, die einen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status einer gesellschaftlichen Gruppe und deren Wissenserwerb postuliert. Seitdem hat die nicht umumstrittene Wirkungstheorie zahlreiche Differenzierungen und Weiterentwicklungen erfahren. Einen der wichtigsten Anstöße haben dabei Ettema und Kline mit ihrem Aufsatz Deficits, Differences, and Ceilings. Contingent Conditions for Understanding the Knowledge Gap geliefert. Sie erklären das Entstehen von Wissensklüften darin nicht durch den sozioökonomischen Status, sondern durch die unterschiedlich stark ausgeprägte Motivation verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung soll in dieser Arbeit untersucht werden, welche Vor- und Nachteile solch ein differenzierter Blick auf das Phänomen der Wissensklüfte bietet und motivationale Faktoren dabei als Elemente plausibilisiert werden, die einen entscheidenden Einfluss auf das Entstehen von Wissensklüften haben. Unter Rückgriff auf die Initialstudie der Minnesota-Gruppe wird es im ersten Teil der vorliegenden Arbeit zunächst darum gehen, die Hypothese der wachsenden Wissenskluft komprimiert und in ihren wesentlichen Bestandteilen darzustellen. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich im Anschluss den richtungsweisenden Weiterentwicklungen der Wissenskluftforschung, die auch motivationale Faktoren bei der Entstehung von Wissensklüften berücksichtigen. Dabei handelt es sich zum einen um das bereits angesprochene von Ettema und Kline (Differenzmodell), zum anderen um das erstmals von Nojin Kwak eindeutig überprüfte Kontingenzmodell.
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