'Vorwärts und nicht vergessen'?

Die Vergangenheitspolitik der Partei DIE LINKE und ihrer Vorgängerin PDS

Autor	Christian Lannert
Verlag	Wallstein Verlag
Erscheinungsjahr	2012
Seitenanzahl	292 Seiten
ISBN	9783835322844
Format	PDF
Kopierschutz	kein Kopierschutz/DRM
Geräte	PC/MAC/eReader/Tablet
Preis	23,99 EUR

Keine der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien steht so sehr im Banne der eigenen Geschichte wie die Partei DIE LINKE und ihre Vorgängerin PDS. Keine andere hat eine so wechselhafte Geschichte, wie diese aus der SED hervorgegangene Partei. Daraus ergibt sich die Frage, wie DIE LINKE dieses Erbe verwaltet und wie sie ihre Geschichte als Mittel der Politik und der Profilierung nutzbar zu machen versucht. Christian Lannert schildert systematisch die Vergangenheitspolitik der Partei und beleuchtet einige der zum Verständnis ihrer Triebkräfte wesentlichen Diskurse. Am Ende steht ein zwiespältiger Befund: Der Autor zeigt eine Partei, die ihren hohen moralischen Ansprüchen bei der Aufarbeitung der SEDVergangenheit zu genügen versucht, aber allzu oft mit aberwitzig geführten Debatten und ausufernden Grabenkämpfen in einem konfliktreichen Spannungsfeld zwischen DDRNostalgie und kommunistischer Utopie verharrt.

Der Autor Christian Lannert, geb. 1984, studierte Geschichte, Germanistik, Politikwissenschaft und Öffentliches Recht an den Universitäten Heidelberg und Catania und ist seit 2011 Lehrer.

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Inhaltsverzeichnis

Umschlag	1
Titel	4
Impressum	5
Inhalt	6
1. Einfu?hrung	10
1.1. Vorbemerkung	10
1.2. Was ist und zu welchem Zweck betreibt man Vergangenheitspolitik?	18
Das 20. Jahrhundert und das Ende des Vergessens	18
Vergangenheitsbewältigung und Vergangenheitspolitik	20
Erinnerung als Generationenproblem	21
Vergangenheitsbewältigung und Probleme transitorischer Gesellschaften: Das Beispiel Osteuropa	22
Von der DDR zum wiedervereinten Deutschland: Chancen und Probleme der deutsch-deutschen Systemtransition	25
Vergangenheitspolitik und politische Interessen	28
Überwindung der gespaltenen Erinnerungskultur	31
1.3. Forschungsdesign	34
1.4. Forschungsstand und Quellenlage	36
Forschungsstand	36
Quellenlage	38
2. »Mit uns stehen Kameraden ohnegleichen!« Die Binnenlandschaft der Partei	40
2.1. Binnenlandschaft und Akteure der PDS	40
Reformer und Orthodoxe	40
»Antagonistischer Pluralismus«	42
Kampf mit »Haken und Ösen«	44
Akteure und Medien der PDS	47
Historische Kommission der PDS	47
Rosa-Luxemburg-Stiftung	48
Ältestenrat und Grundsatzkommission der PDS	49
Kommunistische Plattform und Marxistisches Forum	49
Marxistischer Arbeitskreis zur Geschichte der Arbeiterbewegung	51
Das Insiderkomitee zur Förderung der kritischen Aneignung der Geschichte des MfS	52
Kommunikationsmittel der PDS	52
2.2. Binnenlandschaft und Akteure der Linken	54
Innerer Zustand nach der Fusion	54
Strukturen, Fronten und innerparteiliche Strömungen	59
Oskar Lafontaine	60
Antikapitalistische Linke und Sozialistische Linke	62
Geraer Dialog/Sozialistischer Dialog	64
Sozialistische Alternative	65
Kommunistische Plattform, Marxistisches Forum und Marxistischer Arbeitskreis	67
Forum Demokratischer Sozialismus	69
Historische Kommission und Ältestenrat	70
3. Themen und Muster der Vergangenheitspolitik	72
3.1. Vom Wert und Nutzen der Geschichte	72
»Hitler war Westdeutscher.« Vergangenheitspolitik in der DDR	72
Bedeutung und Hauptziele der PDS-Vergangenheitspolitik	73
Eine »vorurteilsfreikritische« aber »sozialistische« Herangehensweise	76
»Geschichtswissenschaft als Kampffeld von Politik und Ideologie«	78
»Es geht um das, was die Gesellschaft ausmacht.« Die Linke auf der Suche nach ihrer Identität	80
Grundgedanken zur Vergangenheitspolitik der Linken	83
Vergangenheitspolitik und Programmdebatte	85
Neue Ziele der Vergangenheitspolitik	87
»Unbefleckt auferstanden«? Kontinuität in der Vergangenheitspolitik	90
3.2. Wider die »Höllenvision DDR«! Haltungen zum zweiten deutschen Staat	95
Ostalgie	95
»Vertretungslu?cke Ost«. Die PDS als Volkspartei des Ostens	97
War die DDR ein Unrechtsstaat?	100
Die DDR als »legitimer Versuch«	107
Der »gute Anfang«	110
Der 17. Juni 1953	118
3.3. Die Rettung des DDR-Menschen	123
Die »Dämonisierung der DDR-Gesellschaft«	123
Eine »ostdeutsche Identität«?	126
Die deutsche Wiedervereinigung und das Ende der DDR	130
»Okkupation« und »Kolonialisierung«. Die Folgen der Wiedervereinigung	139
Die »wertvollen Erfahrungen und Leistungen« der DDR-Bu?rger	145
»Widerspru?chliche Loyalität«. Das Problem persönlichen Erinnerns	154
3.4. »Siegerjustiz« und »Rentenstrafrecht«	159
Die PDS und die juristische Aufarbeitung des DDR-Unrechts	159
Die Ergebnisse der Strafverfolgung	163
3.5. »Schild und Schwert«. Der Umgang mit der Stasivergangenheit	164
Das MfS am Ende der DDR	164
Die PDS und die Offenlegung von Stasikontakten	167
Stasi-Verwicklungen: Viel »Mist« und »Harmlosigkeiten«	173
Die Legitimität des MfS	175
»Wie hält es Die Linke mit ehemaligen MfS-Mitarbeitern und IMs?«	181
3.6. Der Antifaschismus der PDS und Linken	182
Der Antifaschismus der DDR: Gru?ndungsmythos und Loyalitätsfalle	182
Die »Antifaschismen« der PDS und Linken	185
Antifaschismus als offenes Konzept	190
Kulturelle Hegemonie durch Antifaschismus	193
Antifaschismus und »Systemu?berwindung«	196
Der kommunistische Widerstand	198
Der Rechtsextremismus in Ostdeutschland	200
3.7. Haltungen zu Sozialismus und Demokratie	206
»Wir brechen unwiderruflich mit dem Stalinismus als System«	206
Ursachenforschung: Warum ist die DDR gescheitert?	209
Auseinandersetzungen um den Stalinismus	213
»Der Täter hinter dem Täter«. Stalinismus und Sozialismus	218
»Revolutionen in Deutschland sind möglich«	223
PDS, Die Linke und die linken Regime Su?damerikas	234
4. Fazit: Zwischen Nostalgie und Utopie	239
4.1. PDS, Linke und die DDR-Erinnerung	239
4.2. Die Ziele der Geschichtsarbeit	242
4.3. Legitimität und Errungenschaften der DDR	244
4.4. Die Stasi-Debatte	247
4.5. Der Antifaschismus	249
4.6. Sozialismus und Demokratie	250
4.7. Argumentationsmuster und sprachliche Taktiken	253
4.8. Utopie und Nostalgie	256
5. Abku?rzungsverzeichnis und Bibliographie	261
5.1. Abku?rzungsverzeichnis	261
5.2. Quellen	262
Parteiprogramme	262
Periodische Quellen	262
Nichtperiodische Quellen	270
5.3. Sekundärliteratur	280