Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interkulturelle Kommunikation, Note: 1.3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Interkulturelle Wirtschaftskommunikation), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeitskultur in Indien unterscheidet sich wesentlich von den Arbeitskulturen in westlichen Ländern allgemein und von Deutschland im Speziellen. Ein Aspekt dieser Unterschiede ist die grundsätzlich hierarchische Gliederung der Umwelt von indischer Seite . Dieses hierarchische Verständnis drückt sich unter anderem in einer paternalistischen Struktur von Beziehungen zwischen Mitarbeitern indischer Unternehmen aus. Die kulturellen Unterschiede zwischen Indien und den westlichen Industriestaaten werden in einer unterschiedlichen Sichtweise des Begriffs sowie im Bezug zu Paternalismus deutlich. Warum fällt es jedoch besonders westlichen Geschäftsleuten schwer, diese Tradition paternalistischer Strukturen in der indischen Kultur zu akzeptieren? Einführend könnte man argumentieren, dass der Bezugsrahmen in dem man in westlichen Kulturen auf Paternalismus stößt sich wesentlich von Paternalismus in Indien unterscheidet. In den westlichen Industrieländern wurde der Begriff von staatstheoretischen Denkern Ende des 19. Jahrhunderts geprägt und begegnet uns heute vor allem in medizin- und rechtsethischen Diskussionen. Im indischen Kontext wird der Begriff dagegen vordergründig zur Erklärung zwischenmenschlicher Beziehungen in privaten wie professionellen sozialen Kontexten verwendet. Im Folgenden soll der westliche Bezugsrahmen des Paternalismus-Begriffs näher untersucht und daraufhin die indische Traditionen und Gebräuche auf paternalistische Strukturen hin betrachtet werden. Im Anschluss sollen konkret paternalistischen Strukturen in der indischen Arbeitswelt und damit einhergehenden Verhaltenstendenzen und Erwartungshaltungen betrachtet werden.
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