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Metropolis. A Cinematic Laboratory for Modern Architecture, Ein filmisches Laboratorium der modernen Architektur

AutorWerner Sudendorf, Wolfgang Jacobsen
VerlagEdition Axel Menges
Erscheinungsjahr2001
Seitenanzahl240 Seiten
ISBN9783930698851
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis47,99 EUR
»Anderthalb Jahre vorher flüsterte man sich schon zu, daß hier ein Wunderwerk der Filmtechnik im Entstehen sei. Und die Tatsachen übertreffen noch die höchstgespannten Erwartungen. Was hier in diesem deutschen Film zustande gebracht wurde, läßt alle amerikanischen Kameraleistungen weit hinter sich und ist in der Geschichte der Lichtspieltechnik ganz und gar einzig dastehend. Nicht nur, was die große Kunstfertigkeit anlangt: in vielen Szenen ist dieses Technische vollkommen in bildmusikalische, in bildsymphonische Elemente aufgelöst. Es gehorcht den feinsten Wünschen und Andeutungen der empfindlichsten Nerven eines so außerordentlichen Meisters der Bewegungskomposition, wie es Fritz Lang ist.« (Willy Haas, 1927)
»For a year and a half beforehand, there were rumors that what was being made here was a miracle of film technique. And the facts surpass even the greatest expectations. This German film has managed to do something that leaves all American camera achievements far behind it, and is totally unique in the history of cinematic technique. We’re not talking about the high level of technical skill alone: In many scenes this technique is completely dissolved into visually musical, into visually symphonic elements. It obeys the subtlest wishes and suggestions of the most sensitive nerves of the extraordinary maestro of movement composition that Fritz Lang has proved to be.« (Willy Haas, 1927)
What links film and architecture? Above all it is Metropolis, the film that Fritz Lang made in the Babelsberg studios in 1925/26. Its extravagance created enormous financial difficulties for Ufa, the biggest German film concern, but it had a brilliant première in Berlin in January 1927, went on to enjoy unparalleled success world-wide – and then came to symbolize (film) architectural design for the future. Metropolis, internationally renowned as a major piece of German film culture, represents film art in the Weimar Republic in an artistically unique and yet unusually popular way, but it also contains one of the first fully-formulated 20th-century city fantasies. Fritz Lang, stimulated by a journey to New York, had his architect Erich Kettelhut build a city of the future in the Babelsberg Studios outside Berlin, which, as a vision, went far beyond the real skyscraper silhouette.
Luis Buñuel wrote the following about Metropolis as early as 1927: »Henceforth and for ever more the scenic designer has been replaced by the architect. The cinema will serve as a faithful interpreter of the architect’s boldest dreams.« The Tower of Babel from Metropolis has been a piece of urban fantasy that has inspired architects of every colour right down to the present day. American urban visions in films of the 80s and 90s, like for instance the cult film Blade Runner, would be inconceivable without Lang’s Metropolis. Now as then the Metropolis designs are considered to be highly-developed examples of a Modemist laboratory for film and architecture.
All the surviving scenic architectural designs, over 200 working, factory and set photographs as well as numerous other documents, including the film architect’s hitherto unpublished memoirs and working reports have been placed at the authors’ disposal. As well as this, other photographs from the Cinémathèque Française and a bundle of over 300 hitherto unpublished photographs from the estate of a German emigrant to Australia have been included. Wolfgang Jacobsen studied German and English literature, theory of drama and art history in Göttingen and Berlin, from 1982 to 1991 he was an editor at the Berlin International Film Festival, since 1991 he has been director of the Stiftung Deutsche Kinemathek’s publications department. After working for five years in the Karl Hanser Verlag Werner Sudendorf studied philosophy, journalism and theory of drama in Berlin. Since 1980 he has been director of the Stiftung Deutsche Kinemathek’s collections department.

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Leseprobe
Martin Koerber

Metropolis. Eine Inhaltsangabe (S. 74)

Eine Inhaltsangabe der ungekürzten Fassung des Films Metropolis zu geben, wie er am 10. Januar 1927 uraufgeführt und nur für kurze Zeit in Berlin gezeigt wurde, ist nicht leicht. Soweit wie möglich haben Enno Patalas, Gerhard Ullmann und Klaus Volkmer vom Münchner Filmmuseum vor einigen Jahren Kopien der in verschiedenen Archiven erhaltenen Teile des Films so montiert, daß dessen originale Gestalt in Umrissen sichtbar wird. Diese Fassung bildet den Ausgangspunkt für die folgende Inhaltsangabe.

Neben dem erhaltenen Filmmaterial, in welchem circa 1000 m an der Originallänge von 4189 m fehlen, wurden schriftliche Quellen benutzt, von denen man annehmen kann, daß sie zuverlässig darüber Aufschluß geben, wie der Film einmal ausgesehen hat. Diese sind: 1. die Zensurkarte Nr. 14.171 der Film-Prüfstelle Berlin, 2. ein Typoskript des Drehbuchs von Thea von Harbou, das in der Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin verwahrt wird, 3. die Musik zum Film von Gottfried Huppertz, wie sie von der Ufa als Klavierauszug veröffentlicht worden ist, 4. ein Protokoll des Films, das Enno Patalas angefertigt hat.

Die Zensurkarte Nr. 14.171 der Film-Prüfstelle Berlin, ausgestellt am 13. November 1926, verzeichnet die Meterlängen der einzelnen Rollen sowie die Texte und die Abfolge der Zwischentitel. Bei dem Typoskript des Drehbuchs von Thea von Harbou handelt es sich um das Exemplar des von Lang für die Musik zu seinem Film verpflichteten Komponisten Gottfried Huppertz, das reich mit Annotationen und Streichungen versehen ist, aus denen hervorgeht, daß während der Arbeit an dem Film zahlreiche Änderungen am Drehbuch vorgenommen wurden – meist waren es Kürzungen oder Raffungen des Handlungsverlaufs. Ein Vergleich mit zeitgenössischen Veröffentlichungen, in denen Teile des Drehbuchs zu Metropolis wiedergegeben sind, zeigt, daß es andere, möglicherweise spätere Fassungen des Drehbuchs gegeben haben muß.

In den Noten der Musik zum Film von Gottfried Huppertz ist die Szenenfolge des Films sehr genau ablesbar, da stets nach einigen Takten die Handlung oder die Zwischentitel in Stichworten angegeben werden. Benutzt habe ich ein Exemplar aus dem Deutschen Filminstitut, Frankfurt am Main. Darin sind an verschiedenen Stellen von Hand Streichungen vorgenommen worden, um die Musik der im Sommer 1927 in den Verleih gebrachten gekürzten Fassung von Metropolis anzupassen.

In das von Enno Patalas angefertigte Protokoll des Films sind alle Erkenntnisse eingeflossen, die dieser in seiner jahrelangen Arbeit an der Rekonstruktion der Premierenfassung von Metropolis gewonnen hat.

Die nach bisherigem Kenntnisstand nicht mehr auf Film erhaltenen Teile der Handlung sind kursiv wiedergegeben. Dabei wurden kleinere Kürzungen innerhalb ansonsten erhaltener Szenen nur dann berücksichtigt, wenn sie der Handlung einen anderen Sinn verleihen als den, welchen die Szene durch die Kürzung oder andere Montage im erhaltenen Material hat. Szenen, die im Drehbuch, aber nicht in der Musik erscheinen, sind nicht berücksichtigt, da sie offenbar entweder nicht gedreht wurden oder in den fertigen Film keinen Eingang fanden.

Auftakt

Metropolis ist eine Großstadt in einer unbestimmten Zukunft,4 räumlich und sozial organisiert in einem Kastensystem, das unüberwindlich scheint. Ganz oben residiert Joh Fredersen, der Herrscher über die von ihm ersonnene hochindustrialisierte Stadt, ganz unten fristen die Arbeiter, die keine Namen, sondern Nummern tragen, ihr Dasein. Dazwischen steht eine Schicht von Technokraten, die in Fredersens Diensten das reibungslose Funktionieren der Maschinerie sichert, die alles Leben der Stadt in Gang hält.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Contents5
Vorbemerkung6
Preliminary remarks7
Metropolis. Jahrzehnte voraus – Jahrtausende zurück8
Metropolis. Decades ahead – millennia behind8
Von der Arbeit an Metropolis: Werkphotos40
About work on Metropolis. Photos of the cast and crew at work40
Metropolis. Eine Inhaltsangabe74
Metropolis. A summary75
Metropolis: Szenenphotos84
Metropolis: Scenery shots84
Notizen zur Überlieferung des Films Metropolis208
Notes on the proliferation of the film Metropolis209
Anmerkungen218
Notes219
Chronik222
Chronicle223
Filmo-bibliographische Daten226
Filmo-bibliographical data227
Photonachweise / Photo credits240

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