Heilung durch innere Kräfte (S. 51-52)
Entscheide dich jeden Tag neu: „Ja, ich will. Ja, ich will lebenswert weiterleben.“ Das ist der Anfang – der Anfang deiner Genesung. Gehe Schritt für Schritt weiter. Du schaffst das! „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ Bertolt Brecht
Die eigene Mitarbeit
Ich gehe davon aus, dass du dich momentan – milde ausgedrückt – in einer psychisch und physisch belasteten Situation befindest. Du bist verzweifelt, weißt nicht, wie es weitergehen soll. Vielleicht bist du entmutigt, weil du dich fragst, ob es überhaupt weitergeht. Dein bisheriges Leben hat auf einmal eine Vollbremsung hingelegt.
Alles scheint an dir vorbeizuziehen – nur dein Leben, deine Pläne stehen auf einmal still. Wie ein plötzlicher Hammerschlag auf den Kopf hat es dich erwischt – die Diagnose deiner Krankheit. Vielleicht hast du aber auch schon einige Zeit des Leidens hinter dir, bist schwach, mut- und kraftlos, ohne jegliche Hoffnung. Einige haben dir bestimmt Mut zugesprochen oder werden es noch tun. Doch wie es in dir aussieht, was auf dich noch zukommt, das kann dir keiner abnehmen. Da musst du ganz allein durch. Somit erweist sich das Mitgefühl deiner Umgebung zwar als tröstlich, jedoch nicht wirklich als hilfreich.
Ich möchte an dieser Stelle nicht den Eindruck erwecken, als bräuchtest du niemanden. Im Gegenteil – über deine Situation zu sprechen und Trost zu empfangen, kann ungemein erleichternd sein. Außerdem verleiht es dir zusätzliche Stärke auf deinem Weg. Aber es ist noch wichtiger, deine eigene innere Kraft zu entdecken, aufzubauen und ihr zu vertrauen. Damit bis du nicht mehr von äußeren Um - ständen abhängig. Dein Wohlbefinden hängt dann nicht mehr vom Verhalten deiner Um - welt ab. Freilich – du bist Mensch, und du wirst nicht vermeiden können, dass dich negative Erlebnisse belasten. Auch in Zukunft nicht. Aber du kannst lernen, anders damit umzugehen.
Deine jetzige Lage, egal in welchem Stadium du dich gerade befindest, ist der Anfang und zugleich deine Chance und Motivation, wieder gesund werden zu können. Ohne deine Hilfe wird das aber nicht funktionieren. Jetzt wirst du wahrscheinlich sagen: „Ich kann nicht, ich bin zu schwach“ oder dergleichen. Ich aber weiß aus eigener Erfahrung: Jeder, der sagt, er kann nicht, der will nicht. Willst du lebenswert weiterleben?
Jeder Kranke möchte diese Frage wohl mit einem klaren Ja beantworten. Ich werde dich an die Hand nehmen und dir zeigen, wie ich es geschafft habe. Sicherlich hast du bereits eine Zeit hinter dir oder befindest dich mittendrin, in der du viel weinst, weil du verzweifelt bist. Weinen ist ein Ventil, unter- Auch wenn andere Trost spenden, ist es wichtiger, die eigene innere Kraft zu entdecken, aufzubauen und ihr zu vertrauen.