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Das kleine Namenlexikon

AutorDietmar Urmes
VerlagEdition Erdmann in der marixverlag GmbH
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783843802178
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Im vorliegenden Buch geht es um die Etymologie von 'großen Na- men' aus aller Welt, die uns aus Mythologie, Geschichte und dem aktuellen Geschehen mehr oder weniger vertraut sind und deren Verständnis unser Wissen in kultureller Hinsicht bereichern kann. Es erklärt knapp die Herkunft und Bedeutung von mehr als 2.300 Namenund gibt damit der schnellen und gezielten etymologischen Informa- tion den Vorzug; die Lebensdaten des jeweiligen Namensträgers werden nur insoweit berücksichtigt, als sie zu einer eindeutigen Identifizierung notwendig sind. Mit Anhang, Abkürzungs- und Literaturverzeichnis.

Dietmar Urmes, Jahrgang 1939, wollte eigentlich Bildhauer werden, studierte dann aber Anglistik und Geographie an den Universitäten Münster und Bonn. Er unterrichtete von 1965-2003 an der Höheren Handels- und Fachoberschule in Dorsten.

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Leseprobe

Aalto, Alvar (1898–1976), von finn. aalto, »Welle, Woge«, finnischer Architekt und Designer

Aaron [arab. Harun, hebr. Aharon], vielleicht »Erhabener«, älterer Bruder und Rivale des Moses, erster Hohepriester der Israeliten

Abbado, Claudio (geb. 1933), von ital. abate, »Abt«, italienischer Dirigent, zunächst Chef der Mailänder Scala und der Wiener Oper, ab 1989 Leiter des Philharmonischen Orchesters Berlin → Abbate

Abbas, Mahmud (geb. 1935), wohl zu arab. ‘abus, »mürrisch«, 2003 zum ersten palästinensischen Ministerpräsidenten, 2005 als Nachfolger Jassir Arafats mit großer Mehrheit ins Präsidentenamt gewählt (vgl. Abbassiden)

Abbate, von ital. abate, »Abt«, z. B. Nicolo dell’ Abbate (1509–1571), italienischer Maler, Schöpfer der berühmten Fresken im Schloss von Fontainebleau → Abbado

Abel (arab. Habil), von hebr. hebel, »Atem, Hauch« und »Vergänglichkeit«, »Nichtigkeit« (oder aus ass. aplu, »Sohn«), zweiter Sohn Adams und Evas, von seinem Bruder Kain aus Neid erschlagen

Abraham (arab. Ibrahim), hebr. »Vater der Menge«, neuer Name des biblischen Stammvaters Abram (von hebr. ’abram, »erhabener Vater«), nachdem Gott ihm eine große Nachkommenschaft prophezeit hatte

Abu Hanifa (699–767), »Vater des Aufrechten«, zu arab. hanif, »ehrlich«, Stifter einer Rechtsschule im sunnitischen Islam, mit dem Ehrentitel Thabit, »Nachfolger«, da er persönlich noch Gefährten des Propheten gekannt hatte

Achaia, »die Schmerzensreiche«, zu grch. áchos, »Leid, Trauer«, Beiname der griechischen Göttin Demeter, die von Helios erfahren hatte, dass ihre entführte Tochter Persephone als Gattin des Hades in der Unterwelt weilte → Demeter

Achill (grch. Achilleus), »Kummer-Bringer« oder »Lippenloser«, von grch. áchos, »Schmerz« (vgl. engl. ache), bzw. aus a, »ohne«, und cheîlos, »Lippe«; blindwütiger thessalischer Held im Trojanischen Krieg

Adam, von hebr. ’adamah, »Erde«, und ’adom, »rot«, »erdfarben«, Name des ersten Menschen im Paradies, Mann der Eva und Vater von Kain, Abel und Seth

Adams, John (1735–1826), nach dem biblischen Adam, Gegner der Kolonialmacht England und Mitverfasser der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung (1776), zweiter amerikanischer Präsident (1797–1801) → Adam

Adenauer, Konrad (1876–1967), nach dem Eifelstädtchen Adenau (»Auensiedlung des Ado«), deutscher CDU-Politiker, von 1949 bis 1963 erster deutscher Bundeskanzler, von 1951 bis 1955 gleichzeitig Außenminister

Aditi, »die Unendliche«, »die Grenzenlose«, altindischer Name der hinduistischen Muttergöttin (angeblich auch Mutter des Gottes Vischnu) und als Göttin der Weltordnung verantwortlich für den Schutz vor Krankheit und Sünde

Admetos, »Ungebändigter«, von grch. admés, admêtos, »ungezähmt«, mythischer König in Thessalien und Gatte der Alkestis, Teilnehmer am Argonautenzug; auch Beiname des Hades

Adolf, »edler Wolf«, aus ahd. adal, »edel«, und wolf, beliebter deutscher Fürstenname, z. B. Gustav Adolf von Schweden (1594–1632)

Adonis, von phön. ’adoni, »mein Herr«, altorientalischer Vegetationsgott, schöner Geliebter der Totengöttin Persephone und der Liebesgöttin Aphrodite, in deren unterbzw. oberirdischem Reich er in halbjährlichem Wechsel lebte

Adorno (1903–1969), lat. »ich schmücke«, zu adornare, »ausrüsten, herausputzen« (vgl. Ornat), Pseudonym des deutsch-jüdischen Philosophen und Schriftstellers Theodor Wiesengrund

Aegir, anord. »Meer«, gutartiger germanischer Meerriese und Gatte der Meeres- und Totengöttin → Ran

AemiliusScipio

AferTerenz

Agamemnon, »der zu allem Entschlossene« (aus grch. ágan, »sehr«, und ménos, »Eifer, Stärke«), König von Mykene und Anführer der Griechen bei der Belagerung Trojas → Memnon

Agenor, von grch. agénor, »mannhaft, trotzig, frech«, mythischer König der phönizischen Stadt Tyros, Vater des Kadmos

Aglaia, von grch. aglaΐa, »Glanz, Pracht«, in der griechischen Mythologie (neben Euphrosyne und Thaleia) eine der drei Göttinnen der Anmut → Chariten

Agni, von sanskr. agní, »Feuer« (vgl. lat. ignis), arischer, später hinduistischer Feuergott, Beschützer des Herd- und Opferfeuers, aber auch Garant ewigen Lebens für die auf dem Scheiterhaufen verbrannten Toten

Agricola, Georgius (1494–1555), »Bauer«, aus lat. ager, »Acker«, und colere, cultum, »bebauen, pflegen« (vgl. Kultur), latinisierter Name des Chemnitzer Mineralogen und Geologen Georg Bauer

Agrippa, aus lat. aeger partus, »unter Qualen (da mit den Füßen voran) Geborener«, Beiname des römischen Feldherrn Marcus Vipsanius (63–12 v. Chr.), eines engen Vertrauten Octavians, des späteren Kaisers Augustus

Ahenobarbus, zu lat. ahenus oder aeneus, »kupferfarben«, und barba, »Bart«, Beiname des römischen Kaisers Nero (37–68 n. Chr.) → Nero

Ahmose (1563–1537 v. Chr.), »Sohn des Mondes«, aus ägypt. iah, »Mond«, und mes, »geboren von«, ägyptischer König, der die aus Palästina nach Ägypten eingefallenen Hyksos (Seevölker) besiegte

AhrimanAngra Mainyu

Ahura Mazda, »Herr der Weisheit« (zu awest. ahura, »Geist«, und mazda, »weise«), als Prinzip des Guten höchster Gott im persischen monotheistischen Zoroastrismus und Freund der Menschen → Angra Mainyu

Aiakos, von grch. aiázein, »bejammern« (oder von aîa, »Erde, Land«), ein frommer Sohn des Zeus, Herrscher eines mythischen Inselreiches, der nach dem Tod wegen seiner Gerechtigkeitsliebe einer der Richter in der Unterwelt wurde

Aida, von arab. ’aida, »Belohnung« (vielleicht auch angelehnt an frz. aider, »helfen«, oder grch. aidós, »Schande«), in Verdis gleichnamiger Oper eine nubische Prinzessin und spätere ägyptische Sklavin, die nach einer verbotenen Beziehung mit ihrem Geliebten Radames lebendig eingemauert wurde → Verdi

Aischa (ca. 613–678), von arab. a’isha, »die Lebende«, Lieblingsfrau des Propheten Mohammed, die dieser als Zehnjährige geheiratet hatte; Tochter seines Vertreters und Nachfolgers Abu Bekr

Aischylos (525–456 v. Chr.), von grch. aîschos, »Schande, Hässlichkeit«, einer der größten griechischen Tragödiendichter und berühmter Kämpfer bei Marathon und Salamis

Ajax, von grch. aetós, »Adler« (oder von aiázein, »wehklagen«), einer der stärksten griechischen Helden vor Troja, der nach einem Wahnsinnsanfall Selbstmord beging

Akihito (geb. 1933), »im Herbst Geborener«, aus jap. aki, »Herbst«, und hito, »Mensch«, Kaiser Japans ohne Regierungsgewalt, Sohn und Nachfolger Hirohitos, der noch göttlichen Status besaß → Hirohito

Akrisios, von grch. akrisía, »Verwirrung«, König von Argos, der gemäß einer Weissagung vom Sohn seiner Tochter Danaë (die trotz vorsorglicher Isolierung...

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