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Der öffentliche Vater

Konzeptionen paternaler Souveränität in der deutschen Literatur (1755-1921)

AutorClaudia Nitschke
VerlagWalter de Gruyter GmbH & Co.KG
Erscheinungsjahr2013
ReiheHermaea. Neue FolgeISSN 130
Seitenanzahl474 Seiten
ISBN9783110291674
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis154,95 EUR

From the time it emerged in the 18th century until its collapse in the 20th century, the model of the bourgeois father held a central place in politics and literature. For the first time, the present study systematically examines the history of this construct with a focus on the interplay between the mechanisms of paternal authority and the emotionalization of the family as part of the bourgeois value system. The familial structures portrayed in literature are acknowledged as important blueprints for the representation of sovereignty and for the interplay between government and society.



Claudia Nitschke,University ofDurham, UK.

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Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung9
1. Das Dilemma der Individualität: Inklusion, Regulierung der filialen Sexualität11
2. Privatheit, Öffentlichkeit und bürgerliche Werte15
3. Freud, Lacan26
4. ›Der Vater‹ als Oszillationssymbol - Methodische Verortung27
4.1. Oszillationssymbol im systemtheoretischen Kontext36
5. Aufbau und Textauswahl41
II. Der bürgerliche Vater45
1. Vaterschaft im Zeichen von ›Tugend‹ und Individualität(Lessing: ›Miß Sara Sampson‹, ›Emilia Galotti‹)49
1.1. Lessing: Die emotionale Monopolisierung des Vaters und ihre Folgeprobleme69
1.2. Väterliche Emotion als moralische Wahrheit75
1.3. Abgrenzung gegen die Mütter79
1 .4. Paternale Entsexualisierung und Kulturalisierung der Familienbildung: Konkurrenz zwischen Mellefont und Sampson88
1.5. »Eine modernisirte, von allem Staatsinteresse befreyete Virginia«? — Macht- und Zärtlichkeitsassertion des Vaters90
1.6. Bürgerliche Ethik und ihre inhärenten Widersprüche96
1.7. Herrschaft und Inklusion103
2. Der Vater als Herrscher108
2.1. Die Regierungsfunktion110
2.1.1. Landesvater110
2.1.2. Staatsräson und »gute Regierung«112
2.1.3. Schillers Landesvater: ›Kabale und Liebe‹120
2.2. Repräsentation125
3. Schlussfolgerungen und Problemfelder134
3.1. Verkörperung134
3.2. Bürgerlichkeit und »souveräne« Vaterherrschaft135
3.3. Väterliche Macht als souveräne Macht?135
3.4. Das Opfer137
3.5. »Opfer der Ökonomie« und Ökonomie des Opfers139
3.6. Das Paradox der Souveränität141
3.7. Menschliche Gleichheit und bürgerliche Werte: Das bürgerliche Paradox145
III. Politisierung des Privaten: Bürgerliche Tugend- und Empathiekonzepte in Schillers ›Don Karlos‹149
IV. Übergänge: Revolution und Brüderlichkeit171
1. Novalis: ›Glauben und Liebe‹179
2. Kleists ›Prinz Friedrich von Homburg‹185
3. Väter als Brüder I: Schillers ›Wilhelm Tell‹193
4. »Väter« als Brüder II: Goethes ›Wilhelm Meisters Lehrjahre‹198
5. Schlussfolgerungen204
V. Kleist: Romantische Komplikationen207
1. Vaterliebe versus Paarliebe207
2. Konkurrenz zwischen Vater und Schwiegersohn I: Rollenusurpationen in ›Die Marquise von O....‹209
3. Konkurrenz zwischen Vater und Schwiegersohn II: Die Überlagerung des Vaters in ›Das Käthchen von Heilbronn‹220
4. ›Das Käthchen von Heilbronn‹: Paternale Repräsentation und Verkörperung225
5. Natürliche versus kulturelle Väter in ›Der Findling‹228
6. Schlussfolgerungen239
VI. Majoratserzählungen243
1. E.T.A. Hoffmanns ›Das Majorat‹245
2. Ludwig Achim von Arnims ›Die Majoratsherren‹256
3. Ludwig Tiecks ›Die Ahnenburg‹263
4. Adalbert Stifter ›Die Narrenburg‹268
5. Schlussfolgerungen278
6. Übergänge280
VII. Hebbel: Die beherrschte Schizophrenie285
1. ›Agnes Bernauer‹: Vater, Sohn und Schwiegertochter285
2. Vom Opfer der Ökonomie zur Ökonomie des Opfers: ›Emilia Galotti‹ und ›Agnes Bernauer‹301
3 . Neu akzentuierte Probleme bei Hebbel: ›Maria Magdalene‹304
VIII. Adalbert Stifter: Koexistenz der Generationen durch Regulierung der Leidenschaften309
1. Souveränität — Verschiebung ins Private: ›Der Nachsommer‹ im Kontext313
2. Quasi-Endogamie: ›Der Hochwald‹ und ›Die Mappe meines Urgroßvaters‹332
3 . Schlussfolgerungen347
IX. Fontane: Das »Gesellschafts-Etwas« und die gesellschaftliche Öffentlichkeit351
1 . Paternalisierung der Gesellschaft: ›Effi Briest‹ und ›L’adultera‹351
1.1. Schlussfolgerungen374
1.2. Verkörperungsfunktion des Vaters: ›Die Poggenpuhls‹376
2. Authentifikation, Konkretion und die Legitimation von Vaterherrschaft: Probleme um 1900378
X. Sehnsucht nach dem Vater? Freud und der Expressionismus .389
1. Freuds ›Totem und Tabu‹389
2. Historisierung Freuds im Kontext der Literatur393
3. Walter Hasenclevers ›Der Sohn‹405
4. Franz Werfels ›Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig‹413
5 . Schlussfolgerungen417
XI. Die totale Paradoxie — ein Ausblick419
1. Kafka und der unstürzbare Vater419
1.1. Integration und Wertegemeinschaften424
1.2. Abstrahierung und Intensivierung der Macht430
1.3. Schlussfolgerungen440
2. Notwendigkeit des Systemwechsels und Chancen und Grenzen der »Bürgerlichkeit«442
3. Das paternale Paradox445
Verwendete Abkürzungen449
Literaturverzeichnis451

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