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Normative Grundlagen der Wirtschaftsethik.

Ein Beitrag zur Bestimmung ihres Ausgangsparadigmas.

AutorGeorg Trautnitz
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheVolkswirtschaftliche Schriften 554
Seitenanzahl377 Seiten
ISBN9783428523603
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Georg Trautnitz greift die Kontroverse über die systematischen Grundlagen der Wirtschaftsethik auf, die sich im Gegensatz zwischen der »Integrativen Wirtschaftsethik« von Peter Ulrich und der »Ethik mit ökonomischer Methode« von Karl Homann in paradigmatischer Schärfe zeigt. Nach einer kritischen Diskussion und Gegenüberstellung beider Positionen entwickelt der Autor eigenständige Prinzipien der Wirtschaftsethik. Auf Grundlage transzendentalphilosophischer Argumente wird die konstitutive Funktion des Rechtsprinzips für die Interpersonalität und damit auch für jede Form ökonomischen Denkens und Handelns nachgewiesen: Individuelle Rationalität ist ohne Recht nicht denkbar. Das Rechtsprinzip widersetzt sich dabei sowohl einer ethischen (Ulrich) als auch einer ökonomischen Reduktion (Homann). Als apriorische Bedingung menschlicher Existenz gestattet es vielmehr, das ökonomische Prinzip zu rechtfertigen und damit zugleich seine notwendigen Grenzen zu bestimmen. Im Ergebnis zeigt sich eine konstitutive Wirtschaftsethik, die auf Grundlage des Primats der praktischen Vernunft die systemische Logik der Ökonomie zugleich begründet und begrenzt.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis15
1 Ethik und Wirtschaft: Die normative Auseinandersetzung mit dem Ökonomischen16
1.1 Problemaufriß16
1.2 Ausgangspunkt und Methode18
1.3 Der Beitrag dieser Arbeit zur aktuellen Diskussion20
1.3.1 Die Frage nach dem Ausgangsparadigma von Wirtschaftsethik20
1.3.2 Die Beseitigung konzeptioneller Unschärfen24
2 Die "integrative Wirtschaftsethik" von Peter Ulrich34
2.1 Einführung: Integrative Wirtschaftsethik als Reflexion des Wirtschaftens35
2.2 Verständnis philosophischer Ethik38
2.2.1 Vernunftethische Grundlage: Primat des Willens und rationale Begründung?38
2.2.2 Kognitive Grundlage: Universeller Rollentausch als regulative Idee?44
2.2.3 Diskursethik48
2.2.3.1 Die Konstitution von moralischen Ansprüchen durch den Austausch von Argumenten49
2.2.3.2 Die Orientierungskraft des idealen Diskurses: Regulatives Ideal oder materiale Handlungsforderung?50
2.3 Vernunftethik des Wirtschaftens59
2.3.1 Programmatik59
2.3.2 Argumentative Ausführung63
2.3.2.1 Die Bestimmung des Ökonomischen: Trennlinie zwischen allgemeiner Vernunftethik und Vernunftethik des Wirtschaftens64
2.3.2.2 Interpersonalität und die Omnipräsenz des moralischen Anspruches im wirtschaftlichen Handeln: Aufhebung der Trennlinie zwischen allgemeiner Vernunftethik und Vernunftethik des Wirtschaftens68
2.3.2.2.1 Prinzipienebene69
2.3.2.2.2 Konkrete Forderungen an die Wirtschaftssubjekte70
2.3.2.3 Sozialökonomische Rationalität: "Integrative Vermittlung" von ethischen und ökonomischen Aspekten?74
2.3.3 Zusammenfassung81
2.4 Kritik82
2.4.1 Leistet die integrative Wirtschaftsethik eine "Integration" von ethischer und ökonomischer Perspektive?82
2.4.2 Ist die "Transformation" der ökonomischen Rationalität ein wirtschaftsethisches Desiderat?85
2.4.3 Zum Verhältnis von moralischer und rechtlicher Normativität92
3 Die "Ethik mit ökonomischer Methode" von Karl Homann98
3.1 Grundzüge der Wirtschaftsethik von Karl Homann99
3.1.1 Der Ausgangspunkt: Das Problem von "moralischem" Verhalten im ökonomischen Wettbewerb99
3.1.2 Die Tiefendimension: Ethik mit ökonomischer Methode103
3.1.3 Die Unterscheidung von Handlungsebene und Rahmenordnung106
3.1.4 Die Etablierung der Rahmenordnung: Moral oder Konsens?108
3.1.5 Konsens und Kooperation: Gemeinsame Interessen oder instrumentelle Präferenz?113
3.1.6 Die Trennung von Motiv und Ergebnis115
3.2 Diskussion der "Ethik mit ökonomischer Methode"119
3.2.1 Die Entkopplung von Motiv und Ergebnis119
3.2.2 Die Genese der Rahmenordnung: Methodischer Individualismus oder Metaphysik?123
3.2.2.1 Problemstellung123
3.2.2.2 Der Meta-Konsens: Empirische Situation oder theoretisches Postulat?127
3.2.2.3 Die Bedingungen eines empirischen Konsenses128
3.2.2.3.1 Rekonstruktion durch Motivationsvoraussetzungen128
3.2.2.3.2 Spieltheoretische Rekonstruktion129
3.2.2.3.3 Rekonstruktion durch gemeinsame Interessen132
3.2.2.4 Der Konsens als theoretisches Postulat: Gelingt die gedankliche Rekonstruktion?134
3.2.3 Die "Gleichursprünglichkeit" von Individualität und Kollektivität139
3.3 Abschließende Bewertung140
4 Die Notwendigkeit einer Grundlegung der Wirtschaftsethik142
4.1 Die Defizite der Positionen von Peter Ulrich und Karl Homann142
4.1.1 Die fehlende Unterscheidung von Ethik und Recht142
4.1.2 Der jeweils vergessene Teil der Wirtschaftsethik143
4.1.3 Die unvollständige Antwort auf das Problem der Wirtschaftsethik144
4.2 Primat der Ethik und Eigenständigkeit des Ökonomischen? – Die Frage nach dem Ausgangsparadigma der Wirtschaftsethik145
5 Ethik147
5.1 Hinführung zur ethischen Fragestellung147
5.1.1 Begründungsproblematik147
5.1.2 Der Kritische Rationalismus158
5.1.3 Die Perspektive der Letztbegründung165
5.1.3.1 Problemstellung165
5.1.3.2 Die Reflexion auf die Bedingungen der Möglichkeit eines X166
5.1.3.3 Der Wertungsvollzug als der blinde Fleck des Theoretischen167
5.1.3.4 Der unbedingte, praktische Charakter der Wissensfundierung170
5.1.4 Zurückweisung des Begründungsdenkens in der Ethik173
5.2 Sittlichkeit als praktischer Vollzug174
5.2.1 Implikationen der ethischen Frage177
5.2.2 Material bestimmte Zwecke179
5.2.3 Der Bestimmungsgrund des Willens182
5.2.4 Die normative Orientierung in ihrer Bezogenheit auf den Willen183
5.2.5 Die Wertstruktur: Wechselseitige Bezogenheit von Freiheit auf Freiheit186
5.3 Das Problem der Darstellbarkeit von Normativität190
5.4 Der Inhalt der ethischen Forderung192
5.4.1 Negative Eingrenzung192
5.4.2 Sittlichkeit als Formalprinzip200
5.4.3 Sittlichkeit als positiv-willentlich vollziehbares Prinzip209
5.4.3.1 Problemstellung210
5.4.3.2 Lösungsansatz218
5.5 Zusammenfassung222
6 Die Bestimmung des "Ökonomischen"224
6.1 Die Exposition der Fragestellung224
6.1.1 Die Frage nach der Geschichtlichkeit des Ökonomischen225
6.1.2 Das Verhältnis von Ökonomik und Ökonomie229
6.1.2.1 Die gegenstandsbezogene Ökonomik: Ökonomie als Marktgeschehen231
6.1.2.2 Die methodenbezogene Ökonomik: Ökonomie als ein Aspekt menschlichen Handelns235
6.1.2.3 Methodischer Individualismus und die Bedeutungsvarianten des Bedürfnisbegriffs244
6.1.3 Der historische und systematische Zusammenhang von Ökonomie und Ökonomik247
6.2 Grund und Lösung der exponierten Fragestellung: Das Ökonomische als apriori mögliche Lebenseinstellung258
6.2.1 Aristotelische Wirtschaftsethik und die ontologische Bestimmung des menschlichen Wesens260
6.2.2 Das Konzept von Apriorizität als formaler Bestimmungsgrund des Ökonomischen266
6.2.3 Das Ökonomische als Gegenstand einer überindividuellen Selbstbestimmung271
6.3 Zusammenfassung: Die Frage nach der normativen Berechtigung des Ökonomischen als das zentrale Problem der Wirtschaftsethik274
7 Das Recht als die normative Bedingung individueller Handlungsfreiheit278
7.1 Das Problem der kollektiven Vereinbarkeit individueller Handlungen279
7.2 Mögliche Bewertungen der Unvereinbarkeit individueller Handlungen283
7.2.1 Vorrechtlicher Egoismus und der Krieg aller gegen alle283
7.2.2 Die überindividuelle Perspektive allgemeiner Handlungsfreiheit285
7.3 Die Bedingung der Möglichkeit von Individualität286
7.3.1 Problemexposition286
7.3.2 Problemdurchführung: Die Genese individueller Handlungsfreiheit294
7.3.2.1 Der Gegensatz von Freiheit und Beschränkung294
7.3.2.2 Beschränkung als Bestimmung zur Selbstbestimmung296
7.3.2.3 Aufforderung und Verstehen298
7.3.2.4 Die Bedingtheit der Aufforderung300
7.3.2.5 Selbstmitteilung und Aufforderung301
7.3.2.6 Zusammenfassung der bisherigen Problemlösung: Analytisches oder synthetisches Wechselverhältnis?303
7.3.2.7 Synthetische Vereinigung304
7.3.2.8 Die Wechselbeziehung von Individuen in der Sinnenwelt306
7.4 Die Werthaftigkeit individueller Handlungsfreiheit309
7.5 Die notwendige Positivität des Rechtes311
8 Grundlegung der Wirtschaftsethik314
8.1 Methodische Vorbemerkungen314
8.2 Zusammenfassung der vorbereitenden Argumentationslinien315
8.2.1 Moralische Verbindlichkeit und der Vorrang der Ethik315
8.2.2 Das Ökonomische und die Grenze der Wirtschaftsethik316
8.2.3 Das Recht als Bedingung individueller Handlungsfreiheit317
8.3 Das Ausgangsparadigma der Wirtschaftsethik320
8.3.1 Das Verhältnis der Moralität zum Ökonomischen320
8.3.2 Das Verhältnis der Rechtlichkeit zum Ökonomischen325
8.3.2.1 Die Individualität der Zwecksetzung325
8.3.2.2 Die faktische Konstituierung von Wirtschaft326
8.3.2.3 Individuelle Freiheit und ökonomischer Systemzwang328
8.3.2.4 Das Grundrecht auf Partizipationsverweigerung und die soziale Einbettung des Ökonomischen331
8.4 Inhalt, Grenze und Aufgabenbereich der Wirtschaftsethik335
8.4.1 Inhalt336
8.4.2 Grenze337
8.4.3 Aufgabenbereich338
9 Wirtschaftsethik zwischen Moralismus und Ökonomismus341
Literaturverzeichnis343
Namensregister354
Sachregister356

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