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Die US-amerikanische Sammelklage im Wandel.

AutorJulia M. Hohl
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Prozessrecht 208
Seitenanzahl254 Seiten
ISBN9783428527533
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,90 EUR
Mittels der US-amerikanischen Sammelklage wird durch die Initiative Einzelner die Durchsetzung der Interessen eines größeren Personenkreises ermöglicht. Die Autorin beleuchtet den gesamtgesellschaftlichen Hintergrund dieses prozessualen Rechtsbehelfs, insbesondere die Regulierungs- und Entschädigungsfunktion. Im Anschluss diskutiert die Verfasserin die Probleme dieses Massenverfahrens, womit für den Leser das nötige Vorverständnis für den Schwerpunkt der Arbeit geschaffen wird: die in den USA im letzten Jahrzehnt unternommenen Reformbemühungen. Neben der einschränkenden Rechtsprechung des Supreme Court wird insbesondere auf den Class Action Fairness Act 2005 eingegangen, mit dem auf gesetzgeberischem Wege versucht wird, einigen besonders brisanten Missständen entgegenzutreten. Julia Hohl schließt mit einem Blick auf die europäischen Entwicklungen ab, einschließlich des deutschen KapMuG. Fazit der Arbeit ist, dass die Sammelklage kein 'Allheilmittel' ist, sondern eine praktikable Lösung für bestimmte Situationen, in denen man wegen der Vielzahl an Klägern ohne Massenverfahren nicht auskommt.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis14
§ 1 Einleitung16
§ 2 Bedeutung, Ablauf und Ursprung der US-amerikanischen Sammelklage19
A. Definition und Bedeutung der Sammelklage19
B. Der typische Ablauf einer US-amerikanischen Sammelklage20
I. Strategische Vorüberlegungen20
II. Auswahl des Gerichtsstands (forum selection)21
III. Klageschrift und Definition der Klasse25
IV. Reaktion des Beklagten auf eine Sammelklage25
V. Beweisermittlungsverfahren (discovery)26
VI. Entscheidung über den Antrag auf Zulassung als Sammelklage26
1. Rule 23(a)27
a) Numerosity27
b) Gemeinsame Rechts- und Sachfragen (commonality of questions)28
c) Einheitlichkeit der Ansprüche (typicality)28
d) Angemessene Interessenswahrnehmung durch den Repräsentanten29
2. Rule 23(b)30
a) Rule 23 (b) (1) (A) und (1) (B)30
b) Rule 23(b)(2)31
c) Rule 23(b)(3)32
VII. Benachrichtigung der Klassenmitglieder von der Zulassung35
VIII. Verfahrensleitung/-management durch den Richter37
IX. Schadenersatzberechnung38
X. Vergleich39
XI. Benachrichtigung der Klassenmitglieder vom Urteil bzw. Vergleich41
XII. Anwaltshonorar41
C. Der Ursprung der US-amerikanischen Sammelklage41
I. England41
II. Die Geschichte der Sammelklage in den USA45
1. Justice Story45
2. Equity Rule 48 (1842)45
3. Equity Rule 38 (1912)47
4. Rule 23 (1938)47
5. Die Entwicklung der Sammelklage in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts49
a) Reform im Jahre 1966 und erste Erfahrungen mit der neuen Regelung49
b) Die Geschichte der massendeliktischen Sammelklagen und die achtziger Jahre50
c) Die neunziger Jahre – Vergleichs- und social issue-Sammelklagen53
§ 3 Der gesamtgesellschaftliche Hintergrund55
A. Prozesskostensystem und Anwaltshonorar in den USA56
I. Prozesskostensystem und „American Rule“56
II. Anwaltshonorar56
1. Erfolgshonorar (contingency fee)57
2. Stundenhonorar (hourly fees) und Fixsumme58
3. Common Fund bei Sammelklagen58
B. Schadenersatz und Strafschadenersatz (punitive damages)61
I. Schadenersatz – insbesondere im Geschworenenprozess61
II. Strafschadenersatz (punitive damages)63
C. Sozialversicherungswesen und Entschädigungsfunktion des Deliktsrechts66
I. Gesundheitspolitik in den USA66
1. Private Versicherungen68
2. Öffentliches Gesundheitswesen (Public Health Care)69
3. Nichtversicherte69
II. Entschädigungsfunktion des Deliktsrechts71
D. Regulierungsfunktion und Entlastung der öffentlichen Hand73
E. Zusammenfassung76
§ 4 Probleme der Sammelklage77
A. Zuständigkeit77
I. Die Suche nach dem besten Gerichtsstand und magnetische Gerichtsstände77
II. Umgekehrte Auktionen (reverse auctions) und nachgeahmte Klagen (copycat actions)79
B. Rechtsstaatlichkeitsgrundsatz/Rechtliches Gehör (due process)82
I. „Recht auf einen Tag vor Gericht“83
1. Benachrichtigung83
2. Rechtliches Gehör84
II. Rechtskrafterstreckung84
1. Claim preclusion bzw. res iudicata85
2. Issue Preclusion bzw. collateral estoppel86
III. Die due process Problematik aus amerikanischer Sicht86
C. Belastung des Gerichtswesens und der Beteiligten90
I. Belastung des Gerichtswesens90
II. Kosten für die Kläger93
III. Kosten für die Beklagten98
D. Anwendbares Recht101
I. Bundesstaatliche Gerichte101
II. Einzelstaatliche Gerichte104
E. Interessenskonflikte105
I. Interessenskonflikte innerhalb der Gruppe105
II. Interessenskonflikte zwischen Gruppe und Gruppenanwalt107
1. Die Rolle des Anwalts im Rahmen einer Sammelklage107
2. Missbrauchs-/Kollusionsgefahr108
3. Besondere Formen von Interessenskonflikten110
a) Inventarvergleiche (inventory settlements)110
b) Couponvergleiche111
c) Cy près-Vergleiche und umgekehrte Auktionen116
d) Zusammenfassung117
F. Besondere Probleme bei Vergleichssammelklagen (settlement class actions)118
I. Bedeutung der Vergleichssammelklage118
II. Zwei verschiedene Formen von Vergleichssammelklagen119
1. Sammelklage ausschließlich zu Vergleichszwecken119
a) Besonderheiten119
b) Probleme122
2. Vergleichssammelklage im weiteren Sinn124
G. Anwaltshonorar125
H. Zusammenfassung128
§ 5 Chronologie der (Weiter-)Entwicklung des US-amerikanischen Problembewusstseins im vergangenen Jahrzehnt130
A. Amchem und Ortiz130
I. Asbest-Sammelklagen130
II. Amchem132
III. Ortiz135
IV. Die Asbest-Problematik nach Amchem und Ortiz137
V. Die Zukunft massendeliktischer Sammelklagen139
B. Der Fonds zur Entschädigung der Opfer des 11. September als Alternativ-Modell?140
I. Die Grundstruktur des Fonds142
1. Special Master142
2. Anspruchsvoraussetzungen142
3. Ersetzbare Schadenspositionen143
4. Besonderheiten im Hinblick auf das Verfahren144
5. Zahlen und Fakten144
II. Abschließende Bewertung145
1. Der 9/11-Fonds in der Kritik145
2. Keine echte Alternative zur Sammelklage146
C. Die neuere, einschränkende Strafschadenersatzrechtsprechung des Obersten Gerichtshofs147
D. Die zum 1.12.2003 in Kraft getretene Gesetzesänderung151
I. Regelungssetzung (rulemaking power)151
II. Die inhaltlichen Änderungen der Reform152
1. Ein zweites Recht auf Ausscheiden152
2. Anwalt und Anwaltsgebühren153
3. Fairness des Vergleichs155
4. Zulassungsentscheidung156
5. Formelle/Technische Regelungen157
III. Fazit und Ausblick157
§ 6 Der Class Action Fairness Act von 2005 („CAFA“)158
A. Überblick über den CAFA158
B. Die Geschichte des CAFA159
C. Zielsetzung des CAFA160
D. Die Vorschriften des CAFA 2005161
I. Zuständigkeit161
1. Allgemeine Voraussetzungen für die Geltung der Zuständigkeitsregelungen162
2. Zwingende Zuständigkeit der Bundesgerichte und Ausnahmen163
3. Ermessenszuständigkeit der Bundesgerichte164
II. Verweisung und Berufung gegen Zurück-Verweisungsbeschlüsse165
1. Verweisung an Bundesgerichte (removal)165
2. Beschwerde gegen Zurückverweisungsbeschlüsse (appeal of remand orders)166
III. Ausdehung der bundesgerichtlichen Zuständigkeit auf Massenverfahren166
1. Definition167
2. Gründe für die Miteinbeziehung von Massenverfahren und Gegenstimmen167
3. Besondere Regelungen hinsichtlich Massenklagen168
IV. „Verbraucherrechtscharta“ (Consumer Class Action Bill of Rights)169
1. Couponvergleiche169
2. Nettoverlustvergleiche170
3. Ungleiche Behandlung aufgrund geographischer Nähe zum Gerichtsort170
4. Benachrichtigung offizieller Stellen über den Vergleich170
V. Zeitliche Geltungskraft des Gesetzes171
VI. Kurzübersicht über den CAFA172
E. Auswirkungen der einzelnen Vorschriften des CAFA 2005173
I. Konsequenzen der neuen Zuständigkeitsregelungen173
1. Spannweite der Zuständigkeitsregelungen173
2. Auswirkungen der erweiterten Bundeszuständigkeit auf Zulassung und Entschädigung176
3. Anwendbares materielles und prozessuales Recht177
4. Verfahrensdauer vor Bundesgerichten179
5. Verfahrenskosten181
6. Einheitlichere Rechtsprechung182
7. Einfluss der Bundesrichterschaft184
8. Zusammenfassung186
II. Auswirkungen des CAFA 2005 auf Vergleichssammelklagen187
1. Erfolgreiche Bekämpfung von Missbräuchen bei Couponvergleichen187
2. Erfolgreiche Einschränkung des Missbrauchs bei Nettoverlustvergleichen191
3. Vergleichsübereinkommen schwerer erzielbar193
III. Benachrichtigung offizieller Stellen195
IV. Umfangreichere Daten196
F. Erste Gerichtsentscheidungen zum CAFA196
I. Klageerhebung im Sinn von 28 U.S.C. § 1332196
II. Beweislast197
1. Verweisungen und Zurückverweisungen197
2. Streitwert197
III. Weitere Entscheidungen198
G. Zusammenfassung198
§ 7 Entwicklungen in Europa200
A. Das deutsche Kapitalmusterverfahrensgesetz (KapMuG)200
I. Hintergrund200
II. Inhalt200
III. Bemerkungen202
B. Entwicklungen im übrigen Europa205
§ 8 Schlussbetrachtung210
Anhang212
Literaturverzeichnis230
Entscheidungsverzeichnis243
Sachwortverzeichnis248

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